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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2024

mehr für das Gespräch über Vorstellungen nach dem Tod geeignet

Wo gehst du hin, Opa?
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Opas Herz ist sehr krank, er ist alt und schwach und wird bald sterben. Vor seinem Tod hat er ein Gespräch mit seiner Enkelin, weil die Mama schon sagte, das Opa gehen müsse. Wo er hingehe, fragte darauf ...

Opas Herz ist sehr krank, er ist alt und schwach und wird bald sterben. Vor seinem Tod hat er ein Gespräch mit seiner Enkelin, weil die Mama schon sagte, das Opa gehen müsse. Wo er hingehe, fragte darauf die Enkelin (sehr verständlich, das Bild, das jemand geht, ist ja nicht selbsterklärend und sollte auch vermieden werden). Opa zählt verschiedene Möglichkeiten auf, er zeichnet es als Geheimnis und als Abenteuer. Er erzählt von verschiedenen Szenarien. Dabei hätte ich mir noch einen Satz gewünscht, dass der Opa das Geheimnis selbst auch nicht kennt und niemand es ganz genau weiß.
Weiters wird dann erzählt, dass sie zum Grab gehen. Für mich waren dadurch viele Schritte dazwischen ausgelassen. Es handelt sich wirklich mehr um ein Buch, um das "Wo ist Opa jetzt?" gemeinsam zu ergründen und sich verschiedene Ideen anzuschauen, als dazu, mehr über das konkrete Erleben nach dem Tod zu beschreiben.

Veröffentlicht am 04.11.2024

Einführung in andere Kultur

Auf Wiedersehen Oma
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Ich finde das Buch für etwas größere Kinder sicher sehr schön. Es lebt von den vielen Zeichnungen, die auf manchen Seiten sogar ohne Text sind und für sich wirken. Erzählt wird die Geschichte eines bolivianischen ...

Ich finde das Buch für etwas größere Kinder sicher sehr schön. Es lebt von den vielen Zeichnungen, die auf manchen Seiten sogar ohne Text sind und für sich wirken. Erzählt wird die Geschichte eines bolivianischen Mädchens, dass de Seele seiner Oma suchen möchte und den Tag der Toten miterlebt, dafür auch bäckt und sich ihrer Großmutter ganz nah fühlt. Die Vorstellung im Buch ist, dass die Seele der Oma weiterlebt in den schneebedeckten Bergen der Anden, man sie dort aber nicht besuchen kann. Ich finde das Buch in sich sehr schön und stimmungsvoll, gleichzeitig hab ich das Gefühl, das es weniger für den Akutfall, sondern allgemeiner einzusetzen ist (was ja nichts schlechtes ist). Für Kinder kann es sehr schön dafür auch eingesetzt werden, um über Bräuche in anderen Ländern zu erfahren. Diese müssten aber noch etwas mehr besprochen werden, denn ich empfinde die Schilderungen im Buch nicht selbsterklärend.

Veröffentlicht am 04.11.2024

schön und einfühlsam erzählst, neue Illustrationen sperren sich aber ein wenig

Nie mehr Oma-Lina-Tag?
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Oma Lina ist eigentlich gar nicht Jaspers richtige Oma, aber er besucht sie oft nachmittags. Jeden Mittwoch kommt er zu ihr und sie backen Pfannkuchen. Aber einmal holt ihn Mama ab von der Schule und sie ...

Oma Lina ist eigentlich gar nicht Jaspers richtige Oma, aber er besucht sie oft nachmittags. Jeden Mittwoch kommt er zu ihr und sie backen Pfannkuchen. Aber einmal holt ihn Mama ab von der Schule und sie müssen ins Krankenhaus fahren, denn Oma Lina liegt dort und hat etwas mit dem Herzen. In der Nacht stirbt sie. Jasper fährt ins Krankenhaus, um sich zu verabschieden und werden die Tage bis zur Verabschiedung und die Verabschiedung selbst geschildert. Die Schilderungen beziehen Jasper viel mit ein, er kann sich verabschieden, Oma Lina noch einmal angreifen, den Sarg aussuchen und auch die Pfannkuchen für die Feier backen. Auch warum die Totenfeier Feier heißt, obwohl einem nicht nach Party zumute ist, wird angesprochen. Somit ist in dem Buch inhaltlich sehr viel herauszuholen. Was mich gestört hat, ist, dass vom Pfarrer gesprochen wird, aber ein katholischer Priester gezeichnet wurde. Das war für mich nicht stimmig, weshalb ich versuchen werde, mir die alte Version von 2005 noch antiquarisch zu besorgen. Denn inhaltlich fand ich das Buch total schön!

Veröffentlicht am 04.11.2024

sehr farbenfroh und schön, aber inhaltlich nicht sehr ergiebig

Opas Insel
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Opa ist auf dem Dachboden des Hauses und sein Enkel wird hinausgerufen. Sie gehen gemeinsam durch eine Eiseninsel und sind dann auf einem Boot, mit dem sie auf eine Insel fahren, auf der Opa bleiben möchte. ...

Opa ist auf dem Dachboden des Hauses und sein Enkel wird hinausgerufen. Sie gehen gemeinsam durch eine Eiseninsel und sind dann auf einem Boot, mit dem sie auf eine Insel fahren, auf der Opa bleiben möchte. Am nächsten Tag ist Opa nicht mehr da und die Tür weg, dafür kommt ein Brief von Opa an.
Ich mochte die phantasievolle Erzählweise und die farbenfrohen Bilder. Ich konnte das Buch aber mit dem, was ich aus der Trauerliteratur kenne, was Kinder brauchen, nicht so recht zusammenbringen. Ich denke, das Buch macht Mut und ist hoffnungbringend, somit auf emotionaler Ebene hilfreich und literarisch schön. Auf kognitiver Ebene und auch für den konkreten Trauerfall und die damit aufkommenden Fragen scheint es mir weniger hilfreich.

Veröffentlicht am 04.11.2024

sehr viele gute Ansätze

Opa hat seinen Hut vergessen
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Opa hat seinen Hut vergessen widmet sich dem plötzlichen Tod eines Großelternteils. Es beginnt mit der Schilderung der gemeinsamen Zeit von Opa und Enkelin und erzählt dann davon, dass Opa das Kind eigentlich ...

Opa hat seinen Hut vergessen widmet sich dem plötzlichen Tod eines Großelternteils. Es beginnt mit der Schilderung der gemeinsamen Zeit von Opa und Enkelin und erzählt dann davon, dass Opa das Kind eigentlich abholen sollte, aber stattdessen Papa kommt und bereits auf der Garderobenbank erzählt dieser auf die Frage, warum er so traurig schaut, das Opas Herz aufgehört hat zu schlagen. Schon hier folgen erste Erklärungen, was es heißt, tot zu sein. Auf der nächsten Seite werden dann durch die Situation zu Hause, wo Mama weint, verschiedene Arten zu trauern sehr einfühlsam beschrieben. Auf den folgenden Seiten wird das Thema dann noch vertieft: Johanne, Idas Patentante beschreibt die biologische Seite des Todes und erzählt dabei auch etwas über eine unsterbliche Quallenart (die kannte ich tatsächlich auch selbst noch gar nicht). Greta und Ida führen dann am nächsten Tag ein Gespräch im Kindergarten über den Tod, wo die Vorstellung einer Reinkarnation aufgenommen wird. Am Nachmittag folgt auch noch das Gespräch mit der Oma, wo es bereits um die Beerdigung (Erdbestattung) geht. Über diese wird auch auf den letzten Seiten noch berichtet.
Wie man an den Themen schon merkt, wird vieles aufgenommen. Ich finde viele Themen sehr einfühlsam und gut beschrieben, sodass ich das Buch durchaus im akuten Trauerfall empfehlen kann. Ich hätte mir teils etwas mehr Diversität gewünscht, gleichzeitig weiß ich, hätte es das Buch dadurch viel länger gemacht, was wieder für Kindergartenkinder zu lange wäre. Aber gerade beim Gespräch über Jenseitsvorstellungen hätte ich mir schon noch die eine oder andere Perspektive gewünscht. Es wird im Endeffekt hauptsächlich auf eine Wiedergeburt, die noch dazu vom gesammelten Karma abhängt, aufgenommen. Auch wenn das bei uns recht weit verbreitet ist, ist es doch eine hinduistische Vorstellung, die durch die letzte Seite ja irgendwie nochmal aufgenommen wird und dadurch als die von Ida übernommene Vorstellung ein wenig verstärkt wird in ihrer Gewichtung. An anderer Stelle kommt noch die Vorstellung vor, dass jemand sagt, er ist jetzt im Himmel und ob er da nicht runterplumpsen kann. Weiter eingegangen wird darauf aber nicht. Beide Vorstellungen hätten mit noch 1, 2 Impulsen das Buch noch vielfältiger einsetzbar gemacht als Anstoß für die Kinder, ihre eigenen Vorstellungen einfließen zu lassen und zu entwickeln. Denn beim Thema Tod und Jenseits geht es ja auch ganz viel darum. Die wirklich wunderschönen Illustrationen und die sehr einfühlsame Rahmengeschichte würde jedenfalls dazu einladen und in Bezug auf Trauer ist das so wunderschön gelungen, wie ich es von keinem anderen Buch über den Tod erlebt habe.