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Veröffentlicht am 25.10.2021

Voller kohlrabenschwarzem Humor und trotzdem spannend. Tolle Mischung

Schwund
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Auszug aus dem Inhalt:
Überall in Deutschland - von Bremen über Goslar und Halle bis nach Pottenstein - tauchen Leichen auf, die nicht einfach nur tot sind, sondern tätowiert, skalpiert beziehungsweise ...



Auszug aus dem Inhalt:
Überall in Deutschland - von Bremen über Goslar und Halle bis nach Pottenstein - tauchen Leichen auf, die nicht einfach nur tot sind, sondern tätowiert, skalpiert beziehungsweise nach dem Tod neu frisiert und anschließend von Kopf bis Fuß in Plastik eingeschweißt wurden.

Fazit:
“ Willkommen in euren künftigen Albträumen. “

Schon dieser Satz brachte mich zum Schmunzeln und ich hoffte auf weiteren Humor dieser Art. Ob ich den wohl bekommen habe?

Ich konnte mit der eilends eingerichteten Soko schon am ersten Tatort über die seltsam hergerichtete Leiche staunen. Der Täter scheint schnell ausgemacht zu sein. Es kann nur eine weitere Mordserie des berühmt berüchtigten Tätowierers sein. Ob es wirklich so einfach ist? Lasst euch überraschen.

In diesem heiteren Thriller passiert einfach unglaublich viel und das Tempo ist von Anfang an rasant. Ich lernte erst einmal die Ermittler kennen, die in kein übliches Schema passen. Da gibt es die viel zu Schönen, den Verfressenen und den Grufti, der wirkt wie seinem Sarg entstiegen. Schon die Beschreibung der Charaktere brachte mich zum Grinsen und ich war gespannt auf ihre Ermittlungen.

Die weiteren Charaktere brachten mich ebenfalls zum Grinsen. Da gibt es den Tätowierer, den Friseur, den Fixer und die unglaublichen Clanchefs. Alle wurden toll beschrieben. Ich hatte sämtliche Charaktere bildlich vor Augen und konnte mich an ihren flapsigen Dialogen und seltsamen Taten erfreuen.

Mit dem Ermittlungsteam raste ich kreuz und quer durch Deutschland doch der oder die Täter waren uns immer wieder einen Schritt voraus. Jedes Mal, wenn ich dachte, wir wären der Lösung einen Schritt näher gekommen, mussten wir wieder umdenken, da uns die Autorin gekonnt aufs Glatteis geführt hatte. Wer die Finger im Spiel hat, müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Mir war nicht klar, wie es gelingen soll, einen heiteren Thriller zu schreiben, der mich gut unterhalten kann. Wie soll diese Mischung funktionieren? Nach der Lektüre ist mir klar, dass dies sehr wohl geht und mir dieser Thriller humorvolle und spannende Lesestunden schenken konnte. Toll gemacht.

Die gesamte Story war schräg und absurd, so dass ich häufig lachen konnte. Ich konnte bis zum Schluss miträtseln und war dann überrascht, dass es ganz anders war als vermutet.

Tatjana Kruse spielt gekonnt mit Klischees und Sprache und brachte mich dadurch immer wieder zum Lachen. Ihr Schreibstil ist angenehm flüssig und glänzt durch die gekonnte Sprachbeherrschung. Dadurch flogen die Seiten sehr schnell dahin. Über eine Fortsetzung mit diesem Ermittlerteam würde ich mich sehr freuen.

Mich hat dieses Buch großartig unterhalten und ich vergebe eine überzeugte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

toller Krimi

Herrgottsacker
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Inhalt:
Unter einer verlassenen Gartenlaube bei Mainz werden menschliche Knochen gefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass sie aus einem der Gräber des nahen Friedhofs stammen. Doch dann verdichten ...



Inhalt:
Unter einer verlassenen Gartenlaube bei Mainz werden menschliche Knochen gefunden. Zunächst deutet alles darauf hin, dass sie aus einem der Gräber des nahen Friedhofs stammen. Doch dann verdichten sich die Hinweise auf einen Mord, der erst wenige Jahre zurückliegt – und niemand scheint den Toten zu vermissen. Kriminalhauptkommissar Harro Betz und seine Kollegen stehen vor einer harten Probe. Wie sollen sie ein Verbrechen aufklären, dessen Opfer gar nicht zu existieren scheint?

Fazit:
Schon der Einstieg in den Krimi gestaltete sich äußerst spannend und ich rätselte sofort mit. Welche Abgründe verbergen sich in der ehemals beschaulichen Kleingartenanlage? Wie kommen menschliche Überreste unter die verrottete Gartenhütte? Wirklich Knochen vom angrenzenden Friedhof? Warum gibt es keine passende Vermisstenmeldung?

All diese Fragen stellen sich auch Harro Betz und sein Team. Ein ausgegrabener Knochen lässt das Team zu dem Tatort eilen, um die Ermittlungen aufzunehmen. Es stellt sich schnell heraus, dass das Team im Trüben fischen muss, um die Tat aufzuklären. Ein schwieriger Fall, der umfangreiche Ermittlung benötigt und Hirnschmalz voraussetzt. Die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen beginnt und stellt die Ermittler vor ungeahnte Herausforderungen.

Ich war schnell von der Handlung gebannt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Spannung war schnell vorhanden um immer weiter anzusteigen und verursachte mir ab und zu Gänsehaut. Die verschiedenen, vielschichtigen Handlungsstränge fügten sich nach und nach und sehr stimmig zu einem Ganzen zusammen.

Die Ermittler waren für mich sehr authentisch und lebensnah beschrieben, da sie mit ihren kleinen und großen Problemen zu kämpfen haben. Fast wie im wahren Leben. Dadurch konnte ich mich in ihre Lage versetzen und mit ihnen fühlen und leiden.

Ich konnte in tiefe Abgründe des menschlichen Seins blicken und ich war erschüttert über das sensible Thema und die Umsetzung in einem packenden Regionalkrimi. Toll gemacht.

Der Schreibstil war angenehm flüssig und die Seiten flogen regelrecht dahin. Ich habe das Buch in einem rutsch verschlungen.

Am Ende waren alle Fragen geklärt und ich blieb aufgewühlt und regelrecht wütend zurück. Das was in diesem Krimi beschrieben wurde könnte sich wirklich so abgespielt haben.

Mir hat der Krimi mit seinen Charakteren und der vielschichtigen Handlung spannende Lesestunden geschenkt und ich vergebe gerne eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

toll geschrieben mit liebenswerten Illustrationen

Essen Pfützen kleine Pferde?
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Inhalt:
Vollblutaraber Sharif ist fassungslos: kaum ist er auf die Welt geschossen, schwebt er schon in Lebensgefahr und diese Huflosen sind auch keine große Hilfe! Monster und Rätsel, wohin das Auge ...



Inhalt:
Vollblutaraber Sharif ist fassungslos: kaum ist er auf die Welt geschossen, schwebt er schon in Lebensgefahr und diese Huflosen sind auch keine große Hilfe! Monster und Rätsel, wohin das Auge blickt!

Fazit:
Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hatte, war ich über die Hochwertigkeit überrascht. Durch diese hochwertige Aufmachung eignet sich dieses Buch sehr gut als Geschenk.

Nun zum Inhalt der Geschichte. Schon auf den ersten Seiten musste ich schmunzeln, da ich die Geburt des edlen Araberhengstes Sharif miterlebte. Kaum auf der Welt, muss Sharif sich schon gegen vermeintliche Monster zur Wehr setzen. Doch kaum hat er erkannt, dass dieses große weiche Ding seine Mama ist, muss er auch noch lernen sich im Leben zurecht zu finden. Da gibt es so viel was ihm Angst macht. Begonnen bei seltsamen Tieren, über die Huflosen, die so viele dumme Sachen machen, bis hin zu seiner Umgebung, Sharif ist oftmals überfordert. Wie er sich in seiner Welt schlägt, müsst ihr leider selbst lesen.

Sharif wächst langsam heran und will seinen Platz in dieser Welt finden. Er beobachtet die anderen Pferde und so keimt bald ein Wunsch in ihm. Er will Show - Hengst werden. Doch ob das überhaupt geht und er sein Ziel erreichen kann? Er ist doch viel zu klein.

Die Geschichte ist herzerwärmend und flüssig erzählt. Ich konnte nach dem Beginn das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da mich das Schicksal von Sharif sehr berührte. Die Seiten flogen regelrecht dahin und ich konnte oft schmunzeln und war dafür in anderen Momenten traurig. Der Werdegang von Sharif wurde authentisch und nachvollziehbar beschrieben und ich konnte mit ihm bangen und leiden.

Mir hat besonders gut gefallen, dass dieses Buch aus Pferdesicht geschrieben wurde und es so zum besseren Verständnis zwischen Pferd und Mensch führen kann. Wie oft machen Pferde Dinge, die wir Menschen nicht unbedingt verstehen? Es ist durchaus möglich, dass dies in ihren Genen liegt und sie uns nur einen Gefallen tun wollen und uns in diesem Moment beschützen. Dies habe ich ebenfalls schon erlebt und ich höre genau hin, was mir die Vierbeiner sagen wollen. Denkt immer daran, euer Pferd ist nicht schreckhaft, sondern ein evolutionäres Genie.

Ich hatte kurzweilige Lesestunden und wurde von Sharifs Geschichte angenehm unterhalten. Durch die schönen Illustrationen wurde ich oft zum Lachen animiert und die Geschichte hat mich voll und ganz überzeugt, auch wenn hier und da mal Dinge genant wurden, die ein Pferd nicht kennen kann. Für mich kein Problem, da ich der Autorin gerne dichterische Freiheiten zugestehe und es mir recht schwierig vorstelle ein Buch aus Pferdesicht zu schreiben. Ihr ist es gelungen, mir die Sicht eines Pferdes auf amüsante, herzerwärmende und nachdenkliche Art näher zu bringen. Ziel erreicht.

Von mir eine überzeugte Leseempfehlung für dieses tolle Buch.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Mehr Tiefgang als erwartet

Poser tanzen nicht
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Inhalt:
1986. Der 19-jährige Skip ist ein selbsternannter Poser aus Heidelberg. Sein Leben dreht sich um die Pflege seiner Lockenmähne, zu enge Jeans, Hardrock und Abstürze beim Feiern. Auch um ein Mädchen ...



Inhalt:
1986. Der 19-jährige Skip ist ein selbsternannter Poser aus Heidelberg. Sein Leben dreht sich um die Pflege seiner Lockenmähne, zu enge Jeans, Hardrock und Abstürze beim Feiern. Auch um ein Mädchen wiederzusehen, nimmt er eine Zivildienststelle auf Sylt an. Dort lernt er Mathilda kennen, eine zerbrechliche ehemalige Sängerin. Die beiden freunden sich an, bis Mathilda ihn um einen großen Gefallen bittet, der Skip vor eine unerwartete Gewissensfrage stellt. Die beiden begeben sich auf einen schicksalhaften Trip, mit dessen Ausgang keiner von ihnen rechnen konnte.

Fazit:
Skip will sich endlich daheim abnabeln und nimmt auf Sylt eine Zivildienststelle an, die natürlich vermeintlich zu dem selbsternannten Poser passt. Doch dann kommt es ganz anders und Skip muss immer wieder über seinen Schatten springen und über sich selbst hinauswachsen.

Windeln wechseln im Altersheim? Sabber und andere Ekligkeiten aus dem Gesicht waschen? Wie furchtbar ist das denn? Skip will doch Konzerte organisieren und sich um die Pflege seinen Äußeren kümmern. Also Flucht zurück zu Mami oder durchbeißen? Nach der Rettung einer älteren Dame kommt Skip ins Grübeln und bleibt dann doch als Pflegehilfskraft auf Sylt. Wie von mir erwartet wird es nun turbulent.

Skip stellt die Bewohner und die Heimleitung der Residenz vor neue Herausforderungen und seine gut gemeinten Pläne gehen teilweise massiv daneben. Doch das müsst ihr leider selbst lesen. Ich habe in manchen Momenten herzhaft gelacht und mir im nächsten Moment wieder die Haare gerauft. Humor und jugendlicher Leichtsinn sorgen für ungeahntes Chaos.

Obwohl Skip viel Chaos verbreitet, gelingt es ihm so manches Herz zu erobern. ganz besonders Mathilda hat ihn ins Herz geschlossen und sie werden nach und nach gute Freunde. Als Mathilda dann um einen großen Gefallen bittet, steht Skip vor der größten Gewissensfrage seines Lebens. Letzten Endes lässt er sich dann zu einem Roadtrip der besonderen Art mit ungewissem Ausgang überreden. Um was es dabei geht, müsst ihr ebenfalls selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Mir hat dieses warmherzige Buch mit ernstem Hintergrund gut gefallen und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Am Anfang habe ich häufig über den naiven und gutgläubigen Skip gelacht und konnte ich mich im Verlauf der Geschichte über seine weitere Entwicklung freuen. Mathilda war mich sofort sympathisch und ich freute mich, dass sie Skip so viele Denkanstöße gibt und dadurch seine Entwicklung vorwärtstreibt. Die Geschichte weckte viele Emotionen in mir, vom Lachen über das Entsetzen bis hin zur Erschütterung. Dies hätte ich so nicht erwartet.

Ich hatte schöne Lesestunden mit diesem Buch und seinem überraschenden Ende, so dass ich eine überzeugte Leseempfehlung gebe.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

der schwere Kampf gegen die Cholera in Hamburg

Arzt der Hoffnung
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der schwere Kampf gegen die Cholera in Hamburg

Inhalt:
Hamburg, im August 1892: Verdächtige Krankheitsfälle häufen sich in den Siechenhäusern. Der Erste Bürgermeister vermutet die Cholera – und schweigt. ...

der schwere Kampf gegen die Cholera in Hamburg

Inhalt:
Hamburg, im August 1892: Verdächtige Krankheitsfälle häufen sich in den Siechenhäusern. Der Erste Bürgermeister vermutet die Cholera – und schweigt. Also schickt die Reichsregierung den kompetentesten Seuchenfachmann nach Hamburg, den sie aufzubieten hat: Robert Koch.

Fazit:
Robert Koch dürfte vielen Menschen als Mikrobiologe bekannt sein, da er einige gefährliche Erreger entdeckte und so die Behandlung möglich machte. Im Jahre 1892 bricht in Hamburg die Cholera aus und die Epidemie wird erst einmal verschwiegen. Durch die beengten Wohnverhältnisse und schlechte Hygiene greift die Epidemie schnell um sich und fordert viele Todesopfer. Doch die Verantwortlichen schweigen weiter. So wird von der Reichsregierung der Seuchenexperte Robert Koch nach Hamburg gesendet, um einzugreifen. Der stößt auf eine Mauer des Schweigens.

Der Wissenschaftler muss sich gegen die Politik und die Wirtschaft durchsetzen, denn die Hamburger Kaufleute und Stadtväter wollen mit aller Macht die Wirtschaft aufrecht erhalten. Die vielen Todesopfer werden billigend in Kauf genommen. Doch Koch lässt sich nicht abschrecken und macht sich auf die Suche nach den Gründen der Epidemie. Da er den Choleraauslöser genau erforscht hat, kennt er auch dessen optimale Lebensbedingungen. Trotz aller Widerstände deckt er erschütternde Wahrheiten auf.

Schon der Einstieg in das Buch war packend und so flog ich regelrecht durch die Seiten. Kochs Kampf gegen die Epidemie wurde plastisch und anschaulich beschrieben und ich hatte das Gefühl direkt an seiner Seite durch die Gassen von Hamburg zu streifen.

Auch Kochs Verlobte kämpft auf ihre Weise gegen die Epidemie und wächst immer wieder über sich selbst hinaus. Mit hat es gut gefallen, wie sie sich entwickelte und das die Liebesgeschichte geschickt eingeflochten wurde, ohne im Mittelpunkt zu stehen. Toll gemacht.

Natürlich gibt es noch weitere Charaktere, die alle sehr authentisch und er Zeit angemessen dargestellt wurden. Es gab einige Charaktere, die mir besonders ans Herz gewachsen sind und mit denen ich gelitten und gebangt habe. Fast alle Charaktere haben damals wirklich gelebt und aktiv gegen die Seuche gekämpft.

Die Beschreibung der Wohnverhältnisse und der damaligen Hygienestandards ließen mir so manchen Schauer über den Rücken laufen. Inzwischen ist dies unvorstellbar, doch damals war es so tatsächlich üblich.

Ich durfte einen spannenden historischen Roman lesen, der mir tolle Lesestunden bereitete und mich mit so mancher Wendung überraschen konnte. Der Schreibstil war flüssig und angenehm, dabei immer der damaligen Zeit angepasst und dadurch habe ich den Roman regelrecht verschlungen. Durch die wechselnden Perspektiven erhielt ich tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Charaktere und die damalige Gesellschaftsstrukturen. Ich konnte ganz nebenbei wieder dazulernen und blieb nachdenklich zurück.

Nach der Lektüre bin ich zufrieden, weil ich dieses Buch entdeckt und gelesen habe und vergebe für dieses spannende Werk eine überzeugte Leseempfehlung.

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