Achterbahnfahrt der Gefühle, zwischen damals und heute
Das Mädchen im NordwindDieses Buch wird mich noch länger beschäftigen
Auszug aus dem Klappentext:
Island, 2019: Nach einem Schicksalsschlag nimmt sich Sofie Berger eine Auszeit in Island, wo die gelernte Tischlerin ein Haus ...
Dieses Buch wird mich noch länger beschäftigen
Auszug aus dem Klappentext:
Island, 2019: Nach einem Schicksalsschlag nimmt sich Sofie Berger eine Auszeit in Island, wo die gelernte Tischlerin ein Haus restauriert. Dabei entdeckt sie die Aufzeichnungen von Luise und nimmt teil an einer dramatischen Geschichte und ihren Auswirkungen auf die folgenden Generationen. Als sie einen der Nachkommen, den verschlossenen Björgvin kennenlernt, will sie versuchen, zur Versöhnung beizutragen...
Fazit:
Schon der komplette Klappentext zeigte mir, in welche Richtung dieser Roman gehen wird. Stück für Stück wird eine äußerst dramatische Geschichte aufgedeckt, die noch bis in die Gegenwart wirkt.
Basierend auf zwei Handlungssträngen konnte ich erleben, wie Sofie sich in Island einlebt und endlich wieder glücklich ist. Die Aufzeichnungen von Luise haben ihre Neugierde geweckt und als sie Hintergründe erfahren will, stößt sie auf eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung. Welche Geheimnisse verbergen sich dahinter? Das müsst ihr leider selbst lesen, da ich nicht zu viel verraten will.
Der zweite Handlungsstrang erzählt aus Luises Leben. Geboren als Jüdin muss sie und ihre Familie den Terror des dritten Reiches ertragen. Anfangs war in Lüneburg noch wenig davon zu spüren, doch die Schlinge zog sich immer enger. Ob es Luise und ihrer Familie gelingt, dem Terror zu entkommen? Auch das müsst ihr leider selbst lesen.
Beide Handlungsstränge wurden extrem gekonnt miteinander verknüpft und die Spannung war schon seit dem Prolog unglaublich hoch. Ich war schnell von der Handlung gebannt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sämtliche Charaktere wirkten authentisch und glaubwürdig, ich konnte mit ihnen bangen und leiden. Der flüssige und schöne Schreibstil trug das Seinige dazu bei, dass die Seiten viel zu schnell davonflogen. Während der Blick in die Vergangenheit immer sehr dramatisch war, brachte der Teil der in der Gegenwart handelt eine gewisse Lockerheit mit sich, obwohl immer eine unterschwellige Spannung vorhanden war.
Auch wenn die Handlung nicht auf Tatsachen beruht und die Charaktere fiktiv sind, hat mich die Handlung von Anfang bis zum Ende überzeugt. Gerade Luise kam ich sehr nahe und ich habe mich immer wieder gefragt, wie viel sie noch ertragen kann. Auch Sofie, die mir anfangs ein wenig naiv erschien konnte mich durch ihre weitere Entwicklung voll und ganz überzeugen. Natürlich darf auch der gewisse Schuss Liebe nicht fehlen und diese Liebe wurde von der Autorin gekonnt in Szene gesetzt. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Toll gemacht.
Ich wurde tief berührt, war aufgewühlt und habe mitgelitten. Es gab Momente in denen ich geschmunzelt habe und dann auch wieder Momente, die mir Tränen in die Augen trieben. Eine unglaubliche Mischung die mir spannende und gefühlvolle Lesestunden bereiten konnte. Dafür vergebe ich voller Überzeugung eine Leseempfehlung.