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Veröffentlicht am 17.03.2021

Schöner Auftakt der Trilogie

Der verborgene Pfad
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Klappentext:
Das Leben der sechzehnjährigen Jane steht Kopf. Ein geheimnisvoller Fremder taucht in ihrem Heimatdorf Iisaar auf, und bald ist nichts mehr, wie es war. Erst verschwindet ihr Zwillingsbruder ...

Klappentext:
Das Leben der sechzehnjährigen Jane steht Kopf. Ein geheimnisvoller Fremder taucht in ihrem Heimatdorf Iisaar auf, und bald ist nichts mehr, wie es war. Erst verschwindet ihr Zwillingsbruder Greg, dann steht ihr Vater kurz davor, seinen Verstand zu verlieren. Als ein enger Familienfreund damit scheitert, Greg zu finden, fasst Jane den Entschluss, ihren Bruder auf eigene Faust zu suchen. Dabei warten Herausforderungen auf sie, die ihre Vorstellungskraft bei Weitem übersteigen.

Fazit:
Mir wurde viel Zeit gegeben, die Protagonisten und ihr Umfeld kennenzulernen. Auch wenn ich eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigte, um mich an das anfangs recht langsame Tempo zu gewöhnen, konnte ich die Geschichte genießen und das Lesen ging immer flotter von der Hand.

Mit viel Liebe zum Detail wurden mir Jane und ihr Zwillingsbruder Greg vorgestellt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Jane ein rebellisches Mädchen mit großer Liebe für die Natur ist, erscheint Greg als pflichtbewusster und relativ reifer junger Mann. Trotz der Unterschiede ist die Liebe zwischen den Geschwistern regelrecht greifbar und so wundert es kaum, dass Jane nach dem verschwinden von Greg in ein tiefes Loch fällt und sich neu sortieren muss. Doch ist schon schnell zu spüren, dass sie sich mit dem verschwinden nicht abfinden wird und sich irgendwann Hals über Kopf in das Abenteuer ihres Lebens stürzt. Ob sie ihren Bruder wiederfinden kann, müsst ihr leider selbst lesen.

Mit Jane wurde ich sehr schnell warm, da sie mir sehr sympathisch und authentisch erschien. Während ihrer Suche wird sie reifer und vernünftiger und kommt so manchem gut gehüteten Geheimnis auf die Spur. Ich wusste oft nicht, wem Jane vertrauen kann und hatte hier und da meine Zweifel an ihren Entscheidungen. Doch trotz der vielen Rückschläge geht sie unbeirrt ihren weg weiter. Ob sie dabei Erfolg haben wird?

Natürlich gab es auch weitere Charaktere und über die will ich nicht zu viel verraten, da ich euch sonst die Spannung versauen könnte. Lernt sie einfach kennen und bildet euch dann euer Urteil. Ich war auf jeden Fall teilweise überrascht, wenn die Charaktere sich anders entpuppten als vermutet.

Auch wenn mir manche Begebenheit schon zu ausführlich beschrieben war, bin ich froh weitergelesen zu haben, denn ungefähr ab der Mitte überschlagen sich die Ereignisse und die Autorin konnte mich mit so mancher Wendung überraschen. Nach und nach kam für mich Licht ins Dunkel und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Als tiefere Botschaft konnte ich aus den Zeilen herauslesen, dass wir alle öfter über den Tellerrand schauen sollten, so wie es Jane immer tun muss, um neue Informationen zu erhalten. Sie lernt neue Kulturen kennen, die ihr sehr seltsam erscheinen und hinterfragt sie, um den tieferen sinn zu verstehen. Diese Botschaft wurde immer wieder sehr geschickt und ohne erhobenen Zeigefinger in die Handlung eingebaut. Schön gemacht.

Für mich ein gelungener Auftakt der Trilogie und ich freue mich auf die Fortsetzung. Die offenen Fragen am Ende sorgen natürlich für Spannung und ich hoffe auf die Antworten in den nächsten Büchern.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Ein Sommertag zum Träumen und Nachdenken

Sommerfabel
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Klappentext:
Die 29-jährige Hutmacherin Josefine steht häufig neben sich und tut die seltsamsten Dinge. Eile kennt Josefine nicht. Lieber flaniert sie und spricht mit Tieren ebenso wie mit Dingen. Magisches ...

Klappentext:
Die 29-jährige Hutmacherin Josefine steht häufig neben sich und tut die seltsamsten Dinge. Eile kennt Josefine nicht. Lieber flaniert sie und spricht mit Tieren ebenso wie mit Dingen. Magisches begegnet ihr überall im Alltag.

Doch eine verflossene Liebe lässt sie nicht los. Wird Josefine die richtige Entscheidung für ihr Leben treffen? Eine entschleunigte Geschichte über Träume, über das Loslassen und einen schier endlosen blauen Sommertag in der Stadt.

Fazit:
Der Klappentext verrät schon, dass in dieser Geschichte keine alltägliche Protagonistin auf die Leser wartet. Josefine kennt keine Eile und sieht Dinge, die den ewig hastenden und rennenden Mitmenschen verborgen bleiben. Doch ist sie dadurch seltsam, oder haben wir das Hinschauen und Träumen vergessen?

Ich durfte einen langen und heißen Sommertag mit Josefine verbringen und ihre teils skurrilen und oft poetischen Gedanken genießen. Früh am Morgen bricht sie auf, um in ihrer Heimatstadt der Hitze zu entfliehen. Dabei erlebt sie so manchen interessanten Moment und ich konnte diese miterleben und wurde entschleunigt. Wer sich darauf einlassen kann, mal ein Buch ohne packende Handlung dafür mit viel Poesie zu lesen, sollte Josefine unbedingt kennenlernen. Mir ist Josefine jedenfalls ans Herz gewachsen und ich konnte diese träumerische Atmosphäre genießen. Josefine dachte über ihr Leben nach und dieser eine Tag reichte vollkommen aus, um die Weichen neu zu stellen, doch ob sie die richtigen Entscheidungen trifft müsst ihr leider selbst lesen.

Auch bei diesem Buch faszinierte mich der Schreibstil, da der Autor nicht nur perfekt das Spiel mit Worten beherrscht, er erfindet gern auch neue oder holt längst vergessene wieder aus der Schublade. Dem Autor gelang es mit diesem Buch, mich zum Verweilen, zum Träumen und zum Nachdenken einzuladen.

Es gab keine Actionszenen oder Höhepunkte, da Josefine einfach nur ihren Tag genießt und die Leser mitnimmt auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise.

Ich empfehle dieses Buch an alle Leser, die noch träumen und genießen können und von unserer viel zu schnelllebigen Zeit abschalten möchten. Es gibt auf dieser Welt noch so viel zu entdecken und leider hasten wir allzu oft daran vorbei. Also wagt einfach das Abenteuer, euch mit Josefines Sensibilität und Emotionalität treiben zu lassen, dann könnt ihr die Geschichte voll und ganz genießen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Bemerkenswertes Buch basierend auf wahren Begebenheiten

Weiter als der Ozean
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Klappentext:
London, 1909: Nach dem Tod ihres Mannes kümmert sich Edna McAlister mit aller Kraft um die Versorgung ihrer drei jüngsten Kinder. Ihre älteste Tochter Laura ist auf einem Anwesen als Hausmädchen ...

Klappentext:
London, 1909: Nach dem Tod ihres Mannes kümmert sich Edna McAlister mit aller Kraft um die Versorgung ihrer drei jüngsten Kinder. Ihre älteste Tochter Laura ist auf einem Anwesen als Hausmädchen beschäftigt. Als Edna ernsthaft erkrankt, werden die Kinder in einem Waisenhaus untergebracht - noch bevor Laura das Sorgerecht für ihre Geschwister einfordern kann. Die junge Frau weiß um die Tatsache, dass Tag für Tag Hunderte britischer Kinder - ob tatsächlich Waisen oder nicht - nach Kanada verschickt werden. Laura beschließt zu handeln, wohl wissend, dass sie damit eine Menge aufs Spiel setzt ... Gleichzeitig findet der junge Anwalt Andrew Frasier heraus, dass bei der Vermittlung der Kinder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gemeinsam mit Laura macht er sich auf die Suche nach den drei Geschwistern.

Dieser Roman der mehrfach preisgekrönten Autorin Carrie Turansky basiert auf wahren Begebenheiten. Er beleuchtet das Schicksal einer jungen Frau, die trotz schwieriger Situationen erlebt, dass Gottes Hand sie auch im tiefsten Tal schützt und hält.

Fazit:
Schon der Klappentext machte mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will. Ich erwartete eine Geschichte, die mich berühren würde und zusätzlich noch eine gewisse Aufklärung, da ich bisher von dieser Kinderverschickung wenig Ahnung hatte. Kaum hatte ich das Buch in den Händen, konnte ich es nicht mehr zur Seite legen, so gebannt war ich von der Geschichte der Geschwister.

Edna McAlister hat nach dem Unfalltod ihres Mannes große Probleme, ihre Familie zu ernähren. Ihre älteste Tochter Laura hat sich als Kammerzofe verdingt, um die Mutter zu unterstützen. Auch Katie und Garth tragen das ihrige zum Lebensunterhalt bei. Grace ist noch zu jung um ihre geliebte Mama zu unterstützen. Als die Mutter schwer krank wird, beginnen schlimme Zeiten für die Kinder. Ihre Mutter wird ins Krankenhaus gebracht und die drei jüngsten Kinder landen im Waisenhaus. Als Laura davon erfährt, reist sie schnellstmöglich nach London, um sich um ihre Geschwister zu kümmern und sie aus dem Heim zu holen. Doch überall trifft sie Ablehnung und unglaubliche Härte, da ihre Geschwister als Besitz der jeweiligen Heime betrachtet werden. Bevor Laura Hilfe bekommt, befinden sich die Geschwister schon auf dem weg nach Kanada. Nun ist Lauras Kampfwille gefordert, denn sie will ihre Geschwister auf jeden Fall zurückholen. Ob das gelingen kann, müsst ihr leider selbst lesen.

Ich war schon tief erschüttert, als ich lesen musste wie die Kinder behandelt wurden nachdem die Mutter ins Krankenhaus gebracht wurde. Dieses traurige Leben im Heim und dann auch noch die Trennung nach Jungen und Mädchen und das Verbot der Kontaktaufnahme. Welche Narben diese Kinder behalten haben können wir nur ansatzweise erahnen.

Auch die Härte der Familie gegenüber kann ich kaum in Worte fassen. Da werden die Kinder gegen den Willen der Mutter und Schwester ins Heim gebracht und es gibt keine Möglichkeit mehr sie zu sehen oder zurückzuholen. Da hatte ich Tränen in den Augen. Doch halt, lest die Geschichte selbst.

Als wäre dies nicht schon genug, werden die Kinder auch noch innerhalb kürzester Zeit nach Kanada verschifft, um dort ein angeblich besseres Leben führen zu können. Doch was die Kinder erwartet ist völlig anders. Doch auch das müsst ihr leider selbst lesen und dabei entdecken, welche Missstände aufgedeckt werden. Ich war auf jeden Fall tief erschüttert.
Sämtliche Charaktere wurden authentisch und lebensnah angelegt, so dass ich sehr tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen konnte. Die ganze Familie tat mir unglaublich leid und ich hoffte bis zum Schluss, dass alles gut ausgeht.

Auch wenn Laura an manchen Stellen etwas naiv erschien, hatte sie schnell meine Achtung und Sympathie gewonnen, da sie immer wieder über sich selbst hinauswächst, um ihre Geschwister zu finden. Auch weitere Charaktere konnten schnell meine Sympathie gewinnen, während es auch einige gab, die mir absolut unsympathisch waren.

Der Schreibstil war so fesselnd und lebendig, dass ich mir sämtliche Gegebenheiten sehr gut vorstellen konnte und regelrecht in diese Zeit versetzt wurde. Mir ging diese Geschichte unter die Haut und sie wird mich noch lange beschäftigen.

Ich bin froh, dieses Buch entdeckt zu haben und empfehle es unbedingt zu lesen. Da es einen Folgeband geben wird, kann ich es kaum erwarten, diese Familie weiter zu begleiten. Da die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, gibt sie Kindern eine Stimme, die bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit bekamen. Toll gemacht.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Reicht ein Wohnwagen für das Glück?

Sieben Quadratmeter Glück
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Klappentext:
Mein Haus, mein Auto, mein Boot – wer hat, der kann, und wer nichts hat, zieht in den Caravan? Das mag früher so gewesen sein, und noch immer ist das Leben in einem Wohnwagen eher ungewöhnlich ...


Klappentext:
Mein Haus, mein Auto, mein Boot – wer hat, der kann, und wer nichts hat, zieht in den Caravan? Das mag früher so gewesen sein, und noch immer ist das Leben in einem Wohnwagen eher ungewöhnlich und verhältnismäßig günstig.
Doch die Idee von Marion Hahnfeldt ist eine andere. Nämlich herauszufinden, was man im Leben wirklich braucht. Kommt man noch klar ohne den üblichen Komfort? Reichen sieben Quadratmeter, wenn es früher mal 95 waren? Wie lebt es sich draußen im Winter – ohne Zentralheizung, Toilette und fließend Wasser?

Fazit:
Camping hat immer noch den Ruf von billigem Urlaub und nur Leute, die wenig haben sind auf Campingplätzen zu finden. Ob dies wirklich so ist? Inzwischen befindet sich Campingurlaub im Aufwind, allerdings gilt auch hier oft: größer, luxuriöser und protziger. Die Autorin geht ganz bewusst einen anderen Weg. Sie entscheidet sich für einen kleineren Wohnwagen, der die besten Tage schon hinter sich hat und nur über die nötigste Ausstattung verfügt.

Wie lebt es sich nun auf Dauer in diesem längst vergangenen Schick? Davon erzählt in Tagebuchform das vorliegende Buch. Schon der Beginn mutet ungewöhnlich an. Am Ende der Saison, wenn alle anderen Camper den Platz verlassen, zieht die Autorin auf diesen Platz in der Nähe von Hannover. Schnell zeigt sich, dass die Romantik dem rauen Alltag weicht. Egal, ob sich Schimmel einnisten will oder die Heizung ihren eigenen Kopf hat, die Probleme müssen bewältigt werden, bevor aus der ranzigen Kiste ein gemütliches Heim werden kann. Ob es der Autorin gelingt, sich ihre Wohlfühloase zu erschaffen, müsst ihr leider selbst lesen.

Sehr persönlich und lebendig wurden die Erfahrungen festgehalten und beim Lesen flogen die Seiten einfach davon. Oft habe ich geschmunzelt, da mir die Erlebnisse so bekannt waren. Es gab auch schwierige Momente zu bewältigen, auch diese konnte ich mir sehr gut vorstellen und wurde von mancher Lösung positiv überrascht. Mir hat es richtig gut gefallen, dass nicht nur von einer heilen Welt berichtet wurde, sondern auch auf Schwierigkeiten eingegangen wurde. Für viele Menschen ist es unvorstellbar, sich auf so engem Raum glücklich und wohl zu fühlen, dieses Buch kann dabei helfen, es zu versuchen. Alle Menschen, die sich für Camping interessieren bekommen mit diesem Buch einen guten ersten Einblick in dieses Leben.

Im zweiten Teil des Buches werden viele gute Tipps gegeben, die den Einstieg für Neu-Camper leichter machen können. Mir haben besonders die Fotos im Buch gefallen, da sie einen recht tiefen Einblick gewähren. Zum Schluss kommen noch verschiedene Menschen zu Wort, die sich ganz bewusst für dieses minimalistische Leben entschieden haben. Gerade durch diesen Teil bekam ich noch einen weiteren Einblick, der das Buch für mich rund machte.

Ich vergebe für diese Mischung aus Erfahrungsbericht und Ratgeber gerne eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Herzerwärmende Geschichte über Höhen und Tiefen im Leben

Die Roseninsel
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Klappentext:
Kann man sich im falschen Moment verlieben?
Und überwindet Liebe jedes Hindernis?
Buchhändlerin Emma reist nach London, um ihren verstorbenen Eltern noch einmal nahe zu sein, denn diese hatten ...


Klappentext:
Kann man sich im falschen Moment verlieben?
Und überwindet Liebe jedes Hindernis?
Buchhändlerin Emma reist nach London, um ihren verstorbenen Eltern noch einmal nahe zu sein, denn diese hatten sich dort kennen- und lieben gelernt.
Schon am ersten Tag begegnet ihr die sympathische Witwe Ava. Die beiden Frauen freunden sich an, und Ava macht Emma das verlockende Angebot, in ihrem Anwesen auf der Roseninsel in Cornwall die Bibliothek auf den neuesten Stand zu bringen. Begeistert sagt Emma zu.
Völlig unerwartet trifft sie in dem Haus auf den Klippen auf Avas Sohn Ethan, der ihr gegenüber sehr abweisend ist. Dennoch fühlt Emma sich zu ihm hingezogen. Als sie herausfindet, was hinter Ethans kühler Fassade steckt, begreift sie, wie tief Liebe gehen kann – und steht plötzlich vor der größten Herausforderung ihres Lebens …

Fazit:
Mal überlegen. Bei dem Klappentext ist ein ganz normaler Liebesroman nach Schema F zu erwarten, oder? Emma trifft Ethan, die Liebe schlägt ein wie eine Bombe und ab jetzt hängt der Himmel voller Geigen. Dies wäre das klassische Vorgehen vieler Autoren und Autorinnen, doch Gabriele Diechler schreibt sehr viel tiefgründigere Bücher. Wie, ihr kennt Gabrieles Bücher nicht? Dann wird es Zeit dies zu ändern.

Als die Roseninsel bei mir ankam, bin ich erst einmal um dieses Buch herumgeschlichen, da Emma den Tod ihrer Eltern, Peggy und Hannes, betrauert und mein Leben ebenfalls zurzeit schwierig ist. Ich hatte Bedenken, dass diese Geschichte mir einen dicken Kloß im Hals beschert und mich traurig zurücklässt. Doch dann habe ich meinen Mut zusammengerafft und mit dem Lesen begonnen. Was dieses Buch dann mit mir gemacht hat? Ich denke am Ende dieser Rezension seid ihr schlauer.

Ich durfte zuerst Emmas Eltern kennenlernen, die das Glück hatten ihre perfekte Liebe zu finden und auch zu leben. Doch leider kam auch bei ihnen die Stunde des Abschieds und diese berührte mich extrem tief. Emma muss nun überlegen, wie ihr Leben ohne die Liebe ihrer Eltern weitergehen soll und welche beruflichen Ziele sie ins Auge fassen will. Um ihren Eltern noch einmal nahe zu sein reist Emma nach London, um auf den Spuren ihrer Eltern zu wandeln. Ob Emma wieder zurück ins Leben findet, müsst ihr leider selbst lesen.

Emma weiß genau, was sie nicht will, doch wo ihr Leben hinführen soll, muss sie erst noch herausfinden. Ob ihr der kleine Herzensbrecher Jimmy auf seinen vier Pfoten helfen kann, ihr Leben auf eine neue Basis zu stellen? Auf jeden Fall lernt Emma das Frauchen von Jimmy kennen und bekommt eine Chance, mit der sie nicht gerechnet hat. Sie fühlt sich von Ava herzlich aufgenommen und die beiden verschiedenen Frauen kommen sich schnell näher als gedacht. Doch bevor ich zu viel verrate lernt sie einfach selbst kennen. Mir sind Emma und Ava sehr schnell ans Herz gewachsen und ich konnte jede Minute mit ihnen genießen.

Leider ist die schöne Zeit in London schnell zu Ende, doch es gibt einen Lichtblick, denn Emma darf auf die Roseninsel reisen, um dort ihre Leidenschaft für Bücher auszuleben. Doch auf der wunderschönen Insel bleibt sie nicht lange allein, da Ethan, der Sohn von Ava, sich dort eine Auszeit nimmt. Ob nun die Liebe einschlägt? Emma ist erst einmal geschockt, da sie einen warmherzigen offenen Menschen erwartet hat und nun etwas völlig anderes bekommt. Sie fühlte sich ihm doch schon so verbunden und nun dies. Hat Ava ihrem Sohn einen unverdienten Heiligenschein verpasst, oder sieht sie ihn völlig falsch? Doch halt, das lest bitte selbst.

Emmas Gefühle werden auf jeden Fall auf eine harte Probe gestellt und ich erlebte ihre Achterbahnfahrt der Gefühle hautnah mit. Ob sie ihr Glück findet?

Ich habe mich an der Seite von Emma sowohl in London als auch in Cornwall pudelwohl gefühlt und konnte sie mit all ihren Gefühlen immer gut verstehen. Es gab Momente die mich zu Tränen rührten und auch Momente die mich zum Schmunzeln brachten. Sehr oft habe ich gedacht, das hätte ich jetzt auch so wie Emma gemacht. Sie hat sich sehr positiv weiterentwickelt und konnte mich von Anfang bis zum Ende begeistern.

An Ethan habe ich häufiger gezweifelt, doch als ich ihn näher kennen lernte wuchs auch er mir ans Herz und ich hätte ihn gerne gedrückt, um ihm Kraft und Trost zu geben. Ich habe mich oft gefragt, wie ich an seiner Stelle reagiert hätte und konnte ihn immer besser verstehen. Welches schwere Los er ertragen muss? Das verrate ich hier natürlich nicht.

Außer diesen Charakteren gab es natürlich noch weitere. Was soll ich sagen? Es gab nur einen Charakter den ich nicht mochte, alle anderen eroberten mein Herz im Sturm, da sie sehr authentisch und lebensecht wirkten.

Wie die anderen Bücher von Gabriele ist auch dieses Buch einem Hauptthema gewidmet, diesmal schlägt ihr Herz für Bücher, was mich als Leseratte natürlich begeistert. Mich konnte besonders die Liebesliste von Peggy berühren. Ob aus diesem Ratgeber ein Buch wird, wie von Emmas bester Freundin vorgeschlagen? Dies ist fast schon nebensächlich, da Peggys Ratschläge einfach jedes Herz berühren.

Mich hat diese Geschichte sofort in ihren Bann gezogen und die Seiten flogen leider viel zu schnell dahin. Ich wäre gerne länger auf der Roseninsel geblieben, doch musste ich mich wieder verabschieden. Auch wenn dieser Abschied schwer gefallen ist, konnte ich jede Minute gemeinsam mit diesen lieben Menschen an diesem traumhaften Ort genießen.

Mit den schönen Worten von Peggys Liebesliste wünsche ich euch alles Gute:
Sei, was du dir vom Leben wünschst. Lebe vor, was du dir sehnsüchtig erhoffst. Und freue dich, wenn du realisierst, was dein Dasein im Leben anderer bewirkt. Sei einfach ein bisschen Liebe!

Ich hatte wunderschöne Lesestunden mit diesem herzerwärmenden Buch und fühlte mich regelrecht getröstet und gewärmt. Ich konnte das Meer und die Rosen riechen, Fischbrötchen genießen, die große Liebe erleben und gemeinsam mit Emma neue Kraft tanken. Mit Gabrieles Worten: Das Glück ist nah, wenn man nur bereit ist, die Hand danach auszustrecken …

Auch in diesem Buch war die Lebenserfahrung von Gabriele zu spüren und dass sie immer bereit ist, dem Glück und dem Leben eine neue Chance zu geben. Ich wurde zum Träumen und zum Nachdenken eingeladen und dafür vergebe ich voller Überzeugung eine Leseempfehlung.

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