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Veröffentlicht am 17.06.2020

Außergewöhnlicher Reisebericht

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
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Klappentext:

Motomogli – die verrücktesten und besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Das Buch Einmal mit der Katze um die halbe Welt ist die besondere Geschichte von Martin Klauka und seiner ...


Klappentext:

Motomogli – die verrücktesten und besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Das Buch Einmal mit der Katze um die halbe Welt ist die besondere Geschichte von Martin Klauka und seiner Katze Mogli, die ihm während einer Motoradtour im Alter von etwa zwei Monaten halbverhungert zulief und sich ihn als Bezugsperson aussuchte. Damit war klar: Mogli musste sich mit dem Motorrad anfreunden, denn allein wäre ihr Schicksal besiegelt gewesen. Zum Glück fasste Mogli sofort Vertrauen zu diesem metallischen Ungetüm, und Martin Klauka konnte sie mit nach Rosenheim bringen. Doch eigentlich war diese Motorradtour nur die Vorbereitung für ein noch größeres Abenteuer. Martin beschloss vor einem Jahr, aus dem Alltag im beschaulichen Rosenheim auszubrechen und der Faszination des Orients nachzuspüren. Gemeinsam begeben sich die beiden mit dem Motorrad auf den Weg von Deutschland über Dubai bis nach Nepal. Mogli ist dabei seine Heimat in der Fremde.

Fazit:

Schon auf den ersten Seiten fällt die enge Bindung zwischen Mogli und Martin auf. Die kleine Fundkatze vertraut Martin sehr schnell und so wundert es auch nicht, dass sie gerne mit ihm auf die große Reise geht. Bevor ich dieses Buch gelesen hatte, konnte ich mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen, wie solch eine Reise mit Katze auf dem Motorrad gelingen kann. Katzen, die sich ihrem Menschen anvertrauen, nehmen ja schon einiges auf sich, um immer bei „ihrem“ Menschen zu sein. So auch Mogli, diese Prinzessin, die mit Martin auf dem Motorrad um die halbe Welt reist.

Gemeinsam bereisen sie 14 Länder und legen 30000 Kilometer zurück. Da gibt es natürlich viele Abenteuer zu bestehen und so manches Hindernis muss aus dem weg geräumt werden. Sehr detailliert und liebevoll beschreibt der Autor die vielen kleinem und großen Erlebnisse dieser ungewöhnlichen Reise. Er und Mogli lernen viele unterschiedliche Menschen kennen und sehen sich oft mit völlig fremden Kulturen konfrontiert. Mogli zeigt sich in den Kulturkreisen, die Katzen offen gegenüberstehen, oft als Türöffner und erobert die Herzen im Sturm. Martin muss sich dagegen um solche profanen Dinge, wie Übernachtung, Verpflegung und Reiseroute kümmern. Gerade die sichere Unterkunft stellt ihn oft vor ungeahnte Herausforderungen. Gut, dass er im Vorfeld viele Kontakte knüpfte und immer Hilfe findet.

Ich hatte das Gefühl, direkt mit Martin und Mogli zu reisen und konnte mit ihnen hoffen, bangen, träumen und auch manchmal ein Tränchen zerdrücken, da es nicht nur schöne Momente gab. Über die bereisten Länder konnte ich viel Neues erfahren und wieder einmal erfahren, dass es abseits der üblichen Touristenrouten auf jeden Fall schöne Wege und Orte gibt.

Die gesamte Reise wurde sehr spannend beschrieben und mit tollen Bildern untermalt, die immer wieder zeigen, wie wohl sich Mogli fühlt. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, so dass ich es in kürzester Zeit gelesen habe und dann etwas enttäuscht war, weil ich gerne weitergelesen hätte. Ich freue mich jetzt auf die geplante Fortsetzung.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle Leser, die gerne Reiseberichte lesen und an alle Katzenliebhaber.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Sehr gute, unterhaltsame Mischung

Der Katzenfänger und andere Grenzgänger
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Klappentext:

Der Katzenfänger und der heimliche Trinker in Saudi-Arabien; der Mann, der jedes Jahr unzählige Eisenbahnfahrpläne auswendig lernt; der Schriftsteller, der die erhabene Literatur in die Dörfer ...

Klappentext:

Der Katzenfänger und der heimliche Trinker in Saudi-Arabien; der Mann, der jedes Jahr unzählige Eisenbahnfahrpläne auswendig lernt; der Schriftsteller, der die erhabene Literatur in die Dörfer tragen soll; der Dirigent, der dem Konzertpublikum Vorträge hält; der Wissenschaftler, der sich mit einem mörderischen Plan an seinen missgünstigen Kollegen rächt: Das sind einige der exzentrischen Charaktere in diesem Erzählband mit neun Kurzgeschichten. Die Vielfalt an Themen und Schauplätzen macht diese Erzählungen zu einer sehr unterhaltsamen Lektüre mit originellen und packenden Geschichten.

Fazit:

Völlig unterschiedliche Kurzgeschichten, 9 Stück, haben mir ein unglaubliches Lesevergnügen bereitet. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte, und die verschiedenen Orte konnten mich faszinieren. Von Gänsehaut und Entsetzen bis hin zu feinsinnigem Humor waren viele Emotionen vertreten.

Durch die Vielfalt der Handlungsorte und der Charaktere hatte jede Geschichte ihren eigenen Reiz und konnte mich gut unterhalten. Bei den meisten Geschichten konnte ich mitfühlen, mitbangen und mitleiden. Ich wurde zum Nachdenken und Hinterfrage angeregt und manchmal auch zum Schmunzeln. Eine bunte Mischung, die mir gut gefallen hat.

Jeder Geschichte beginnt mit einer Einleitung in das Thema, so dass ich erst einmal einen Eindruck von den Protagonisten und deren Lebensumstände erhielt. Schnell erschließt sich dann der ernste oder traurige Hintergrund der jeweiligen Geschichte. Ich war erstaunt über die Vielfalt der Themen, die sich in diesen Kurzgeschichten verbirgt.

Für diese Mischung aus Tragik, menschlichen Abgründen und gut ausgereiften Charakteren vergebe ich gerne eine Leseempfehlung an alle Leser, die mal etwas anderes lesen wollen.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Unglaubliche Bandbreite von Themen und spannend bis zum Schluss

Sanitöter
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Klappentext:

»Aber aufgeben, weil es einfacher ist, das ist falsch.«
Deutschland, 2035. Die durch den Klimawandel verursachten geringen Ernten zwingen die rechte Regierung, die Bevölkerungszahl zu verringern. ...

Klappentext:

»Aber aufgeben, weil es einfacher ist, das ist falsch.«
Deutschland, 2035. Die durch den Klimawandel verursachten geringen Ernten zwingen die rechte Regierung, die Bevölkerungszahl zu verringern. Ihre Lösung ist das dreizehnte Sozialgesetzbuch, das medizinische Behandlungen untersagt.
Susanne Bergmann ist überzeugte Euthanasistin. Ihre Aufgabe ist es Kranke von ihrem Leid zu erlösen, wenn sie es denn wollen. Als Tochter des Schöpfers des SGB XIII wird sie widerwillig von der Reporterin Kira Sommer begleitet.
Die Krankenpflegerin Maria Kaya findet ein Baby in der Notaufnahme und infiziert sich mit dem für ihr Kind tödlichen Körner-Virus. Ihre Behandlung wird von ihrem Vorgesetzten verweigert, deshalb muss sie mit Susanne Bergmann über die »Erlösung« des Babys zu sprechen. Sie wird vor eine schwierige Entscheidung gestellt.
Angestachelt durch Kira Sommer, beginnt Susanne Nachforschungen über den Ursprung von Marias Infektion. Dabei stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten. Um das Baby zu retten, muss sie alles hinterfragen, woran sie glaubt.
Tauchen Sie ein, in eine erschreckende Zukunftsvision, auf deren Weg wir uns schon befinden!

Fazit:

Was soll ich nur zu dieser Geschichte sagen? Werden wir das was hier erzählt wird, so oder ähnlich wirklich erleben, oder haben wir so manches schon von den Generationen vor uns gehört?

Im Jahre 2035, mitten in Deutschland, findet durch ein neues Gesetz eine erbarmungslose Selektion statt. Die Bevölkerung muss reduziert werden und dazu ist jedes Mittel recht.

Eines der Opfer ist das ungeborene Baby von Maria Kaya. Was unterscheidet dieses Baby von anderen? Es entstammt einer Mischehe und diese sind verpönt und das Baby demzufolge nichts wert. Das ist schon schlimm genug. Doch es kommt noch schlimmer. Maria hat sich durch einen Fehler mit dem für Babys tödlichen Körner-Virus infiziert. Das Todesurteil, oder sind Maria und ihr Mann bereit für ihr Baby zu kämpfen? Das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich unbedingt.

Welche Rolle spielt die Sanitöterin Susanne Bergmann in diesem bösen Spiel. Sie ist die Tochter des Politikers, der das unsägliche Gesetz auf den Weg gebracht hat. Macht das seine Tochter automatisch zur Feindin von Maria, oder ist es dann doch ganz anders? So viel sei verraten: Susanne will herausfinden, was es mit diesem Virus auf sich hat. Was sie wohl herausfindet und ob das dem Baby helfen kann? Bitte selbst lesen.

Auch die Rolle der Reporterin ist am Anfang eher undurchsichtig, doch nach und nach konnte ich ihre Beweggründe immer besser verstehen und sie schätzen. Eines sei verraten: Sie spielt eine wichtige Rolle.

Nach einigen Seiten war ich von der Handlung gepackt und konnte die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung sorgte für viele Gänsehautmomente und diese wurden durch die vielfältige Thematik noch verstärkt. Es geht um korrupte Politiker, Fremdenhass, Ächtung von Mischehen, Verbot von gleichgeschlechtlicher Liebe und einiges mehr. Manche Themen kommen uns bekannt vor? Dies ist vom Autor so gewollt und auf meisterliche Art gekonnt in diese Geschichte eingebaut. Aktuelle und geschichtliche Themen wurden gekonnt mit Fiktion gemischt und sorgen für regelrechtes Gruselfeeling. Ich dachte öfter: Das gab es schon, oder so kann es tatsächlich mal werden, wenn wir nicht aufpassen.

Durch den fesselnden Schreibstil und die unglaubliche Spannung habe ich das Buch in einem Rutsch verschlungen und ich blieb sehr nachdenklich und regelrecht atemlos zurück.

Für mich ein absolutes Highlight, dass ich voller Überzeugung weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Wilde Jugend

Lucia - Mein liebster Wahnsinn
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Klappentext:

Unterhaltsam und mit unverwüstlichem Optimismus erzählt Terence Horn die Geschichte eines smarten, aber auch unreifen Träumers, der sich in ein durchgeknalltes Mädchen verliebt.
Die wilde ...

Klappentext:

Unterhaltsam und mit unverwüstlichem Optimismus erzählt Terence Horn die Geschichte eines smarten, aber auch unreifen Träumers, der sich in ein durchgeknalltes Mädchen verliebt.
Die wilde Zeit und warum das alles nicht funktionierte. Lockere und witzige Prosa für Außenseiter, Träumer und Realitätsverweigerer.

Fazit:

Rossi ist ein Träumer, dem es wichtig erscheint, endlich seine Jungfräulichkeit zu beenden. Doch er will sich nicht einfach verschenken, die „Richtige“ soll es sein. Als er dann Lucia kennenlernt, beginnt das Abenteuer seines Lebens. Wird Rossi nun seine große Liebe finden, oder endet alles im Chaos? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Voller Humor hat mich der Autor in meine eigene Jugend zurückgeworfen, da mir so manche Szenen durchaus bekannt vorkamen. Sogar die manchmal recht derbe Sprache konnte mich nicht abschrecken, da auch in meiner Jugend kein Blatt vor den Mund genommen wurde. Ja, ich erinnere mich gerne an meine Jugend, sogar an die damit verbundenen Unsicherheiten, die ich auch bei Rossi erkannte.

Die Geschichte ist flüssig und gut geschrieben und der Wortwitz hat mir sehr gefallen. Es gab viele Stellen zum Lachen und auch viele Momente zum Innehalten und Nachdenken. Erwachsenwerden und seinen eigenen weg finden ist und war immer schwierig und wir haben dies selbst so oder ähnlich erlebt.

Ich wurde gut unterhalten und die Erinnerung an meine Jugend hat mir Spaß bereitet, wenn sie auch mit Wehmut erfüllt war.

Von mir eine Leseempfehlung an Jugendliche und Junggebliebene, die vor der teils deftigen Sprache nicht zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Auf der Suche nach sich selbst

Und sonst nichts
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Klappentext:

»Ich liebe die Berge. Dass das so ist, wusste ich nicht immer. Und überhaupt wusste ich nicht viel darüber, was ich liebe und was nicht. Das Leben kam über mich, ungefiltert, jahrzehntelang ...

Klappentext:

»Ich liebe die Berge. Dass das so ist, wusste ich nicht immer. Und überhaupt wusste ich nicht viel darüber, was ich liebe und was nicht. Das Leben kam über mich, ungefiltert, jahrzehntelang sagte ich zu allem Ja, und es war irgendwie in Ordnung so - bis ich durch einen Burnout ausgebremst wurde. So also ging es nicht mehr weiter, aber wie dann?«

Rosi ist 52. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sie vier Kinder großgezogen und ihrem Mann in seinem Delikatessen-Laden geholfen. Da war keine Zeit, um sich mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen zu beschäftigen. Nun erfüllt sie sich einen alten Wunsch und zieht alleine los nach Südfrankreich. Mit Merkür, ihrem Mini-Van, mit viel Angst vor ihrer eigenen Spontaneität und mit wenig Geld: Nur 10 Euro will sie pro Tag ausgeben. Während sie dabei öfter an ihre Grenzen stößt, gewährt sie ihrer Abenteuerlust freie Wildbahn und kann viele ihrer Ängste erkennen und relativieren; und ganz nebenbei ihr altes Leben abstreifen. Ihr schlechter Orientierungssinn ist dabei nur eines von vielen Hindernissen auf ihrer andauernden Suche nach optimalen Verhältnissen.

Fazit:

So wie Rosi geht es vielen Frauen. Am Wendepunkt ihres Lebens beginnen sie zu hinterfragen, was sie aus ihrem Leben gemacht haben. Rosi fragt sich dieses nach einem Burnout und beschließt, nun mehr an sich selbst zu denken. Also erfüllt sie sich einen alten Wunsch. Sie zieht alleine los, um Südfrankreich zu erkunden. Doch ihre Reise ist ganz anders als klassische Reisen, denn sie will in ihrem Auto leben und unabhängig sein. Ob das gut geht?

Mir hat die Idee so gut gefallen, dass ich sofort meinen Koffer packte und mit Rosi auf die Reise ging. 😊

Rosi stößt immer wieder an ihre Grenzen und muss sich ihren vielfältigen Ängsten stellen. Dies macht sie sehr individuell und immer nachvollziehbar. Jeder Grenze und jede Angst sind eine neue Herausforderung, die sie annimmt und die sie Stück für Stück zu sich selbst führen.

Ich war gerne mit Rosi unterwegs und konnte sie gut verstehen. Es gab Momente in denen sich ihre Gedanken im Kreis drehten und ich dachte, sie tut sich mit einer Lösung schwer. Doch das kenne ich auch von mir und es löste Aha-Momente bei mir aus. Nur manche Gedankensprünge erstaunten mich, da sie nicht immer sofort nachvollziehbar waren.

Es gab sehr nachdenkliche Momente, die mich inspirierten, über mich und meine Wünsche nachzudenken. Auch die lustigen Episoden haben mir gefallen und mich zum Schmunzeln gebracht.
Das Buch lässt sich durch den flüssigen und schönen, teilweise recht poetischen Schreibstil gut lesen und ich habe die Seiten regelrecht verschlungen, da ich gespannt war, welche Abenteuer noch auf Rosi warten. Ob sie sich tatsächlich gefunden hat? Das müsst ihr leider selbst lesen, denn ich will nicht zu viel verraten.

Fakt ist für mich, dass Rosi sich manchen Stress selbst gemacht hat und dies jetzt auf ihrer Reise reflektiert.

Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich habe Rosi gerne begleitet.

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