Sehr speziell, aber leider doch enttäuschend...
Meine Schwester, die SerienmörderinMir fällt es ein wenig schwer diese Rezension zu schreiben. Normalerweise weiß ich in Ansätzen, was ich schreiben möchte, aber bei diesem Buch ist mein Kopf leer. Das Leseerlebnis war intensiv, aber auch ...
Mir fällt es ein wenig schwer diese Rezension zu schreiben. Normalerweise weiß ich in Ansätzen, was ich schreiben möchte, aber bei diesem Buch ist mein Kopf leer. Das Leseerlebnis war intensiv, aber auch verwirrend. Ich versuche so gut wie es geht meine Gedanken niederzuschreiben.
Die Autorin hat eine sehr spezielle Geschichte geschrieben, die mit ihrem prägnanten und sehr speziellen Schreibstil auffällt. Sie bleibt sehr distanziert, emotionsarm, fast schon analytisch. Eine wirklich konstant erzählte Geschichte kann ich nicht wirklich erkennen. Es wirkt eher als hätte die Autorin Szenen zusammengeschustert, die über mehrere Wochen stattfinden. Leider ist auch die Gefahr sehr groß, dass sie sehr viele Szenen/Geschehnisse anreißt, Krummen sät, die zu Spekulationen und Vermutungen einladen, aber nie aufklärt was dahintersteckt. Mir fehlen ausführlichere Szenen und Gespräche, damit sich der Leser noch genauer in Korede und ihre Schwester hineinversetzen kann. Außerdem konnte ich nur schwer am Ball bleiben, meine Gedanken sortieren und Empathie für die beiden Mädels aufbringen.
Korede wirkt wie der Schreibstil - analytisch, kalt, emotionsarm und distanziert. Einzig für ihren Schwarm und ihre Schwester bringt sie so etwas wie Gefühle auf. Beide Regungen kann ich null verstehen, ich finde weder den Arzt noch ihre Schwester sympathisch. Ayoola ist einfach furchtbar nervig. Sie benimmt sich wie ein naives verwöhntes Püppchen, das tun und lassen kann was sie will, nur weil sie schön ist! Sie wickelt alle um den kleinen Finger! Das hat mich stellenweise so aufgeregt! Ich hätte mir in diesem Punkt mehr Tiefgründigkeit gewünscht und dass mit solchen Vorurteilen aufgeräumt wird, die die Autorin mit ihrer Position gegenüber Männern vertritt. Ich sage es nicht oft, aber die Message des Buches finde ich bis zu einem gewissen Grad problematisch!
Einzig den Komapatienten fand ich sympathisch. Im Nachhinein verstehe ich noch nicht ganz seine Rolle in allem, außer er ist so eine Art... Metapher für ein Leben ohne Ayoola, mit Normalität und Gerechtigkeit?!
Ich kann nicht sagen, warum ich trotzdem dran geblieben bin. Ich war fasziniert: von dem Schreibstil, was hinter allem steckt und Koredes Art war mal etwas ganz Anderes. Das Ende und manche Passagen haben mich sehr verwirrt zurückgelassen. Entweder habe ich es einfach nicht verstanden oder die Autorin hat nicht genug auserzählt. Ich fühle mich als würde mir die Autorin ein Rätsel geben, das eigentlich ganz simpel ist und in ihrem Kopf Sinn ergibt, aber die zentralen Fundamente fehlen, um das Rätsel in seinem vollen Umfang zu verstehen und lösen zu können...Die Geschichte entzieht sich mir und ich bleibe verwirrt zurück. Versteht ihr, was ich sagen möchte?
An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass ich es sehr erfrischend fand, dass die Geschichte in Lagos gespielt hat, obwohl der Leser nicht wirklich viel von der Umgebung mitbekommt. Es hätte überall spielen können. Einzige Hinweise auf die Umgebung in Afrika sind die sehr lose erwähnten kulturellen Gegebenheiten.
Insgesamt hat mich die Geschichte eher enttäuscht zurückgelassen. Der Schreibstil war sehr speziell, aber leider war sie sehr oft nicht auserzählt, viele Situationen werden nur angerissen und teils wurde es sehr weird und crinchy. Leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich vergebe unentschlossene 2,5/5 Sterne.