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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

Verbotene Liebe in der Nachkriegszeit und ihre Folgen

Der englische Liebhaber
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Ein neues Buch der Bestsellerautorin Federica de Cesco - mit entsprechend hohen Erwartungen gelesen!
Leider haben sie sich für mich nicht ganz erfüllt... die Grundgeschichte - Nachkriegszeit in Münster, ...

Ein neues Buch der Bestsellerautorin Federica de Cesco - mit entsprechend hohen Erwartungen gelesen!
Leider haben sie sich für mich nicht ganz erfüllt... die Grundgeschichte - Nachkriegszeit in Münster, „deutsches Fräulein“ Anna lernt britischen Offizier kennen- finde ich interessant und habe hier auch einiges bezüglich den Lebensumständen in der Besatzungszeit aus der Erzählung mitgenommen. Aber der weitere Ausbau der Geschichte - Anna arbeitet ihre Lebens-Liebesgeschichte in Tagebüchern auf, die noch später wiederum von deren Tochter interpretiert werden- fand ich nicht so ansprechend gelöst. Als LeserIn wird man öfter mit Informationen aus direkten Gesprächen zwischen Annas Tochter und ihrem Lebensgefährten versorgt, a la „wie du ja weißt, ...“, was mir sehr gekünstelt wirkt. Außerdem wird um den britischen Offizier bzw Geheimdienstmitarbeiter an mehreren Stellen eine mögliche Hintergrundgeschichte angedeutet, die aber nie ausgeführt bzw aufgelöst wird. Insgesamt für mich damit nicht ganz rund, vielleicht waren meine Erwartungen aber auch zu hoch.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Debütroman - mit 45 Jahren Verspätung auch auf deutsch!

Der Sprengmeister
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Vorab - mich hat der Begriff „Mankells erster Roman“ zunächst ziemlich irritiert; selbst wenn man Roman und Krimi unterscheidet, bleibt doch zB der Sandmaler. Gleich auf der ersten Seite wurde dies aber ...

Vorab - mich hat der Begriff „Mankells erster Roman“ zunächst ziemlich irritiert; selbst wenn man Roman und Krimi unterscheidet, bleibt doch zB der Sandmaler. Gleich auf der ersten Seite wurde dies aber geklärt: der Sprengmeister wurde bereits 1973 geschrieben und ist somit tatsächlich das erste Buch von Mankell, das aber erst 45 Jahre später ins Deutsche übersetzt wurde.
In diesem Erstlingswerk zeigt Mankell, was er kann und warum er danach zu solch einem erfolgreichen Autor geworden ist. Allerdings in einem anderen Schreibstil, als man es von den späteren Werken gewohnt ist. Es wird viel in den Zeiten zwischen 1911 und 1969 gesprungen; der Stil wechselt zwischen wiedergegebenen Wortwechseln, allein stehenden Sätzen mit Erinnerungen und Passagen, in denen der Erzähler Ausschnitte aus dem Leben von Oskar Johansson nacherzählt.
Mich persönlich hat dies zunächst nicht so angesprochen, da ich eher eine chronologisch aufgebaute, in ihrem Spannungsbogen gut nachvollziehbare und entsprechend fesselnde Geschichte erwartet hatte... aber dies hier ist anders. Es bleibt der Eindruck, dass Mankell gleich in seinem ersten Werk zeigen wollte, was er alles beherrscht : eine Figur erschaffen, die auf der einen Seite so durchschnittlich scheint, aber auf der anderen sehr besonders ist; und dem Leser immer wieder auf vielfältige Arten Informationen geben, die die Geschichte am Ende dann vollständig machen.
Sehr anders als Wallander, also bitte die Erwartungen anpassen...

Veröffentlicht am 26.04.2019

1968 in Berlin - Krimi, Politik, Zeitgeschehen

Die Tote im Wannsee
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Der Krimi um die brutale Ermordung einer jungen Frau spielt 1968 in Berlin - der geteilten Stadt, während der studentischen Unruhen, bei denen Benno Ohnesorg gerötet wurde, West und Ost einander bespitzeln ...

Der Krimi um die brutale Ermordung einer jungen Frau spielt 1968 in Berlin - der geteilten Stadt, während der studentischen Unruhen, bei denen Benno Ohnesorg gerötet wurde, West und Ost einander bespitzeln und das Nazi-Gedankengut noch immer nicht aus allen Köpfen entfernt ist, sondern sogar im Gegenteil einige dieser Gesinnung wieder an die Macht kamen. Diese gesellschaftlichen Einflüsse werden alle mit in die Erzählung aufgenommen, so dass der eigentliche Krimi manchmal in den Hintergrund tritt - es werden viele Namen genannt wie Schily, aber auch Reinhard Mey oder Heino, die einem etwas sagen. Auch bei den geographischen Informationen über Berlin wird so ins Detail gegangen und immer wieder Straßennamen genannt - wobei ich hiermit nicht so sehr viel anfangen konnte. Wem die Abkürzungen wie SDS und ähnliches nichts sagen (ich selbst als Kind der 1980er habe das nicht miterlebt, aber auch noch nicht in der Schule behandelt), findet am Ende des Buches ein Glossar.

Für mich ein gelungenes Buch, dem man nicht anmerkt, dass verschiedene Autoren daran mitgewirkt haben - es liest sich sehr flüssig. Den Zeitsprung ins Jahr 1968 fand ich trotz oder wegen der Detailtiefe etwas schwierig - wahrscheinlich fehlten mir hier Vorkenntnisse, mit denen es besser verständlich wäre; während ich gehofft hatte, einen Teil dieses fehlenden Wissens über dieses Buch zu erschließen. Dennoch sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 26.04.2019

Spannung pur durch Zeitdruck und Agieren in zwei Ländern

Vier Tage in Kabul
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Was für ein spannender Krimi, den ich fast am Stück verschlungen habe! Schon der Beginn, die detaillieren Beschreibung eines Einsatzes in Afghanistan aus der Perspektive der 35-jährigen Schwedin Amanda ...

Was für ein spannender Krimi, den ich fast am Stück verschlungen habe! Schon der Beginn, die detaillieren Beschreibung eines Einsatzes in Afghanistan aus der Perspektive der 35-jährigen Schwedin Amanda Lund, hat mich fasziniert - es geht um Sekunden, was schon mal eine Vorausschau auf die Taktung des restlichen Geschehens ist. 4 Tage der Ermittlungen und Aktionen werden im Buch beschrieben, wie der Titel schon sagt - jedoch spielt es nicht nur in Kabul, sondern auch Ereignisse in Schweden sind relevant und benötigen immer wieder enge Abstimmung. Nebenbei erfährt man einiges über Afghanistan und das Diplomatenleben, was aber absolut nicht gewollt eingestreut wirkt, sondern einfach so nebenbei mitgegeben wird - zum Beispiel über Bombenattentate und die vorbeugenden Kontrollen.

Die agierenden Personen sind gut beschrieben; es wird privates eingestreut, was jeden „menschlicher“ erscheinen lässt; aber die privaten Themen überlagern die eigentliche Geschichte nicht.

Guter Krimi, aus der Reihe werde ich gerne noch mehr lesen!

Veröffentlicht am 26.04.2019

Spannender Auftakt einer Schweden-Krimi-Serie

Der Schmetterling
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Der erste Krimi der Serie beginnt im tiefsten Winter in Schweden an Heiligabend - die Frau eines berühmten Fußballers wird von einer als Weihnachtsmann verkleideten Person ermordet. Johann Rokka, der gerade ...

Der erste Krimi der Serie beginnt im tiefsten Winter in Schweden an Heiligabend - die Frau eines berühmten Fußballers wird von einer als Weihnachtsmann verkleideten Person ermordet. Johann Rokka, der gerade erst nach 20 Jahren als Kriminalinspektor in seine Heimat zurückgekehrt ist, übernimmt die Ermittlungen. Er ist die Hauptperson dieser neuen Krimi-Reihe, so dass er, seine Persönlichkeit und auch Teile seiner Vergangenheit im Buch ausführlich beschrieben werden. Außer ihm werden noch einige weitere Personen und ihre Beziehungen zueinander dargestellt, so dass in diesem erstens Band gar nicht unbedingt die Lösung des Mordfalls den größten Teil des Buches einnimmt. Hinzu kommt ein zweiter Mord; weitere Verbindungen zwischen Personen werden gesucht und gefunden. Jedoch bleiben auch noch Fragen offen, die neugierig auf das Lesen des nächsten Bände machen! Ich bin auf jeden Fall dabei, hab das Buch verschlungen