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Veröffentlicht am 29.11.2021

Unfall oder Mord?

Mord am Watzmann
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Das Unternehmerehepaar Wineke aus Lübeck möchte seine Silberhochzeit in Berchtesgaden feiern, zuerst eine Tour auf den Watzmann und dann eine Feier mit den erwachsenen Kindern. Doch dann verläuft alles ...

Das Unternehmerehepaar Wineke aus Lübeck möchte seine Silberhochzeit in Berchtesgaden feiern, zuerst eine Tour auf den Watzmann und dann eine Feier mit den erwachsenen Kindern. Doch dann verläuft alles ganz anders als geplant: Polizeibergführer Simon Perlinger muss die Leichen des Ehepaars bergen und hat das sichere Gefühl, dass mehr als ein Unfall passiert ist. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür und so ermittelt er auf eigene Faust - geleitet von seinem Instinkt und einem tiefen Mitgefühl mit den Kindern.

Meine Meinung

Das Cover hat mich sehr angesprochen und der grüne Buchschnitt ist sehr gelungen. Im Inneren warten eine Landkarte und ein Personenverzeichnis, die beide noch ergänzt werden könnten, aber das kann man bei Lesen auch selbst tun. Durch den Titel wird man ja schon darauf gestoßen, dass es kein Unfall war.

Felix Leibrock kennt sich sehr gut im Hochgebirge aus. Die Beschreibungen der Situationen am Berg sind detailliert und zeigen einen tiefen Respekt vor der Natur. Viele Personen mit unterschiedlichen Motiven werden eingeführt. Es werden sehr viele Abgründe menschlichen Denkens und Handelns aufgegriffen, für mich ein bisschen zuviel. Weniger wäre hier mehr gewesen. Wer am Ende wirklich der Schuldige war, wird natürlich hier nicht verraten, nur soviel: Mir persönlich haben ein bisschen die Übergänge gefehlt und am Ende ging es mir zu schnell, auch wenn die Lösung in sich schlüssig war.

Von mir gibt es für diesen Krimi 3,49 von 5 Sternen, damit auch noch Luft nach oben ist für den zweiten Band




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Veröffentlicht am 21.11.2021

Langsamer Anfang, packendes Ende

Rue de Paradis
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In seinem nunmehr 5. Fall hat Luc eigentlich nur einen kleinen Auftrag: Da die Rue de Paradise auf dem Cap Ferret von einer Sturmflut vor ein paar Monaten überschwemmt wurde und es eine Tote gab, sollen ...

In seinem nunmehr 5. Fall hat Luc eigentlich nur einen kleinen Auftrag: Da die Rue de Paradise auf dem Cap Ferret von einer Sturmflut vor ein paar Monaten überschwemmt wurde und es eine Tote gab, sollen die Bewohner umgesiedelt werden. Gerade als Luc fast einen Durchbruch erzielen und vielleicht doch rechtzeitig zur Geburt seiner Tochter kommen kann, bricht wieder ein Unwetter los und die Düne bricht erneut...

Meine Meinung:

Alexander Oetker ist es wieder gelungen, einen packenden Krimi um Commissaire Luc Verlain zu schreiben, den Frank Arnold in hervorragender Weise für das Hörbuch eingesprochen hat.

Am Anfang werden die Bewohner der Rue de Paradis eingeführt, die sich eine Existenz in einer sehr schönen Lage zwischen dem Atlantik und der Bucht von Arcachon aufgebaut haben. Die Ereignisse sind anfangs dramatisch, aber man ahnt, dass die eigentliche Krimihandlung noch bevorsteht. Viel Zeit lässt sich der Autor, die einzelnen Ereignisse zu schildern und die Personen zu charakterisieren. Als dann klar wird, dass der Mörder unter den Eingeschlossenen sein muss, folgt eine Auflösung à la Agatha Christie. Das Ende ist dann so brillant, dass der langsame Aufbau in den Hintergrund tritt.

Von mir bekommt dieser wunderbare Krimi 5 von 5 Sternen - ich hoffe auf ein Wiedersehen mit Luc, seiner Familie und seinem Team!


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Veröffentlicht am 04.11.2021

Begeisternde Fortsetzung

Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia
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Ganz noch unter dem Leseeindruck des Buches schreibe ich gerne diese Rezension. Hatten uns schon die ersten beiden Drachenreiter-Bände gut gefallen, sind wir von diesem geradezu begeistert. Wir konnten ...

Ganz noch unter dem Leseeindruck des Buches schreibe ich gerne diese Rezension. Hatten uns schon die ersten beiden Drachenreiter-Bände gut gefallen, sind wir von diesem geradezu begeistert. Wir konnten einfach nicht aufhören zu lesen.

Worum geht es?

Seltsame Vorgänge mit Vögeln lassen Barnabas Wiesengrund aufhorchen: Die Aurelia, ein riesiges Lebewesen aus der Tiefsee, wird auftauchen. Sie wird kostbare Kapseln mitbringen, die eine neue Saat für Fabelwesen bergen. Ein Wettlauf mit der Zeit und einem gefährlichen Gegner beginnt, denn die Aurelia darf nicht verärgert werden. Die Wiesengrunds lassen alles liegen und stehen und reisen mit vielen Fabelwesen nach Kalifornien.

Unsere Meinung

Wie schon bei den Vorgängern wurden wir wieder hineingesogen in die Welt der Fabelwesen von Cornelia Funke. Ihre Beschreibungen brauchen nicht viele Worte und lassen dennoch die Landschaften, Personen oder Geschehnisse direkt vor unseren Augen entstehen. Natürlich tragen dazu auch die kleinen Zeichnungen auf fast jeder Seite dazu bei.

Die Handlung ist sehr spannungsreich, aber für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren gut zu lesen. Wir konnten gar nicht mehr aufhören und mussten immer weiterlesen, bis wir am Ende uns zufrieden zurücklehnten - und gleichzeitig enttäuscht waren, dass das Abenteuer schon zu Ende ist.

Gerne haben wir unsere liebgewonnenen Drachen, Greifen und natürlich auch Schwefelfell und Fliegenbein wieder getroffen, wie auch einige neue Fabelwesen entdeckt, die übrigens im Glossar am Ende des Buches aufgelistet sind.

Das zutiefst humanistische Thema wie man mit Gegnern umgehen soll, auch wenn diese einem selbst schaden, zieht sich durch das Buch genauso wie die Klimakatastrophe. Die Aurelia darf nicht verärgert werden, sonst verbrennt sie alles in ihrer Umgebung und die Fabelwesen verschwinden.

Wir würden gerne 6 Sterne vergeben, aber das geht leider nicht. Sehnsuchtsvoll hoffen wir auf einen nächsten Band.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Nicht wegsehen!

Herrgottsacker
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Als ein Gemeindemitarbeiter unter einer Gartenhütte Knochen findet, werden diesem dem sogenannten Herrgottsacker, einem alten Friedhof, zugeordnet. Die forensische Untersuchung zeigt jedoch, dass der Tod ...

Als ein Gemeindemitarbeiter unter einer Gartenhütte Knochen findet, werden diesem dem sogenannten Herrgottsacker, einem alten Friedhof, zugeordnet. Die forensische Untersuchung zeigt jedoch, dass der Tod erst vor ein paar Jahren eingetreten ist. Anscheinend wird das Opfer von niemandem vermisst. Doch dann passiert ein mysteriöser Unfall und das dreiköpfige Ermittlerteam um Harro Betz hat alle Hände voll zu tun.

Meine Meinung

Dieser vielschichtiger Krimi wird gekonnt aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen erfährt der Lesende Details aus den Privatleben von Hauptkommissar Harro Betz und seinen Kollegen Ravindra Timotheus Bingenheimer und Tobias Schmahl, zum anderen wird dieses Bild ergänzt durch die Perspektive eines Augenzeugens, der nicht mehr lange zu leben hat, aber etwas gutzumachen hat. Auch weitere Erzähler bauen zusammen an dem Mosaik.

Die Kommissare haben alle drei ihr Päckchen zu tragen. So werden wir mit Spielsucht, psychischer Krankheit und Adoption konfrontiert. Bei all den Problemen konnte ich mich in jeden von ihnen einfühlen bis hin zur Sympathie.

Die Haupthandlung wird dabei nicht aus den Augen gelassen und greift exemplarisch ein Schicksal auf, das es leider viel zu oft in Deutschland gibt. Es soll uns Mahnung sein, nicht wegzusehen! Dass die Spannung nicht zu kurz kommt, ist ein weiteres großes Plus.

Mich hat der Krimi in seinen Bann gezogen und ich gebe gerne 5 Sterne. Auf eine Fortsetzung bin ich gespannt.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Hervorragender Debütkrimi

Tod in der Schorfheide
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In der Schorfheide hat Richard Brandes seinen Debütkrimi angesiedelt. Die Wälder in Brandenburg sind ein hervorragender Schauplatz für die beiden Verbrechen, die die Kripo um Kriminalkommissarin Carla ...

In der Schorfheide hat Richard Brandes seinen Debütkrimi angesiedelt. Die Wälder in Brandenburg sind ein hervorragender Schauplatz für die beiden Verbrechen, die die Kripo um Kriminalkommissarin Carla Stach auf Trab halten: Ein Mann kommt bei einem Brand ums Leben und das Verschwinden eines Mädchens. Noch spannender wird es, als Zusammenhänge deutlich werden. Die Ermittler finden sich in einem spannenden Wettlauf gegen die Zeit wieder...

Meine Meinung

Auf 384 Seiten zeigt der Krimi, dass der Autor sehr viel Ahnung der menschlichen Psyche hat. Seine ganze Erfahrung als Psychotherapeut kann er hier anwenden. Ein großes Thema ist der Umgang von Männern und Frauen. Manchmal deutlich, an anderer Stelle sehr subtil, aber in den verschiedensten Beziehungen greift Richard Brandes Männerbilder und Frauenbilder auf.

Die Protagonisten gefallen mir durchweg gut. Ihre Charakterisierung ist nicht nur oberflächlich, sondern authentisch mit Ecken und Kanten.

Die Krimihandlung ist von Anfang an sehr spannend. Diese Spannung zieht sich fast durchweg durch das Buch. Die Themen Vergewaltigung und Missbrauch, aber auch Vergebung und Verdrängung, Täter und Opfer gehen unter die Haut.

Hervorheben möchte ich besonders, dass der Krimi wohltuenderweise Zusammenhänge mit wenigen Worten herstellen kann und Szenen nicht unnötig aufbläht. Gleichzeitig gelingt es dem Autor mit ein paar Worten eine Szene zu beschreiben, sodass mein Kopfkino ansprang.

Viele Personen, die ich gut auseinanderhalten konnte, haben ein Motiv. Mit dem Ende hat mich der Autor sehr überrascht - einfach genial.

Für mich hat dieses Buch alles, was ein guter Krimi braucht: 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für alle Krimifans.

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