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Veröffentlicht am 27.01.2024

Unterhaltsamer Thriller für Anfänger:innen

Schneesturm
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"Schneesturm" entführt den Leser auf eine packende Reise auf die malerische irische Insel Inishmore, wo eine Gruppe von Freunden zehn Jahre nach einer tragischen Tragödie wieder zusammenkommt, um den Jahrestag ...

"Schneesturm" entführt den Leser auf eine packende Reise auf die malerische irische Insel Inishmore, wo eine Gruppe von Freunden zehn Jahre nach einer tragischen Tragödie wieder zusammenkommt, um den Jahrestag zu begehen. Doch ein unerwarteter Schneesturm schnürt die Insel von der Außenwelt ab und stürzt die Freunde in eine Falle.

Der Roman präsentiert sich als gelungener Mix aus New Adult Thriller (mit älteren Charakteren) und Whodunit, wobei die Dynamik der Freundschaftsgruppe um Cara im Vordergrund steht und es nicht besonders gruselig oder blutig ist, weshalb mich der Stil an New Adult Thriller erinnert hat. Der Schreibstil ist flüssig, obwohl gelegentlich Übersetzungsfehler und auch inhaltlich mitunter weniger plausibler Passagen auftreten. Dennoch gelingt es der Autorin, ein grundsätzlich interessantes Setting zu schaffen, das an die Werke von Agatha Christie wie „Und dann gab’s keines mehr“ erinnert.

Man begleitet vor allem Cara, die als Polizistin mit den Ermittlungen betraut ist. Ihre Unsicherheit und Verwirrung spiegeln sich im Leser wider, während sie verzweifelt versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch auch ihre Entscheidungen werfen Fragen auf, die bis zum Ende nicht vollständig geklärt werden, weil man sich teilweise fragt, wie einer Polizistin solche Fehler unterlaufen können.

Insgesamt ist "Schneesturm" eine unterhaltsame Lektüre, die trotz einiger Schwächen eine fesselnde Geschichte bietet. Die Atmosphäre auf der Insel, die interessanten Charaktere und die überraschenden Wendungen machen das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis, das den Leser dann doch bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht, wenn man über Logikfehler hinwegsehen kann.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Poetisch und traurig

Himmelwärts
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"Himmelwärts" von Karen Köhler und Bea Davies entwirft eine anrührende Geschichte über Freundschaft, Verlust und die unendlichen Weiten des Universums. Bea Davies hat das Buch mit Illustrationen gestaltet, ...

"Himmelwärts" von Karen Köhler und Bea Davies entwirft eine anrührende Geschichte über Freundschaft, Verlust und die unendlichen Weiten des Universums. Bea Davies hat das Buch mit Illustrationen gestaltet, die eine einzigartige Atmosphäre schaffen und die Leser in die Welt der beiden Mädchen eintauchen lassen. Was die Illustratorin mit Bildern macht, macht Köhler mit Sprache: Poetisch und bildreich werden Toni und YumYum, zwei neugierige 10-jährige Mädchen dargestellt. Sie funken in einer klaren Sommernacht ins All, in der Hoffnung, eine Verbindung zu Tonis verstorbener Mutter herzustellen.
Einfühlsam wird nicht nur die Sehnsucht nach der verlorenen Mutter vermittelt, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Dasein und den Wundern des Lebens auf der Erde. Denn per Funk begegnen Toni und YumYum unerwartet Astronautin Zanna auf der Raumstation. Dies führt zu philosophischen Gesprächen über das Leben.
Die Gestaltung des Buches, abwechslungsreich und künstlerisch, trägt dazu bei, die Handlung visuell ansprechend zu präsentieren. Allerdings könnte die Altersangabe der Protagonisten zu einer gewissen Diskrepanz führen, denn Wissensstand, Sprachstil und einige kulturelle Verweise auf die 1980er Jahre sind eher für ältere Kinder verständlich, die aber erfahrungsgemäß ungern Bücher über jüngere Kinder lesen, die noch zur Grundschule gehen. Das sollte man im Blick haben, wenn man den Roman z.B. verschenken will. Ebenso wichtig ist, zu wissen, dass Tonis Mutter erst kürzlich an Krebs gestorben ist, weshalb das Buch sehr traurig ist. Ich fände es wichtig, das auch auf dem Klappentext deutlicher zu erwähnen, damit man weiß, worauf man sich einlässt.
Insgesamt ist "Himmelwärts" deshalb vor allem ein wunderbares Kinderbuch für Erwachsene und leseerfahrene Kinder, die Freude an der poetischen sprachlichen und bildlichen Gestaltung haben.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Paranoia

Das Philosophenschiff
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"Das Philosophenschiff" von Michael Köhlmeier führt die Leser durch die bewegte Lebensgeschichte der Architektin Anouk Perleman-Jacob. Die Geschichte, die sich hauptsächlich um die Zeit der bolschewistischen ...

"Das Philosophenschiff" von Michael Köhlmeier führt die Leser durch die bewegte Lebensgeschichte der Architektin Anouk Perleman-Jacob. Die Geschichte, die sich hauptsächlich um die Zeit der bolschewistischen Revolution dreht, fasziniert durch den historisch belegbaren Hintergrund. Die Ereignisse auf einem der "Philosophenschiffe", das Anouk und andere Intellektuelle ins Exil führt, basieren allerdings nicht auf historischen Fakten.

Die Erzählung wirft einen Blick auf das Misstrauen zwischen den Menschen, das die Protagonistin auch nach der Überfahrt begleitet. Dieser Aspekt verleiht dem Roman eine tiefgründige Dimension, da die Charaktere ständig im Zwiespalt zwischen Loyalität und Verdächtigungen stehen. Dieser historische Hintergrund war für mich der interessante Kern des Romans.

Die Sprache der Hauptfigur, die mit langen, hypotaktischen Sätzen, Exkursen, vielen russischen historisch belegten und nicht belegten Namen um Authentizität bemüht ist, habe ich jedoch mitunter als anstrengend empfunden. Insgesamt hatte mir der Roman zu wenig Figurenentwicklung und Handlung.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Kunterbunt

Wir sind (die) Weltklasse
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„Wir sind (die) Weltklasse“ von Tanja Lieske und Sybille Hein entführt junge Leser ab 8 Jahren in die Welt der Kölner Straße im Ruhrgebiet. Hier hat Adam Opa sein polnisches Spezialitätengeschäft. Adam ...

„Wir sind (die) Weltklasse“ von Tanja Lieske und Sybille Hein entführt junge Leser ab 8 Jahren in die Welt der Kölner Straße im Ruhrgebiet. Hier hat Adam Opa sein polnisches Spezialitätengeschäft. Adam und seine Eltern sind nun ebenfalls von Polen nach Deutschland gekommen. Die Autoren präsentieren eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und die Herausforderungen, die das Eingewöhnen an einer neuen Schule mit sich bringen kann.
Die Erzählung beginnt mit Adams Ankunft in der neuen Klasse, wo er zum Glück schnell Anschluss findet. Die Lehrerin, Frau Meister, unterstreicht die Vielfalt der Schüler und betont, dass man mit dieser Klasse die Welt erkunden könne, ohne die Tür zu verlassen. Diese positive Grundstimmung zieht sich durch das gesamte Buch.
Die Handlung ist geprägt von verschiedenen Abenteuern, darunter ein turbulenter Museumsausflug, ein Schulfest mit Mäusealarm und eine gruselige Übernachtungsparty. Das ergibt Mischung aus humorvollen und lehrreichen Momenten, wobei mir teilweise der pädagogische Zeigefinger zu offensichtlich war.
Ein kritischer Blick auf das Buch offenbart zudem eine möglicherweise etwas überzeichnete Harmonie im Verhalten der Erwachsenen. Diese erscheinen stets kinderfreundlich und reagieren ideal auf die Bedürfnisse der Kinder. Diese überaus positive Darstellung könnte in der Realität als unrealistisch empfunden werden, aber andererseits vermittelt das Buch eine liebevolle Utopie über ein friedliches Zusammenleben.
Die äußere Gestaltung des Buches fällt positiv auf. Die hochwertige Papierqualität und die farbige Ausgestaltung der Seiten tragen dazu bei, dass das Buch nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ansprechend ist.
Insgesamt bietet „Wir sind (die) Weltklasse“ eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und pädagogischem Wert. Es ist eine Empfehlung für Eltern und Lehrkräfte, die ihren Kindern positive Werte auf eine unterhaltsame Weise vermitteln möchten. Durch die episodische Struktur ist es auch gut zum Vorlesen geeignet.

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