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Veröffentlicht am 11.02.2023

Abschied von der Alien-Academy – Ende einer supertollen Weltraum-Scifi-Trilogie

Alien Academy (Band 3) - zurück nach Hause
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Dank unerwarteter Hilfe ist es Cody und seinen Freunden möglich, auf ihre jeweiligen Heimatplaneten zurück zu gelangen. Sie begeben sich also auf die Reise, setzen nacheinander jeden zu Hause ab. Einerseits ...

Dank unerwarteter Hilfe ist es Cody und seinen Freunden möglich, auf ihre jeweiligen Heimatplaneten zurück zu gelangen. Sie begeben sich also auf die Reise, setzen nacheinander jeden zu Hause ab. Einerseits freuen sie sich natürlich, andererseits sind sie traurig. Ist damit doch sicher, dass die Freunde sich nie mehr wieder sehen. Jeder der Heimatplaneten ist einzigartig. Genauso, wie die Kids ja auch. Neben einer Welt voller Wasser gibt es auch einen überaus plüschigen Planeten. Einen tiefschwarzdunklen, einen, der ständig seine Form verändert und einen voller Krabbeltiere. Als Cody als letzter auf dem Planeten Erde abgesetzt wird, muss er eine böse Überraschung erleben und er fragt sich, ob das wirklich noch sein Zuhause ist.

Ich habe sehr auf diesen 3. Teil gewartet und was soll ich sagen: das Warten hat sich gelohnt! Sofort war ich mittendrin und bin mit den Kids durch den Weltraum geflogen. Der so gut zu lesende Schreibstil und die tollen Illustrationen machen es einem leicht, sofort wieder einzusteigen, als wäre man nie weggewesen. Die Beschreibungen der fremdartigen Planeten waren herrlich bildhaft und zu erleben, wie die Clique so langsam auseinanderbricht, machte mich tatsächlich ein bisschen traurig. Überhaupt war es diesmal ein recht emotionaler Teil und ich konnte richtig schön mitleiden. Doch natürlich blitzte immer wieder und überall der Humor durch. Ich musste so lachen, vor allem über Roboter Knowitalls Beschreibungen biologischer Lebensformen.

Das Ende hat mir persönlich sehr gut gefallen. Was mir nicht gefällt ist, dass es aber wirklich das ENDE war. Der letzte Teil der Trilogie. So schade. Ich fand alle drei Bände großartig: voller Humor und Spannung und doch auch mit wichtigen Botschaften. Wie z.B. Freundschaft, Loyalität, Vertrauen. Ein superlustiges Weltraumabenteuer, mit tollen Ideen, schrägen Figuren und viel Humor. Das macht einfach galaktisch viel Spaß! 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Gruselklassiker neu aufgelegt – schwarzhumorig, gruselig, lustig, fantastisch

Hexen hexen
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Ein kleiner Junge in England verliert beide Eltern und zieht daher zu seiner Großmutter. Die erzählt ihm spannende Geschichten, um ihn von seiner Traurigkeit abzulenken. Darunter auch Hexengeschichten, ...

Ein kleiner Junge in England verliert beide Eltern und zieht daher zu seiner Großmutter. Die erzählt ihm spannende Geschichten, um ihn von seiner Traurigkeit abzulenken. Darunter auch Hexengeschichten, in denen sie ihm erklärt, woran man eine echte Hexe erkennen kann. Als sie in einem großen Hotel zur Erholung sind (Großmutter raucht ständig Zigarren, der Arzt hat ihr daher frische Seeluft verordnet), macht der Junge eine grausige Entdeckung: sämtliche Hexen Englands halten im Hotel ihre Jahreshauptversammlung ab, getarnt als Gesellschaft zur Verhütung von Kindesmisshandlungen. Was für eine Ironie, ist es doch oberstes Ziel einer jeden Hexe, Kinder zu vernichten. Sie hassen Kinder und wollen nur eins: alle loswerden. Dazu hat die Hexengroßmeisterin einen perfiden Plan entwickelt, sie will alle Kinder in Mäuse verwandeln und sie dann fangen, zerstückeln, zermatschen. Der Junge wird beim Lauschen entdeckt und direkt in eine Maus verwandelt. Zum Glück gelingt ihm die Flucht und zum Glück kann er auch als Maus sprechen. Er sucht Hilfe bei seiner Großmutter und gemeinsam überlegen sie, wie sie den Plan der Hexen vereiteln und alle Kinder retten können.

Ich kannte bereits den Film zum Buch aus dem Jahr 1990, das Buch bisher noch nicht, auch wenn es bereits 1983 erschienen ist. Bei meinem Exemplar handelt es sich um eine neu übersetzte und farbig illustrierte Ausgabe. Und die ist echt gelungen. Die bunten Illustrationen von Quentin Blake passen perfekt zur Story und gefallen mir sehr gut. Witzig auch: die Seitenzahlen haben pro Kapitel auch immer eine andere Farbe. Die einzelnen Kapitel sind nicht allzu lang, was für ein Kinderbuch super ist. Die Story ist schon oftmals gruselig (werden schließlich Hexen gegrillt, Kinder sollen zermatscht und getötet werden und auch den Mäusen soll es brutalst an den Kragen gehen), daher bin ich mir mit der Altersempfehlung von 8 Jahren nicht ganz sicher. Das müssen Eltern selbst entscheiden, ob der Junior schon so weit ist oder eher noch nicht. Doch es überwiegt der Spaß und die Unterhaltung. Der Junge (er wird übrigens nicht mit Namen benannt) ist ein mutiger, liebenswerter Bub, der seine Großmutter über alles liebt und überhaupt ein sehr nettes Kind ist. Die Großmutter ist echt cool und beide zusammen sind ein tolles Duo. Es gibt einige sehr anrührende, liebenswerte Szenen, die sich mit humorvollen und dann wieder spannenden und gruseligen Szenen abwechseln. Für mich eine perfekt gelungene Mischung und ich habe das Buch regelrecht verschlungen und mich sehr an den vielen passenden Illustrationen erfreut. Mir gefällt auch die Botschaft dahinter, dass man auch als kleines Lichtlein großes erreichen kann, wenn man nur mutig und entschlossen ist. Daher ganz klar 5/5 Sterne und eine Empfehlung nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Where the wild roses grow

Flüstermoor (Thriller)
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Daniela, Annabelle Harts Assistentin in der Rechtsanwaltskanzlei, vermittelt Privatdetektiv Felix Hertzlich einen Auftrag. Er soll herausfinden, was mit Danielas verschwundener Freundin Sophie passiert ...

Daniela, Annabelle Harts Assistentin in der Rechtsanwaltskanzlei, vermittelt Privatdetektiv Felix Hertzlich einen Auftrag. Er soll herausfinden, was mit Danielas verschwundener Freundin Sophie passiert ist. Felix ermittelt. Doch schon am nächsten Tag erscheint auch Daniela nicht zur Arbeit, die ein Date mit Sophies Verflossenem hatte. Anna und Felix sind alarmiert und die Polizei scheint in den Vermisstenfällen nichts zu unternehmen. Als Danielas Leiche wenig später im Moor aufgefunden wird, dekoriert mit Rosen, ist klar: ein irrer Mörder treibt sein Unwesen. Der entführt kurz darauf die nächste junge Frau. Anna und Felix unternehmen alles, um deren Leben zu retten. Die Jagd beginnt.

Nach „Düsterhof“ ist das nun der 2. Teil der Hart und Hertzlich-Reihe mit der Rechtsanwältin und dem Privatdetektiv. Und auch jetzt konnte mich der Thriller fesseln. Ich mag die Charaktere sehr, allen voran Felix Hertzlich, der mit seiner autistischen Schwester zusammenlebt. Er hat das Herz am rechten Fleck, steckt voller Humor und ist ein bisschen ein kleiner Chaot, doch sehr zielstrebig, wenn er mal Lunte gerochen hat. Der Fall ist super spannend und spielt in und um München, sowie im Haspelmoor, einem Moor im bayerischen Alpenvorland. Die Beschreibungen sind bildhaft und lösen Kopfkino aus. Ich hatte zudem das ganze Buch über das Lied „Where the wild roses grow“ von Nick Cave und Kylie Minoque im Kopf, das eine zentrale Rolle spielt. Die einzelnen Kapitel sind wechselweise aus Sicht von Annabelle, Felix und dem Mörder geschrieben, was sehr gut gelungen ist. Die Stimmung war durchgehend angespannt und der Tod von Daniela hat mich echt getroffen. Super interessant waren die Gedankengänge und Szenen des Psychopathen, die mir so manche Gänsehaut eingebracht haben.

Anna und Felix, so verschieden wie sie sind, sind ein perfektes Ermittlerteam und ich würde mich über weitere Bücher mit den beiden freuen. Fazit: ein spannender, fesselnder Thriller, der keineswegs reißerisch, konstruiert oder an den Haaren herbeigezogen ist, sondern Hand und Fuß hat und durchaus glaubhaft ist und mich sehr gut unterhalten hat. Tolle 4 von 5 Sternen von mir.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Derb, zotig, grenzwertig, brüllendkomisch – jedoch letzteres keinesfalls für bibelgläubige Christen

Jesus total
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Maria nimmt es mit der Treue nicht ganz so ernst, weswegen sie ihrem Josef, auch Jupp genannt, ihre Schwangerschaft als Wunder unterjubelt. Und irgendwie ist es das auch, ist schließlich Gott himself der ...

Maria nimmt es mit der Treue nicht ganz so ernst, weswegen sie ihrem Josef, auch Jupp genannt, ihre Schwangerschaft als Wunder unterjubelt. Und irgendwie ist es das auch, ist schließlich Gott himself der Erzeuger der Empfängnis gewesen. Zwar nicht unbefleckt, aber wer glaubt auch schon an Wunder?! Kaum ist Baby-Jesus da, klugscheißert und zotet er sich durch das Gelobte Land, immer auf der Suche nach Unterhaltung, Wein, Weib und so weiter. Er lernt ein paar Jünger kennen und landet Dank seiner Schnoddergosche und seines fiesen Charakters bald am Kreuz. Und zwar im Rahmen einer Theateraufführung, die dann irgendwie ausartet. Und Gott? Der sieht wohl irgendwann ein, dass es wohl keine so gute Idee war, seinen Sohn auf der Erde wandeln zu lassen.

Gleich vorneweg: dieses Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, kennt keine Grenzen, ist zotig, derb, grenzwertig und politisch absolut nicht korrekt. Gläubige Christen werden es sicher hassen und das kann ich ihnen nicht mal übelnehmen. Denn was Moers aus der Erlösergeschichte gemacht hat, ist meilenweit entfernt von jeder Gürtellinie. Ich persönlich glaube nicht an die Bibel, was nicht heißt, dass ich nicht gläubig bin. Nur halt nicht im Sinne des alten oder neuen Testaments. Mir sagt eher der Buddhismus zu, da mir alle Religionen, die sich Macht aneignen und Gewalt ausüben bzw. ausgeübt haben, höchst zuwider sind. Insofern konnte ich über diese Verballhornung teils schallend lachen. Auch mein Mann, der das Buch ebenfalls gelesen hat, hat sich vor Prusten kaum noch halten können. Die Zeichnungen sind herrlich schräg und passend, die Dialoge zwischen Gott und Petrus zum Kichern, das Verhältnis zwischen Jesus und seinem Ziehvater Jupp köstlich dargestellt und alles in allem ist es einfach ein ketzerischer, aber saukomischer Comic. Wenn man denn diese Art von Humor mag.

Zum Glück sind in unserem Land ja die Meinungen frei (so mehr oder weniger) und daher finde ich es gut, dass es auch solche Bücher gibt. Das bedeutet Freiheit und die ist unbezahlbar. Wer diese Art von Humor nicht mag oder gar große Probleme damit hat, soll einfach nicht zu dem Buch greifen. Die Ansichten sind nun mal verschieden und jeder soll bitte so leben dürfen, wie er mag, mit gegenseitiger Akzeptanz oder doch zumindest Toleranz.

Fazit: mir gefällts, auch wenn es hier und dort durchaus grenzwertig ist. Von mir 4/5 Sterne und die Empfehlung, es als gläubige/r Christ/-in einfach nicht zu lesen. Denn ja, manchmal kann es so einfach sein und keiner muss sich aufregen.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Höhen und Tiefen des Schulanfangs – kurzweilige Geschichte für ABC-Schützen

Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind
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Valentina freut sich sehr auf die Schule, ist sie dann endlich kein Kindergartenpupsi mehr, wie ihr größerer Bruder sie gerne aufzieht. Doch bald stellt sie fest: die Schule ist nicht immer lustig. Mitschüler, ...

Valentina freut sich sehr auf die Schule, ist sie dann endlich kein Kindergartenpupsi mehr, wie ihr größerer Bruder sie gerne aufzieht. Doch bald stellt sie fest: die Schule ist nicht immer lustig. Mitschüler, die sie ärgern, das Einhalten von Klassenregeln, das komplizierte Türschloss auf dem WC, sie muss pünktlich sein und darf nicht einfach drauflosplappern oder singen und muss oft stillsitzen. Als dann auch noch das Klassenfoto misslingt steht für Valentina fest: Schule ist doof! Sie will da nicht mehr hin. Doch andererseits hat sie dort ihre neue beste Freundin gefunden. Und die Lehrerin lobt sie auch oft für viele Dinge, die sie schon gut kann. Und neue Buchstaben lernen macht auch Spaß. Vielleicht ist es ja doch gar nicht so schlecht, zur Schule zu gehen?!

Auf 120 Seiten teilen sich 7 Kapitel in großer Schrift und 30 größere und kleinere Farbillustrationen den Platz. Die Zeichnungen sind detailreich und hübsch und untermalen das Gelesene perfekt. Was mir direkt aufgefallen ist: das ist keine weichgespülte Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichte. Denn Valentina ist kein überbehütetes Kind, sondern ist morgens auch schon mal auf sich alleine gestellt. Das ist sicher nicht schön und sollte auch nicht so sein, doch die Realität ist halt doch oft anders, als man es sich wünschen würde. Auch ist sie kein superbraves oder aufgewecktes Kind, sondern reagiert auf Konflikte impulsiv und hat so manche Idee, die vielleicht nicht so gut ist. Mir gefällt, dass genau diese Dinge zum Thema gemacht werden, weil es einfach ehrlich ist. Für meinen Geschmack hätten die einzelnen Kapitel ein wenig kürzer sein können, da 20 Seiten und mehr für einen Leseanfänger schon recht anspruchsvoll sind.

Es sollte selbstverständlich sein, dass einem Kind im Erstleseralter ein Buch nicht einfach hingelegt wird nach dem Motto: und nun lies mal. Die Eltern sollten sich das Buch vorher durchlesen oder es gemeinsam mit dem Kind lesen. Nur dann ist es möglich, mit dem Kind über das Gelesene zu reden und erklärend einzugreifen. So ist sichergestellt, dass ein Kind durch das Buch nicht etwa Bammel vor dem ersten Schultag hat, weil es vielleicht befürchtet, dieselben negativen Erfahrungen zu machen, wie Valentina.
„Valentina Wiedehopf, endlich Schulkind“ ist ein ehrliches, humorvolles Erstleserbuch das einen Einblick in den Schulanfang gibt, der eben nicht immer rosarot und supertoll ist, sondern gerne auch mal Konflikte mit sich bringt und eine große Umstellung vom Kind erwartet. Gemeinsam mit den Eltern gelesen empfinde ich es sogar als wertvoll. Daher sehr gute 4/5 Sterne.

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