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Veröffentlicht am 24.05.2024

Grandiose Mischung aus spannender Abenteuergeschichte und interessantem Sachbuch

Das geheime Leben der Tiere (Savanne) - Im Reich der Geparde
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Meine Inhaltsangabe:
Schatten wächst mit seinen beiden Geschwistern Flaum und Tatze im Naturschutzgebiet der Savanne auf. Seine Mutter bringt ihnen alles bei, was sie für ihr Leben und Überleben wissen ...

Meine Inhaltsangabe:
Schatten wächst mit seinen beiden Geschwistern Flaum und Tatze im Naturschutzgebiet der Savanne auf. Seine Mutter bringt ihnen alles bei, was sie für ihr Leben und Überleben wissen müssen. Als es Zeit ist, dass sie ihre eigenen Wege gehen, schließen Schatten und sein Bruder Tatze sich zusammen. Bald stellen sie fest, dass das Leben nicht so einfach ist, wie sie dachten. Das Jagen muss erst mal richtig gelernt werden und überall lauern Gefahren durch die anderen Wildtiere. Nachdem sie auf den etwas älteren Geparden Streuner treffen, fassen sie schnell den Entschluss, das Naturschutzgebiet zu verlassen und draußen ihr Glück zu versuchen. Doch auch dort müssen sie ums Überleben kämpfen und werden diesmal nicht nur von anderen Tieren bedroht, sondern auch vom Menschen und geraten zudem in das Revier zweier großer Geparde.

Mein Eindruck:
Das schöne, stimmungsvolle Cover hat meine Neugierde sofort geweckt und ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Natürlich ist es eine fiktive Story, doch überzeugt sie durch viel Sachwissen und Realitätsnähe. Hier werden die Geparde nicht verniedlicht oder vermenschlicht, sondern in ihrem echten Lebensraum dargestellt, eingewoben in eine spannende Geschichte. Natürlich haben die verschiedenen Geparde ihre Charaktereigenschaften und Marotten, sind liebenswert, tollpatschig, verfressen, schlau oder geheimnisvoll. Doch das ist nicht überzogen dargestellt, so dass es nicht wie eine Fantasiegeschichte rüberkommt. Neugierige, tierliebe und interessierte junge Lesende ab ca. 8 Jahren erfahren so viel über das Leben der Geparde, jedoch niemals staubtrocken, sondern lebendig und anschaulich. Die vielen größeren und kleineren sehr naturnahen Illustrationen tragen das ihre dazu bei und machen das Buch zu einem kleinen Erlebnis. Humor, Spannung, Abenteuer und viel Wissen wechseln sich hier ab. Mit insgesamt 26 Kapiteln auf 208 Seiten sind die einzelnen Kapitel schön kurz und daher bestens auch für nicht ganz so Lesegeübte bzw. auch zum Vorlesen geeignet. Der bildhafte, sehr gut zu lesende Schreibstil sorgt zudem dafür, dass man über die Seiten nur so fliegt und gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Große Klasse und ich habe jetzt richtig Lust, auch die anderen Bücher dieser Reihe kennenzulernen. Ein tolles Buch, das bestens unterhält UND Wissen liefert. Großartige 5/5 Sterne dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2024

Spannender Krimi in den Bayerischen Alpen zum Miträtseln

Tod im Chiemgau
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Meine Inhaltsangabe:
Reit im Winkl ist Tonis Heimatort, den er vor 10 Jahren verlassen hat, weil der Unglückstod seines besten Freundes Hans damals ungeahnte Kreise gezogen hat. Nun kommt Toni wegen einer ...

Meine Inhaltsangabe:
Reit im Winkl ist Tonis Heimatort, den er vor 10 Jahren verlassen hat, weil der Unglückstod seines besten Freundes Hans damals ungeahnte Kreise gezogen hat. Nun kommt Toni wegen einer Familienangelegenheit zurück und wird prompt vom Bürgermeister, Hans‘ Vater, aufs Übelste beschimpft und erneut des Mordes an seinem Sohn bezichtigt. Als dann Tonis Bekannter Christoph, mit dem er zu einer Bergwanderung verabredet war, von einer Steinlawine in den Tod gerissen wird, stellt sich Toni und auch der zum Fall hinzugezogenen Polizistin Roxana die Frage: war vielleicht gar nicht Christoph das Ziel, sondern hätte Toni sterben sollen? Und welches Licht wirft das auf den tödlichen Unfall vor 10 Jahren? Die Ereignisse überschlagen sich, alte Wunden werden aufgerissen und Toni will eigentlich nur noch eins: nichts wie weg von hier. Doch seine gemeinsame Spurensuche mit Roxy hält ihn fest und dann ist da ja auch noch Vicki, Hans damalige Freundin sowie der Familienbetrieb, der kurz vor dem Aus steht. Toni muss Entscheidungen treffen und sich ganz nebenbei auch noch selbst aus der Schusslinie halten.

Mein Eindruck:
Das war mal ein kurzweiliger, sehr spannender Krimi. Ich bin durch die Seiten geflogen und habe mir das eine oder andere Szenario zusammengereimt und gleich wieder verworfen, versuchte, mir einen Reim auf alles zu machen und hatte diverse Verdächtige auf meiner Liste (auf die tatsächliche Lösung bin ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, aber nicht gekommen, dachte mir dann aber am Ende: ja, klar! Logisch!). Der lebendige Schreibstil ist sehr bildhaft, so dass ich alles wie in einem Film vor mir sehen konnte. Bisschen schade fand ich, dass alle Figuren optisch perfekt zu sein scheinen (selbst Roxy mit ihren Brandnarben), immer schlank und figurbetont gekleidet und dass dieses auch immer wieder erwähnt wurde. Das braucht es in einem Krimi nicht und ich mag nicht so ganz perfekte oder doch zumindest ganz normale Beteiligte auch lieber. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und tut der Lesefreude keinen Abbruch. Der cholerische, sehr von sich eingenommene Bürgermeister mit seinem Bodyguard war sicherlich ein bisschen sehr klischeehaft, brachte aber auch ordentlich Zunder in die Story. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich konnte mir Figuren und Landschaft wunderbar vorstellen und fühlte mich durchgehend bestens unterhalten. Mich konnte das trügerische Bergidyll allemal packen und ich empfehle es daher sehr gerne weiter. 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.05.2024

Eine bärenstarke Freundschaft, die das Herz erwärmt

Mensch, Bär!
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Meine Inhaltsangabe:
Bruno ist ein kleiner Bär ohne Orientierungssinn, der sich gerne mal im Wald verläuft und seiner Mama daheim dann Flunker-Geschichten wegen seines Zuspätkommens auftischt. Eines Tages ...

Meine Inhaltsangabe:
Bruno ist ein kleiner Bär ohne Orientierungssinn, der sich gerne mal im Wald verläuft und seiner Mama daheim dann Flunker-Geschichten wegen seines Zuspätkommens auftischt. Eines Tages trifft er bei einem seiner Ausflüge den Menschenjungen Noah und die beiden mögen sich vom ersten Augenblick an. Sie verabreden sich für den nächsten Tag, doch Brunos Mama hat Lunte gerochen und will Bruno nicht gehen lassen, sie verbietet ihm jeglichen Kontakt mit Menschen, da diese gefährlich sind. Zudem geht auch noch das Gerücht im Wald um, dass der Werbär bald sein Unwesen treiben wird. Noch ein Grund, Bruno in der Nähe der Höhle zu halten. Aber Bruno büxt aus, weil ihm seine Freundschaft mit Noah wichtiger ist als irgendwelche Schauergeschichten. Ein heftiger Sturm sorgt jedoch dafür, dass Noah in Gefahr gerät und jetzt kann Bruno zeigen, was echte Freundschaft bedeutet und wie viel Mut doch in ihm steckt.

Mein Eindruck:
Es ist unvermeidlich, dass man den kleinen Bruno sofort ins Herz schließt. Er ist so liebenswert und so lustig, es macht riesigen Spaß, ihn durch seinen Tag zu begleiten. Ganz sicher tragen der super schöne Schreibstil und die zuckersüßen Illustrationen sehr dazu bei. Ganz viel Humor ist hier Trumpf und ich musste bei einigen Szenen lachen. Nicht nur die Geschichte, sondern auch die Zeichnungen sind absolut liebenswert gemacht und helfen kleinen Kindern toll dabei, die Story richtig mitzuerleben. Insgesamt 10 Kapitel verteilen sich auf 112 Seiten, so dass jedes einzelne Kapitel nicht zu lang ist. Perfekt auch als Vorlesegeschichte vorm Zubettgehen geeignet. Die Schrift ist angenehm groß, es gibt sehr viele größere und kleinere farbige Bilder. Mensch, Bär! ist daher auch eine perfekte Lektüre für schon etwas geübtere Erstleser. Es geht um Toleranz und Akzeptanz, um Selbstvertrauen und Mut und um die Macht der Worte (z.B. wie Noahs "Du bist so mutig, Bruno" in Bruno ein ungeheures Selbstwertgefühl auslösen, vgl. Seite 93). Außerdem auch darum, seinen eigenen Weg zu gehen.
Ein ganz tolles Kinderbuch mit Humor, Spaß, Spannung und viel Herzwärme. Wundervolle 5/5 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2024

Leise und kraftvoll, poetisch und nüchtern, distanziert und berührend

Die Schönheit der Rosalind Bone
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Meine Inhaltsangabe:
Cwmcysgod in Wales, ein kleiner Bergwerk-Ort, in dem jeder jeden kennt, umgeben von Wäldern. Eigentlich idyllisch, doch es ist nicht leicht, das Leben dort. Rosalind, ihr Schwester ...

Meine Inhaltsangabe:
Cwmcysgod in Wales, ein kleiner Bergwerk-Ort, in dem jeder jeden kennt, umgeben von Wäldern. Eigentlich idyllisch, doch es ist nicht leicht, das Leben dort. Rosalind, ihr Schwester Mary und ihre Eltern leben dort ein normales Leben. Doch für Rosalind, die schon als kleines Kind eine echte Schönheit ist, spielen sich ganz andere Dinge ab. Anvertrauen kann sie sich niemandem, denn seit jeher wird sie wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit geschnitten und beneidet und keiner sieht den Menschen hinter der schönen Fassade. Eines Tages verschwindet sie spurlos. Das Leben geht Jahr über Jahr weiter, Mary lebt mit ihrer Tochter Catrin immer noch in Cwmcysgod, das inzwischen von Brandstiftungen heimgesucht wird und von Menschen, die lieber weg- statt hinsehen. Rosalind ist auch jetzt noch immer wieder Thema. Vor allem, weil Catrin mehr über die Frau, über Tante Rosalind wissen möchte, deren einziges vorhandenes Foto ihre Mutter in der Küchenschublade versteckt.

Mein Eindruck:
Das ist absolut ein Buch der Gegensätze. Der Schreibstil ist außergewöhnlich: zeitgleich leise und kraftvoll, poetisch und nüchtern, distanziert und berührend. Mit nur 160 Seiten ist es eine sehr kurze Geschichte, in der aber so viel drinsteckt, so viele Schicksale berührt werden und es um Themen geht, die schwer zu verdauen sind. Es geht nicht einfach nur um Rosalind, die vom Dorf wegen ihrer Schönheit auffällt, es geht viel viel tiefer. Und es geht um ein ganzes Dorf, darum, dass Menschen wegsehen, wo sie hinsehen sollten, um Neid, Schuld, Vorurteile und Vorverurteilungen. Darum, über andere herzuziehen, um von seinen eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Um die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, nach einem ganz normalen Leben. Über Einzelheiten kann ich jetzt hier gar nichts schreiben, weil das zu sehr spoilern würde. Aber auch Kindesmissbrauch ist Thema, ebenso wie sexueller Machtmissbrauch, Drogen und ach, einfach die ganzen Abgründe der Menschheit. Und das wie gesagt auf nur 160 Seiten. Das wiederum bedeutet: jede Seite gibt so viel preis, erzählt so viel. Dies geschieht immer kapitelweise aus der Sicht einer der beteiligten Figuren, mal in der Gegenwart, mal durch einen Rückblick.

Ich konnte das Trostlose, dieses Beklemmende des Ortes fühlen und die Geschehnisse haben mich sehr berührt. Es ist einfach schlimm, wenn Menschen wegsehen. Für mich ein großartiges Buch, das mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Und auch das Cover ist wunderschön und sehr passend! 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Mörder Ahoi: Ray und Rufus auf hoher See

Schiffe versenken
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Meine Inhaltsangabe:
Phil ist geknickt, da einer seiner Kumpel auf einem Kreuzfahrtschiff offensichtlich über Bord gegangen ist. Ray und Rufus sind auch geknickt, weil sich ihr Freund, Gorilla Kong, auf ...

Meine Inhaltsangabe:
Phil ist geknickt, da einer seiner Kumpel auf einem Kreuzfahrtschiff offensichtlich über Bord gegangen ist. Ray und Rufus sind auch geknickt, weil sich ihr Freund, Gorilla Kong, auf genau dem Ozeanriesen Richtung Australien unterwegs war, das im weiten Meer untergegangen ist. Sie stellen ein paar Online-Nachforschungen an und prompt wird Interpol auf sie aufmerksam. Sie sollen auf dem Kreuzfahrtschiff Golden Silverstar undercover ermitteln, da hier irgendwas im Busch ist, was wohl auch schon Phils Freund das Leben gekostet hat. Es geht um den sog. Oceans Club, einem elitären Club für die oberen Zehntausend, die sonst mit ihrem vielen Geld nichts anzufangen wissen. Dahinter steckt astreiner Versicherungsbetrug der Superlative. Phil, Ray und Rufus sind voll in ihrem Element, bringen sich oft selbst in Gefahr und legen ansonsten eine bühnenreife Show hin, die sie zur Hauptattraktion des Kreuzfahrtunterhaltungsprogramms macht. Kommen sie dem Oceans Club auf die Spur?

Mein Eindruck:
Endlich ermitteln die drei wieder! Nach den letzten beiden Erdmännchen-Storys im Wald habe ich das echt schon sehr vermisst. Wie immer ist Rufus der Superschlaue, Ray der, äh, ja, was eigentlich? Der Ray halt und Phil der immer ein bisschen zu tief ins Glas schauende Detektiv, der sich mit den Erdmännchen richtig unterhalten kann. Ich liebe Rufus technisches Sachverständnis und wie er dieses für ihre Mission einsetzt. Und Ray ist sozusagen das Erdmännchen fürs Grobe, das diese Ideen dann immer in die Tat umsetzen muss. Ich habe viel gelacht beim Hören, weil Christoph Maria Herbst wieder einmal ein stimmliches Meisterwerk hingelegt hat. Einmal musste ich aber schon den dicken Kloß im Hals runterschlucken! Aber es wären nicht Ray & Rufus, wenn es nicht trotzdem rasant und überaus witzig weitergehen würde. Die Ideen sind herrlich, auch die für die Bühnenshows. Ich kann nicht sagen, ob mir die Print-Bücher auch so gut gefallen würden, da ich bisher noch keins davon gelesen habe. Ich habe alle gehört und das macht für mich diese Erdmännchen aus. Zum Leben erweckt durch C.M. Herbst, der dafür einen Oscar verdienen würde. Wenn du jeden einzelnen der vielen Charaktere sofort an der Stimme erkennst, ist das einfach eine Meisterleistung. Ich feiere es total. 5/5 Sterne. Ich hoffe, die Erdmännchen werden mit Phil noch viele Kriminalfälle lösen.