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Veröffentlicht am 27.04.2024

Historischer Roman, Abenteuergeschichte und Krimi in einem – Gruselrätselraten auf hoher See

Der Tod und das dunkle Meer
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Meine Inhaltsangabe:
Die Saardam, ein Handelsschiff, ist auf den Weg von Batavia nach Amsterdam. Mit an Bord: ein kostbarer Schatz, der zum Tode verurteilte Gefangene Samuel Pipps, sein Partner Arent Hayes, ...

Meine Inhaltsangabe:
Die Saardam, ein Handelsschiff, ist auf den Weg von Batavia nach Amsterdam. Mit an Bord: ein kostbarer Schatz, der zum Tode verurteilte Gefangene Samuel Pipps, sein Partner Arent Hayes, der eiskalte Generalgouverneur samt Gattin, Tochter und Leibgarde sowie einige andere hochgestellte Persönlichkeiten und natürlich die raue Mannschaft. Und ganz offensichtlich auch ein Dämon namens Alter Tom, der das Schiff heimsucht, für Unruhe und Angst sorgt und den einen oder anderen Mord begeht. Arent nimmt mit Sara die Ermittlungen auf. Dabei stehen ihnen nicht nur Saras Ehemann im Weg (der Sara wie eine Gefangene hält und sie auch gerne mal züchtigt) sowie die raubeinige Mannschaft (die mit Soldaten und Edelleuten nichts zu tun haben will), sondern auch besagter Alter Tom (der vorhat, das ganze Schiff dem Untergang anheimzugeben). Nach und nach kommen Einzelheiten ans Licht, die weit in die Vergangenheit zurück reichen und die das Leben aller Beteiligten nachhaltig auf den Kopf stellen.

Mein Eindruck:
Anfangs hatte ich ein bisschen Mühe, in der Geschichte Fuß zu fassen. Ich wusste nicht so richtig, woran ich war, wo es hingeht und was ich davon halten soll. Das ist nicht wirklich ein Krimi. Aber auch nicht wirklich ein historischer oder ein Abenteuer-Roman. Es ist von allem etwas, gemixt mit Fantasie, Grusel und Romantik. Also eine ganz schöne Packung, sage ich euch. Doch je weiter die Story voranschritt, desto mehr konnte sie mich begeistern. Vor allem mochte ich Arent Hayes total gerne, der sich immer mehr zu einem starken Mann mit schwarzer Vergangenheit aber goldenem Herzen entwickelte. Das Leben auf dem Schiff wurde anschaulich geschildert und mir lief dabei der eine oder andere Ekelschauer über den Rücken. Auch die Zwei- oder besser gesagt Dreiklassengesellschaft von damals kam gut rüber. Die Story selbst, die Todesfälle, deren Umstände und die Auflösung waren super spannend und letztlich sowas von überhaupt nicht das, was ich mir beim Lesen zusammengesponnen habe. Da hat mich Turton aber gehörig an der Nase herumgeführt.

Ein kurzweiliges, spannendes und einnehmendes Leseerlebnis mit tollen Charakteren, bildhaften Beschreibungen, spannenden Krimianteilen und einem für mich nicht zu erwartenden Ausklang. Ich würde ja 4,5 Sterne geben, finde halbe Sterne mittlerweile aber irgendwie doof. Für ganze 5 reichts nicht, also sehr sehr gute 4 Sterne. Was mich aber TOTAL stört: wie kann man bitte vorne auf das Cover einen Barcode machen? Das sieht SO doof aus und verschandelt jedes Cover aufs Heftigste. Ganz gruselig, sowas!

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Klasse Reihenauftakt mit viel Hamburger Lokalkolorit

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Auf der Barkasse Rike wird deren Kapitän Dominic Lutteroth tot aufgefunden, offensichtlich erschlagen. Er hinterlässt eine junge Frau und ein Kleinkind und sein Tod stellt die Kripo-Kommissarin Jonna Jacobi ...

Auf der Barkasse Rike wird deren Kapitän Dominic Lutteroth tot aufgefunden, offensichtlich erschlagen. Er hinterlässt eine junge Frau und ein Kleinkind und sein Tod stellt die Kripo-Kommissarin Jonna Jacobi vor einige Fragen. Gut, dass Wasserschutzpolizist Tom Bendixen an ihrer Seite steht, der sich im Hamburger Hafen auskennt wie in seiner Westentasche. Gemeinsam mit weiteren Kollegen machen sie sich auf die Spurensuche, immer die Chefin im Nacken, die auf schnelle Ergebnisse pocht. Verdächtige gibt es den einen oder anderen, Motive auch. Als dann auch noch Lutteroths junger Angestellter halb totgeprügelt wird ahnen die Ermittler, dass hier wohl doch eine größere Sache am Laufen ist.

Ich hatte anfangs etwas Probleme mit dem Wer ist wer und der Vielzahl der Personen und die Geschichte startete für meinen Geschmack ein kleines bisschen zu langatmig. Doch das ging schnell vorüber und ich war mittendrin in einem echt klasse Krimi. Dieser Mix aus Kriminalfall, Hamburger Detailwissen und Hafen-Fachchargon ist den Autoren großartig gelungen. Man merkte direkt, dass da Experten am Werk waren. Ich habe viel über Hamburg, über die Wasserschutzpolizei und den Hafenbetrieb gelernt, einen sehr interessanten Einblick genossen und wurde dabei noch super unterhalten. Der Fall und die Ermittlungsarbeiten dazu stehen zwar im Vordergrund, wie sich das für einen Krimi gehört. Doch auch das Privatleben der Hauptfiguren kommt nicht zu kurz und bietet schöne Nebenschauplätze bzw. bereitet auf die noch kommenden Bücher der Reihe vor. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, der Aufbau birgt Spannung und führt hin und wieder auf falsche Fährten bzw. regt dazu an, eigene Ermittlungstheorien anzustellen. Die Figuren sind vielschichtig und bildhaft beschrieben, so dass ich zu den allermeisten direkt eine Bindung aufbauen konnte. Mir imponiert vor allem Jonna, die mir sehr sympathisch ist. Charlottes Geschichte ging mir unter die Haut und Quetsche ist mein heimlicher Favorit, auch wenn er eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Ein schöner Krimi mit Hand und Fuß, der direkt Lust auf Me(e)(h)r macht und in mir den Wunsch weckt, direkt meine Sachen zu packen und die Schauplätze des Buches zu besichtigen. Eine volle Empfehlung nicht nur für Hamburg-Fans, sondern für alle Liebhaber spannender Krimis mit realen Elementen. Sehr gute 4/5 Sterne und ich freue mich, wenn im Dezember die Fortsetzung erscheint.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Empathie und Streitkultur kindgerecht verpackt

Lilly und Billy
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Eigentlich sind Lilly und Billy die allerbesten Freunde, die sich blind verstehen und die immer viel Spaß zusammen haben. Eines Tages versteht Lilly aber keinen Spaß, weil sie sich schreckliche Sorgen ...

Eigentlich sind Lilly und Billy die allerbesten Freunde, die sich blind verstehen und die immer viel Spaß zusammen haben. Eines Tages versteht Lilly aber keinen Spaß, weil sie sich schreckliche Sorgen um ihren kranken kleinen Bruder macht. Billy weiß davon nichts und versteht nicht, warum Lilly so mies gelaunt ist. Eins führt zum anderen und schon liegen die beiden sich streitend in den Haaren bzw. Federn. Die weise Füchsin Frieda trennt die beiden Streithähne, von denen sich keiner beim anderen entschuldigen will. Doch das müssen sie auch nicht, meint Frieda und sorgt damit für Verunsicherung bei den beiden Kleinen. Behutsam bringt Frieda die Kids dazu, über die Situation nachzudenken und sich in den jeweils anderen hineinzuversetzen und schafft es dadurch, den Streit aus der Welt und zwischen Lilly und Billy wieder Frieden zu schaffen.

Zunächst einmal fand ich das Cover sehr gelungen, es hat mich sofort angesprochen. Die Illustrationen sind wunderschön und zuckersüß und passen perfekt zur Geschichte, Lilly und Billy kann man einfach nur direkt ins Herz schließen. Der Text ist kurz und kindgerecht, aber auf den Punkt. Rein optisch hätte ich es schöner gefunden, wenn die Texte nicht so starr gesetzt wären, sondern man hier mit Schrifttypen und -arten etwas gespielt hätte. Das wäre gerade für Erstleser ein schöner optischer Anreiz, um am Ball zu bleiben und hätte auch besser zu den niedlichen Illustrationen gepasst. Jedoch tut das der Geschichte bzw. der Botschaft dahinter keinen Abbruch. Und die ist richtig toll, wie ich finde. Hier werden schon kleine Kinder aufgefordert, sich in den jeweils anderen hineinzuversetzen, empathisch zu sein und Dinge zu hinterfragen. Das gefällt mir sehr gut, trägt genau dieses Verhalten doch zu einem harmonischen Miteinander bei, das wir heutzutage in der oft anonymen, digitalisierten Welt mehr als zuvor brauchen. Der Autorin gelingt es, die Botschaft ohne Dudu und erhobenen Zeigefinger rüberzubringen, sondern auf kindgerechte, sehr liebenswerte Art. So regt das Buch garantiert dazu an, gemeinsam über das Gelesene zu sprechen und bestenfalls fürs Leben daraus zu lernen. Gehört in jedes Kinderzimmer und gerne auch in Kindergärten und Kitas. 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Affirmationen und Visualisierung schon für die ganz Kleinen

Hanni und Wauzi
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Hanni und Wauzi besuchen mit ihren Müttern die Eislaufhalle. Dort sehen sie ein Mädchen, das wunderschön und sehr gekonnt auf dem Eis tanzt, springt und sich dreht. Die beiden glauben, dass sie das sicherlich ...

Hanni und Wauzi besuchen mit ihren Müttern die Eislaufhalle. Dort sehen sie ein Mädchen, das wunderschön und sehr gekonnt auf dem Eis tanzt, springt und sich dreht. Die beiden glauben, dass sie das sicherlich nie können werden. Doch ihre Mütter erklären ihnen, dass sie alles lernen können, wenn sie nur wollen und fleißig üben. Sie zeigen ihnen eine Übung, bei der sich die Kids all das, was sie können wollen, mit geschlossenen Augen vorstellen sollen. So deutlich, dass sie es schon fast spüren können. Das gefällt den beiden und sie wissen nun, dass sie ihre Träume erfüllen können, wenn sie es nur wirklich wollen und auch etwas dafür tun.

Ein sehr schönes Buch mit wichtiger Botschaft. Farbenfrohe, großformatige Zeichnungen führen neben einem kindgerechten Text durch diese Geschichte, wobei immer eine ganze Seite das Bild ist und die gegenüberliegende Seite der Text. Dieser füllt manchmal die ganze Seite, oftmals aber auch nur die halbe oder weniger und ist zudem mit hübschen Ornamenten verziert. Der Text selbst hat ein eher nüchternes Schriftbild, es wurde also nicht mit verschiedenen Schriftbildern und -typen gespielt, was ich ein kleines bisschen schade finde. Ausnahmslos auf jedem Bild ist ein Pärchen Marienkäfer zu finden. Da kann man mit dem Kind ein schönes Suchspiel draus machen, was mir gut gefällt. Überhaupt ist es sehr gut geeignet, um es vorzulesen oder auch gemeinsam zu lesen und auch Erstleser kommen Dank des eher geringen Textes und der vielen Bilder auf ihre Kosten. Sein volles Potenzial entfaltet die Geschichte natürlich erst durch das gemeinsame drüber Sprechen und Ausprobieren der Visualisierungsübung. Das kann man sehr gut auch schon mit kleinen Kindern machen und bestenfalls in den Alltag integrieren. Denn die Botschaft könnte wichtiger gar nicht sein: glaube an dich selbst, du kannst alles erreichen, wenn du es nur wirklich willst und etwas dafür tust. Mir gefällt, dass deutlich wird, dass einem die Sachen nicht einfach so in den Schoß fallen, sondern man schon auch etwas dafür tun muss. Kindgerecht, liebenswert, wertvoll. 4/5 Sterne gibt es dafür von mir.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Folge Deinem Herzen und geh Deinen eigenen Weg

Hanni und Wauzi
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Hanni und seine Mama unterhalten sich darüber, worauf sie sich an diesem Tag besonders freuen und was sie lieben. Mama Huhn rät ihrem Sohn, immer darauf zu achten, wobei sein Herz anfängt zu hüpfen. Denn ...

Hanni und seine Mama unterhalten sich darüber, worauf sie sich an diesem Tag besonders freuen und was sie lieben. Mama Huhn rät ihrem Sohn, immer darauf zu achten, wobei sein Herz anfängt zu hüpfen. Denn das sind die Dinge, die er am liebsten mag. Hanni geht in den Kindergarten, wo er seinen allerbesten Freund Wauzi trifft und möchte gleich am liebsten Bilder malen, weil er das so liebt. Aber Wauzi möchte lieber Schaukeln. Hanni überlegt ein bisschen und stimmt dann zu. Als sie so schaukeln stellt Hanni fest, dass sein Herz auch dann hüpft, wenn Wauzi glücklich ist, weil er ihn so gerne hat. Danach malen beide Bilder und sind glücklich. Bis die Erzieherin zum Essen ruft, vor dem Hanni und Wauzi aber das Zimmer erst aufräumen sollen. Dazu haben sie gar keine Lust. Frau Ziegenfuß erklärt, dass sie manchmal eben auch Dinge tun müssen, die sie nicht mögen und dass sie sich nach dem Mittagessen dann bestimmt sehr freuen, in ein aufgeräumtes Spielzimmer zurückzukommen und alle Stifte und Sachen an ihrem Platz vorzufinden. Und genauso kommt es auch. Hanni ist glücklich, weil er den ganzen Tag Dinge unternommen hat, die sein Herz zum Hüpfen bringen, wenn auch manchmal auf kleinen Umwegen.

Das süße Cover zeigt gleich, dass es hier um Liebe gehen muss. Und das tut es auch, schließlich ist die Botschaft eindeutig: tu was du liebst und finde Dein Glück. Es geht also um Selbstliebe aber auch um Nächstenliebe. Darum, seinen Weg zu gehen, zu wissen, was man möchte aber auch zu wissen, dass man manchmal nicht so schöne Dinge tun muss und auch damit letztlich glücklich ist. Und auch darum, dass es einen selbst glücklich macht, wenn man anderen eine Freude macht. Die großen Themen der Achtsamkeit also, aber sehr kindgerecht und niedlich in eine nette Geschichte verpackt, so dass auch schon die ganz Kleinen damit etwas anfangen können. Die farbenfrohen, niedlichen Illustrationen nehmen immer eine ganze Seite ein und beherbergen auch jedes Mal ein kleines Marienkäferpärchen, die Glücksbringer schlechthin. Auf der jeweils gegenüberliegenden Seite steht dann der Text, meistens die ganze Seite füllend, manchmal nur ca. eine halbe Seite. Die Seiten mit Text sind mit einem schönen Rahmen aus Blumen, Herzen und zwei Marienkäfern dekoriert. Das sieht sehr hübsch aus, auch wenn ich einen Text mit unterschiedlichen Schriftarten und -typen ansprechender gefunden hätte. Dennoch ein hübsches Buch mit wichtiger Botschaft zum Vorlesen, gemeinsam Lesen oder für Erstleser. Auch wenn Hanni und Wauzi zwei Jungs sind, eignet sich das Buch sowohl für Jungen als auch für Mädchen gleichermaßen und bildet eine unterhaltsame Grundlage, um schon den ganz Kleinen ihren eigenen Weg ins Glück zu ebnen. 4/5 Sterne.

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