Profilbild von Lesezeichen

Lesezeichen

Lesejury Star
offline

Lesezeichen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesezeichen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2020

Berührend, melancholisch aber schwer zu lesen

Bären füttern verboten
0

"Bären füttern verboten" von Rachel Elliot ist ein berührende Roman über das Leben.

Sydney kommt in jenen Ort zurück, in dem ihre Familie entzweit wurde. Nach all der Zeit kann man immer noch spüren, ...

"Bären füttern verboten" von Rachel Elliot ist ein berührende Roman über das Leben.

Sydney kommt in jenen Ort zurück, in dem ihre Familie entzweit wurde. Nach all der Zeit kann man immer noch spüren, wie sehr es sie beschäftigt.

Maria wird von ihrem Mann schikaniert, gedemütigt und klein gehalten. Ihre erwachsene Tochter, die bei ihr wohnt, leidet extrem unter diesem Zustand.

Diese drei Hauptprotagonisten sind miteinander verflochten. Auf welche Weise und ob sie glücklich werden, verrate ich hier nicht



Der Schreibstil ist ungewöhnlich und hat mir auch an manchen Stellen sehr irritiert. Besonders die Dialoge empfand ich als schwer erkennbar und dadurch unübersichtlich. Gerade anfangs muss man sich erst eingrooven. Die Perspektiv- und Zeitwechsel machen das nicht besser.

Die Protagonisten sind alle samt mit ihrer eigenen Persönlichkeit, Macken, Sorgen, Motivationen und Gefühlen ausgestattet. Kurzum: Sie sind lebendig und realistisch beschrieben. Jeder von Ihnen hat sein Päckchen zu tragen, was dem Roman eine sehr traurige Note verleiht. Es hst mir gefallen ihre Schicksale zu verfolgen und zu sehen, in welche Richtung sich ihr Leben entwickelt.

Nur das Ende kam für mich etwas zu abrupt. Ich hätte mir ein langsameres, dafür aber realistischeres Ende gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2020

Die eigene Persönlichkeit als Marke

Nur wer sichtbar ist, findet auch statt
0

"Nur wer sichtbar ist findet auch statt" von Tijen Onaran ist ein Sachbuch.

Die Autorin setzt sich damit auseinander, wie man seine Stärken und seine Persönlichkeit in den Mittelpunkt rücken kann. Dies ...

"Nur wer sichtbar ist findet auch statt" von Tijen Onaran ist ein Sachbuch.

Die Autorin setzt sich damit auseinander, wie man seine Stärken und seine Persönlichkeit in den Mittelpunkt rücken kann. Dies ist in allen Lebenslagen wichtig, vor allem jedoch, wenn man in öffentlichen Bereichen erfolgreich sein möchte.



Vom Aussehen her ist das Buch recht schlicht. Ich muss zugeben, dass es mir in einem Buchladen nicht unbedingt aufgefallen wäre.

Inhaltlich hat es dafür umso mehr zu bieten: Onaran zeigt anfangs , wie wichtig es ist, seine eigene Persönlichkeit zur erfolgreichen Marke zu machen. Ihre Argumente sind nachvollziehbar und einleuchtend.

Danach folgen mehrere Abschnitte, in denen der Leser angeleitet wird, wie er sich im rechten Licht zurechtrückt. Die Abschnitte sind kurz und bündig. Sie überfordern weder beim Lesen noch beim Umsetzen.

Am besten hat mir gefallen, dass auch schwierigere Themen, wie Shitstorms, das persönliche Wohlbefinden oder die Verantwortung, die eine Popularität mit sich bringt, angesprochen werden.

Untermalt wird das Ganze von Anekdoten aus dem Leben der Autorin. Sie lockern das Gelesene auf.



Mir hat das Buch gefallen. Ich würde es nicht nur angehenden Politikern und Influencer empfehlen, sondern jedem, der seine Individualität gern hat und nach außen hin zeigen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2020

Der Buchtitel passt nicht wirklich zum Inhalt

Der Ruf der rosa Delfine
0

"Der Ruf der rosa Delfine" von Sy Montgomery ist ein Reisebericht. Er erschien vor 20 Jahren, wurde jedoch beim Eden- Verlag neu aufgelegt und um ein weiteres Vorwort der Autorin ergänzt. Für meine Rezension ...

"Der Ruf der rosa Delfine" von Sy Montgomery ist ein Reisebericht. Er erschien vor 20 Jahren, wurde jedoch beim Eden- Verlag neu aufgelegt und um ein weiteres Vorwort der Autorin ergänzt. Für meine Rezension habe ich die Neuauflage gelesen.



Das Buch beginnt sehr ernüchternd: Sy Montgomery beschreibt in ihrem neuen Vorwort, wie weit der brasilianische Regenwald in den letzten 20 Jahren zerstört wurde. Sie geht dabei sowohl auf die politische Lage Brasiliens ein, als auch auf Berichte von Naturwissenschaftlern; Das hat mir sehr gefallen: So bekommt man als Leser einen fundierten Überblick der aktuellen Lage.

Danach beschreibt Montgomery, wie ihre Liebe zu den rosa Delfinen begann und welche Anstrengungen sie auf sich nahm, um einmal mit ihnen schwimmen zu dürfen. Ihr Weg führt sie quer durch den Regenwald, wo sie nicht nur auf die Delfine, sondern auch reichlich andere Tiere und Sagen der Einheimischen trifft.



Das Buchcover gefällt mir, da es zum Inhalt passt. Besonders die Farbgebung finde ich sehr gelungen. Die Zeichnungen im Buch sind hübsch anzusehen und fügen sich perfekt ein.

Der Schreibstil ist detailliert und bildgewaltig. Man kann sich einzelne Begebenheiten, Orte und Personen ohne Probleme vorstellen. Man merkt beim Lesen, wie sehr die Autorin den Amazonas liebt und ihre Reise auf ihm genossen hat. Trotzdem verklärt sie nichts: Die Umweltverschmutzung, der Tod eines Kindes und die Verfehlungen der Sklavenhändler haben den gleichen Stellenwert in ihren Beschreibungen, wie die schönen Erlebnisse auch. Ich mochte diese schonungslose Ehrlichkeit; Durch sie konnte ich ein authentisches Bild vom brasilianischen Regenwald bekommen, ohne selbst dort hin zu reisen.

Das einzige Manko war für mich, dass das Buch keinerlei Bilder enthält. In mehreren Abschnitten wird erwähnt, dass eine Fotografin die Expedition begleitete und reichlich Bilder schoss; Da hätte ich gerne das ein oder andere gesehen.

Ich persönlich finde den Titel etwas irreführend: Ich habe mir darunter ein Sachbuch über Flussdelfine und deren Stellenwert im Ökosystem vorgestellt. Gefunden habe ich dafür einen sehr guten und detailverliebten Reisebericht, der mich mitten ins Amazonasgebiet entführt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2020

Ein gelungener Auftakt

Wenn die Nacht stirbt und dein Herz aufhört zu schlagen
0

"Wenn die Nacht stirbt und dein Herz aufhört zu schlagen" von Lisa Lamp (erschienen beim XOXO- Verlag) ist der erste Band einer Fantasyreihe.

Read wird gegen ihren Willen als Hexe markiert und in ein ...

"Wenn die Nacht stirbt und dein Herz aufhört zu schlagen" von Lisa Lamp (erschienen beim XOXO- Verlag) ist der erste Band einer Fantasyreihe.

Read wird gegen ihren Willen als Hexe markiert und in ein Internat verfrachtet. Damit ändert sich ihr Leben von Grund auf. Plötzlich ist ihre lieblose Mutter ihr kleinstes Problem, denn nun hat sie es mit Zicken, Seelenverwandtschaft und ungewollten Magieausbrüchen zu tun. Als dann noch Schüler vom Internatsgelände verschwinden ist das Chaos für sie perfekt. Kann sie dem allem stand halten?!



Ich finde das Buchcover hübsch; Es passt gut zum Inhalt des Buchs. Das Layout im Buch gefällt mir auch, es ist schlicht, aber passend. Besonders die Schriftgröße finde ich angenehm.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich aber gut. Die Szenen und Protagonisten wurden sehr detailliert beschrieben. Man kann sie sich so problemlos vorstellen. Jedoch gibt es auch ein paar gewaltvolle Szenen im Buch, die ebenso realistisch beschrieben wurden. Weswegen sich zartbesaitete Leser wohl zweimal überlegen sollten, ob sie zu dem Buch greifen. Hat man diese Szenen jedoch erst mal überstanden, wird man mit einer spannenden und ergreifenden Geschichte belohnt.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die einzelnen Kapitel in Form eines Briefs geschrieben wurden. Die Idee finde ich genial, besonders, da zum Ende des Buchs einen Bogen zu der Bedeutung der Briefe geschlagen wird.

Read und auch alle anderen Protagonisten wurden plastisch dargestellt. Sie wachsen mit ihren Aufgaben, was sie realistisch macht. Reads Entscheidungen mögen zwar auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich und umständlich wirken. Setzt man sich aber mit ihr und ihrer Situation auseinander, kann man ihre Handlungen nachvollziehen und verstehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2020

Auf der Suche nach der Vergangenheit

Repeat This Love
0

"Repeat this love" von Kylie Scott (erschienen bei LYX) ist ein Liebesroman.
Clementine wurde überfallen und kann sich an nichts mehr erinnern, dass vorher geschah. Sie kann zwar noch sprechen und Dinge ...

"Repeat this love" von Kylie Scott (erschienen bei LYX) ist ein Liebesroman.
Clementine wurde überfallen und kann sich an nichts mehr erinnern, dass vorher geschah. Sie kann zwar noch sprechen und Dinge benennen, ihre Erinnerungen an ihr Leben sind aber wie ausgelöscht. Kurzum: Sie hat Amnesie.
Langsam versucht sie ihr früheres Ich zu verstehen. Durch Zufall findet sie ihren Ex- Freund wieder. Der ist jedoch nicht gerade begeistert davon, dass sie ihn über ihr früheres Leben ausfragt. Doch sonst bleiben ihr kaum Chancen, ihre Vergangenheit zusammenzupzzeln.

Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Es passt, wie ich finde, perfekt zum Inhalt des Buchs.
Der Schreibstil ist locker und man kann der Handlung gut folgen. Es gibt sowohl lustige, als auch nachdenkliche und spannende Stellen, die alle in der gleichen Qualität geschrieben wurden.
Besonders gut gefiel mir, wie Clementine mit ihrer Amnesie umgeht. Ich finde es ist der Autorin gelungen sehr authentisch mit dem Thema umzugehen. Trotz der Schwere der Erkrankung ist das Buch jedoch nicht melancholisch, sondern sprüht vor Leben, das gefiel mir sehr gut.
Ab ungefähr der zweiten Hälfte des Buchs nimmt die Handlung an Fahrt auf. Clementine zieht vom sicheren Hafen (in Form von der Wohnung ihrer Schwester) aus und geht arbeiten. Auch in ihrem Privatleben tut sich einiges und es scheint neue Hinweise zu ihrem Überfall zu geben.
Mir persönlich gingen einige Passagen jedoch "zu schnell". Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass wichtige Dinge zwischen Clementine und ihren Mitmenschen nicht ausgesprochen wurden. Zwar werden manche Themen noch angesprochen, aber zu einem wirklich tiefgründigen Gespräch kommt es nur noch selten. Meist werden diese Themen mit ein paar Sätzen abgehandelt und gehen dann in der turbulenten Handlung unter. Das fand ich etwas schade, da mich gerade die tiefgründigen Gespräche und Gedanken, in der ersten Hälfte des Buchs, so sehr verzaubert haben.

Alles in allem hat mich die Geschichte um Clementine berührt. Besonders die ersten 100 Seiten haben mich völlig in den Bann gezogen. Trotzdem gab es Vieles, das ich mir noch ausführlicher gewünscht hätte. Deswegen bekommt "Repeat this love" von mir 3 1/2 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl