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Veröffentlicht am 21.10.2017

Fee empfiehlt: Hassliebe!

Durst
1

Fees Einleitung

Ich hab nicht alle Harry Hole Krimis von Nesbo gelesen und nach jedem schwöre ich mir, den nächsten nicht zu lesen und was passiert? Ich MUSS ihn lesen! Im letzten Buch starb ja jemand, ...

Fees Einleitung

Ich hab nicht alle Harry Hole Krimis von Nesbo gelesen und nach jedem schwöre ich mir, den nächsten nicht zu lesen und was passiert? Ich MUSS ihn lesen! Im letzten Buch starb ja jemand, der schon lange dabei war, daher hoffte ich, dass das hier nicht passiert, sonst gibt’s bald niemanden mehr…
Ach ja, noch was. Meiner Meinung nach bleibt eine Frage offen. WAS wollte Katherine Harry noch mitteilen? Ist er nicht wirklich eingeschlafen? (Die letzten Sätze versteht nur jemand, der das Buch gelesen hat, aber ich möchte nicht zu viel verraten!)


Fee erzählt von der Geschichte

Eigentlich ist Harry Hole kein Kommissar mehr, sondern unterrichtet an der Polizeihochschule. Doch als ein Serienmörder, ein Vampirist, sein Unwesen treibt, holt Mikael Bellmann Harry Hole zurück. Nur mit einer Erpressung, einer alten Geschichte bezüglich Olegs (Harrys Ziehsohn, der Sohn seiner Frau Rakel) schafft es Mikael Harry an Bord zu holen. Katrine ist die Chefin, eine ehemalige Kollegin von Harry. (Ich glaube, im letzten Buch saß sie mit Harry im Keller). Ich feierte also ein Wiederlesen mit einigen Charakteren aus den vorherigen Büchern der Harry Hole Reihe.
Mehr möchte ich auch nicht erzählen, denn der Rest kommt in meiner Meinung und alles möchte ich auch nicht verraten.


Fees Meinung

Also erst mal mochte ich das Buch mal wieder nicht. Es gab einfach viel zu viele Nebensächlichkeiten, die total unnötig ausgebaut wurden. Die erste Szene die mich enorm störte, war, dass Harry und Rakel sich darüber gestritten haben, ob sie eifersüchtig sind oder so. Das hat mich enorm genervt und dazu gab es noch viel mehr unnötige Nebensächlichkeiten, die man im Hörbuch (das 18 Stunden!!! geht) weglassen hätte können. Es wurde so viel erzählt, so dass der Hauptstrang immer wieder unterbrochen war. Wegen Nebensächlichkeiten. Blöde war halt auch, dass viel über die Leute/Charaktere erzählt wurde, was aber oft nicht dazu verhalf, dass sie einem „Näher“ kamen. Sie blieben etwas „blass“ und unscheinbar. Die Nebensächlichkeiten haben auch dazu verholfen, dass die Geschichte ab und an verwirrend war.

Es gab also viele Längen. Nichtsdestotrotz war es trotzdem so gut, dass ich die über 600 Seiten alle gelesen habe. Insgesamt denke ich, wäre das Buch spannender gewesen, wenn es auf 400 oder höchstens 450 Seiten abgehandelt worden wäre.

Blass blieben einige Charaktere, vor allem Katrine, die Chefin. Sie war irgendwie eher Nebensache. Im letzten Buch hat sie richtig aktiv mitgearbeitet, jetzt ist sie Chefin, aber irgendwie wird sie als dumm und naiv dargestellt. Die anderen machen und sie wird halt davon informiert. Das fand ich sehr schade. Irgendwie wirkt sie unfähig und das finde ich schade.
Jo Nesbo hat auch versucht, den Verdacht auf den Arzt zu lenken. Er soll Harry ausrichten, dass sie ihn haben, und der Arzt hat nun plötzlich einen Termin und Oleg muss ein anderes Mal wiederkommen. Und beim finalen Höhepunkt möchte Harry unbedingt den Arzt dabei haben. Typisch für mich, dass ich dann die ganze Zeit dachte, ER wäre derjenige welcher… Dass ich mir dadurch auch einige Spannung nehmen ließ, das ist halt Pech – für mich. Aber gut für Jo Nesbo. Da es so undurchsichtig war und nicht so, wie ich vermutete, bekam es doch wieder ein überraschendes Ende.

Ja, und dann denkt man: Häh, da gibt’s noch einige Seiten…. Und dann ist das Buch doch noch nicht zu Ende und es gibt dann noch ein furioses Finale.

Auch die Dating App Tinder spielt eine große Rolle, was ich jetzt sehr interessant, modern und spannend fand.

Gruselig, horrorartig, fast wie Stephen King, hat Jo Nesbo die Geschichte erzählt. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass so etwas wirklich passiert, daher denke ich, ist es eher fiktiv und der Phantasie des Autors entsprungen.

Gut fand ich die eher meist kurzen Kapitel, so dass ich immer wieder eine Pause machen konnte. Ich hab über eine Woche benötigt, das Buch zu beenden. Aber mein Durchhaltevermögen wurde dann doch noch belohnt, auch wenn ich die Story - teilweise - nicht so toll fand.

Bedauerlicherweise müssen manche Charaktere „sterben“. Schade, dass der ehemalige Besitzer der Bar sterben musste. Unerklärlich ist mir natürlich auch, dass Harry Hole – ein ehemaliger Alkoholiker – eine Bar „übernimmt“ und Rakel, seine Frau damit einverstanden ist. Ein Mal war er auch total „betrunken“ und so genau weiß man nicht, was dann passiert ist. (Siehe die Frage oben). Trotzdem hat er sich dann – angeblich – wieder im Griff. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dann wirklich so passieren könnte.

Insgesamt jedenfalls kann Nesbo die männlichen Charaktere besser ausarbeiten und „farbiger“ erscheinen lassen, als Frauen. Nesbo erscheint mir als Macho, weil von Katrine scheint er nichts zu halten, beruflich, wie privat. Rakel erscheint teilweise als eine heilige und die perfekte Frau. Die Ermordeten sind dann eher blass, man kann auch nicht wirklich eine „Beziehung“ zu ihnen aufbauen. Ist natürlich auch besser, weil der Leser sie auch wieder verliert. Nur die Bedienung aus Harrys Stammlokal (für was braucht er denn dann noch ein eigenes Lokal?) lernt man ein bisschen besser zu kennen, aber sie wird einem nicht wirklich sympathisch. Aurora (also die Tochter des einen Psychologen, die vergewaltigt wurde) bleibt auch ziemlich blass und nicht alles ist wirklich nachzuvollziehen, auch wenn dann noch eine Erklärung kommt.

Lange habe ich mich gefragt, warum benötigt man 2 Psychologen? Aber im furiosen Finale versteht man dies auch dann.


Fees Fazit

Um zum Ende zu kommen, man sollte hin und wieder ein Buch der Serie gelesen haben, sonst bleiben doch noch mehr Fragen offen. Allerdings könnte man das Buch auch so lesen. Ich befürchte jedoch, dass man dann nur eins liest und dann nie wieder. Hier lohnt es sich wirklich die ganze Reihe zu lesen, vor allem das Letzte. Wer gruselige Psychothriller von Stephen King mag, kann auch Jo Nesbos Reihe um Harry Hole lesen. Da ich eine Hassliebe zu diesen Büchern habe, es einige Längen und Ungereimtheiten, blasse Charaktere gab und Katrine nicht als fähige Chefin präsentiert wird, vergebe ich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Fesselnde Irritationen am Brenner

Nachts am Brenner
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Fee erzählt von der Geschichte
Am Brenner passieren ein paar unschöne Morde. Der Kommissar wird auch so involviert, in dem die Geschichte seiner ermordeten Eltern noch mal aufgerollt wird.

Fee meint zur ...

Fee erzählt von der Geschichte
Am Brenner passieren ein paar unschöne Morde. Der Kommissar wird auch so involviert, in dem die Geschichte seiner ermordeten Eltern noch mal aufgerollt wird.

Fee meint zur Geschichte
Es war zwar spannend, aber immer mal wieder gab’s langwierige Passagen, wo ich dann froh war, eine Pause machen zu können.

Die „Morde“ waren auch eher unappetitlich und teilweise vielfältig, so dass es dann doch wieder spannender wurde.

Die Charaktere waren nicht immer gut nachzuvollziehen und man kam ihnen nicht immer nahe.

Manchmal war auch nicht ganz nachzuvollziehen, warum ein Kommissar nun tatsächlich in ein Flugzeug steigt oder einen neuen Fiat Panda kauft und sich damit anfreundet. Klar, war ihm sehr wichtig, aufzuklären, was nun mit seinen Eltern war und warum, aber wenn er doch lieber bei seinen Kühen und auf dem Bauernhof lebt. Vielleicht liegt es daran, dass es wohl schon der dritte Band der Serie war. Obwohl ich jetzt nicht unbedingt die anderen 2 kennen muss, wäre es manchmal schon vielleicht wünschenswert gewesen. In diesem Fall fand ich den Quereinstieg nicht so einfach.

Auch war es ein bisschen verwirrend, mal Ermittlungen in einem Kloster, dann der Pater, dann die „Asylanten“ mitsamt dem Pater, dann Berlin, dann wieder das Dorf und die ganzen Leute dort samt das mit der Bäckerei und dem „verkauften Auto“. Die Sachen (Kneipe mit Bordell) an der Grenze, die dann in Österreich gespielt haben.

Ja sowieso, Drogen, Asylanten und dazu die Nazizeit bzw. die Vergangenheit sind schwierige Themen und die alle in einem Buch zu bearbeiten ist doch nicht so einfach. Vor allem die diversen Milieus, in denen die Geschichte spielt und dann noch in mehreren Ländern.

Auch die Frau des Kommissars und deren (seine auch?) Tochter waren nur so leblose, blasse Randpersonen, was ich sehr schade fand.

Und der Schluss gefiel mir auch nicht. Zumal die Geschichte eigentlich schon zu Ende war. Es lag zwar eigentlich nahe, aber andererseits war es unfair, blöde und so richtig fies. Wie das Leben so spielt. Mehr möchte ich nicht dazu sagen.

Fees Fazit
Nichtsdestotrotz werde ich gerne ein weiteres Buch des Autors lesen. Vielleicht hab ich einfach noch meine Probleme mit Ebook-Krimis. Also wer die Serie kennt, der sollte auf jeden Fall weiterlesen und für alle anderen gilt, mit 3,5 Sternen ist es ein guter, solider Krimi.

Veröffentlicht am 21.08.2017

~~~Ein Wahnsinnsthriller~~~~

Kein guter Ort
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Fee erzählt von der Geschichte

Kari ist Kommissarin und ihr Kollege wird umgebracht. Noch am selben Abend machen sie den Täter dingfest. Doch in der Disco wo eine Gruppe auftritt, trifft Kari auf der ...

Fee erzählt von der Geschichte

Kari ist Kommissarin und ihr Kollege wird umgebracht. Noch am selben Abend machen sie den Täter dingfest. Doch in der Disco wo eine Gruppe auftritt, trifft Kari auf der Toilette auf Janne, die Tochter ihres Chefs, die vom Täter Drogen bekommen hat. Sie hat die Drogen gleich auf der Toilette eingenommen. Mit ihrem Chef entscheiden sie, dass sie statt in Bergen zu bleiben in die Klinik gehen soll, wo Arne ist. Kari bringt sie hin. In Arnes Büro hängt ein düsteres Photo eines Hotels. Janne ist so fasziniert, dass sie es unbedingt besichtigen will. Dadurch findet sie ein Tagebuch und ist somit voll in einem alten Mordfall involviert. Da Arne das Tagebuch auch lesen darf, hilft er ihr und ein Flüchtling ist auch daran beteiligt.


Fees Meinung

Ein Wahnsinnsthriller. Er steigert sich von einem sehr interessanten Buch zu einer Story, die man nicht mehr beiseite legen kann. Spannend wäre noch untertrieben. In diesem Fall würde ich dem Buch gerne 10 Sterne geben, statt nur 5. Die Steigerung erfolgt kontinuierlich bis zum Finale, wo alle zusammenkommen und man nicht weiß, wer alles überlebt.

Schön fand ich auch den norwegischen Lokalkolorit, man lernt doch so einiges. Ein paar Sachen musste ich erst mal nachschlagen und schauen, was das denn so genau ist. Auch fand ich die norwegischen Landeigenheiten sehr interessant und gut geschildert, von dem was ich bisher wusste, konnte ich einiges neue lernen. Vor allem die Landschaft rund um Telemark kannte ich noch nicht. Die Leute waren gut charakterisiert, so dass man sich die Norweger in diesem Landstrich gut vorstellen kann und sie auch verstehen kann.

Es ist mal aus der Sicht der Kommissarin, dann von Arne dem Psychologen, dann von dem Ehepaar, dann von Janne geschrieben. Man ist also bei all den wichtigsten Personen mal dabei. Irgendwie hab ich nicht mehr überlegt, wer der Mörder ist, ich hab einfach nur gelesen. Vor allem, weil der Autor auch viele falsche Fährten ausgelegt hatte und ich keine Lust hatte, da reinzutappen. Fand ich irgendwie genial, so hab ich ohne nachzudenken einfach nur gelesen und mich mitreißen lassen.

Von daher hab ich auch nicht darüber nachgedacht, warum ein Mal Drogen ok sind und ein Mal nicht. Bei Janne war das mit den Drogen nicht ok, aber dass Arne seine Pilze nahm und dazu noch Alkohol getrunken hatte und trotzdem Auto fuhr, das fand ich jetzt nicht ganz so gut, wenn ich darüber nachdenke. Es wäre auch nicht wirklich nötig gewesen, Kari und Arne Alkohol trinken zu lassen. Nur zur Erinnerung, in Norwegen gilt die 0 Promille Grenze. Das mit den Pilzen könnte ich grad noch so hinnehmen, auch wenn es da bestimmt andere Möglichkeiten gegeben hätte. Aber Alkohol in Norwegen am Steuer? Nee, also das fand ich jetzt gar nicht ok.

Natürlich ging es auch in diesem Buch – zumindest ein wenig – um Flüchtlingspolitik und es wurde aufgezeigt, dass Bürgerwehren auch Nachteile haben können. Zumal beides miteinander verwoben wurde.

Das Cover ist sehr gut gestaltet, da man dort schon die düstere Stimmung ahnt, die im Buch weiter geschrieben wird.

Mir gefiel am besten Arne. Weil er doch sehr viele Weisheiten hatte. Sein Charakter ist echt super beschrieben, die anderen auch, aber er hat was. Vor allem, man muss die beiden Bücher nicht lesen, die der Autor schon geschrieben hat, um mitzukommen und die Charaktere zu begreifen. Ich saß nie ratlos vor dem Buch, wie bei manch anderen Büchern. Aber ich werde auf jeden Fall die anderen beiden lesen, weil es mich gepackt hat. Bisher kannte ich den Autor nicht. Vor allem möchte ich gerne aus der Zeit lesen, wo Arne nach Norwegen auf diesen Bauernhof kam. Das scheint mir sehr interessant zu sein. Das Buch ist ein wenig esoterisch angehaucht, aber nicht zu sehr.

Gespannt bin ich auch auf die Fortsetzung, was passiert wenn Arne wieder zurück zum Polarkreis zieht. Zieht dann seine Freundin mit?


Fazit

Wer Stephen King liebt, sollte diese Serie auch lesen. Sie ist zwar etwas anders und ein bisschen weniger auf Psycho, aber nicht weniger spannend.



Veröffentlicht am 17.08.2017

~~~ Absolut ungewöhnlich!!! ~~~

Sonntags in Trondheim
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Fee erzählt von der Geschichte

Torunn ist vor fast 4 Jahren vom Bauernhof ihrer Verwandten geflohen. Sie hat es nicht mehr ausgehalten. Der Bauernhof ist seit Jahren verwaist und Torunn hat ihr Erbe ...



Fee erzählt von der Geschichte

Torunn ist vor fast 4 Jahren vom Bauernhof ihrer Verwandten geflohen. Sie hat es nicht mehr ausgehalten. Der Bauernhof ist seit Jahren verwaist und Torunn hat ihr Erbe noch nicht angetreten. Dann wird noch von ihren Verwandten erzählt, einem Bestatter. Dazu kommen noch mehr Verwandte, ihre Mutter, Erlend und Krumme, die mit Jytte und Lizzi 3 Kinder haben. Eine seltsame Familiensituation.


Fee meint zur Story

Zuerst fand ich es etwas lustig und hab überhaupt gar nichts geblickt. Irgend wann kam ich dann auf die Idee, die Softcoverumschläge innen genauer anzusehen und siehe da, der Fee ging endlich ein Licht auf. Erlend und Krumme sind schwul, Jytte und Lizzi sind lesbisch. Das Cover fand ich sehr schön und passend, allerdings verbirgt sich im Roman viel mehr, als man denkt. Wer zu Ende liest, der wird belohnt!

Und Tormod Nesthov, der Großvater von Torunn möchte nicht mehr aus dem Heim, in dem er sich sehr wohlfühlt. Klar, bei der Vorgeschichte auf dem Bauernhof. Hinten gibt’s dann noch ein gemaltes Bild von den lebenden Parteien. Da ich die ersten 3 Bände nicht kenne, habe ich, als ich die Leseprobe gelesen habe, an eine lustige Familiengeschichte gedacht. Tormod und Erlend konnte ich erst gar nicht zusammenbringen. Es gab dann mehr Tränen, bis dann alle glücklich waren.

Schon alleine die Idee, dass sich zwei Paare (1 x Schwule und 1 x Lesben) zusammentun, um Kinder zu haben, fand ich eine schöne Idee. Dass jede Partei für sich zusammenwohnt und jeweils irgendwie – im gewohnten Tagesablauf – sich um die Kinder sorgen, fand ich auch toll.

Die ganze Geschichte, jeweils aus einer anderen Sicht erzählt, am Anfang von Krumme und Erlend und dann von der eigentlichen Hauptperson Torunn, fand ich zu jeder Zeit des Buches sehr interessant und mitreisend. Teilweise werden bei Gesprächen nur 1 Person in Anführungsstrichen zitiert, während die andere Person praktisch zitiert wird. Ich fand die Schreibweise sehr interessant bzw. ungewöhnlich, das hat das Buch dann noch spannender und ungewöhnlicher gemacht. Es ist das verrückteste und tatsächlich ungewöhnlichste Buch, das ich je gelesen habe.

Allerdings muss ich sagen, die Charaktere blieben mir eher "fremd" und "unnahbar", aber vielleicht liegt es daran, dass ich die anderen Teile nicht kannte. Wobei, so am Schluss, konnte ich so richtig mit Torunn mitfühlen. Bei manchen Rezis hab ich gedacht, die haben nur den Anfang von Krumme und Erlend gelesen und deshalb so negativ gewertet, weil das wirklich verwirrend war, und nicht so spannend, allerdings faszinierend, wie ein Theaterstück, das man von weitem betrachtet. Man blieb bei diesem Teil eine wirklich fremde, dennoch interessierte Beobachterin. Das Problem ist, wenn man das verwirrende mal hinter sich gelassen hat, das nicht so amüsant ist, wie die Leseprobe verspricht, und dazu sich das Buch genauer ansieht (Stammbaum, Bild von den Neshovs), dann wird man belohnt, dass man das meiste versteht und von der Geschichte gefangen ist.

Ein paar mal konnte ich dann doch noch herzhaft lachen.

Fees Tipp:

Das Buch zu Ende lesen und sich das Cover innen und außen genau ansehen und auch begreifen. Oder erst mal die anderen 3 Bände lesen.

Fees Fazit

Ich bereue nicht, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe. Sollten mir irgend wann mal die anderen 3 Bände zufliegen, werde ich sie auch lesen. Muss aber jetzt nicht sein. Auf jeden Fall fand ich das Buch toll und kann es empfehlen (Bitte Fees Tipp lesen.).

Veröffentlicht am 11.08.2017

Sandige Zeiten

Der Sandmaler
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Henning Mankel Der Sandmaler
Zolnay 2017 (1974)

Fee erzählt vom Buchinhalt

Stefan und Elisabeth, die irgendwann mal eine kurze Affäre hatten, treffen sich auf dem Weg nach Afrika. Beide haben eine Afrika-Reise ...

Henning Mankel Der Sandmaler
Zolnay 2017 (1974)

Fee erzählt vom Buchinhalt

Stefan und Elisabeth, die irgendwann mal eine kurze Affäre hatten, treffen sich auf dem Weg nach Afrika. Beide haben eine Afrika-Reise gebucht, Stefan bewohnt einen Bungalow und Elisabeth ein Zimmer in einem anderen Hotel. Im Urlaub treffen sie sich häufiger und lernen auch Sven und ein weißgekleidetes Ehepaar kennen.


Fee meint zum Buch

Ich wollte das Buch unbedingt haben, nachdem ich vor kurzem auf "Mord im Herbst" gestoßen bin, das ich auch noch nicht kannte. Ich liebe ja die Wallander Serie total und nie wieder hat mich eine schwedische Krimiserie so in den Bann gezogen, dass ich alle Bücher gelesen hätte. Das erfreuliche von Mord im Herbst und der Sandmaler ist, dass beide Bücher unter 200 Seiten haben.

Das Cover fand ich erst mal faszinierend, nach Auslesen des Buches fand ich es sehr passend und schön. Es passt irgendwie zu Mankell.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, schön zu lesen und sehr bildhaft. Man kann sich alles gut vorstellen. Irgendwie passt dieses Buch wunderschön in unsere jetzige Zeit. Die damalige Kritik des Autors, in Form der Figur Sven, ein Lehrer aus Schweden, trifft voll den Kern der heutigen Zeit. Das Buch ist so gut geschrieben, dass man denkt, man wäre da gewesen. Man wäre in der Gluthitze am Strand gelegen, man hat die Leprakranken gesehen und man hat Ndou und seine Schwester Yene kennen gelernt. Schön wäre ein Folgeband gewesen, wenn Ndou und der Kellner nach Schweden gekommen wären. DAS hätte mir noch gefehlt.

Die Charaktere sind wunderbar beschrieben:

Der oberflächliche Stefan, der zu viel Geld hat und kein Mitgefühl mit den armen Afrikanern.
Die gefühlvolle Elisabeth, die viel zu viel in diesem Urlaub begreift und ein tiefes Mitgefühl mit der Armut der Afrikaner und der Lebensweise hegt.
Ndou, der Junge, der nicht in die Schule geht, weil er als Gesellschafter, der die Stadt zeigt, seiner Familie hilft.
Yene, die mit männlichen Urlaubern flirtet und ins Bett geht, um ihrer Familie zu helfen.
Sven, der Lehrer, der vieles erklärt und der durch seinen epileptischen Anfall erst mal Mitleid erregt.

Das Buch war eigentlich viel zu schnell ausgelesen. Aber noch mehr Kritik hätte ich wohl nicht ertragen. Einige Seiten mochte ich nicht, klar dass Stefan mit einer schwarzen Frau ins Bett geht, aber warum muss sich Elisabeth selbst befriedigen? Oder was geht uns ihr Sextrieb an? Möchte Mankell uns zeigen, wie toll Elisabeths Charakter ist, weil sie weder mit Stefan, noch mit Sven, noch mit einem Schwarzen ins Bett geht?

In welchem Land in Afrika waren die „drei“ eigentlich? Also sicher nicht in Ägypten, wo Wallander ja auch schon war und ich auch. Sie waren eigentlich nur in irgendeiner Stadt, die wohl fast überall in Afrika sein könnte. Aber es war sicher nicht Kairo.

Die Geschichten mit dem Sandmaler und als Elisabeth die Familie von Ndou und Yene kennen lernt, fand ich am schönsten. Sie zeigen so richtig das wahre Afrika und ich finde, es sind die besten Szenen in dem Buch. Ich habe mich nur gefragt, warum hatte sie da ihre Kamera nicht dabei. Schön fand ich dann, als Stefan sich ein Bild heraussuchen durfte, dass er ein Bild von Ndou wählte. Es hat nicht zu Stefan gepasst, und es hat dann auch nichts mehr rausgerissen. Man mag Stefan einfach nicht.


Fees Fazit

Wie dem auch sei, ein sehr informatives Buch, das den Kern der heutigen Zeit voll trifft. Es ist kein banaler Afrikaroman, sondern einfach eine toll geschriebene Geschichte, wie es wirklich ist. Umgesetzt von drei Schweden mit verschiedenen Charakteren. Mankell ist einfach einer der besten Schriftsteller, die ich je gelesen habe.