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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2024

Zu 100% ein Wohlfühlroman

Alaska Ocean Rescue - Für immer mit dir
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Der Liebesroman „Alaska Ocean Rescue- Für immer mit dir“ von Josy Greifenberg ist der zweite Band der Coastguard-Reihe in Alaska, allerdings ist er unabhängig von Band 1 lesbar. Auch für mich war es das ...

Der Liebesroman „Alaska Ocean Rescue- Für immer mit dir“ von Josy Greifenberg ist der zweite Band der Coastguard-Reihe in Alaska, allerdings ist er unabhängig von Band 1 lesbar. Auch für mich war es das erste Buch, was ich von Josy Greifenberg gelesen habe und es war gar kein Problem. In dem Buch geht es um Penny, die auf einer Insel namens Kodiak wohnt. Sie träumt davon, irgendwann die Insel verlassen zu können und wegzuziehen. Allerdings möchten ihre Eltern, dass sie irgendwann den Laden ihres Onkels übernimmt. Da ihre Eltern auch nicht besonders viel Geld besitzen, konnte Penny die Insel nicht für ein Studium verlassen und versucht nun, gleichzeitig im Laden zu arbeiten und ein Fernstudium zu absolvieren. Plötzlich taucht Liam, ihre Jugendliebe wieder auf Kodiak auf und die Beiden beginnen sich wieder näher zu kommen.

In die Charaktere muss man sich sofort verlieben. Penny ist so eine tolle junge Frau, die ihre Ziele immer vor Augen hat und dafür kämpft. Obwohl ihre Familie sie nicht bei ihrem Studium unterstützt und nicht daran glaubt, dass sie es schaffen wird, das Studium zu absolvieren, hält sie daran fest und versucht es immer weiter. Ich finde toll, wie eigenständig sie ist und sich von niemandem etwas sagen lässt, trotzdem ist ihr ihre Familie sehr wichtig und sie würde sie nie im Stich lassen. Es ist sehr leicht, sich in Penny hineinzuversetzen, da sie wie jeder Mensch Stärken und Schwächen besitzt, es tut einem sehr weh, wenn man mitbekommt, wie sie hadert, wenn sie sieht, dass andere es in der gleichen Zeit schon viel weiter als sie gebracht haben und man möchte sie am liebsten umarmen und ihr Mut zusprechen.

Auch Liam ist ein echt sympathischer Charakter. Man merkt sofort, dass ihm immer noch etwas an Penny liegt und er ist immer für sie da, auch wenn sie ihn zu Anfang immer wieder wegstößt. Er hat seine Träume bereits erreicht und hadert nun ein bisschen damit, was er nun für ein Ziel hat. Auch hier merkt man seine menschliche Seite und man bekommt das Gefühl, dass er, obwohl er so einen besonderen Job hat (er ist Coastguard) auch nur ein ganz normaler Mensch ist.

Aber auch die anderen Charaktere sind super beschrieben. Pennys Freundinnen sind immer für sie da, auch wenn sie zum Teil ihre eigenen Probleme haben oder sich in der Umgebung, wo sie sich treffen, eigentlich nicht so wohl fühlen. Solche Freundinnen möchte man auch haben! Aber natürlich gibt es nicht nur super nette Charaktere. Zum Beispiel die Mutter von Liam versteht sich gar nicht gut mit Penny und versucht sogar Liam mit einer anderen Frau zu verkuppeln, aber ich denke das gehört immer dazu. Es kann nicht nur sympathische Menschen geben und gerade durch die Vielfalt an Charakteren wird die Geschichte erst so richtig interessant.

Der Schreibstil hat mir wirklich super gefallen. Man hat sich sofort willkommen auf Kodiak und wie ein Teil der Geschichte gefühlt. Es war so ein richtiger Wohlfühlschreibstil, durch den man einfach grinsen muss, wenn man das Buch liest und einem ganz warm im Bauch wird.

Die Handlung hat mir auch echt gut gefallen. Natürlich war sie nicht super originell und zum Teil echt vorhersehbar. Trotzdem habe ich jede Sekunde mitgefiebert, was passiert. Ich denke auch einfach das Setting in dem die Geschichte spielt und die Charaktere machen die Geschichte so besonders. Außerdem habe ich noch nicht so viele Geschichten gelesen, die den Beruf des Coastguards in den Vordergrund stellen, was ich echt interessant fand.

Insgesamt ein sehr schönes Buch, dass ein verzaubert, super zum Abschalten ist, einen ab der ersten Seite in den Bann zieht und einen in die einzigartige Welt Kodiaks entführt. Es macht total Spaß zu lesen und man kann definitiv nicht wieder aufhören damit. Für mich zu 100% ein Glücksgriff und ich muss jetzt auf jeden Fall noch Band 1 lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.10.2024

Wahnsinnig spannendes Krimihighlight

Such Charming Liars
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In dem neuen Krimi „Such charming liars“ von Bestsellerautorin Karen M. McManus, welche besonders für die One of us is lying Trilogie bekannt ist, geht es um Kat. Kats Mutter ist Juwelendiebin und arbeitet ...

In dem neuen Krimi „Such charming liars“ von Bestsellerautorin Karen M. McManus, welche besonders für die One of us is lying Trilogie bekannt ist, geht es um Kat. Kats Mutter ist Juwelendiebin und arbeitet für eine ältere Frau namens Gem. Als aber eines Tages Gem Kat mit zu einem Auftrag nimmt, läuft bei Kats Mutter das Fass über und sie möchte aus dem Geschäft aussteigen. Damit sie allerdings von Gem Unterstützung für einen neuen Job erhält, soll sie noch einen letzten Auftrag erfüllen und eine wertvolle Rubinkette vom Sutherlandanwesen stehlen. Obwohl die Sache zuerst ganz einfach wirkt, passieren viele Dinge, die den Auftrag immer weiter zu vereiteln beginnen. Zum Beispiel taucht plötzlich der Ex-Stiefvater von Kat mit seinem Sohn Liam auf, den sie jahrelang nicht gesehen haben und dann passiert auch noch ein Mord und so geraten Kat, ihre Mutter aber auch Liam immer weiter in einen Strudel aus Geheimnissen und Intrigen hinein.

Was beim Cover direkt auffällt, ist, dass es nicht, wie bei den anderen Büchern von Karen M. McManus weiß ist mit Gesichtern drauf, die man immer nur zum Teil sieht. Trotzdem finde ich das sehr passend, weil durch die dunkle Farbe auch deutlich wird, dass diesmal die Geschichte aus der Perspektive einer Person erzählt wird, die vielleicht nicht zu einhundert Prozent unschuldig ist. Trotzdem ist die Schrift gleichgeblieben, also auch in blutrot und als wäre sie von Hand draufgezeichnet worden, wodurch man wieder den Zusammenhang zwischen den Büchern erkennt.

Besonders spannend sind bei dem Buch die Charaktere. Dass Kat als Hauptcharakter Tochter einer Juwelendiebin ist, ist total interessant, weil man so mal einen ganz anderen Blickwinkel kennenlernt. Trotzdem ist sie nicht, wie man vielleicht denken würde, total hinterlistig, sondern ein sehr netter, freundlicher, offener und vor allem chaotischer Mensch. Richtig ins Herz gegangen ist mir, wie sehr sich Kat um ihre Familie sorgt und wie wichtig es ihr ist, dass es ihrer Mutter gutgeht. Diese ist nämlich nur 18 Jahre älter und so fühlt sich Kat manchmal für sie verantwortlich. Außerdem besitzt Kat ganz viele spannende Fähigkeiten, wie dass sie Schlösser knacken kann, was sie auch sehr einzigartig macht. Ich denke gerade mit ihrem großen Herz für Freunde und Familie kann sich jeder ein stückweit in Kat hineinversetzen, außerdem tut sie einem total leid, weil deutlich wird, wie schwer diese ganze Situation für sie ist, denn einerseits wünscht sie sich wie ihre Mutter auch ein ruhiges Leben, andererseits möchte sie aber auch bei Gem bleiben, weil diese für sie zu so einer Art Ersatzmutter geworden ist.

Liam ist zu Anfang mehr oder weniger komplett gegensätzlich zu Kat. Er ist eher ruhig, gerät nicht oft in irgendwelche Schwierigkeiten. Er hat seine Mutter verloren und wohnt jetzt bei seinem Vater, der aber wie er herausfindet, Frauen online datet, um sie um ihr Geld zu betrügen, weshalb er total sauer auf seinen Vater ist, und versucht, jegliche weitere Versuche des Betrugs zu vereiteln. Er tut einem total leid, weil er sehr unter dem Tod seiner Mutter leidet und erst nach und nach wieder beginnt, wirklich am realen Leben teilzunehmen und Spaß zu haben. Trotzdem ist es schön, als Kat und Liam aufeinandertreffen und sofort eine einzigartige Freundschaft entsteht und Liam auch beginnt immer mehr und mehr über sich hinauszuwachsen.

Aber auch die anderen Charaktere sind einfach super getroffen. Alle sind so unterschiedlich und einzigartig. Ich meine allein Gem, eine alte Frau um die 70 die ein Juwelendiebstahlunternehmen gegründet hat, auf so eine Idee muss man erstmals kommen, aber auch Kats Mutter, die alles für ihre Tochter tun würde. Gerade durch die Vielfältigkeit sind alle Charaktere so interessant.

Der Schreibstil ist einfach wahnsinnig genial. Karen M. McManus schreibt mit viel Spannung, Einfühlsamkeit, aber auch Ironie, sodass ich immer wieder lachen musste.

Auch insgesamt die Geschichte ist wahnsinnig spannend. Sobald ich das Buch einmal angefangen hatte, konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Die Spannung reißt an keiner Stelle ab und man tappt bis zum Ende im Dunkeln. Ich muss ja sagen, dass ich normalerweise schon recht oft weiß, wer zum Beispiel der Mörder ist, aber mit diesen ganzen Plottwists hatte auch ich nicht gerechnet und so kam für mich auch alles sehr überraschend. Es ist so eine einzigartige Geschichte. Natürlich durch die ganze Ausgangssituation, aber auch durch den Mord und wie dann alles auch mit den Familien zusammenhängt ist total spannend.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich total überwältigt von diesem Krimi bin, sodass es jetzt eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist, und ich es auf jeden Fall jedem empfehlen würde, zu lesen, weil das Buch einfach so spannend und genial ist, aber ihr solltet genug Zeit einplanen, wenn ihr das Buch beginnt, weil ihr werdet es nicht mehr aus der Hand legen können, bevor es nicht beendet ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2024

Verwechslung mit magischen Folgen

Felina Fingerhut und das verhexte Schwarze Loch
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In „Felina Fingerhut und das verhexte schwarze Loch“, welches der erste Band einer neuen Reihe von Katja Hemkentokrax ist, beginnt alles mit einem müden Postboten, der die Hausnummer falsch liest und bei ...

In „Felina Fingerhut und das verhexte schwarze Loch“, welches der erste Band einer neuen Reihe von Katja Hemkentokrax ist, beginnt alles mit einem müden Postboten, der die Hausnummer falsch liest und bei Felina Fingerhut aus Versehen ein schwarzes Loch ablädt, was eigentlich für die Hexe Wolke Donnerwetter gedacht war. Und was macht man, wenn man ein schwarzes Loch vor der Tür liegen hat? Für Felina ist das ganz einfach. Es benutzen natürlich! Nur leider wissen ihre Eltern nichts davon und so stolpern sie unabsichtlich in dieses hinein. Nun muss Felina ihre Eltern irgendwie wieder zurückbekommen! Glücklicherweise erhält sie Hilfe von der Hexe Donnerwetter, an die eigentlich das Paket adressiert war und auch der Zauberer Stecknadel, der Kater Knopf und viele weitere magische Wesen begleiten sie auf dem Weg, ihre Eltern wiederzufinden. Wird sie es schaffen?

Das Erste, was ins Auge fällt, ist direkt das Cover mit den vielen verspielten Details. Man kann beispielsweise einen Frosch sehen, der ein Buch liest und einen riesigen Kessel voll mit Spaghetti. Am Anfang hat das erstmal noch nichts für einen zu sagen, doch je weiter man im Buch liest, desto mehr Beziehungen lassen sich zwischen Inhalt und Cover ziehen. Es ist schön, wie man Stück für Stück versteht, wie alles miteinander in Verbindung steht.

Das Schönste am Buch ist aber nicht das Cover, sondern es sind die Charaktere, die so unterschiedlich sind, aber man sich gleichzeitig sehr gut in ihnen wiederfinden kann. Angefangen mit Felina. Sie scheint zu Anfang ein ganz normales 11-jähriges Mädchen zu sein, das keine Lust hat, im Haushalt zu helfen, die Witze ihres Vaters langweilig und peinlich findet (Aber mal ehrlich, wer möchte schon gerne, dass die Mitglieder der Familie „Fingerhüte“ genannt werden?), gesundes Essen verabscheut und sich nichts sehnlicher wünscht als Hexe zu werden. Sie versucht immer wieder auf dem Trampolin zu fliegen, auch wenn durch die Reaktion der Eltern deutlich wird, dass sie nicht daran glauben, dass das klappen wird. Im Laufe der Geschichte macht Felina aber einen großen Prozess durch, stellt sich wichtigen Fragen im Leben, wächst über sich hinaus und wird ein ganzes Stück erwachsener. Gerade mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem unerschöpflichen Optimismus steckt sie einen beim Lesen sofort an. Auch ihre Kreativität sprudelt förmlich nur so aus den Seiten raus und man wünscht sich als Erwachsener manchmal auch wieder etwas davon zu haben. Gerade aber auch in ihrer Verhaltensweise, wie, dass sie sich versucht vor dem Wäscheaufhängen zu drücken und dem Wunsch, dass es Magie wirklich gibt, auch wenn Erwachsene immer sagen, dass das nicht so ist, hätte ich mich als Kind definitiv wiedergefunden.

Aber auch die anderen Charaktere wachsen einem richtig ans Herz, wie der Kater Knopf, der Felina immer zur Seite steht und ihr bei ihren Problemen hilft und die Hexe Wolke Donnerwetter. Sie ist noch eine recht junge Hexe und besitzt somit zu Anfang auch noch viele Selbstzweifel. Auch hier ist toll zu sehen, wie sie über sich hinauswächst und ihren Charakter durch das Abenteuer festigen kann. Außerdem ist sie herrlich verrückt und hat ihre speziellen Eigenarten, wie dass sie auf einem Schirm statt auf einem Besen fliegt, die mein Kinderherz wieder zum Schlagen gebracht haben. Außerdem ist auch der Zauberer eine sehr witzige Rolle, da er durch seine verschrobenen Eigenarten die Geschichte durchgehend auf Trab hält. So findet sich seiner Meinung nach die Lösung aller Probleme immer in Mathematik, auch wenn sich herausstellt, dass das vielleicht doch nicht immer die beste Lösung ist…

Der Schreibstil der Autorin hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Er erinnert etwas an einen Märchenerzähler, aber aus der heutigen Zeit, außerdem streut sie immer wieder lustige Wortspiele, Ironie oder sehr genaue Zahlenangaben ein, die das Leseerlebnis sehr abwechslungsreich machen.

Die grundsätzliche Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Nachdem man einmal angefangen hatte zu lesen, konnte man gar nicht mehr aufhören, hatte sich sofort in alle Charaktere verliebt und wollte einfach nur wissen, ob Felina es schafft, ihre Eltern zu retten. Ich finde schön, dass das Buch eine riesengroße, magische Geschichte damit kombiniert, dass Felina etwas aus ihren eigenen Fehlern lernen muss. Auch wenn die Weise, wie sie ihre Eltern finden soll, vielen Märchen sehr ähnelt, gibt es doch viele Besonderheiten und gerade das Ende ist wirklich einzigartig und zeigt eine Herangehensweise von Felina an das Problem, die wirklich originell, süß und alltagsnah ist und die sehr mein Herz berührt hat. Außerdem sind immer wieder Twists in die Geschichte eingestreut, die nicht zu erwarten sind und das Buch wirklich aufregend machen.

Insgesamt kann man sagen, dass das Buch wirklich ein sehr süßes, spannendes, magisches und fantasievolles Buch ist, bei dem man nicht aufhören möchte, zu lesen, sofort in die Geschichte gesogen wird, sich in die Charaktere verliebt und wieder beginnt, zu träumen. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich es jetzt kaum erwarten kann, auch irgendwann den zweiten Band zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Sehr einfühlsam

Die Narben, die wir fühlen
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In dem Liebesroman „Die Narben, die wir fühlen“ von Josefine Weiss, geht es um Elena, die nach 11 Jahren zurück in ihre Heimatstadt Harringen kommt. Sie hat früh ihr Elternhaus verlassen und den Kontakt ...

In dem Liebesroman „Die Narben, die wir fühlen“ von Josefine Weiss, geht es um Elena, die nach 11 Jahren zurück in ihre Heimatstadt Harringen kommt. Sie hat früh ihr Elternhaus verlassen und den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen, da diese ihr immer das Gefühl entgegengebracht haben, unerwünscht zu sein. Auf Wunsch ihrer Tante hin, die ihren 70. Geburtstag feiern möchte, kommt sie nun aber wieder, doch sofort fängt ihre Vergangenheit an, sie einzuholen, denn es gibt noch einen anderen Grund, weshalb sie Harringen unbedingt verlassen wollte…

In ihrer Heimatstadt trifft sie zufälligerweise auch auf Nathan, den sie bei einer ihrer Reisen in Amsterdam kennengelernt hat, da sie Songwriterin ist und es liebt, die Welt zu erkunden. Sofort beginnen die Funken zwischen den beiden zu sprühen, doch durch bestimmte Erlebnisse in der Vergangenheit schafft Elena es nicht, Nathan zu vertrauen. Schaffen die beiden es, die Hindernisse zu überwinden und zueinanderzufinden?

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Aus Elli wird man zu Anfang nicht ganz schlau, weil man ihre Hintergründe noch nicht kennt und nicht direkt nachvollziehen kann, weshalb sie sich bei niemandem ganz fallen lassen kann. Trotzdem wirkt sie direkt authentisch und man fühlt mit ihr mit, wie schlimm es für sie ist, von ihren Eltern wie der letzte Dreck behandelt zu werden. Trotzdem ist schön, wie unverfangen sie zum Beispiel mit ihrer Tante Maria ist. Besonders bedrückend ist auch, als Elli zurück nach Harringen kommt und alle über sie zu tratschen beginnen. Überall scheint sie von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden und leider sind ihr die wenigsten wohlgesonnen.

Besonders Nathan hat es aber direkt auch geschafft, einen Platz in meinem Herzen zu finden. Er ist offen, nett, hilfsbereit und weiß, was er will. Obwohl Elli ihn immer wieder von sich stößt, gibt er nicht auf und kämpft dafür, dass sie beide eine gemeinsame Zukunft haben. Ich finde bewundernswert, wie geduldig er auch ist und Elli versucht den Freiraum zu bieten, den sie braucht, damit sie es nach und nach schaffen kann, aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen.

Bemerkenswert finde ich auch, wie genau die Nebencharaktere beschrieben sind, sodass man sich auch in sie richtig verliebt, obwohl sie eigentlich keine große Rolle spielen. So zum Beispiel Ellis Tante, die immer für Elena da ist, sie unterstützt und sozusagen eine Art Mutter für Elena ist, die sie nie hatte. Auch Sarah, Ellis WG-Mitwohnerin ist super. So versucht sie auch Elli dazu zu bewegen, endlich mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und neu anzufangen.

Der Schreibstil war sehr angenehm. Man hat sich super wohl gefühlt und wirklich das Gefühl erhalten, Teil der Geschichte zu sein. Besonders interessant fand ich auch, dass es immer wieder Rückblenden gab, sodass man nach und nach zusammenpuzzeln konnte, was damals alles vorgefallen ist.

Ehrlich gesagt muss ich aber sagen, dass ich am Anfang etwas Zeit gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte zu kommen. Auch weil es halt ein Roman ist und jetzt zum Beispiel kein Krimi, passiert am Anfang nicht so viel, weshalb ich das Gefühl hatte, dass es irgendwie nicht so richtig voran geht. Als dann aber Nathan aufgetaucht ist, fing das ganze an, aufregender zu werden und ich habe es wirklich genossen, das Buch zu lesen. Wie gesagt, es gab jetzt keinen riesigen Spannungsbogen, trotzdem hat man mitgefiebert, wie sich die Beziehung zwischen Nathan und Elli entwickelt und ob Elli es schafft, endlich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Auch die Grundidee, dass jemand eine dunkle Vergangenheit hat und jemand anders ihr hilft, sie aufzuarbeiten ist jetzt vielleicht nicht super originell, aber trotzdem sehr schön und einfühlsam umgesetzt. Gleichzeitig sind die Themen auch so universell, dass sie wirklich jeden betreffen können, was ich gut finde, weil man sich selber so auch in dem Buch wiederfinden kann und etwas für sein eigenes Leben mitnehmen kann.

Insgesamt würde ich sagen, dass es jetzt nicht mein Lieblingsbuch ist, ich es aber jedem empfehlen würde, der einfach mal ein gutes Buch für zwischendurch braucht, und etwas sucht, was leicht zu lesen, aber gleichzeitig sehr einfühlsam und tiefgehend ist.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Zauberhafte Liebesgeschichte

Wie Eisfunken und Feuerregen
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In dem Liebesroman „Wie Eisfunken und Feuerregen“ von Lili Holt geht es um die ehrgeizige Ana. Sie ist Profisportlerin und trainiert jede freie Minute, um ihren Traum zu verwirklichen, irgendwann in einem ...

In dem Liebesroman „Wie Eisfunken und Feuerregen“ von Lili Holt geht es um die ehrgeizige Ana. Sie ist Profisportlerin und trainiert jede freie Minute, um ihren Traum zu verwirklichen, irgendwann in einem festen Tanzensemble aufgenommen und Profiballerina zu werden. Allerdings bricht sie während des Trainings immer wieder zusammen und ihr Traum rückt immer weiter in die Ferne, wenn sie sich nicht stärker um ihren gesundheitlichen Zustand kümmert. Doch das scheint schwierig, weil es auch bei Ana zu Hause nicht leicht ist. Ihre Mutter leidet unter Depressionen, sie haben nicht viel Geld und so springt Ana immer zwischen ihren Nebenjobs, der Pflege ihrer Mutter und dem Tanztraining hin und her. Schafft sie es, all ihre Probleme in den Griff zu bekommen?
Kristján, der andere Hauptcharakter, lebt in einer wohlhabenden Anwaltsfamilie. Allerdings ist er das schwarze Schaf in der Familie und seine Wünsche werden nie ernst genommen. Außerdem verbirgt er ein Geheimnis: er ist Wrestler. Nach einem Unfall aber, steht auch bei ihm nicht fest, ob sein Traum vielleicht für immer geplatzt ist. In der Reha, in die er kommt, begegnet er Ana und die beiden kommen sich immer näher.

Die Charaktere finde ich insgesamt sehr authentisch und man kann sich schnell in ihre Lage hineinversetzen. Besonders für Ana hat mein Herz direkt angefangen, zu schlagen. Sie ist so ein toller Mensch, der es versucht, allen recht zu machen, gleichzeitig aber auch große Träume hat, die sie unbedingt verfolgen möchte. Man merkt richtig, wie ihr Herz aufgeht, wenn sie zu tanzen beginnt und sich in diesem Sport einfach fallen lassen kann. Trotzdem wird einem das Herz sofort schwer, wenn Anas Leben beschrieben wird. Sie hat einfach so viel zu tun und man fragt sich, wie sie diesen ganzen Stress und Druck überhaupt aushält. Außerdem hat sie kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, da diese ihr immer vorwirft, zu wenig Zeit für sie zu haben. Schön ist dann, wenn die Kristján kennenlernt und sie langsam beginnt, sich jemandem anzuvertrauen, sodass sie ihre ganzen Probleme nicht alleine tragen muss.

Auch Kristján ist ein toller Mensch. Obwohl man sich unter einem Wrestler vielleicht einen harten und angeberischen Kerl vorstellt, ist Kristján total freundlich, empathisch und hat das Herz am rechten Fleck. Auch für ihn ist die ganze Situation schwierig. Er steht immer im Schatten seines großen Bruders, der in den Augen seiner Eltern alles im Leben erreicht hat, im Gegensatz zu ihm. Trotzdem macht auch er das, was ihm wichtig ist. Schön finde ich dabei, dass er von seiner Großmutter unterstützt wird, die sein Geheimnis kennt. Kristján war für mich am Anfang der Geschichte etwas schwieriger zu greifen, als jetzt zum Beispiel Ana, aber auch er ist mir schnell ans Herz gewachsen und es ist toll, wie sich die beiden ergänzen.

Was ich ein bisschen schwierig fand, war, wie die Mutter von Ana beschreiben wurde. Sie hat Depressionen, wird aber als recht gemein beschrieben. Zum Beispiel wirft sie Ana immer wieder vor, dass sie zu wenig Zeit für sie hätte, und man hat zu Anfang das Gefühl, dass sie auch nicht wirklich stolz auf ihre Tochter ist. Gerade, dieses gemeine Verhalten ist aber in meinen Augen nicht das, was eine Depression auszeichnet. Das fand ich ein bisschen kritisch. Trotzdem muss man natürlich dazu sagen, dass sie auch nur ein Nebencharakter ist, weshalb der Fokus vielleicht auch nicht so stark auf dieser psychischen Krankheit liegen kann. Trotzdem finde ich toll, dass obwohl sie ein Nebencharakter ist, sie auch am Ende eine Entwicklung durchmacht. Das muss man auch insgesamt sagen. Man merkt, wie alle Charaktere in der Geschichte sich in irgendeiner Form weiterentwickeln und dazulernen, was ich sehr schön und passend finde, weil das ja auch im echten Leben so ist.

Der Schreibstil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Besonders die Atmosphäre war von Anfang an einzigartig. Schön fand ich dabei auch, wie Island beschrieben wurde, weil das einfach so eine einzigartige Location ist. Trotzdem muss man sagen, dass die Atmosphäre am Anfang auch sehr bedrückend war, weil die ganze Zeit von den Problemen von Ana berichtet wurde. Es wirkte sehr realistisch und war wirklich gut geschrieben, trotzdem zieht das ganze einen zuerst ein wenig runter, weil man so stark mit den Charakteren mitfühlt. Umso schöner wirkte es dann aber, als die beiden Hauptcharaktere in die Reha kamen und andere Themen, wie ihre Beziehung mal im Vordergrund standen.

Die Grundidee der Geschichte fand ich wirklich schön. Zwei Menschen, die beide Probleme haben und dann aufeinandertreffen. Dennoch hat es eine Weile gedauert, bis ich wirklich in die Geschichte gesogen wurde, aber ab diesem Moment konnte ich gar nicht mehr aufhören, zu lesen. Deshalb fand ich, dass es zu Anfang ein bisschen spannender hätte sein können, weil man wirklich zuerst die ganze Zeit nur mit den Problemen von Ana und Kristján beladen wird, aber man nicht wirklich das Gefühl hat, dass etwas passiert. Doch dann, als die beiden aufeinandertreffen fiebert man richtig mit, ob die beiden wohl zusammenkommen und ob sie ihre Probleme in den Griff bekommen. Besonders kreativ fand ich bei diesem Buch jetzt auch, dass die Charaktere so besondere Dinge machen, wie dass sie Balletttänzerin ist und er Wrestler, weil das ja doch eher ungewöhnlich ist und man so auch mal Einblick in die Arbeitswelt solcher Berufe erhält.

Insgesamt kann man sagen, dass ich eine gewisse Zeit benötigt habe, um in die Geschichte zu kommen und auch mit den Charakteren am Anfang noch gewisse Probleme hatte, ich dann aber mit der Zeit richtig vom Buch begeistert wurde, sodass ich gar nicht mehr aufhören wollte, das Buch zu lesen. Ich würde das Buch Menschen empfehlen, die genau wie ich besondere Berufe wie Balletttänzerin und Wrestler faszinierend finden und gerne mal in die einzigartige Umgebung Islands entführt werden wollen.

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