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Veröffentlicht am 24.03.2024

Gefangen zwischen Gerechtigkeit und Moral: Ein fesselnder Roman über einen unermüdlichen Kampf

Zeit der Schuldigen
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In "Zeit der Schuldigen" dreht sich die Handlung um den brutalen Mord an der 17-jährigen Nina Markowski im Jahr 1981 und die damit verbundenen Folgen für ihre Familie, die Ermittler und den mutmaßlichen ...

In "Zeit der Schuldigen" dreht sich die Handlung um den brutalen Mord an der 17-jährigen Nina Markowski im Jahr 1981 und die damit verbundenen Folgen für ihre Familie, die Ermittler und den mutmaßlichen Täter Volker März. Obwohl März dringend verdächtigt wird, kann er aufgrund mangelnder Beweise nicht verurteilt werden. Der Roman orientiert sich an einem wahren Kriminalfall, der damals verstorbenen Frederike von Möhlmann.

Der Roman beleuchtet die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen. Einerseits erleben wir die Geschehnisse kurz vor Ninas Tod und den anschließenden Ermittlungen, andererseits begleiten wir die Protagonisten über 40 Jahre hinweg bis in die Gegenwart.

Besonders fokussiert sich die Handlung auf den unermüdlichen Kampf von Ninas Vater Hans Larsen um Gerechtigkeit. Trotz des Freispruchs von März gibt er nicht auf und sucht immer wieder nach Möglichkeiten, den Täter zur Verantwortung zu ziehen. Diese emotionale Achterbahnfahrt durchleben wir hautnah mit, während Hans Larsen und die anderen Angehörigen mit ihrer Trauer und ihrem unbändigen Wunsch nach Gerechtigkeit kämpfen.

Ebenso wird die Rolle der Polizei und des Rechtssystems kritisch beleuchtet. Wir erleben die Schwierigkeiten und Hürden, mit denen die Ermittler konfrontiert sind, sowie die Grenzen des deutschen Rechtssystems, die es dem Täter ermöglichen, straffrei zu bleiben, obwohl er zweifelsfrei überführt werden könnte.

Besonders brisant wird es, als die Polizistin Anne Paulsen, angetrieben von persönlichen Motiven, den mittlerweile 72-jährigen Volker März entführt, um ein Geständnis zu erzwingen. Diese Handlung sorgt für zusätzliche Spannung und moralische Konflikte und führt den Leser zu der Frage, wie weit man gehen darf, um Gerechtigkeit zu erreichen.

Durch die geschickte Verknüpfung von Fakten und Fiktion schafft es Markus Thiele, einen packenden und gleichzeitig nachdenklich stimmenden Roman zu präsentieren, der nicht nur als spannende Unterhaltung dient, sondern auch wichtige Fragen zur Gerechtigkeit und den Grenzen des Rechtssystems aufwirft. Thiele gelingt es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und zum Nachdenken anzuregen. Ein gelungenes Buch, das ich gerne weiterempfehlen kann

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.01.2024

Eine süße Geschichte für junge Leser/-innen

Rules of Love #4: Vertrau nie dem Bad Boy
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Brielle, die Tochter wohlhabender Eltern, verbringt den Sommer in Atlantic City, wo ihre Eltern darauf drängen, dass sie den Sohn eines wohlhabenden Investors kennenlernt und heiratet. Doch Brielle hat ...

Brielle, die Tochter wohlhabender Eltern, verbringt den Sommer in Atlantic City, wo ihre Eltern darauf drängen, dass sie den Sohn eines wohlhabenden Investors kennenlernt und heiratet. Doch Brielle hat ihre eigenen Pläne. Kurz darauf ergreift sie die Flucht mit Jet Miller, den sie für ein Wochenende engagiert, um dem Druck ihrer Eltern und ihren Sorgen zu entkommen. Während dieser Zeit kommen sich Jet und Brielle näher, aber nach dem Wochenende muss Brielle in ihr altes Leben zurückkehren. Nur wie soll sie das Jet sagen?

Das Buch war leicht und angenehm zu lesen und bot eine kurzweilige Geschichte aufgrund seiner Kürze. Die Handlung und Charaktere waren süß, aber das Buch richtet sich eher an ein jüngeres Publikum. Jet Miller war für mich kein typischer "Bad Boy". Es behandelt wichtige Themen wie die erste Liebe, Verliebtsein, den Übergang ins Erwachsenenalter und die Loslösung von den Eltern.

Insgesamt fand ich das Buch okay, würde es aber einer jüngeren Generation empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.01.2024

Ein Wohlfühlroman, der zum Träumen, Lachen und Lieben einlädt

Die Wolkengucker
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Nach dem Tod von Margarete überträgt diese Wilma einen besonderen Auftrag: Die alte Dame soll ein regelmäßiges Wolkenguckertreffen ins Leben rufen und mit Gleichgesinnten in die Wolken gucken, ähnlich ...

Nach dem Tod von Margarete überträgt diese Wilma einen besonderen Auftrag: Die alte Dame soll ein regelmäßiges Wolkenguckertreffen ins Leben rufen und mit Gleichgesinnten in die Wolken gucken, ähnlich wie sie es gemeinsam taten.
Unterschiedliche Menschen mit Verlusten und Problemen finden durch das gemeinsame Wolkenbeobachten Trost und Freundschaft.
Jeder von ihnen hat einen geliebten Menschen verloren und versucht nun, wieder Halt im Leben zu finden
Matt mit seiner Tochter Mia, dessen Welt seit dem Tod seiner Frau aus den Fugen geraten ist, Ayla, die einstige Haushälterin von Margarete, die den Verlust ihrer ehemaligen Chefin und Freundin noch immer spürt, sowie die zunächst distanzierte Wilma, die ihre Freundin Margarete schmerzlich vermisst. Im Laufe der Zeit gesellen sich zu ihnen weitere liebenswerte Persönlichkeiten. Die regelmäßigen Treffen führen zu besonderen Begegnungen, Freundschaften und Überraschungen.
Zusammen finden sie Trost in der Betrachtung der Wolken und unterstützen sich gegenseitig auf dem Weg zurück ins Leben.

Das Buch überrascht mit Perspektivenwechsel und berührt durch sympathische Charaktere. Die Erzählung bietet Einblicke in die individuellen Schicksale der Protagonisten.
Kristina Frist's Schreibstil ist einfach wunderbar - so feinfühlig, warmherzig und angenehm.
Die Geschichte überzeugt durch ihre Leichtigkeit und behandelt schwierige Themen auf einfühlsame Weise.
Ein richtiger Wohlfühlroman, der Wärme schenkte, tief berührte und am Ende die Herzen strahlen lässt.

Dieses Buch hat mich sehr berührt und ist zu einem meiner Lieblingsbücher geworden.
Ich kann es nur wärmstens empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.12.2023

Zyklus und Potenzial: Ein Buch mit vielversprechender Idee, aber an der Umsetzung gescheitert

Natural Flow
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Inhalt:
"Natural Flow" ist kein Sachbuch, sondern ein Ratgeber für ein zyklusorientiertes Leben.
Das Buch ist in vier Teile unterteilt:
Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der physischen Ebene ...

Inhalt:
"Natural Flow" ist kein Sachbuch, sondern ein Ratgeber für ein zyklusorientiertes Leben.
Das Buch ist in vier Teile unterteilt:
Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der physischen Ebene des weiblichen Zyklus und erklärt ausführlich den Hormonhaushalt und Menstruationszyklus.
Im zweiten Teil werden die psychologische Ebene behandelt und nähere auf die einzelen vier Zyklusphasen eingegangen. Zusätzlich wird ein Zusammenhang zwischen den hormonellen Vorgängen und seelischen Zuständen hergestellt. Jede Phase enthält eine Anleitung zu einer mentalen Reise/Meditation und wird durch fiktive, von der Praxis inspirierte Fallbeispiele illustriert.
Im dritten Teil werden Besonderheiten im Zyklusgeschehen wie Schwangerschaft und spezifische Problemlagen des weiblichen Zyklus beleuchtet.
Im letzen Teil gibt die Autorin praktische Tipps und Ratschläge für ein zyklusorientiertes Leben im Alltag und dem versprochenen "Natural Flow".

Fazit/Meinung:

Ich hatte wohl andere Vorstellungen, weshalb mich das Buch persönlich enttäuscht hat. Der Fokus lag auf dem weiblichen Zyklus, was mich eigentlich dazu verleitet hatte, es zu lesen. Ich erhoffte mir nähere Einblicke darüber, wie der Zyklus Frauen beeinflusst und wie man das Potenzial des Natural Flow nutzen kann.

Die Illustrationen im Buch, die die Erklärungen veranschaulicht haben, fand ich persönlich schön und hilfreich. Sie haben dazu beigetragen, die Inhalte besser zu verstehen und das hat mir gut gefallen. Zudem war der Anfang des Buches war vielversprechend, da er sich auf die biologischen Aspekte des Zyklus konzentrierte - was passiert dabei, wie verläuft er usw. Diesen Teil fand ich sehr informativ und hilfreich.

Leider sind viele Informationen bei mir nicht wirklich hängen geblieben und das Lesen war eine Herausforderung. Der Schreibstil der Autorin wurde mir im Laufe des Buches zu anstrengend und konnte mich nicht überzeugen, auch hat sie sehr viele übertriebene englische Phrasen verwendet hat. Ich konnte mich einfach nicht mit der Autorin verbinden und das Buch hat mich nicht mitgerissen. Obwohl die Ratschläge gut klangen, schienen sie in der Praxis für mich schwer umsetzbar zu sein.

Trotzdem finde ich die Grundidee, die die Autorin vermitteln wollte - die Wichtigkeit des Zyklus und des natürlichen Rhythmus - wirklich positiv und wichtig. Das Buch hat mich dazu gebracht, mich mehr mit diesem Thema zu beschäftigen. Jedoch hat mich die Art und Weise, wie die Autorin dies vermittelt hat, leider nicht überzeugt oder angesprochen.

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  • Erzählstil
  • Cover
Veröffentlicht am 19.11.2023

Ein bewegender Weg durch Schmerz und Hoffnung: Diese Geschichte wird berühren

Close to Home
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Sean steht mit 22 Jahren an einem entscheidenden Wendepunkt. Aufgewachsen in Belfast ist sein Leben von den wirtschaftlichen Krisen und den anhaltenden Spannungen des Nordirland-Konflikts geprägt. Diese ...

Sean steht mit 22 Jahren an einem entscheidenden Wendepunkt. Aufgewachsen in Belfast ist sein Leben von den wirtschaftlichen Krisen und den anhaltenden Spannungen des Nordirland-Konflikts geprägt. Diese Einflüsse verfolgen ihn täglich, während er in Arbeitslosigkeit und einer bedrückenden Atmosphäre gefangen ist. Trotz seines Literaturwissenschaftsstudiums in Liverpool kehrt er nach seinem Abschluss nach Belfast zurück. Sein Traum, Schriftsteller zu werden, scheint unerreichbar zu sein, da er keine passende Arbeit findet und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten muss. Sein Zuhause ist eine heruntergekommene Wohnung, die er mit einem Freund teilt. Als auch diese Unterkunft verloren geht, bleibt ihm nur noch ein winziges, fensterloses Zimmer bei seiner Mutter.

Seans Leben besteht aus einem Strudel aus endlosen Partys und Drogen – bis er im Rausch einen jungen Mann verletzt und vor Gericht landet. Erst zu diesem Zeitpunkt entscheidet er sich, sein Leben neu zu ordnen. Wie ihm das gelingt und welche Wendung sein Leben nimmt, offenbart sich im Roman.

Der Schreibstil ist intensiv, emotional und flüssig. Michael Magee gelingt es, die Hoffnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit der Charaktere einzufangen und tiefe Einblicke in Seans Gefühlswelt zu gewähren. Die Geschichte ist von Schmerz und Tiefe geprägt und berührt auf einer sehr emotionalen Ebene.

Das eindrucksvolle Buchcover mit dem schreienden Kind und seinem verzweifelten Hilferuf spricht den Leser unmittelbar an. Es passt perfekt zum Inhalt des Buches und vermittelt sofort eine Ahnung von dessen emotionaler Intensität.

Die Auswirkungen des Nordirland-Konflikts auf Sean, seine Familie und Freunde werden auf beeindruckende Weise beleuchtet. Die damaligen Ereignisse sind in seinem familiären und sozialen Umfeld noch immer spürbar. Seine Mutter leidet unter Angstzuständen und Panikattacken, ausgelöst durch die Schüsse und Anschläge der IRA während dieser schwierigen Zeit. Ihr Leben war von Aussichtslosigkeit und Tristesse geprägt, da sie früh geheiratet hatte, schwanger wurde und mit einem gewalttätigen Mann lebte.

Diese Geschichte ist gezeichnet von Schmerz und Tiefe, dennoch birgt sie viel Hoffnung und berührt die Leser auf einer emotionalen Ebene. Sie regt zum Nachdenken an und ist auf jeden Fall lesenswert.

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