Grandios erzählt
Mein Name ist EstelaEstela erzählt ihre Geschichte und spricht dabei immer wieder die Zuhörer direkt an, wobei man manchmal das Gefühl hatte, sie meint damit die Leser, ganz klar, wird es allerdings nicht. Jedenfalls fand ...
Estela erzählt ihre Geschichte und spricht dabei immer wieder die Zuhörer direkt an, wobei man manchmal das Gefühl hatte, sie meint damit die Leser, ganz klar, wird es allerdings nicht. Jedenfalls fand ich die Struktur des Buches grandios. Denn man weiß von Anfang an, dass Estela, ein Kindermädchen, den Hergang eines tragischen Kindstod berichtet, aber was genau passiert und wer schuldig ist (Estela scheint da unter Verdacht zu stehen oder zumindest darin verstrickt) erfährt man dann erst gegen Ende. Die Bedrohlichkeit, die sich somit langsam aufbaut war spannend. Nebenher werden Sozialkritik eingeflochten und die Verhältnisse in denen Estela aufgewachsen ist. Zudem der Umgang der Eltern mit dem verunglückten Kind, die Erwartungen und der Druck dem dieses manchmal nur noch mit einem Verhalten reagieren konnte, was Estela gelegentlich an ihrer Zuneigung zu dem Kind zweifeln ließ.