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Veröffentlicht am 16.08.2021

Von Energieräubern, Tipps und dem ›ENERGY!‹-Prinzip

Energy!
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Morgens schon voller Energie aufwachen und endlich genug Kraft für all die Vorhaben haben, die man hat, statt literweise Kaffee in sich reinschütten zu müssen. Flecks neues Buch ›Energy!‹ will dabei helfen, ...

Morgens schon voller Energie aufwachen und endlich genug Kraft für all die Vorhaben haben, die man hat, statt literweise Kaffee in sich reinschütten zu müssen. Flecks neues Buch ›Energy!‹ will dabei helfen, dass dies nicht nur Wunschdenken sein muss.

Ganz gleich, ob es sich um das Aufspüren heimlicher Energieräuber handelt, wie stumme Entzündungen oder Nahrungsmittelintoleranzen, oder darum, konkret aus dem »Müdigkeitslabyrinth« herauszukommen – Anne Flecks neues Buch ›Energy!‹ ist voller Wissen über mögliche Zusammenhänge, Empfehlungen und praktischen Anleitungen.

Flecks Schreibstil ist dabei informativ, klar und zugleich zugänglich. Zwar kommt ein solches Thema nicht ohne Fachbegriffe aus – hallo Mitochondrien und Toxoplasmose –, jedoch ohne das Thema stärker zu verkomplizieren als nötig.

»Anhaltende Müdigkeit ist immer ein Warnsignal des Körpers.«

Doch ›Energy!‹ zeichnet sich nicht nur durch einen hohen Informationsgehalt aus. Auch Flecks Rezepte im Praxisteil können sich sehen lassen. Zwar sind nicht alle Zutaten im Discounter schnell zu finden, doch geschmacklich können die Gerichte überzeugen.

Deutlich wird, wie lange sich Fleck bereits mit den Themen Müdigkeit und Ernährung beschäftigt und wie wichtig ihr diese sind. Natürlich kann Fleck den Lesern und Leserinnen die Arbeit nicht abnehmen, selbst auf Ursachensuche zu gehen, um herauszufinden, woran die eigene Müdigkeit und Erschöpfung liegen könnte, oder an der eigenen Ernährung zuschrauben. Aber ›Energy!‹ gibt jede Menge Ansatzpunkte, wie man der eigenen Energielosigkeit auf die Spur kommen kann.

»Die chronisch Müden zeigen wie ein menschlicher Warnblinker an, dass in uns und um uns herum Energiestaubsauger wirken, die wir leider bisher zu oft verkennen.«

›Energy!‹ enthält neben jeder Menge Theorie auch einen umfangreichen Praxisteil. Fleck hat ein ›30-Tage-Energy!-Programm‹ zusammengestellt, das sich in drei Phasen gliedert. Momentan bin ich noch mitten drin in diesem Selbstexperiment und werde berichten, sobald ich damit fertig bin. Bislang überzeugen mich die Rezepte sehr und machen Lust, weiterzumachen.

Natürlich verfügt ›Energy!‹ auch über einen Anhang sowie Checklisten und Leitfäden. Der Lesende kann sich also über eine Menge Input freuen.

»Der Mensch ist, was er isst, aber er ist letztlich auch nur das, war er verwerten kann.«

›Energy!‹ ist kein Buch, das man am Stück liest und hinterher ist jede Müdigkeit weg. Es kann Anleitungen und Anregungen bieten, doch auf Spurensuche gehen muss der Lesende natürlich selbst – oftmals mit Arzt oder Ärztin. Dennoch kann es helfen, bei genau dieser Spurensuche voranzukommen und den eigenen Körper besser kennen und verstehen zu lernen. Ein Weg zu einer gesünderen Ernährung inklusive. Wer sich für das Thema Ernährung interessiert, kann gerne auch mal einen Blick in ›Reset your Body‹ werfen.

Veröffentlicht am 16.08.2021

Humorvoll, unverblümt und ehrlich

Lvstprinzip
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»10 Tipps, wie Sie ihn um den Verstand bringen. Sie werden nie glauben, was Tipp 7 mit ihm gemacht hat!«?

Danke, nein – nicht bei Theresa Lachner und ›Lvstprinzip‹.

Für ein Buch von einer Autorin, die ...

»10 Tipps, wie Sie ihn um den Verstand bringen. Sie werden nie glauben, was Tipp 7 mit ihm gemacht hat!«?

Danke, nein – nicht bei Theresa Lachner und ›Lvstprinzip‹.

Für ein Buch von einer Autorin, die Deutschlands größten Sex-Blog betreibt, und das den sprechenden Namen ›Lvstprinzip‹ trägt, dreht es sich in diesem Buch überraschend lange nicht direkt um Sex, und dadurch zugleich wieder sehr.

Denn ›Lvstprinzip‹ verfolgt nicht das Ziel, dem Leser oder der Leserin Ratschläge und Tipps zu geben, wie sie sich in puncto Lust und Sexualität weiter optimieren kann.

Stattdessen schält es Themen wie den eigenen Körper, das Frausein und auch die Sexualität aus dieser Leistungsdimension frei. Dabei gibt Lachner nicht noch mehr Tipps und Tricks auf den Haufen an Regeln drauf, die zu einem gelungenen Leben führen sollen, sondern erteilt vielen von ihnen eine Abfuhr.

»Denn auch wenn ich inzwischen genügend Gender-Proseminare besucht habe, um zu kapieren, was an Frauenzeitschriften alles so richtig beschissen ist, habe ich eben auch noch mein zwölfjähriges Ich vor Augen, das dringend eine Freundin braucht, die ihr sagt, wo’s im Leben so langgeht.«

Lachner nimmt kein Blatt vor den Tastatur-Mund, gibt Einblick in die Höhen und Tiefen ihrer »Sexperimente« und setzt sich in ihrem Buch ›Lvstprinzip‹ mit Themen auseinander, die so fest im Alltag verankert sind, dass sie kaum mehr auffallen. So beispielsweise, dass man doch ein bisschen schlanker sein solle, damit man ansehnlicher und begehrenswerter sei, und dadurch berechtigt sein soll, Sexualität zu erfahren. Ob Bodyshaming, Gewalt gegenüber Frauen, Optimierungszwang oder das Verlorensein, Lachner nimmt sich dieser Themen so ehrlich und schonungslos an wie möglich. Und scheint damit den Nerv der Zeit zu treffen, wie ihr boomender Blog beweist.

Dabei bricht ›Lvstprinzip‹ zugleich eine Lanze dafür, wie wichtig es ist, offen über solche Themen zu sprechen. Dass es wichtig ist, die Erfahrung zu machen, dass es anderen oft genauso geht, vor allem in einer Zeit, in der man sehr viel sehr schnell photoshoppen kann.

»Wie sehr man das Gefühl für sich selbst verlieren kann, weiß man manchmal erst, wenn es vorsichtig wieder aus einem hervorgekrochen kommt.«

›Lvstprinzip‹ zeigt alle Etappen auf: Wie es zu der Idee kam, einen solchen Blog zu gründen, warum es genau jetzt sein musste und welche Begegnungen und Momente dazu geführt haben, dass die Idee schlussendlich Realität wurde. Dabei ist es vieles zugleich, eine erfrischend ehrliche Auseinandersetzung mit Sexualität und Weiblichkeit, mit ihren guten und schwierigen Gesichtern, sowie ein Einblick in ein schnelles, Kontinente übergreifendes Bloggerleben.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Mit guten Freunden geht es für Rille auf ins Abenteuer

Rille: Die Dschungelfreunde sind los!
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Rille hat seinen Ausbruch aus dem Zoo in ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ nicht geplant. Genau genommen ist Rille nicht einmal ausgebrochen: Er wurde freigelassen. Nun gut, vielleicht waren es ...

Rille hat seinen Ausbruch aus dem Zoo in ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ nicht geplant. Genau genommen ist Rille nicht einmal ausgebrochen: Er wurde freigelassen. Nun gut, vielleicht waren es nicht seine Wärter und Wärterinnen, die ihn freigelassen haben, aber im Dschungel findet er sich trotzdem wieder.

Vielleicht wäre so ein Dschungel auch ein wirklich Angst einflößender Ort, voller wilder Tiere, fremder Pflanzen und neuartigen Geräuschen, wenn man sein ganzes Leben in einem Zoo verbracht hat.

Zum Glück ist Rille im Dschungel in ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ nicht allein, Mr. Gibbs und gute Freunde stehen im schnell mit Rat und Tat zur Seite. Dabei schließt nicht nur Rille den Papagei Pepe, die Gürteltierdame Tante Tatu, die Wasserschweine und all die anderen Geschöpfe des Dschungels ins Herz: Auch den Lesern und die Leserinnen – und natürlich auch Vorlesern und Vorleserinnen – wird es ähnlich gehen.

»Als die Tiere Rille entdecken, verstummen sie plötzlich. Man hört nur noch das Rauschen des Wasserfalls. Weil ihn alle angucken, hebt Rille eine Pranke und winkt zaghaft.«

Eins ist sicher: Bei Rilles neuem Leben im Dschungel trifft er auf vieles Neues und Bekanntes, das zum Staunen und Wohlfühlen einlädt.

»›Das dürft ihr doch nicht wegmachen!‹ Rille lässt sich aufs Moos fallen. Es ist weicher als alles, was Rille jemals zuvor gespürt hat.«

Natürlich muss Rille auch noch vieles lernen. War es im Zoo doch immer angenehm, das Futter von den Pflegern und Pflegerinnen gebracht zu bekommen, muss der kleine Gorilla nun auf einmal jagen! Und auch um seinen Schlafplatz hat er sich bislang kaum Gedanken machen müssen, da im Zoo immer ein sicherer Unterschlupf bereitstand. Wenigstens ärgern ihn hier die Paviane aus dem Zoo nicht mehr.

»Rille hat bis jetzt noch nicht darüber nachgedacht, wo er wohnen wird. Ob er überhaupt hier in diesem Dschungel bleiben soll. Er mag das viele Grün, das nirgendwo endet.«

bookcoverFee Krämers Vorlesebuch ›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ wird durch die liebevollen und wunderbaren Illustrationen von Nikolai Renger geschmückt. Jede Seite des wunderschönen Buches lädt zu neuen Abenteuern mit Rille und seinen Freunden ein. Denn nicht nur das Futtersammeln hat Rille nie gelernt – auch teilen musste er bislang nie.

›Rille – Die Dschungelfreunde sind los!‹ lädt zu einer spannenden Reise ein, den kleinen Gorilla bei seinen Herausforderungen zu begleiten, sich seinen Ängsten zu stellen und viele neue Freunde kennenzulernen. Warmherzig geschrieben sind Krämers Abenteuer des kleinen Gorillas Rille unglaublich lesenswert.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Von Verlusten, Familie und dem Weitermachen

Vom Ende der Einsamkeit
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Ein Mann kommt in Benedict Wells ›Vom Ende der Einsamkeit‹ nach einem Motorradunfall in ein Krankenhaus. Doch während seine körperlichen Wunden zu heilen beginnen, können sich nicht alle mit der Geschichte ...

Ein Mann kommt in Benedict Wells ›Vom Ende der Einsamkeit‹ nach einem Motorradunfall in ein Krankenhaus. Doch während seine körperlichen Wunden zu heilen beginnen, können sich nicht alle mit der Geschichte seines Unfalls anfreunden.

Ein Unfall, dessen Gründe nicht verstanden werden können, ohne die Geschichte des Fahrers zu kennen. Und diese Geschichte führt weit in die Kindheit des Mannes zurück. Zu einer Zeit, in der das Motorradfahren noch in weiter Ferne lag und seine Eltern ihn und seine beiden Geschwister Marty und Liz aufzogen.

Doch ein Bruch zieht sich durch seine Kindheit und die seiner Geschwister. Von einem Tag auf den anderen wird ihr Leben in seinen Grundfesten erschüttert. Eine Erschütterung, die spürbar in den Seiten von ›Vom Ende der Einsamkeit‹ weilt.

»Ich kenne den Tod schon lange, doch jetzt kennt der Tod auch mich.
Vorsichtig öffne ich die Augen, blinzle ein paarmal. Langsam weicht die Dunkelheit.«

1980 ist Jules erst sieben und seine Kindheit kaum anders als die vieler Kinder. Unliebsame Besuche bei der Großmutter, sich zankende Geschwister auf Rücksitzen. Noch drei, fast vier Jahre soll diese scheinbare Normalität erhalten bleiben.

Doch diese Normalität endet mit dem Tod seiner Eltern. Wie seine beiden Geschwister wird auch Jules in ein Internat geschickt. Doch dadurch muss er nicht nur sein Zuhause hinter sich lassen, auch seine Geschwister können nicht mehr wie gewohnt bei ihm bleiben, da sie im Internat anderen Altersgruppen angehören.

»Dreieinhalb Jahre später, im Dezember 1983: das letzte Weihnachtsfest mit meinen Eltern. Am frühen Abend stand ich am Fenster meines Kinderzimmers, während die anderen das Wohnzimmer herrichteten. Wie jedes Jahr riefen sie mich erst, wenn alles fertig geschmückt war, doch wie lange dauerte es noch?«

Auf dem Internat lernt Jules Alva kennen, die ihn und sein Leben für viele Jahre prägen soll. Doch es ist nicht nur die Geschichte von Jules und Alva, von der Wells in ›Vom Ende der Einsamkeit‹ erzählt. Vielmehr ist es die Geschichte einer Familie, die zugleich von Verlusten, aber auch von Zuwachs gezeichnet ist. Nicht nur Jules entwickelt sich für den Leser oder die Leserin nachvollziehbar weiter, auch seine Geschwister müssen in ›Vom Ende der Einsamkeit‹ erwachsen werden.

In der Beschreibung dieser Geschwisterbeziehung steckt eine der großen Stärken dieses Romans. Wunden, die sie einander zufügen, Fehler, die sie gemeinsam machen. Der Versuch von Annäherung und eigenständiger Entwicklung.

»Was folgt, ist dunkles Staunen und ein dichter Nebel, nur selten gelichtet von einigen kurzen Erinnerungen. Wie ich in meinem Zimmer in München stehe und aus dem Fenster sehe, in den Innenhof mit der Schaukel und dem Baumhaus und in das Morgenlicht, das sich in den Ästen der Bäume verfängt. Es ist der letzte Tag in unserer komplett leergeräumten Wohnung, ich höre Marty nach mir rufen.«

Facetten und Teile der Geschichte erzählt Wells nur in Anspielungen und dem Ungesagten. Fragen bleiben ungeklärt, nur von dem Gefühl einer vagen Ahnung begleitet. Wieso starb Onkel Eric so jung? Und wieso sieht Jules’ Bruder Marty so anders aus als er?

›Vom Ende der Einsamkeit‹ zeigt das Leben von Jules und seinen Geschwistern Marty und Liz über mehrere Jahrzehnte ihres Lebens hinweg. Trotz allen düsteren Momenten entwickeln sich die Figuren und wachsen dabei ans Herz. Ein tolles Buch über Familie, Verluste und Möglichkeiten.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Die Geschichte einer Frau, die viele Namen hatte

Annette, ein Heldinnenepos
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Es gibt Geschichten, die man nicht mehr vergessen wird. Anne Weber ist es gelungen, mir mit ›Annette ein Heldinnenepos‹ eine solche zu erzählen.

Von klein auf strebt Annette nach Veränderung. Sie kann ...

Es gibt Geschichten, die man nicht mehr vergessen wird. Anne Weber ist es gelungen, mir mit ›Annette ein Heldinnenepos‹ eine solche zu erzählen.

Von klein auf strebt Annette nach Veränderung. Sie kann die Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, die sie sieht. Weder die, die ihr und ihren Liebsten zuteil wird noch die der anderen.

Sie weiß, dass es gefährlich ist, dieses Bestreben in Taten umzusetzen. Sie könnte alles verlieren: ihre Gesundheit, ihr Leben, ihre Liebsten.

Doch Weber erzählt die Lebensgeschichte einer Frau, die den gefährlichen Weg gewählt hat. Mehrfach. In der tiefen Überzeugung, dass es der notwendige Weg ist. Doch noch bevor Leser und Leserinnen an ihrem Kampf gegen die Ungerechtigkeit teilhaben, erzählt Weber in ›Annette ein Heldinnenepos‹ die Geschichte von Annettes Familie.

»Die Unterkunft ist kümmerlich, und dementsprechend niedrig ist die Miete, doch das Geringe ist noch viel für sie, die früh verwitwet ihre Kinder mit dem Ertrag der pêche à pied oder des Fischens ohne Boot herangezogen hat: Tag für Tag macht sie sich bei Ebbe auf den Weg und stöbert ausdauernd im nassen Sand allerlei Meeresgetier auf«

Diese Ausdauer und das viele, viele Laufen werden auch Annettes Leben auszeichnen. Doch neben dem Laufen auch das viele Warten, Ungewissheiten, Risiken. Annette wird sich an viele Namen gewöhnen und von diesen wieder entwöhnen.

Sie macht ihre Arbeit gut, wenn sie nicht auffällt und sich an die Regeln hält. Meistens gelingt ihr das. Nicht aufzufallen gelingt ihr scheinbar leicht, sich immer an die Regeln zu halten manchmal nicht. Denn wozu sind Regeln da, wenn sie zu brechen, Leben retten kann? Zugleich jedoch werden durch das Brechen der Regeln Leben gefährdet. Annette muss viele Entscheidungen treffen, einfach sind die wenigsten.

»Das Mädchen wirkt erfreulich harmlos, tausendmal harmloser vermutlich, als es ist. Da hat er recht.«

›Annette ein Heldinnenepos‹ ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Webers Sprache ist ausdrucksstark und berührend. Die Leben, die sie schildert, sind oftmals kaum bekannt oder lange vergessen. Doch in Druckerschwärze macht Weber für sie Platz, erinnert, lässt begreifen. Wie viele, unzählbare sterbliche Schicksale in die großen Momente der Geschichte verwickelt waren.

Annette ist mutig, weit mehr als das. Sie lebt den Widerstand gegen die Ungerechtigkeit und zahlt dafür mehrmals einen hohen Preis.

»Denn wie das meiste ist auch das Widerstehen anders, als man es sich denkt, nämlich kein einmaliger Entschluss, kein klarer, sondern ein unmerklich langsames Hineingeraten in etwas, wovon man keine Ahnung hat. Das Erste, dems zu widerstehen gilt, das ist man selbst. Der eigenen Angst.«

›Annette ein Heldinnenepos‹ ist keines der Bücher, das ich nebenbei in der Strandliege lesen könnte. Dieses Buch lädt nicht nur dazu ein, es zu lesen, sondern mitzufühlen – nicht im alltagssprachlichen Sinne. Staunend lässt es einen über eine Frau zurück, die so viel Mut und Ausdauer gezeigt hat. Inspirierend, berührend und nachgehend.

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