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Veröffentlicht am 23.11.2020

Die Vorgeschichte von «DIE SÄULEN DER ERDE». Mehr als grandios!

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Drei Jahre hat Ken Follett an «DER MORGEN EINER NEUEN ZEIT», dem Prequel der großartigen KINGSBRIDGE-SAGA, gearbeitet und in diesem fulminanten Roman erleben Fans von «DIE SÄULEN DER ERDE» die Geburtsstunde ...

Drei Jahre hat Ken Follett an «DER MORGEN EINER NEUEN ZEIT», dem Prequel der großartigen KINGSBRIDGE-SAGA, gearbeitet und in diesem fulminanten Roman erleben Fans von «DIE SÄULEN DER ERDE» die Geburtsstunde des Ortes KINGSBRIDGE.

In einem Land, in dem die Bosheit sündiger Menschen stets siegt, aus einem unbedeutenden Weiler einen bedeutsamen Marktplatz und friedvollen Ort für Gelehrte und gottesfürchtige Menschen zu machen, ist wahrlich kein leichtes Unterfangen. Viele Intrigen, Neid und Missgunst stehen den Protagonisten im Weg und die Handlung enthält für alle enorme Rückschläge.

Da das “Dunkle Zeitalter” des Mittelalters nur wenige Spuren in den Geschichtsbüchern hinterlassen hat, gab es für Ken Follett viel Raum für Mutmaßungen, Interpretationen und Fantasie. Diese Lücken hat er mit authentischen Kulissen und lebendigen Szenen gefüllt, die wie ein Film vor dem inneren Auge ablaufen.

Durch die einnehmende Handlung führen drei starke und facettenreiche Figuren, die dem Leser mit der Zeit ans Herz wachsen.

Ragna ist eine wunderschöne normannische Adelstochter, die nach England kommt und sich durch nichts und niemanden erschüttern lässt. Sie ist den Frauen der damaligen Zeit einiges voraus und sie versucht sich mit allen möglichen Mitteln zu emanzipieren.

Edgar ist der Sohn eines Schiffbauers, der nach einem brutalen Wikinger-Überfall seine große Liebe und seinen Vater verloren hat und mittellos in einem gottverlassenen Dorf einen heruntergekommenen Bauernhof übernehmen muss. Er fühlt sich in der Rolle des Bauers nicht wohl und heuert schon bald beim hiesigen Fährfahrer an und spürt, dass er mit seinem handwerklichen Geschick und Talent zu Größerem berufen ist.

Aldred ein wissenshungriger Mönch, hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine große Bibliothek und ein Zentrum für Gelehrte aufzubauen. Doch dem Erzbischof ist er nach einem Vorfall ein Dorn im Auge.

Im Laufe der Zeit bestimmt das Schicksal, dass sich die Lebenswege von Ragna, Edgar und Aldred immer wieder kreuzen. Für alle ein Segen, denn ihnen stehen unfassbar schwierige Herausforderungen und große Ungerechtigkeiten bevor …

Ken Follett gibt dem Leser viel mehr mit als eine spannende Geschichte. Er gewährt einen mehr als authentischen Einblick in die damalige, sehr triste Zeit, sodass man nach dem Lesen das Gefühl hat, einen Teil englische Geschichte hautnah miterlebt zu haben. Und das mit all seinen Grausam- und Ungerechtigkeiten. Das Lesegefühl ist wirklich unbeschreiblich und die grausamen Szenen sind nichts für schwache Gemüter. Wie man damals mit irischen Sklavinnen umgegangen ist, war jenseits von Gut und Böse!

Das Abenteuer und der Ausflug in die dunkle Vergangenheit Englands haben mich atemlos zurückgelassen. Der Abschied von der ungerechten Zeit fiel mir leicht, doch die Charaktere zurückzulassen, fiel mir hingegen unsagbar schwer. Die letzten Kapitel überbieten sich an Spannung und haben mich mit einer Gänsehaut und vielleicht einem Tranchen im Augenwinkel zurückgelassen.

Ich hätte wirklich noch ewig weiterlesen können!!!
Chapeau, Mr. Follett!

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Eine gemächliche und nachdenklich machende Liebesgeschichte, die zu wenig unterhält

Weil alles jetzt beginnt
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Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn ...

Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn was keiner weiß, am Tag des Unfalls wollte sie ihren Mann verlassen, da sie sich nach einem glücklicheren Leben sehnte. Ist es falsch, sich in dieser Situation "befreit" zu fühlen, oder macht sie das zu einem schlechten Menschen?

Auf diesen innerlichen Konflikt war ich sehr gespannt und er brachte mich beim Lesen ins Grübeln, da man sich gut in die Gefühlslage der Protagonistin einfühlen kann. Trotzdem fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihr herzustellen, da sie auf mich zu unnahbar wirkte. Diese Distanz löst sich im Verlauf der Handlung zwar auf, trotzdem fand ich die Lesezeit mit ihr nicht immer leicht.

Kurze Zeit später begegnet sie Dean, der ihre Lage neutral bewerten kann und der neue Hoffnung in ihr weckt. Doch auch er ist auf der Flucht vor seinen inneren Dämonen und findet Kraft in ihren Gesprächen. Langsam entwickeln sich sanfte Gefühle zwischen den Beiden, die zur gemächlichen Handlung passen.

Die Grundidee der Handlung selbst hat mir gut gefallen, die Umsetzung war mir leider zu unspektakulär.
Einfühlsam und gemächlich erzählt die Autorin von großen Gewissensbissen, Trauer, Selbstzweifeln und Hoffnung. Dabei entstehen leider einige Längen, die das Leseerlebnis schmälern. Ehrlich gesagt habe ich mehr von diesem Roman erwartet...

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Nicht Sparks bestes Werk ... Eine solide Geschichte über Verlust, Trauer und Neuanfängen

Wenn du zurückkehrst
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Die Geschichten von Nicholas Sparks sind oft ganz besonders, da sie voller Emotionen stecken, zu Tränen rühren und dem Leser in Erinnerung bleiben. Kein Wunder also, dass so viele Romane von ihm erfolgreich ...

Die Geschichten von Nicholas Sparks sind oft ganz besonders, da sie voller Emotionen stecken, zu Tränen rühren und dem Leser in Erinnerung bleiben. Kein Wunder also, dass so viele Romane von ihm erfolgreich verfilmt wurden.

In seinem neuen Roman »WENN DU ZURÜCKKEHRST« erzählt er von mehreren Schicksalen, und diese bringen den erzählenden Protagonisten Dr. Trevor Benson mit einem einsamen, geheimnisvollen Mädchen und einer attraktiven, aber abweisenden Polizistin zusammen.

Mein Fazit zu diesem Roman fällt leider etwas verhalten aus, da ich einfach keinen Bezug zum Protagonisten herstellen konnte. Obwohl er ein freundlicher Mensch zu sein scheint, konnte ich seine Verhaltensweise nicht immer tolerieren. Er verguckt sich zu Beginn der Geschichte schnell in eine Frau, die seine Annäherungsversuche ganz klar ablehnt, trotzdem drängt er sich ihr immer wieder auf. Sein Verhalten kann ich nur als obsessiv beschreiben.

Die Storyidee selbst hat mir zwar gut gefallen, doch die Art des Erzählens war mir zu mühselig. Handlungstechnisch plätschert die Geschichte langsam vor sich hin, sodass leider keine Spannung entsteht.

Trotzdem weckten die Geheimnisse des Mädchens und der Polizistin meine Neugierde und rückblickend kann ich sagen, dass dieser Roman eigentlich recht solide war. Ich kann ihn nur bedingt weiterempfehlen, da ich von Nicholas Sparks einfach mehr Raffinesse und größere Emotionen erwarte.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, ist eine schöne Kleinigkeit, die mit den Bienenstöcken auf dem Cover zu tun haben. Denn Bienen spielen hier eine Nebenrolle. Sparks bindet sie geschickt in die Geschichte ein und gibt dem Leser einen spannenden und wichtigen Einblick in die Welt der Bienen, die für die Menschen unglaublich wichtig sind.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Düstere Jugenddystopie mit starker Protagonistin

Blackcoat Rebellion - Das Los der Drei
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Aimée Carters neue Jugendbuch-Trilogie »BLACKCOAT REBELLION« erzählt eine dystopische Geschichte.

Die düstere Zukunftsvision, die Aimée Carter entworfen hat, ist auf Anhieb interessant. Aufgrund eines ...

Aimée Carters neue Jugendbuch-Trilogie »BLACKCOAT REBELLION« erzählt eine dystopische Geschichte.

Die düstere Zukunftsvision, die Aimée Carter entworfen hat, ist auf Anhieb interessant. Aufgrund eines Intelligenztests werden alle 17-jährige in ein Rangsystem (1-7) eingeordnet und mit einer entsprechenden Tätowierung gekennzeichnet. Der höchste Rang ist für die Herrscherfamilie Hart reserviert und die Protagonistin und Legasthenikerin Kitty schafft nur eine niedrige 3. Ein Leben in Armut als Arbeiterin ist ihr somit vorherbestimmt.
Doch dann erhält sie vom Premierminister Daxton Hart ein unwiderstehliches Angebot. Sie soll den Platz der verstorbenen Lila Hart einnehmen. Im Gegenzug erhält sie den Rang einer 7 und ein sicheres Leben im Luxus. Was verlockend klingt, stellt sich schnell als trügerische Falle heraus…

Mir haben der Aufbau des Auftaktbandes, die Story-Idee, die durchgehend unheilvolle Atmosphäre und die Protagonistin selbst gut gefallen. Besonders die Persönlichkeitsentwicklung, die Kitty Doe im Verlauf der Geschichte macht, hat mich beeindruckt. Aus einer frechen Jugendlichen wird eine selbstbewusste junge Frau, die für ein selbstbestimmtes Leben, die Freiheit und gegen ein erbarmungsloses Regierungssystem kämpft.

Die romantische Komponente kommt hingegen deutlich zu kurz. Die Beziehung, die Kitty Doe mit ihrem Freund Benji führt, ist für meinen Geschmack einfach zu blass und emotionslos.

Die Handlung entwickelt nach und nach eine leichte Sogwirkung, wobei die Story selbst stellenweise oberflächlich bleibt. Besonders an den spannenden Stellen hätte ich mir mehr Tiefe und noch mehr Action gewünscht. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Den Ausgang des finalen Showdowns hat Aimée Carter gut konstruiert. Es gibt keinen gemeinen Cliffhanger und dennoch wird die Neugierde auf die Fortsetzung geweckt, die ich auf jeden Fall gerne lesen möchte.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Ein wilder Rock’n’Roll-Trip in die 70er-Jahre — Eine große Leseempfehlung!

Daisy Jones and The Six
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In den USA hat der Roman »DAISY JONES AND THE SIX« einen großen Hype ausgelöst und Reese Witherspoons Filmproduktionsfirma hat sich sofort die Filmrechte an der Story sichern lassen. In Zusammenarbeit ...

In den USA hat der Roman »DAISY JONES AND THE SIX« einen großen Hype ausgelöst und Reese Witherspoons Filmproduktionsfirma hat sich sofort die Filmrechte an der Story sichern lassen. In Zusammenarbeit mit dem Amazon wird die rasante Geschichte der titelgebenden 70er-Jahre-Rockband als 13-teilige Miniserie verfilmt und die Hauptrollen werden Riley Keough (Enkelin von Elvis Presley) und Sam Claflin (»EIN GANZES HALBES JAHR«) übernehmen.
Allein diese Fakten haben mich vorab sehr neugierig auf diesen Roman werden lassen, obwohl ich mir anfangs gar nicht vorstellen konnte, um welche Art von Geschichte es sich überhaupt handelt.

Kurz gesagt: Dieses Buch ist ein absolutes Highlight und hat beim Lesen einfach nur Spaß gemacht.

Dieser Roman handelt von einer rein fiktiven Band. Diesen Fakt musste ich mir oft erneut vor Augen führen, da die Erzählung so unfassbar authentisch wirkt. Immer wieder geriet ich ins Schwärmen und zweifelte daran, ob es die Band damals nicht vielleicht doch gab.
An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich heimlich gegoogelt habe, nur um wirklich sicherzugehen. Joa, die Band ist tatsächlich komplett erfunden. Unglaublich 🙂

Taylor Jenkins Reid erzählt ihren Roman in einer reinen Interviewform. Alle Bandmitglieder, die Produzenten und viele Wegbegleiter der Hauptfiguren kommen darin zu Wort und es sind die O-Töne und Verhaltensweisen der Einzelnen, die clever gestellten Fragen, die ehrlichen Offenbarungen usw. die eine große Sogwirkung beim Lesen erzeugen. Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre und kommt zu keiner Zeit zum Stillstand. Durch die gemeinsamen Gespräche blickt man auf eine bewegende Bandgeschichte zurück, die die Musikbranche in den späten 70er Jahren mächtig aufgewühlt hat.

Unweigerlich bekommt man beim Lesen das Gefühl, ein Groupie der Band zu sein. Ein Groupie, der einen ungefilterten Blick hinter die Kulissen erhält und seinen Idolen dabei extrem nahe kommt.

Ich liebe wirklich alles an dieser Geschichte!

FAZIT

»DAISY JONES AND THE SIX« steckt voller Emotionen, Liebe, Herzschmerz, Drogen und Rock’N Roll. Authentisch und fesselnd erzählt Taylor Jenkins Reid eine wilde Geschichte über Träume und Sehnsüchte, aber auch von Ängsten, Bedürfnissen und Hoffnung.
Ich habe dieses Buch mitsamt seinen liebenswerten Charakteren verschlungen und habe definitiv ein Jahreshighlight gefunden.

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