Schmerzhaft, herzzerreißend und mitreissend
Was perfekt warBisher wurde ich von Colleen Hoover noch nie enttäuscht, wenn es um Emotionen, Gefühle und starke Charaktere geht. Und jedes Mal sind die Themen und Charaktere wieder so anders!
Die Thematik in 𝑊𝑎𝑠 𝑝𝑒𝑟𝑓𝑒𝑘𝑡 ...
Bisher wurde ich von Colleen Hoover noch nie enttäuscht, wenn es um Emotionen, Gefühle und starke Charaktere geht. Und jedes Mal sind die Themen und Charaktere wieder so anders!
Die Thematik in 𝑊𝑎𝑠 𝑝𝑒𝑟𝑓𝑒𝑘𝑡 𝑤𝑎𝑟 ist wieder einmal heftig, wenn auch (hoffentlich) für mich weiter weg, als es in anderen Büchern der Fall ist. Daher war ich auch etwas skeptisch, ob sich das Leid und die Gefühle für mich nah anfühlen können, oder sich das Buch dadurch umso mehr ziehen würde. Das hat es aber überhaupt nicht getan.
Alleine der Wechsel zwischen „damals“ und „jetzt“ hat den perfekten Schwung mit reingebracht und Vergangenheit und Gegenwart so zusammengefügt, dass man trotz weniger Überraschungen sehr neugierig wurde und es zum Pageturner wurde. Es gab ein paar Geheimnisse und Fragen, die herauszufinden waren und trotzdem waren die Gefühle hier an erster Stelle.
Es war eine reine Achterbahn, gerade durch die Zeitsprünge und ich konnte gut mitfühlen, auch wenn die Thematik eben weiter weg für mich war. Was Quinn und Graham durchmachen ist sehr erdrückend aber leider kein seltenes Thema. Graham ist einfach unglaublich. So romantisch, dass es mir bei all den kitschigen Worten und Handlungen Anfangs und auch zwischendurch beinahe zu viel wurde - aber auf seine Art war es irgendwie das perfekte Gegenstück für diese traurige Geschichte. Er trägt so viel Hoffnung und Liebe, dass er gefühlt alles alleine hält. Ich fand ihn unglaublich stark, auch wenn ich nicht immer verstehen konnte, wie er so einiges wegstecken und mitmachen konnte. Er ist fast zu gut für diese Welt.
Auch Quinn ist wieder einmal ein wahnsinnig starker Charakter, den Colleen Hoover geschaffen hat. Sie leidet so sehr, wandelt ihr komplettes Wesen und in all der Trauer konnte ich leider nicht jeden Gedanken und jede Handlung greifen. Aber ich glaube das kann man auch gar nicht, wenn man nicht ansatzweise in diese Thematik gefangen ist. Daher fand ich es dennoch sehr authentisch, eben weil sie so sehr zugrunde geht. Dass sie so viel mit sich rumträgt war beim lesen sehr erdrückend und über all die Seiten anstrengend, aber es passt wiederum auch in ihre Figur und die Situation.
Mir ging das Ende etwas zu schnell, wie es ja leider häufiger bei tiefgründigen und recht kurzen Romanen der Fall ist. Außerdem hätte ich mir etwas mehr Hoffnung und vor allem Gespräche in der Mitte des Buches gewünscht. Dennoch ein starkes Buch, das für mich zwar nicht zu den besten Werken der Autorin gehört, mich aber dennoch nicht enttäuscht und wieder einmal tief bewegt hat. Auf jeden Fall eine Empfehlung auch wenn mir erneut (wie bei eigentlich allen Colleen Hoover Büchern) eine Triggerwarnung fehlte!
✩✩✩✩ / 5 Sterne