Christopher ging allein, in die weite Welt hinein…
Christoph will die Welt bereisen; - Dauer: unbekannt, Ziel(e): unbekannt. Das Abi hinter sich, den Rest des Lebens vor sich, erfüllt er sich seinen Traum. In seinem Rucksack befindet sich nur das Nötigste, in seiner Geldbörse sind 50 Euro.
Von seinem Zuhause in Norddeutschland trampt er nach Holland, Frankreich und weiter nach Spanien. Danach geht es im Laufe der nächsten vier Jahre nach Südamerika, Asien und zurück nach Europa. Wenn er Geld braucht, sucht er Gelegenheitjobs. In manchen Ländern bleibt er mehrere Monate, in anderen nur wenige Tage. Er hat sich vorgenommen keine Flugzeuge für seine Weltumrundung zu benutzen, denn im Flugzeug, meint er, spürt man nicht die Distanz, die zurückgelegt wird. Darum arbeitet er sich seinen Weg durch die Weltmeere, als Hilfskraft auf Segelbooten und Jachten.
In diesen vier Jahren legt er über 100.000 Kilometer zurück und bereist 45 Länder. Er gerät in einige lebensgefährliche Situationen, und findet viele Freunde fürs Leben. Er sucht abgelegene Naturvölker auf, und verbringt Zeit in einigen Metropolen der Erde. Er sieht faszinierende Naturschönheiten und erlebt viele glückliche Fügungen. Solche Erfahrungen lassen im Laufe der Zeit die Erkenntnis in ihm reifen, dass es einen Gott geben muss. Im Laufe dieser vier Jahre lernt Christoph auch die Frau kennen, die er später heiraten wird.
Dieser ausgezeichnete Bericht verbindet viele Elemente, die ein besonderes Buch ausmachen. Die Gestaltung ist auffallend schön. Jeder Abschnitt beginnt mit einer Karte, auf der die Reisestrecke verfolgt werden kann. Dann erzählt Christoph von seinen Erlebnissen und Begegnungen auf der Reise. Passende Bilder sind ergänzen den Text. Auf den knapp 300 Seiten dieses Buchs werden natürlich nur die Höhepunkte seiner langen Reise geschildert, was den Bericht umso spannender macht.
Aber nicht nur die Gestaltung zeichnet dieses Buch aus. Christophers Erlebnisse und Gedanken geben viel Stoff zum Nachdenken. Christoph ist kein Hoteltourist, der sich in den Anlagen eines Hotels sonnt. Er sucht Begegnungen mit den Menschen der jeweiligen Länder. Er versucht ihre Sprache zu erlernen, er beobachtet ihre Kultur, und sehr oft lebt er auf engstem Raum mit ihnen zusammen.
Zwischendrin gerät der jetzige Theologiestudent immer wieder ins Philosophieren. Auf seiner Reise lernt er viele verschiedene Menschen kennen, er profitiert von ihrer Lebenserfahrung und lernt dazu. Er lernt mit wenig zufrieden zu sein, denn Zufriedenheit hat weniger mit einem gefüllten Geldbeutel zu tun, als mit bescheidene Ansprüche. Er erlebt großzügige Gastfreundschaft, und nimmt sich vor, selbst ein gastfreundlicher Mensch zu sein. Er freut sich über „Ermöglicher“, und nimmt sich vor andere zu unterstützen, denn oft sind es nur Kleinigkeiten, die dem anderen sehr viel helfen können.
Fazit: Ein sympathischer junge Mann, eine spannende Reise um die Welt, viele Begegnungen und Erfahrungen, plus Beschreibungen von Gegenden, in die der Leser vermutlich nicht kommen wird. Dieses Buch ist nicht nur für junge Rucksackreisende interessant, sondern für jeden, der sich für andere Menschen und Kulturen interessiert.