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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

Eine humorvolle und süße Fantasy-Geschichte

Die unerhörte Reise der Familie Lawson
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Diese Geschichte hat so vieles transportiert, das mir absolut gefallen hat: Humor, vielschichtige Charaktere und eine Menge Botschaften. Und die sind wieder so gut untergebracht worden, dass Szenen und ...

Diese Geschichte hat so vieles transportiert, das mir absolut gefallen hat: Humor, vielschichtige Charaktere und eine Menge Botschaften. Und die sind wieder so gut untergebracht worden, dass Szenen und Zitate einfach direkt ankommen und ins Herz gehen und nicht belehrend wirken. Ich bin wieder sehr schnell in den Worten von T.J. Klune versunken und konnte mich gut in die Welt von Victor, Gio, Tom, Rambo, Schwester Grob und Co. reinversetzten. Besonders Rambo und Schwester Grob haben mich in ihrer plumpen Roboter-Art mit teilweise ziemlich stumpfen Witzen manchmal mehr zum Lachen gebracht, als ich eigentlich zugeben möchte. 😂
Im Laufe der Geschichte hat mich die Buchwelt und der Blick auf Menschen und Maschinen einige Male zum Nachdenken angeregt und, was ich vom Autor kenne und trotzdem nennenswert finde: Gesellschaftskritische Themen werden auf ganz leichte, aber direkte Art in der Geschichte verpackt. Mag ich sehr! Das Buch hat außerdem einiges an Action am Start, das für mich perfekt untergemischt worden ist. Ein ingesamt sehr gelungenes Buch mit Emotionen, Messages, die man einfach direkt anmarkern möchte, und einer Menge Humor. Für mich kam’s nicht ganz an »Das unglaubliche Leben des Wallace Price« ran, ich kann’s dennoch guten Gewissens als süße Fantasy-Geschichte empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Besonders stark in der Pointe

Noch wach?
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Dieses Buch war mein erstes von Benjamin von Stuckrad-Barre. Er hat einen gewöhnungsbedürftigen, sehr sprunghaften Schreibstil, bei dem ich anfänglich noch skeptisch war. Er schreibt provokant, zuspitzend ...

Dieses Buch war mein erstes von Benjamin von Stuckrad-Barre. Er hat einen gewöhnungsbedürftigen, sehr sprunghaften Schreibstil, bei dem ich anfänglich noch skeptisch war. Er schreibt provokant, zuspitzend und nutzt seinen Humor. Stilistisch greift er oft zu Versalien, die Worte und Passagen betont und dramatisch verstärkt haben. Für mich insgesamt ziemlich gut, wenn auch ungewöhnlich gelöst. Störender im Lesefluss fand ich die weggelassenen Anführungszeichen innerhalb der Dialoge.

Der Autor ist mit Machmissbrauch ein Thema angegangen, das durch seinen Schreibstil und die Form der Erzählung für mich gut ertragbar rüberkam. Machtmissbrauch bedeutet das Ausnutzen von Machtpositionen. Im beruflichen Kontext, dass Mitarbeiter belästigt, manipuliert oder beeinflusst werden. Ein toxisches Arbeitsumfeld in dem schnell klar wird: Die Stufen zwischen den Machtpositionen sind viel zu hoch und die mutmaßliche ‚Einvernehmlichkeit‘ oft längst nicht mehr einvernehmlich.

Es hat etwas gedauert, bis ich den Handlungsstrick verstanden habe. Im Buch pendelt der Ich-Erzähler zwischen Berlin und Los-Angeles. Er ist mit dem Besitzer des thematisierten Senders befreundet und nennt ihn das gesamte Buch lang nur „Mein Freund“, distanziert sich selbst aber immer von dem Sender. Der Ich-Erzähler ist in der Thematik, spätestens im letzten Drittel, immer involvierter, als zahlreiche weibliche Betroffene im Sinne der

metoo -Bewegung öffentlich sprechen. Ab da hat sich für mich einiges aufgeschlüsselt, weil es für mein Verständnis weniger theoretisch wurde. Der Ablauf hat mir insgesamt aber gut gefallen und dem Buch letztlich eine Pointe in meinem Leseeindruck mitgegeben. Die zweite Hälfte des Buches hat mir dadurch viel besser gefallen, weil ich ab da endgültig in einen Leseflow gekommen bin, bei dem ich dem Inhalt viel besser folgen konnte.

Anfangs hat mich der ständige Wechsel zwischen Distanz zu den Geschehnissen und dem vorwurfsvollen und sehr direktem Ton gestört. Das hat sich im Laufe der Geschichte aber gelegt und ich finde, dass der Ton dem Thema in diesem Roman einiges mitgegeben hat. Ich habe mich schon vorher mit dem Thema Machtmissbrauch und der

metoo -Bewegung beschäftigt, aber das Buch hat für mich definitiv nochmal einige Dinge mehr beleuchtet und mir weitere Denkanstöße mitgegeben. Ich hätte es gut gefunden, wenn sich auch mehr in Richtung Lösungsansätze bewegt worden wäre, aber das bezieht sich wohl auf meine Erwartungen und ist möglicherweise Geschmacksache.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Ganz große Cherry Hill-Liebe

A Place to Shine
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Jetzt heißt es Abschied von Cherry Hill nehmen und ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin! Besonders der letzte Band hat mir nochmal gezeigt, wie sehr ich die einzelnen Charaktere ins Herz geschlossen ...

Jetzt heißt es Abschied von Cherry Hill nehmen und ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin! Besonders der letzte Band hat mir nochmal gezeigt, wie sehr ich die einzelnen Charaktere ins Herz geschlossen habe, wie sehr ich das Setting in Palisade genossen habe. Den Zusammenhalt der Familie McCarthy, die Obstfarm, Palisade und die ganzen Country-Vibes drumherum - all die Dinge habe ich echt lieben gelernt und teilweise mehr gefühlt, als ich erwartet hatte.

Auf die Geschichte von Poppy haben wir lange gewartet, denn in den vorherigen Bänden hat man sie schon viel in sämtlichen Emotionen erlebt. Wütend, am Boden zerstört, gut gelaunt, lustig und schlagfertig. Und all diese Emotionen sind in ihrer eigenen Geschichte in „A Place to Shine“ glücklicherweise auch nochmal transportiert geworden, sodass ihr Charakter für mich von Anfang an sehr rund und gut ausgearbeitet rüberkam und ich einen guten Bezug zu ihr finden konnte. Da das Buch aus ihrer Perspektive erzählt wird und man mit ihr wieder auf Trace stößt und in die Vergangenheit eintaucht, kam ich auch sehr gut in die Situation zwischen den Beiden rein. Dass immer mehr über ihre erste Begegnung ans Licht kam, fand ich allerdings für den Blick auf die Situation und ihre Wut nicht ganz so optimal. Bis zum Schluss fehlte mir bei Trace und Poppy (vielleicht dadurch) auch leider etwas. Das Knistern ist trotzdem für mich rübergekommen und die Fake-Dating Situation hat mir extrem gut gefallen. Es hat super zu den Figuren gepasst und hat sich sehr authentisch angefühlt. Mir haben die Szenen mit der Reportage, der Umgang mit der Familie und Konflikte zwischen Familienmitgliedern und im Freundeskreis auch richtig gut gefallen. So viele Details, die in die Geschichte gepasst haben und nicht übertrieben wirkten. Über den Schreibstil von Lilly Lucas sag ich mittlerweile kaum noch was. Sie ist für mich die Queen in Sachen Wohlfühlfaktor. Sie schafft es einfach alltägliche Szenen, Details vom Setting und Dialoge mit einer wohligen Wärme und einem so schönen Gefühl zu vermitteln. Ich bin immer wieder verliebt und weiß schon bevor ich das Buch aufschlage, dass ich durch die Seiten fliegen werde. Einen letzten Kritikpunkt habe ich noch, der mir bei New Adult-Büchern aber leider öfter aufkommt. Am Ende wurde für mich alles ziemlich zackig und auch den Abschluss für die ganze Reihe im Epilog hätte ich mir persönlich etwas ausführlicher gewünscht. Trotzdem schön, dass es nochmal einen Ausblick in die Zukunft gab! Mit dem letzten Band von Cherry Hill wurde ich insgesamt also wieder nicht enttäuscht und ich lasse diese schöne Reihe ungern hinter mir. Ich kann euch alle vier Bände sehr ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Ein berührender Abschluss

Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch
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Nach Monaten habe ich mich endlich dem Abschlussband der Chances-Reihe gewidmet. Es war so so toll zu diesen liebenswerten Charakteren zurückzukehren, bei denen ich fast vergessen hatte, wie viel Schönes, ...

Nach Monaten habe ich mich endlich dem Abschlussband der Chances-Reihe gewidmet. Es war so so toll zu diesen liebenswerten Charakteren zurückzukehren, bei denen ich fast vergessen hatte, wie viel Schönes, aber auch Düsteres sie mit sich herumtragen. Shay aufwachsen zu sehen, war wirklich eindrucksvoll. Sie ist eine Träumerin, hat über Schmerz und zu viel (fast schon naive) Hoffnung, die immer wieder zerschmettert wurde, eine ganz bewundernswerte Stärke und Selbstliebe aufgebaut. Sie verfolgt trotz Hindernissen und Tiefschlägen ihre Träume. Einige Handlungen waren durch emotionale Reaktionen ziemlich naiv, was ich aber als authentische Charakterkanten wahrgenommen habe - eine Schwäche von der sie gelernt und an der sie gewachsen ist. Sie wird taff, lernt sich selbst und ihre Emotionen immer mehr kennen und lässt sich letztendlich selbst nicht im Stich. Außerdem hat sie ein großes Herz. Gut für Landon, der sie oft nicht gut behandelt hat. Er steckt in einem Strudel aus Depressionen und hat extrem mit sich zu kämpfen. Dass er Shay dafür mit ausnutzt, ist bitter und nicht okay. Teilweise war er eine richtige Red-Flag, wegen der Hintergründe und seiner Art aber trotzdem kein Charakter, den man hasst. Ein richtiges auf und ab bei den Figuren, aber auch als Leser - sehr fesselnd auf jeden Fall. Beide haben sich und ihre Beziehung gut reflektiert, was ich mir gefallen hat. Die Beziehung zwischen Landon und Shay ist unkonventionell und herzzerreißend. Zwischendurch wirkt die Geschichte zwischen ihnen sehr hoffnungslos und voller Schmerz.

Insgesamt eine schöne und sehr herzzerreißende, wenn auch teilweise extrem kitschige Fortsetzung der Geschichte von Shay und Landon. Auch die Umsetzung der tiefergehendem Themen (unter anderem Depressionen) hat mir gut gefallen! Andere Charaktere kommen auch wieder vor und besonders dieser Band ist nochmal richtig schön mit den Handlungen aus Band Eins verflochten. Auch wenn der für mich lange her ist, hab ich doch einiges bemerkt und mochte das sehr. An Band Eins kamen beide Bücher von „Wie die Stille vor dem Fall“ für mich nicht ran, aber ich mochte die gesamte Reihe insgesamt echt gern.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Absolute Lieblingsreihe

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Für Herzensbücher Worte zu finden fällt mir oft noch viel schwerer. Einfach, weil es viel zu schwer ist Worte zu finden, die den Worten im Buch gerecht werden. Mein Herz ist voll und gleichzeitig ein bisschen ...

Für Herzensbücher Worte zu finden fällt mir oft noch viel schwerer. Einfach, weil es viel zu schwer ist Worte zu finden, die den Worten im Buch gerecht werden. Mein Herz ist voll und gleichzeitig ein bisschen gebrochen, weil die Mulberry Mansion-Reihe mit „No Longer Alone“ jetzt für mich abgeschlossen ist. Ich kann vorab sagen, dass ich es noch nie erlebt habe, das jedes einzelne Buch einer Reihe ein Herzens- & Highlightbuch für mich geworden ist. Ganz ganz große Empfehlung! Aber kommen wir zu Band drei der Reihe: Merit Niemeitz hat wieder richtig magisch-herzerfüllende Worte gefunden, die mich wieder fasziniert haben. Ihre Worte sind leicht, aber so Sinnesschwer und voll. Poetisch, ohne erschwerend zu wirken. Sie hat einfach ein Händchen dafür Szenen und Messages, die teilweise sogar echt simpel sind, in die wundervollsten Worte zu stecken. Wortbilder und -ketten (und Glühwürmchen- und Schwimmbeckenrand-Metaphern), die einfach einhundertprozent sitzen und wirken. Die Mulberry Mansion ist ein richtiges Herz-Zuhause geworden. Ich liebe diese Atmosphäre, die Gerüche und man konnte die Bewohner der Villa richtig miterleben und jeder hat hier auf seine Weise und mit Höhen und Tiefen seine eigene Geschichte weitergelebt. Es gab dadurch einige kleinere Handlungsstricke, die sehr unauffällig und realistisch eingeflochten wurden. In die Geschichte von Willow und Maxton. Zwei Charaktere so unterschiedlich, voller Kontraste und trotzdem einfach passend zueinander. Merits Sprache hat ihnen so viel Leben und Authentizität eingehaucht. Maxton voller Maxtonblau in seiner Welt aus Pflanzen, Ruhe, Gelassenheit. Auf der Suche nach etwas, für das er laut sein möchte und kann. Mehr über ihn, seine Vergangenheit und die Motive, in die Society zu wollen, zu erfahren hat so viel Freude gemacht. Er ist seinem Charakter treu geblieben, ist aber auch so über sich hinaus gewachsen. Ganz für sich alleine, auch wenn Willow dazu ihren Beitrag geleistet hat. Und schicksalshaft und einfach hat sich die Freundschaft zu Willow aufgebaut. In der Vergangenheit allerdings, denn im Laufe der Reihe waren sie schon beste Freunde. Ihre Annäherung war SO gut gemacht. Es war spürbar, zwar langsam und doch so intensiv bemerkbar. Und bis sie selbst geblickt haben, wie die Situation ist, war mein Herz beim Lesen schon voll und ich habe so mitgefiebert. Sie haben ihre Latibule gefunden, rosawattewolkige Worte
gefühlt und miteinander geteilt. Willow wirkt im ersten Moment so sonderbar untypisch und trotzdem hab ich so schnell zu ihr gefunden und mit ihr gefühlt. Erstaunlicherweise hab ich in nahezu jedem Charakter Gedanken und Gefühle von mir wiedergefunden, auch in Willow. Sie ist beeindruckend, hat selbst viel gelernt, obwohl sie anfangs so taff, mutig und bei sich selbst angekommen wirkte. Ihre Geschichte wird durch die Entwicklung mit herunterfallen, wieder aufstehen und verloren sein und sich wieder finden, so authentisch. Es wirkt einfach nicht so from bottom to the top, sondern einfach wie das Leben mit Kurven, Bögen und unvorhergesehenen Hürden äußerlich wie innerlich. Insgesamt hat das Buch so viel Tiefe, man bekommt Schmerz und innere Kämpfe mit, erlebt eine so spürbare Entwicklung. Die anderen Charaktere, das Setting und die Handlung mit den Vergangenheiten der Protagonisten und der Society-Anbahnung bei Maxton haben das Buch dann komplett abgerundet und Leichtigkeit und Spannung beigetragen. Die Mulberry Mansion ist einfach ein vierblättriges Kleeblatt. Eine Herzens- und Lieblingsreihe und für mich einfach besonders und grandios. Wenn ihr sie nicht gelesen habt, tut es. Ich jedenfalls bin verliebt und freu mich absolut auf Mehr von der Autorin!

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