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Veröffentlicht am 16.12.2016

Atemlose Geschichte voller Intrigen, Machtkämpfe und Verrat!

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Es ist schon über 1 1/2 Jahre her, dass ich den ersten Teil dieser Reihe gelesen habe, die mich damals extrem begeistern konnte. Zwischenzeitlich hatte ich mal Bange, dass der zweite Teil nicht mehr in ...

Es ist schon über 1 1/2 Jahre her, dass ich den ersten Teil dieser Reihe gelesen habe, die mich damals extrem begeistern konnte. Zwischenzeitlich hatte ich mal Bange, dass der zweite Teil nicht mehr in Deutschland erscheinen würde, aber es wurde glücklicherweise nur der Verlag gewechselt und die Zielgruppe angepasst, denn der erste Teil erschien noch unter dem Label Heyne fliegt und war als Jugendbuch deklariert. Jetzt gibt es alle Bände noch einmal als broschierte Ausgaben bei Heyne und trägt keinen Jugendbuch-Stempel mehr, was auch glücklicherweise so viel besser passt.

Ich war direkt beim Einstieg wieder total von der Handlung gefesselt, denn wir wohnen gleich einem großen Sieg von Darrow bei, der sich allerdings schnell zu seiner größten Niederlage entwickelt.
Leider merkte ich auch, dass es schon sehr lange her war, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, denn ich konnte mich an einige Figuren nur noch rudimentär erinnern und brauchte eine ganze Weile um mir wirklich alle Charaktere und Handlungen des ersten Bandes noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Wie der Anfang führt sich das Buch dann auch fort, ein Sieg jagt die nächste Niederlage, unaufhörlich und unerbittlich. Die Handlung hätte man eigentlich um einige (viele Seiten) kürzen können, aber dennoch war ich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern ebenso wie unser Protagonist Darrow, aus dessen Perspektive wir auch alles miterleben, erstaunt über so viele menschliche Abgründe.

Das ganze Buch, die ganze Geschichte handelt eigentlich von unendlichen Intrigen, Politik, Gesellschaftsstrukturen, Freund- und Feindschaften, Verrat und Macht. Es folgt eine Wendung auf die nächste, als Leser bekommt man keine Gelegenheit zu verschnaufen und sich an Konstellationen zu gewöhnen, denn schon verrät wieder jemanden jemand und schon schaut wieder alles ganz anders aus als kurz zuvor noch gedacht.

Vorhersehbar ist dabei kaum etwas. Kaum glaubt man, dass Darrow es endlich geschafft hat, geschieht etwas, was ihn wieder ganz unten landen lässt. Ab und an hatte ich schon den Eindruck, dass er seine eigentliche Intention total vergessen hätte, nur um mir dann kurz darauf wieder das Gegenteil versichern zu lassen.

Pierce Brown erzählt hier keine Geschichte, er zeigt sie! Ich hatte trotz der vielen Seiten und der wenigen tatsächlichen Erzählungen über z.B. die Figuren trotzdem immer ein ganz klares Bild vor Augen, denn die Handlungen die beschrieben werden, das was da in der Geschichte passiert, das vermittelt viel mehr als jegliche Erklärungen es könnten. Das macht Pierce Brown wirklich großartig, schreiben kann er wie kaum ein anderer.

Der Autor hat hier eine irre Gesellschaft erschaffen, die unserer irgendwie sehr ähnlich ist, aber gleichzeitig auch nicht wirklich. Oder doch? Ich bin mir unsicher, aber wünschen würde ich es mir nicht. Es geht auch nicht nur um Gesellschaftsstrukturen, sondern auch besonders um Politik und um Macht. Das macht den Großteil des Buches aus und auch wenn sich das langweilig anhört – das ist es ganz und gar nicht! Ich fand diesen Band auch wieder super spannend und konnte es kaum erwarten zum Ende zu kommen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es enden würde.

Im ersten Band gab es wahnsinnig brutale Szenen. Die gibt es in diesem Band auch noch, aber nicht in der Intensität wie noch beim ersten Band, wobei das auch mein subjektiver Eindruck sein könnte. Vielleicht habe ich das beim ersten auch nur als so extrem gefunden, weil ich diesen Band damals noch mit dem Gedanken im Hinterkopf las, dass es ein Jugendbuch sei.

Fazit

Mit Red Rising: Im Haus der Feinde hat mich Pierce Brown wirklich atemlos durch eine brutale Geschichte voller Intrigen, Machtkämpfe und Verräter gejagt. Immer wenn ich dachte, ich wüsste nun wem zu trauen ist, begegnete ich der nächsten spektakulären Wendung und konnte mich noch einmal neu orientieren. So wurde es einfach nicht langweilig! Ich muss jetzt unbedingt sofort den dritten Teil lesen!

Veröffentlicht am 16.12.2016

Überzeugt mit unterschwelliger Spannung!

Im Wald
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Kurz vor seinem Sabbatjahr bekommt es Oliver von Bodenstein noch mit einem schwierigen Fall zu tun, der ihm recht schwer fällt, weil er alle Opfer und Verdächtige aus seiner eigenen Jugend kennt. Aus diesem ...

Kurz vor seinem Sabbatjahr bekommt es Oliver von Bodenstein noch mit einem schwierigen Fall zu tun, der ihm recht schwer fällt, weil er alle Opfer und Verdächtige aus seiner eigenen Jugend kennt. Aus diesem Grund übergibt er auch die Leitung des Falls an seine Kollegin Pia Sander, die als Leiter des K11 seine Nachfolgerin werden soll. Zunächst muss Pia aber den Fall abschließen und den Mord an der Mutter von Bodensteins ehemaligen Schulfreund aufklären und auch dahinter kommen, ob das Verschwinden von Bodensteins damaligen besten Freund etwas mit den aktuellen Geschehnissen zu tun hat …

Wieder mussten wir eine ganze Weile auf einen neuen Fall für Bodenstein und Kirchhoff bzw.Sander, wie Pia ja nun mit Nachnamen heißt, warten. Als ich die Reihe damals begann, hätte ich nie gedacht, dass mich eine Krimi-Reihe einmal so begeistern würde, aber doch! Mittlerweile muss ich einfach jedes neue Buch der Reihe sofort haben und auch verschlingen.

An dieser Reihe mag ich besonders, dass die Figuren, die immer dabei sind, sich auch immer weiter entwickeln. Vor allem meine ich damit natürlich Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Seit dem ersten Band begleitet man diese beiden Figuren durch Hochs und Tiefs ihres Lebens. Das gefällt mir total gut, weil es immer nur so nebenbei passiert, ohne die Bücher jedoch zu dominieren. Dadurch wird die eigentliche Handlung aufgelockert, ohne dass es allerdings ins Belanglose und Banale abdriftet. Das macht einfach Spaß, so dass ich mich auch jedes Mal wieder nicht nur über einen neuen und spannenden Fall freue, sondern auch wieder auf ein Wiedersehen mit meinen beiden Lieblingsermittlern.

Wie immer beginnt auch dieses Buch mit einem Mord. Und wie so häufig, bleibt es nicht bei einem. Immer mehr Menschen werden getötet, vom Täter fehlt jede Spur. Interessant ist es dieses Mal vor allem für mich gewesen, weil wir sehr, sehr viel über die Vergangenheit und Kindheit vom lieb gewonnenen Ermittler Oliver von Bodenstein erfahren. Für mein Empfinden war dieses Buch einer der persönlichsten Fälle für das Ermittler-Team und konnte sowohl mit einem spannenden Fall aufwarten, als auch mit einem tollen drum-herum Szenario.

Der Fall an sich ist dieses Mal gar nicht so einfach vom Privatleben der Ermittler zu trennen, weil es Bodensteins Vergangenheit direkt betrifft. Die Opfer und die Verdächtigen kennt er alle bereits sein gesamtes Leben lang und auch alle Schauplätze erinnern ihn an seine Kindheit. Die Grenzen verschwimmen hier also ein wenig und gerade deswegen übergibt Bodenstein die Leitung Leitung der Ermittlung auch an seine Kollegin.
Man kann sich wohl vorstellen, dass Bodenstein ziemlich angefressen ist von den Geschehnissen und es ihm schwer fällt objektiv zu bleiben. Hinzu kommt, dass er merklich keine Lust mehr auf seinen Job beim K11 hat und sich gedanklich schon beinahe in seinem Sabbat-Jahr befindet. Das hat mich persönlich ein wenig traurig gemacht, vor allem, weil er selbst in Frage stellt, ob er nach dem Jahr überhaupt noch einmal zum K11 zurück finden wird. Ich hoffe aber, dass wir dennoch ein Wiedersehen mit Bodenstein bekommen – im nächsten Band der Reihe!
Pia Sander steht ebenfalls ziemlich unter Druck und das liegt nicht einmal wirklich am Fall selbst, sondern daran, dass sie an sich selbst Zweifelt, ob sie der neuen Aufgabe als Leiterin des K11 gewachsen ist und ob sie diesen Job überhaupt bekommen wird. Am liebsten wäre auch ihr, wenn Bodenstein bleiben würde.
Natürlich macht Pia aber einen guten Job und der Fall ist am Ende gelöst. Und das ganz souverän, wie ich fand.
Mit hat hier vor allem auch die Verknüpfung mit der Vergangenheit gefallen und anders als beim letzten Band des Duos, hatte ich dieses Mal wieder bis zum Schluss keine wirkliche Ahnung wer der Täter sein könnte. Hier hat Nele Neuhaus wieder eine wirklich spannende Geschichte konstruiert.

Fazit

Mit Im Wald hat Nele Neuhaus hier einen 560 Seiten starken Krimi geschrieben, der es in sich hat. Ich kann nicht genau beschreiben wie sie es macht, aber Neuhaus hat es total drauf mich total zu fesseln und mich immer und immer weiter lesen zu lassen, auch wenn die Handlung eigentlich recht unaufregend und wenig actionreich ist. Es sind die leisen Töne die hier begeistern und es ist die unterschwellige Spannung, die das gesamte Buch über beherrscht.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Zu wenig Romantik

Glimmernächte
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Pippas Mutter hat sich verliebt und das ausgerechnet in einen reichen Grafen aus Dänemark. Dazu zieht Pippa mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder ins Schloss des Grafen wo sie auf ihre neue Stiefschwester ...

Pippas Mutter hat sich verliebt und das ausgerechnet in einen reichen Grafen aus Dänemark. Dazu zieht Pippa mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder ins Schloss des Grafen wo sie auf ihre neue Stiefschwester trifft, die ein Schatz ist. Auch der Graf ist sehr freundlich zu ihr, aber dennoch wird sie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas in diesem Schloss und mit dieser Familie nicht stimmt. Als sie auf dem Hochzeitsball ihren Stiefbruder kennen lernt, der rund um die Uhr betreut wird, weil er nicht ganz richtig sein soll, ist sie sich endgültig sicher, dass da irgendetwas im Busch ist und fängt an zu recherchieren …

Ganz ehrlich: Natürlich bin ich vor allem durch dieses tolle Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden! Bücher mit schicken Kleidern sind optisch einfach ein Highlight und was der Arena-Verlag mit dieser Vorlage wieder gemacht hat, ist einfach spitze! So ist der Titel auf dem Bild – und passend zum Titel – mit einem Glimmereffekt versehen worden und die Punkte auf dem Cover sind ebenfalls metallisch-glänzend. Eine wunderschöne Optik und dann auch noch mit passendem babyblauen Lesebändchen! Was Gestaltung angeht macht dem Arena-Verlag so schnell niemand etwas vor, das muss ich einfach mal wieder feststellen.

Was den Inhalt anbelangt, so war ich aber auch alles andere als abgeneigt. Schon die inhaltliche Beschreibung klang interessant. Sowohl ein wenig romantisch verträumt und märchenhaft durch das Schloss und der gräflichen Familie in Dänemark, als auch mysteriös durch das Geheimnis und die Gefahr, in die sich Pippa begibt. Ich war also total gespannt als ich mit diesem Buch begonnen habe, denn so richtig konnte ich mir nicht vorstellen, was da auf mich zukommen würde.

Der Beginn des Buches ist der Autorin hier gelungen. Ich bin in die Geschichte gut reingekommen und habe mich vor allem auch auf das dänische Setting gefreut. Dahingehend wurde ich aber eher enttäuscht, denn über das Land erfahren wir in diesem Buch recht wenig. Es spielt sich eigentlich alles im Schloss und den umliegenden Ländereien ab. Vom Schloss konnte ich mir allerdings ein gutes eigenes Bild machen und das war ein recht düsteres, passend eben zur Atmosphäre, die alles andere als einladend war, sondern immer ein wenig kalt und bedrohlich wirkte. Das hat die Autorin gut hinbekommen und so war auch für mich als Leser eigentlich schnell klar, dass dies wohl tatsächlich ein Ort ist, an dem etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Frage war nur, was?

Die Figuren konnten mich von Anfang an verwirren. Einzig Pippa und ihr kleiner Bruder waren recht klar beschrieben. Pippa ging mir allerdings mit ihrer Hysterie und ihrer unangepassten Art teils schon ein wenig auf die Nerven. Sie hält sich einerseits für sehr klug, andererseits agiert sie wie eine 13jährige. Typisch Teenager, das ist aber auch okay, denn sie ist ja auch einer. Allerdings konnte ich unter diesem Gesichtspunkt dann nicht nachvollziehen, dass sie sich so schnell und so ernsthaft verlieben konnte. Das Ende relativiert dies dann zwar wieder, was ich auch ziemlich gelungen fand, aber auch das kam mir dann viel zu erwachsen für Pippa vor. So recht konnte ich das einfach nicht abnehmen.
Um nochmal auf die Liebesgeschichte zu kommen … hier konnte ich die Entwicklung auch nicht so recht nachvollziehen und das hätte ich mir wirklich gewünscht. Gerade in diesem Setting wäre es doch schön gewesen, wenn hier langsam etwas entstanden wäre und nicht so hopplahopp – isso! So kam es bei mir jedenfalls an und das fand ich schade.

Wie schon bei Stigmata hat Beatrix Gurian auch hier wieder eine spannende Geschichte mit interessantem Hintergrund erschaffen. Das hat mir sehr gefallen, allerdings fand ich es an vielen Stellen etwas zu sehr in die Länge gezogen, an anderen Stellen hätte ich mir wiederum mehr gewünscht. Gerade auch von Niels, dem Stiefbruder Pippas, der eine wirklich interessante Figur war, hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht. Seine Rolle war zwar total interessant, weil vor allem er eine Figur war, die man überhaupt nicht zuordnen konnte, aber genau deswegen wäre es auch schön gewesen aus seiner Sicht noch ein wenig zu erfahren.

Fazit

Trotz aller Kritik hat mir Glimmernächte gut gefallen! Es war vor allem ein spannender Roman, ähnlich wie Beatrix Gurians Stigmata. Ein wenig mehr Romantik hätte ich mir allerdings schon gewünscht!

Veröffentlicht am 16.12.2016

Wieder ein Highlight aus der Feder von Melanie Raabe

DIE WAHRHEIT
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Nach sieben Jahren bekommt Sarah den lang erwarteten Anruf vom auswärtigen Amt, dass ihr Mann Philipp am leben sei und wieder zu ihr zurück käme. Vor sieben Jahren wurde dieser in Südamerika entführt. ...

Nach sieben Jahren bekommt Sarah den lang erwarteten Anruf vom auswärtigen Amt, dass ihr Mann Philipp am leben sei und wieder zu ihr zurück käme. Vor sieben Jahren wurde dieser in Südamerika entführt. Sieben Jahre in denen Sarah nicht wusste was geschehen war, sieben Jahre in denen sie ihren achtjährigen Sohn alleine groß zog. Als sie Philipp endlich am Flughafen in Empfang nehmen will trifft sie allerdings auf einen völlig fremden Menschen der da behauptet ihr Mann zu sein …

Auf den neuen Roman von Melanie Raabe war ich sehr gespannt, da mir ihr Debütroman „Die Falle“ im letzten Jahr bereits ausnehmend gut gefallen hat.
Hier angekommen nahm ich das Buch freudig in Empfang und wollte ebenfalls direkt Die Wahrheit herausfinden.

Das Szenario kannte ich bereits aus dem Klappentext und war gespannt auf das erste Aufeinandertreffen des entzweiten Paars. Zuvor konnte ich mir allerdings einen kurzen Überblick über das aktuelle Leben von Sarah machen und so diese Figur besser kennen lernen. Außerdem erfahren wir in einem Rückblick auch ein wenig über die Umstände kurz vor Philipps Verschwinden. Das alles hat zu diesem Zeitpunkt schon unendlich viel Stoff für Spekulationen gegeben und ich machte mir schon direkt Gedanken darüber, was wohl diese oder jene Äußerungen bedeuten könnten und was wohl passiert sein mag.

Solche Geschichten mag ich. Geschichten, wo ich mit überlegen kann und wie auch die Protagonisten im Buch versuche der Sache auf dem Grund zu gehen. Was ich dabei gar nicht mag ist, wenn ich im Laufe der Geschichte nicht alle Informationen erhalte, die man benötigt, um hinter dem großen Geheimnis zu kommen. Das ist immer so meine Befürchtung wenn ich lese, dass man als Leser irgendwie plötzlich vor einer komplett neuen Situation steht, auf die es vorher einfach keine Hinweise gegeben hat. So war es hier aber auch dieses Mal glücklicherweise nicht!

Natürlich kann ich jetzt nicht auf alles eingehen und alle Details aufzählen, die Hinweis genug waren, denn dann würde ich spoilern. Aber auf jeden Fall gab es sie. Von einer Freundin habe ich im Vorfeld gehört, dass sie den Roman ein wenig langatmig fand und die Autorin sich in zu viele Details verliere. Das fand ich tatsächlich überhaupt nicht. Ich fand gerade diese Situationen, in denen ich als Leser nicht direkt ahnen konnte, was das nun mit dem Fall zu tun haben könnte, sehr interessant und habe aufmerksam mitgelesen und versucht mich in die Protagonisten hinein zu versetzen, war total hibbelig, wenn ich wieder ein Puzzlestück an seinen Platz legen konnte – oder zumindest dachte, dass ich es könnte, denn natürlich hat Melanie Raabe hier auch wieder sehr viele falsche Fährten gelegt, obwohl einige davon teils tatsächlich etwas plump waren und ich mir dann schon dachte, dass es so offensichtlich wohl nicht sein würde.

Mit der Auflösung war ich schließlich ziemlich zufrieden und bin auch erst kurz vor dem Ende darauf gekommen, obwohl ich zwischenzeitlich immer mal wieder einen Gedanken in die richtige Richtung hatte.
Als einzigen Kritikpunkt habe ich die Verhaltensweise eines der Protagonisten, die ich nicht so recht nachvollziehbar fand, die ich hier aber auch nicht genauer benennen möchte, denn das wäre ein herber Spoiler. Vielleicht geht es dem einen oder anderen genauso, vielleicht ist das aber auch nur meine Empfindung.
Ansonsten fand ich Die Wahrheit aber wieder äußerst gut durchdacht.

Fazit

Mit Die Wahrheit hat Melanie Raabe hier ihren zweiten Roman abgeliefert, der mir auch wieder totalen Spaß gemacht hat und mich begeistern konnte. Jedes Detail habe ich eingesaugt und mich gefreut, wenn wieder ein Puzzleteil zum nächsten passte – oder ich es zumindest glaubte! Das ganze Ausmaß wird erst nach und nach klar. Auf jeden Fall ist Die Wahrheit auch wieder gut durchdacht, ein psychologischer und ruhiger Spannungsroman durch und durch!

Veröffentlicht am 16.12.2016

Verwirrender Einsteig, danach TOP!

Bluescreen
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Marisa wohnt im Los Angeles der Zukunft, Stadtteil Mirador. Alle sind mit ihren implantierten Djinnis miteinander vernetzt und können in fremde Welten abtauchen. Alles ist möglich! Diese Flucht vor der ...

Marisa wohnt im Los Angeles der Zukunft, Stadtteil Mirador. Alle sind mit ihren implantierten Djinnis miteinander vernetzt und können in fremde Welten abtauchen. Alles ist möglich! Diese Flucht vor der Realität nimmt Marisa häufig in Anspruch, denn zusammen mit ihren Freundinnen spielt sie gerne Online-Spiele und versteht sich meisterhaft im Hacken und Programmieren. Als sie und ihre Freunde auf die neuste Super-Droge „Bluescreen“ treffen, findet Marisa allerdings in der Programmierung dieser Droge etwas höchst alarmierendes!

Nachdem ich die bisherigen Romane von Dan Wells allesamt verschlungen habe, war ich auch dieses mal wieder sehr gespannt, was der vielseitige Autor uns hier vorsetzen würde. Tatsächlich ist Bluescreen von der Thematik her ganz anders als seine bisherigen Romane. Es geht mehr in die Science Fiction und ich hatte vor allem zu Beginn einige Probleme der Handlung zu folgen und mich komplett auf dieses Szenario einzulassen.

Das Buch beginnt in einer virtuellen Realität, wo Marisa mit ihren Freundinnen Heldinnen eines Online Spiels sind und dadurch aber auch über dessen Grenzen hinaus auch in der realen Welt bekannt. Ein wenig orientierungslos war ich zunächst, weil man einfach in die Kampfhandlungen des Spiels hinein geworfen wird, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich um dieses Szenario lediglich um ein Spiel handelt. Das klärt sich dann zwar recht bald auf, aber mit dem folgenden Szenario konnte ich dann wiederrum auch nur schwerlich etwas anfangen, wir lernten nämlich die reale Welt um Marisa herum kennen, eine recht gefährliche Welt, wie wir sie heute zwar auch bereits kennen, nur wohl nicht so fortschrittlich. Und weil ich einfach keine Idee hatte, worauf das ganze hinaus laufen würde, fühlte ich mich ein wenig einsam in der Lektüre, weil ich einfach nicht wusste, wo mich der Weg hinführen sollte und so konnte ich mich erst einmal nicht so wirklich auf die Geschichte einlassen. Ging es nun um die virtuelle Welt oder die Realität?

Trotz dem fand ich das Szenario interessant und es hat eine merkwürdige Faszination auf mich ausgeübt. Ich musste einfach weiter lesen und mich in die dunklen Abgründe Miradors hinab ziehen lassen. Nach ungefähr der Hälfte des Buches war ich dann aber auch angekommen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Endlich hatte ich verstanden was wirklich passiert und konnte mir mit den Protagonisten Gedanken machen. Das hat mich dann sehr gefesselt und ich konnte die zweite Hälfte des Buches einfach genießen.

Die Welt, die Dan Wells hier erschaffen hat, ist eine sehr düstere Zukunftsvision. Mir kam sie allerdings sehr realistisch vor. Zwar sehr futuristisch, aber andererseits auch überhaupt nicht übertrieben.
Die Geschichte selbst hat mir zu Beginn zwar einige Probleme bereitet, aber nachdem ich dann endlich drin war, hat es mir sehr gefallen und ich bin jetzt etwas hin und her gerissen, denn einerseits möchte ich gerne mehr über Marisa und Mirador erfahren und lesen, aber andererseits fand ich das Ende gut abgeschlossen, wenn es die letzten Seiten nicht gegeben hätte.

Fazit

Trotz eines verwirrenden und etwas erschwerten Einstieg hat Dan Wells auch mit „Bluescreen“ wieder einen überzeugenden Roman abgeliefert, der ein düsteres aber sehr realistisches Zukunftsszenario birgt. Obwohl ich mit diesem Ende durchaus gut leben könnte, würde ich doch gerne noch mehr von Marisa und Mirador lesen!