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Veröffentlicht am 22.09.2017

Ein absolutes Highlight!

Scythe – Die Hüter des Todes
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Die Welt in einer fernen Zukunft. Der Tod ist überwunden und es gibt keine Geheimnisse mehr. Regierungen gibt es nicht mehr, alles wird in gerechter Weise vom allmächtigen Thunderhead, einer künstlichen ...

Die Welt in einer fernen Zukunft. Der Tod ist überwunden und es gibt keine Geheimnisse mehr. Regierungen gibt es nicht mehr, alles wird in gerechter Weise vom allmächtigen Thunderhead, einer künstlichen Intelligenz verwaltet. Da niemand mehr auf natürliche Art stirbt, wurden die Scythe damit beauftragt eigenmächtige Nachlese auszuüben, was nichts anderes bedeutet als dass sie Menschen töten dürfen, damit die Weltbevölkerung nicht explodiert.
Eines Tages werden die junge Citra und der junge Rowan vom ehrenwerten Scythe Faraday auserwählt seine Lehrlinge zu werden. Aber nur einer von beiden kann die Stelle bekommen und seine erste Handlung wird es sein müssen, den anderen nachzulesen …

Als bekannt wurde, dass es eine neue Buchreihe von Neal Shusterman geben würde, stand für mich schon fest, dass ich auch diese unbedingt lesen musste. Nach seiner „Vollendet„-Reihe, von der ich damals schon wahnsinnig begeistert war, habe ich auf etwas ähnliches gewartet. Als dann auch noch bekannt wurde, worum es sich bei seiner neuen Reihe drehen würde, war ich total angefixt und stürzte mich auf dieses Buch sobald ich es in den Händen hatte.

Das Thema ist wieder irre spannend. Eine Welt in der Zukunft, die eigentlich märchenhaft sein könnte. Zumindest auf dem ersten Blick, denn alle Krankheiten und Ungerechtigkeiten sind überwunden, eigentlich gibt es nichts mehr was es nicht gibt. Außer vielleicht Motivation, denn wofür sollte man noch Arbeiten und Forschen etc.? Diesen Aspekt fand ich schon sehr interessant, aber im Fokus steht eher das Problem, dass in dieser Zukunft auch niemand mehr stirbt, aber dennoch weitere Kinder geboren werden. Das Problem liegt also auf der Hand: Der Platz würde irgendwann nicht mehr reichen, wenn niemand mehr stirbt.
Erschreckend ist, dass man der logischen Konsequenz gedanklich einfach nur zustimmen muss: Es müssen Menschen sterben.

In dieser Zukunft wurde also die Zunft der Scythe gegründet. Scythe bedeutet übersetzt Sense und genau das sind diese Menschen auch tatsächlich: Mordinstrumente.
Das klingt wirklich brutal und grausam und das ist es irgendwie auch. Aber dennoch habe auch ich beim Lesen absolutes Verständnis dafür gehabt, wenn die ehrenwerten Scythe willkürlich Menschen ausgewählt haben, die ihr Leben lassen mussten. In der Zukunft nennt man dies nicht mehr Mord, sondern Nachlese.
Eigentlich erschreckend, dass das selbst in Gedanken vollkommen okay war, das dort geschah. Zumindest solange, wie es mit Respekt und Mitgefühl geschah. Es wäre wohl eine langweilige Geschichte, wenn alle Scythe so gehandelt hätten, aber natürlich gibt es auch eine Gruppe von Scythe, die sich einen Spaß aus der Nachlese gemacht haben. Ihre Nachlese las sich eher wie die heutigen Amokläufe und das hat natürlich abgestoßen, obwohl das Ergebnis eigentlich das selbe war.
Ganz schön kniffelige Gedanken, die mich während des Lesens begleiteten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht aber die Ausbildung von Citra und Rowan, die vom ehrenwerten Scythe Faraday dazu ausgewählt wurden seine Lehrlinge zu sein. Faraday ist ein besonnener Scythe, der keinen besonderen Spaß an seiner Aufgabe hat und der den beiden viel Respekt sowohl vor dem Leben als auch vor dem Tod und entsprechendes Mitgefühl lehrt. Da er mit seiner Mentalität aber nicht allen Scythe zusagt, erwirken seine Feinde das Urteil, dass derjenige seiner Lehrlinge, der den Job später nicht bekommen wird, vom anderen nachgelesen werden muss und nicht wieder in sein altes Leben zurück kehren kann. Als Strafe sozusagen, dass er sich zwei Lehrlinge genommen hat, was zwar nicht verboten, aber auch nicht üblich ist.
Diese neue Regelung ändert für Citra und Rowan alles und nicht erst ab diesem Zeitpunkt wird es noch einmal richtig spannend.

Neal Shusterman erzählt hier so unglaubliche Szenarien in so unglaublich selbstverständlicher Weise, dass man ihm alles abnehmen würde. Die Geschichte lässt sich so flüssig lesen, dass man durch die über 500 Seiten nur so fliegt. Sein Stil ist einfach sehr angenehm und auf den Punkt gebracht. Ausführlich, aber niemals ausschweifend.
Ein wenig abwechslungsreich wirken die zahlreichen Tagebucheinträge aus diversen Scythe-Tagebüchern, die oftmals zwischen die Kapitel eingeschoben wurden und mehr Einblick in die Gedanken der Scythe geben.

Ich bin immer noch fassunglos über diese unglaublich tolle Story, immer noch total geflasht von diesem Buch! Wenn ich könnte, dann würde ich die doppelte Sternzahl geben. Oder zumindest die volle mit Sternchen!
Der einzige Kritikpunkt für mich ist, dass ich nun ein Jahr bis zum nächsten Teil warten muss. Das ist wirklich … zerstörend!

Fazit

Ich liebe Neal Shusterman und Scythe – Die Hüter des Todes! Absolut! Ich habe während des Lesens etliche Emotionen durchlebt: Ich war fassungslos, erschrocken. Ich war belustigt, wütend und traurig. Ängstlich und überrascht. Und am Ende musste ich einfach heulen. Einfach nur, weil es vorbei war und ich nicht wollte, dass es schon vorbei ist. Mein absolutes bisheriges Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 30.03.2017

Diese Mischeung aus Fantasy und Mythologie konnte super unterhalten!

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Als Jess mit ihren besten Freunden ins Sommercamp fährt, freut sie sich eigentlich auf eine spannende und unbeschwerte Zeit in der sie ihre Fechtkünste vertiefen und ihre Griechisch-Kenntnisse verbessern ...

Als Jess mit ihren besten Freunden ins Sommercamp fährt, freut sie sich eigentlich auf eine spannende und unbeschwerte Zeit in der sie ihre Fechtkünste vertiefen und ihre Griechisch-Kenntnisse verbessern möchte. Schon auf der Fahrt hat sie einen merkwürdigen Traum, in dem ein Junge vorkommt, den sie später im Camp tatsächlich real trifft. Damit aber nicht genug. Sie fühlt sich von diesem Jungen, Cayden, wie magisch angezogen und das auch noch, als ihr langsam dämmert, dass mit ihm etwas ganz und gar nicht zu stimmen scheint. Als sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin wegen dieses Jungen verkracht scheint das Camp für sie ein Desaster zu werden…

Mit Götterfunke erscheint der erste Band einer neuen Jugendbuch-Reihe der Selfpublishing-Autorin Marah Woolf in einem Verlag! Ich war also gleich in mehrerlei Hinsicht sehr gespannt auf diese Geschichte! Zum einen wollte ich natürlich wissen, was Marah Woolf uns hier mit Hilfe des Dressler-Verlags abliefern würde und dann war ich natürlich auch total auf diese Geschichte gespannt, die mich vom ersten Augenblick an bereits angesprochen hat.

Bei GötterFunke handelt es sich um eine phantastische Geschichte für Jugendliche, die in unserer heutigen Zeit spielt, die allerdings viele fantastische Elemente beherbergt. So spielt die griechische Mythologie eine große Rolle, denn schließlich geht es um ihre Götter. Und um das Göttergeschlecht der Titanen. Allerdings wäre es ja kein Jugendbuch aus unserer Zeit, wenn es Götter wären, wie wir sie uns vorstellen. Hier hat die Autorin viel Fantasie und Einfallsreichtum besessen und bettet altbekannte Figuren aus alten überlieferten Geschichten der griechischen Mythologie in ein neues Setting: einem Jugendcamp!

Hört sich interessant an, oder? Ist es auch! Absolut! Ich war von den ersten Seiten an gefesselt. Die Geschichte beginnt mit einem Unfall, bei dem es einige mysteriöse Vorfälle gibt, die man aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht richtig zuordnen kann. Und dann geht es erst einmal ins Jugendcamp, das auf dem ersten Blick stinknormal wirkt. Ein Sommercamp mit tollen Angeboten, hübschen Jungs, Betreuern, zickige Mädchen – alles was dazu gehört. Zumindest bis man erfährt, wer sich da tatsächlich zwischen die Jugendlichen und Betreuer gemischt hat.

Um das Chaos perfekt zu machen, mischen die Götter die Menschen nicht nur aus Spaß auf, sondern haben eine Aufgabe zu erfüllen. Genauer gesagt ist es Prometheus, der die Aufgabe hat ein Mädchen ernsthaft und mit allen Mitteln zu umwerben, ohne dass diese sich ihm tatsächlich hingibt. Eine unmögliche Aufgabe für ihn, denn als Gott liegt ihm jedes Mädel zu Füßen. Das wird allerdings zum Problem, wenn er sich selbst tatsächlich und ernsthaft verlieben würde …

Natürlich geht es nicht nur um Liebe und Verliebtheit und läppische Wetten. Die Geschichte der Götter ist nämlich noch lange nicht zu Ende erzählt und so wie es aussieht, will zumindest einer Rache an den Göttern nehmen und nebenbei auch noch das gesamte Menschengeschlecht auslöschen.

Es klingt nicht nur spannend, diese Geschichte ist auch wirklich sehr spannend! Marah Woolf hat hier interessante Figuren entworfen. Allen voran unsere Protagonistin Jess aus deren Sicht wir die Geschichte auch miterleben dürfen. Die Götter und Titanen sind ebenfalls sehr gut gelungen und gliedern sich zum einen gut in die Welt ein, haben zum anderen aber allesamt auch typische und unverkennbare Züge. Die Mischung ist hier wirklich gelungen.

Leider, leider müssen wir jetzt noch einige Zeit bis zum Herbst auf den zweiten Band der Reihe warten. Das ist eigentlich auch schon mein einziger Kritikpunkt. Ansonsten habe ich dieses Buch wirklich sehr genossen und war begeistert. Nur dieser böse, böse Cliffhanger …

Fazit

Marah Woolf konnte mich mit Götterfunke 1: Liebe mich nicht absolut begeistern! Die Verflechtung aus unserer Welt mit der griechischen Mythologie und deren Sagengestalten ist total gelungen und hat einfach nur Spaß gemacht! Mein größter Kritikpunkt ist der Cliffhanger am Schluss! Ich will den nächsten Band!!!

Veröffentlicht am 16.12.2016

Atemlose Geschichte voller Intrigen, Machtkämpfe und Verrat!

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Es ist schon über 1 1/2 Jahre her, dass ich den ersten Teil dieser Reihe gelesen habe, die mich damals extrem begeistern konnte. Zwischenzeitlich hatte ich mal Bange, dass der zweite Teil nicht mehr in ...

Es ist schon über 1 1/2 Jahre her, dass ich den ersten Teil dieser Reihe gelesen habe, die mich damals extrem begeistern konnte. Zwischenzeitlich hatte ich mal Bange, dass der zweite Teil nicht mehr in Deutschland erscheinen würde, aber es wurde glücklicherweise nur der Verlag gewechselt und die Zielgruppe angepasst, denn der erste Teil erschien noch unter dem Label Heyne fliegt und war als Jugendbuch deklariert. Jetzt gibt es alle Bände noch einmal als broschierte Ausgaben bei Heyne und trägt keinen Jugendbuch-Stempel mehr, was auch glücklicherweise so viel besser passt.

Ich war direkt beim Einstieg wieder total von der Handlung gefesselt, denn wir wohnen gleich einem großen Sieg von Darrow bei, der sich allerdings schnell zu seiner größten Niederlage entwickelt.
Leider merkte ich auch, dass es schon sehr lange her war, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, denn ich konnte mich an einige Figuren nur noch rudimentär erinnern und brauchte eine ganze Weile um mir wirklich alle Charaktere und Handlungen des ersten Bandes noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Wie der Anfang führt sich das Buch dann auch fort, ein Sieg jagt die nächste Niederlage, unaufhörlich und unerbittlich. Die Handlung hätte man eigentlich um einige (viele Seiten) kürzen können, aber dennoch war ich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern ebenso wie unser Protagonist Darrow, aus dessen Perspektive wir auch alles miterleben, erstaunt über so viele menschliche Abgründe.

Das ganze Buch, die ganze Geschichte handelt eigentlich von unendlichen Intrigen, Politik, Gesellschaftsstrukturen, Freund- und Feindschaften, Verrat und Macht. Es folgt eine Wendung auf die nächste, als Leser bekommt man keine Gelegenheit zu verschnaufen und sich an Konstellationen zu gewöhnen, denn schon verrät wieder jemanden jemand und schon schaut wieder alles ganz anders aus als kurz zuvor noch gedacht.

Vorhersehbar ist dabei kaum etwas. Kaum glaubt man, dass Darrow es endlich geschafft hat, geschieht etwas, was ihn wieder ganz unten landen lässt. Ab und an hatte ich schon den Eindruck, dass er seine eigentliche Intention total vergessen hätte, nur um mir dann kurz darauf wieder das Gegenteil versichern zu lassen.

Pierce Brown erzählt hier keine Geschichte, er zeigt sie! Ich hatte trotz der vielen Seiten und der wenigen tatsächlichen Erzählungen über z.B. die Figuren trotzdem immer ein ganz klares Bild vor Augen, denn die Handlungen die beschrieben werden, das was da in der Geschichte passiert, das vermittelt viel mehr als jegliche Erklärungen es könnten. Das macht Pierce Brown wirklich großartig, schreiben kann er wie kaum ein anderer.

Der Autor hat hier eine irre Gesellschaft erschaffen, die unserer irgendwie sehr ähnlich ist, aber gleichzeitig auch nicht wirklich. Oder doch? Ich bin mir unsicher, aber wünschen würde ich es mir nicht. Es geht auch nicht nur um Gesellschaftsstrukturen, sondern auch besonders um Politik und um Macht. Das macht den Großteil des Buches aus und auch wenn sich das langweilig anhört – das ist es ganz und gar nicht! Ich fand diesen Band auch wieder super spannend und konnte es kaum erwarten zum Ende zu kommen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es enden würde.

Im ersten Band gab es wahnsinnig brutale Szenen. Die gibt es in diesem Band auch noch, aber nicht in der Intensität wie noch beim ersten Band, wobei das auch mein subjektiver Eindruck sein könnte. Vielleicht habe ich das beim ersten auch nur als so extrem gefunden, weil ich diesen Band damals noch mit dem Gedanken im Hinterkopf las, dass es ein Jugendbuch sei.

Fazit

Mit Red Rising: Im Haus der Feinde hat mich Pierce Brown wirklich atemlos durch eine brutale Geschichte voller Intrigen, Machtkämpfe und Verräter gejagt. Immer wenn ich dachte, ich wüsste nun wem zu trauen ist, begegnete ich der nächsten spektakulären Wendung und konnte mich noch einmal neu orientieren. So wurde es einfach nicht langweilig! Ich muss jetzt unbedingt sofort den dritten Teil lesen!

Veröffentlicht am 16.12.2016

Überzeugt mit unterschwelliger Spannung!

Im Wald
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Kurz vor seinem Sabbatjahr bekommt es Oliver von Bodenstein noch mit einem schwierigen Fall zu tun, der ihm recht schwer fällt, weil er alle Opfer und Verdächtige aus seiner eigenen Jugend kennt. Aus diesem ...

Kurz vor seinem Sabbatjahr bekommt es Oliver von Bodenstein noch mit einem schwierigen Fall zu tun, der ihm recht schwer fällt, weil er alle Opfer und Verdächtige aus seiner eigenen Jugend kennt. Aus diesem Grund übergibt er auch die Leitung des Falls an seine Kollegin Pia Sander, die als Leiter des K11 seine Nachfolgerin werden soll. Zunächst muss Pia aber den Fall abschließen und den Mord an der Mutter von Bodensteins ehemaligen Schulfreund aufklären und auch dahinter kommen, ob das Verschwinden von Bodensteins damaligen besten Freund etwas mit den aktuellen Geschehnissen zu tun hat …

Wieder mussten wir eine ganze Weile auf einen neuen Fall für Bodenstein und Kirchhoff bzw.Sander, wie Pia ja nun mit Nachnamen heißt, warten. Als ich die Reihe damals begann, hätte ich nie gedacht, dass mich eine Krimi-Reihe einmal so begeistern würde, aber doch! Mittlerweile muss ich einfach jedes neue Buch der Reihe sofort haben und auch verschlingen.

An dieser Reihe mag ich besonders, dass die Figuren, die immer dabei sind, sich auch immer weiter entwickeln. Vor allem meine ich damit natürlich Oliver von Bodenstein und Pia Sander. Seit dem ersten Band begleitet man diese beiden Figuren durch Hochs und Tiefs ihres Lebens. Das gefällt mir total gut, weil es immer nur so nebenbei passiert, ohne die Bücher jedoch zu dominieren. Dadurch wird die eigentliche Handlung aufgelockert, ohne dass es allerdings ins Belanglose und Banale abdriftet. Das macht einfach Spaß, so dass ich mich auch jedes Mal wieder nicht nur über einen neuen und spannenden Fall freue, sondern auch wieder auf ein Wiedersehen mit meinen beiden Lieblingsermittlern.

Wie immer beginnt auch dieses Buch mit einem Mord. Und wie so häufig, bleibt es nicht bei einem. Immer mehr Menschen werden getötet, vom Täter fehlt jede Spur. Interessant ist es dieses Mal vor allem für mich gewesen, weil wir sehr, sehr viel über die Vergangenheit und Kindheit vom lieb gewonnenen Ermittler Oliver von Bodenstein erfahren. Für mein Empfinden war dieses Buch einer der persönlichsten Fälle für das Ermittler-Team und konnte sowohl mit einem spannenden Fall aufwarten, als auch mit einem tollen drum-herum Szenario.

Der Fall an sich ist dieses Mal gar nicht so einfach vom Privatleben der Ermittler zu trennen, weil es Bodensteins Vergangenheit direkt betrifft. Die Opfer und die Verdächtigen kennt er alle bereits sein gesamtes Leben lang und auch alle Schauplätze erinnern ihn an seine Kindheit. Die Grenzen verschwimmen hier also ein wenig und gerade deswegen übergibt Bodenstein die Leitung Leitung der Ermittlung auch an seine Kollegin.
Man kann sich wohl vorstellen, dass Bodenstein ziemlich angefressen ist von den Geschehnissen und es ihm schwer fällt objektiv zu bleiben. Hinzu kommt, dass er merklich keine Lust mehr auf seinen Job beim K11 hat und sich gedanklich schon beinahe in seinem Sabbat-Jahr befindet. Das hat mich persönlich ein wenig traurig gemacht, vor allem, weil er selbst in Frage stellt, ob er nach dem Jahr überhaupt noch einmal zum K11 zurück finden wird. Ich hoffe aber, dass wir dennoch ein Wiedersehen mit Bodenstein bekommen – im nächsten Band der Reihe!
Pia Sander steht ebenfalls ziemlich unter Druck und das liegt nicht einmal wirklich am Fall selbst, sondern daran, dass sie an sich selbst Zweifelt, ob sie der neuen Aufgabe als Leiterin des K11 gewachsen ist und ob sie diesen Job überhaupt bekommen wird. Am liebsten wäre auch ihr, wenn Bodenstein bleiben würde.
Natürlich macht Pia aber einen guten Job und der Fall ist am Ende gelöst. Und das ganz souverän, wie ich fand.
Mit hat hier vor allem auch die Verknüpfung mit der Vergangenheit gefallen und anders als beim letzten Band des Duos, hatte ich dieses Mal wieder bis zum Schluss keine wirkliche Ahnung wer der Täter sein könnte. Hier hat Nele Neuhaus wieder eine wirklich spannende Geschichte konstruiert.

Fazit

Mit Im Wald hat Nele Neuhaus hier einen 560 Seiten starken Krimi geschrieben, der es in sich hat. Ich kann nicht genau beschreiben wie sie es macht, aber Neuhaus hat es total drauf mich total zu fesseln und mich immer und immer weiter lesen zu lassen, auch wenn die Handlung eigentlich recht unaufregend und wenig actionreich ist. Es sind die leisen Töne die hier begeistern und es ist die unterschwellige Spannung, die das gesamte Buch über beherrscht.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Wieder ein Highlight aus der Feder von Melanie Raabe

DIE WAHRHEIT
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Nach sieben Jahren bekommt Sarah den lang erwarteten Anruf vom auswärtigen Amt, dass ihr Mann Philipp am leben sei und wieder zu ihr zurück käme. Vor sieben Jahren wurde dieser in Südamerika entführt. ...

Nach sieben Jahren bekommt Sarah den lang erwarteten Anruf vom auswärtigen Amt, dass ihr Mann Philipp am leben sei und wieder zu ihr zurück käme. Vor sieben Jahren wurde dieser in Südamerika entführt. Sieben Jahre in denen Sarah nicht wusste was geschehen war, sieben Jahre in denen sie ihren achtjährigen Sohn alleine groß zog. Als sie Philipp endlich am Flughafen in Empfang nehmen will trifft sie allerdings auf einen völlig fremden Menschen der da behauptet ihr Mann zu sein …

Auf den neuen Roman von Melanie Raabe war ich sehr gespannt, da mir ihr Debütroman „Die Falle“ im letzten Jahr bereits ausnehmend gut gefallen hat.
Hier angekommen nahm ich das Buch freudig in Empfang und wollte ebenfalls direkt Die Wahrheit herausfinden.

Das Szenario kannte ich bereits aus dem Klappentext und war gespannt auf das erste Aufeinandertreffen des entzweiten Paars. Zuvor konnte ich mir allerdings einen kurzen Überblick über das aktuelle Leben von Sarah machen und so diese Figur besser kennen lernen. Außerdem erfahren wir in einem Rückblick auch ein wenig über die Umstände kurz vor Philipps Verschwinden. Das alles hat zu diesem Zeitpunkt schon unendlich viel Stoff für Spekulationen gegeben und ich machte mir schon direkt Gedanken darüber, was wohl diese oder jene Äußerungen bedeuten könnten und was wohl passiert sein mag.

Solche Geschichten mag ich. Geschichten, wo ich mit überlegen kann und wie auch die Protagonisten im Buch versuche der Sache auf dem Grund zu gehen. Was ich dabei gar nicht mag ist, wenn ich im Laufe der Geschichte nicht alle Informationen erhalte, die man benötigt, um hinter dem großen Geheimnis zu kommen. Das ist immer so meine Befürchtung wenn ich lese, dass man als Leser irgendwie plötzlich vor einer komplett neuen Situation steht, auf die es vorher einfach keine Hinweise gegeben hat. So war es hier aber auch dieses Mal glücklicherweise nicht!

Natürlich kann ich jetzt nicht auf alles eingehen und alle Details aufzählen, die Hinweis genug waren, denn dann würde ich spoilern. Aber auf jeden Fall gab es sie. Von einer Freundin habe ich im Vorfeld gehört, dass sie den Roman ein wenig langatmig fand und die Autorin sich in zu viele Details verliere. Das fand ich tatsächlich überhaupt nicht. Ich fand gerade diese Situationen, in denen ich als Leser nicht direkt ahnen konnte, was das nun mit dem Fall zu tun haben könnte, sehr interessant und habe aufmerksam mitgelesen und versucht mich in die Protagonisten hinein zu versetzen, war total hibbelig, wenn ich wieder ein Puzzlestück an seinen Platz legen konnte – oder zumindest dachte, dass ich es könnte, denn natürlich hat Melanie Raabe hier auch wieder sehr viele falsche Fährten gelegt, obwohl einige davon teils tatsächlich etwas plump waren und ich mir dann schon dachte, dass es so offensichtlich wohl nicht sein würde.

Mit der Auflösung war ich schließlich ziemlich zufrieden und bin auch erst kurz vor dem Ende darauf gekommen, obwohl ich zwischenzeitlich immer mal wieder einen Gedanken in die richtige Richtung hatte.
Als einzigen Kritikpunkt habe ich die Verhaltensweise eines der Protagonisten, die ich nicht so recht nachvollziehbar fand, die ich hier aber auch nicht genauer benennen möchte, denn das wäre ein herber Spoiler. Vielleicht geht es dem einen oder anderen genauso, vielleicht ist das aber auch nur meine Empfindung.
Ansonsten fand ich Die Wahrheit aber wieder äußerst gut durchdacht.

Fazit

Mit Die Wahrheit hat Melanie Raabe hier ihren zweiten Roman abgeliefert, der mir auch wieder totalen Spaß gemacht hat und mich begeistern konnte. Jedes Detail habe ich eingesaugt und mich gefreut, wenn wieder ein Puzzleteil zum nächsten passte – oder ich es zumindest glaubte! Das ganze Ausmaß wird erst nach und nach klar. Auf jeden Fall ist Die Wahrheit auch wieder gut durchdacht, ein psychologischer und ruhiger Spannungsroman durch und durch!