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Veröffentlicht am 10.10.2018

Eine lesenswerte Familiengeschichte - leider mit Längen

Piccola Sicilia
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Broschiert: 622 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (26. September 2018)
ISBN-13: 978-3596701629
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine lesenswerte Familiengeschichte - leider ...

Broschiert: 622 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (26. September 2018)
ISBN-13: 978-3596701629
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine lesenswerte Familiengeschichte - leider mit Längen

Inhalt:
Ein alter Freund von Nina will ein Flugzeugwrack bergen, das den berühmten Rommelschatz enthalten soll. Da Ninas verschollener Großvater auf der Passagierliste stand, reist Nina zum Bergungsort vor Sizilien. Hier trifft sie auf die ältere Joëlle, die ihr eine faszinierende Familiengeschichte erzählt, nämlich die von Ninas Großvater Moritz, der nie aus dem Krieg heimgekehrt ist …

Meine Meinung:
Leider bildet die Geschichte um Nina und Joëlle nur die Rahmenhandlung für die vergangene Familiengeschichte. Mich interessiert nämlich meistens die Gegenwart viel mehr als das Vergangene. Insofern hat mich die Leseprobe ziemlich in die Irre geführt, denn diese erzählt praktisch nur von Nina. Mit ihr konnte ich mich gleich anfreunden, ich hätte gerne noch viel mehr von ihr gelesen, aber leider blieb sie im Verlauf des Romans dann doch recht blass.

Den weitaus größten Teil der Erzählung nimmt die Geschichte von Moritz, Yasmina und Victor ab 1942 in Tunis ein. Yasmina und Victor leben in Piccola Sicilia, einem bunten Einwandererviertel in Tunis, wo Muslime, Juden und Christen in friedlicher Nachbarschaft wohnen. Man hilft sich gegenseitig während des Kriegs, versteckt die Verfolgten, wischt alle Unterschiede beiseite, sieht nur den Menschen. Eigentlich ein Paradies. Doch es wird auch gezeigt, wie der Krieg die Menschen verändert - nicht immer zum Guten. Es gibt hier vieles, worüber es sich nachzudenken lohnt. Einiges empfand ich allerdings auch als etwas kitschig.

Daniel Speck hat es leider nicht geschafft, mich durchgehend zu fesseln. Viele Passagen empfand ich als ermüdend ausführlich, teilweise auch mit Wiederholungen. Hier kommt die Handlung nicht recht vom Fleck. In meinen Augen hätte dem Buch eine ordentliche Straffung gutgetan.

Normalerweise mag ich offene Enden gar nicht. Hier hat es mich nicht gestört - im Gegenteil, ich fand es sehr gut, dass nicht alle losen Fäden aus erzählt wurden, sondern dass der Autor sich auf den Kern beschränkt hat.

★★★☆☆

Ich bedanke mich bei den Fischer Verlagen und LovelyBooks für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Die Autorin verzettelt sich etwas

Der Schmetterling
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Broschiertes Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: HarperCollins (3. September 2018)
ISBN-13: 978-3959672054
Originaltitel: Ensamfjäril
Übersetzung: Stefanie Werner
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich

Die ...

Broschiertes Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: HarperCollins (3. September 2018)
ISBN-13: 978-3959672054
Originaltitel: Ensamfjäril
Übersetzung: Stefanie Werner
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich

Die Autorin verzettelt sich etwas

Inhalt:
Der Polizist Johan Rokka ist gerade erst von Stockholm wieder in seine Heimatstadt Hudiksvall zurück gezogen, als er auch schon den ersten Mordfall übernehmen muss. Henna, die Frau von Johans Freund und Starfußballer Måns Sandin, wurde ausgerechnet an Heiligabend vor den Augen ihrer Kinder ermordet. Die Polizei stochert lange Zeit im Dunkeln.

Meine Meinung:
Ich liebe skandinavische Krimis und Thriller. Ich mag die düstere unheilvolle Atmosphäre, die sie meistens ausstrahlen, dass es einem eiskalt über den Rücken läuft. Leider habe ich genau diese Atmosphäre hier vermisst. Zwar wird die Kälte und der viele Schnee beschrieben, aber ich konnte es nicht fühlen. Die Erzählung war mir zu distanziert. Dies war auch mit der Grund, warum ich mit keiner der beteiligten Personen warm geworden bin - davon abgesehen, dass kaum einer wirklich sympathisch wirkt. Irgendwie hat jeder etwas zu verbergen oder benimmt sich furchtbar egoistisch, sowohl auf Seiten der Guten als auch auf Seiten der Bösen.

Zudem fiel es mir schwer, dem roten Faden zu folgen. Die Autorin verzettelt sich in meinen Augen viel zu sehr. Überall hängen lose Fäden, an jedem baumeln ein paar Charaktere, die leider zu wenig Konturen annehmen, um wirklich unverwechselbar zu sein. Gerade bei Johan hatte ich auch das Gefühl, mir fehlten Informationen aus einem Vorgängerband. Doch meine Recherchen ergaben, dass „Der Schmetterling“ der Debütroman von Gabriella Ullberg Westin ist.

Die Story ist leidlich spannend, der Schreibstil gut lesbar. Am Ende wird alles aufgeklärt, wenn auch mehr durch Bauchgefühl als durch handfeste Ermittlungen. Man macht also keinen gravierenden Fehler, wenn man zu diesem Buch greift. Man verpasst aber auch nichts, wenn man es bleiben lässt.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 30.09.2018

Schweigen ist Mist, Reden ist Gold

Just two hearts
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Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: Forever (9. November 2018)
ISBN-13: 978-3958183667
Preis: 14,00 €
auch als E-Book erhältlich

Schweigen ist Mist, Reden ist Gold

Inhalt:
Ole ist als Frauenaufreißer bekannt. ...

Taschenbuch: 296 Seiten
Verlag: Forever (9. November 2018)
ISBN-13: 978-3958183667
Preis: 14,00 €
auch als E-Book erhältlich

Schweigen ist Mist, Reden ist Gold

Inhalt:
Ole ist als Frauenaufreißer bekannt. Jede Nacht hat er eine andere im Bett und ist mit seinem Leben so ganz zufrieden. Sein Seelenheil gerät ganz plötzlich ins Wanken, als er Leon begegnet. Ole fühlt sich zu dem jungen Mann auf eine seltsame Weise hingezogen, die er sich nicht erklären kann. Und Leon steht auf Ole - was Ole aber nicht weiß.

Meine Meinung:
„Just two hearts“ ist der 2. Teil der Just-Love-Reihe von Iris Fox. Man kann ihn aber unabhängig vom Vorgänger lesen, auch wenn zumindest teilweise dasselbe Personal mitspielt. Der Fokus liegt hier definitiv auf der Beziehung von Ole und Leon. Und die ist nicht einfach. Dabei könnte es so schön sein für die beiden. Denn ihre Gefühle sind große Klasse. Das kommt auch gut beim Leser an. Insofern hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen.

Aber die Handlung konnte mich nicht so recht begeistern. Ich empfand sie als ziemlich 08/15. Held verliebt sich, will es aber nicht wahrhaben. Der andere zerfleischt sich vor lauter Selbstaufgabe. Und wenn die beiden einfach mal miteinander reden würden, statt sich gegenseitig vor den Kopf zu stoßen, könnten sie zusammen wahnsinnig glücklich sein. Es nervt mich kolossal, wenn sich jemand selbst so im Weg steht. Zwar versucht die Autorin im Ansatz, dies plausibel zu begründen, aber ganz überzeugen konnte sie mich damit nicht. Und als es schließlich zum großen Knall kommt, löst dieser sich relativ einfach wieder auf. Gerade hier hätte ich dann noch ein wenig mehr Dramatik erwartet.

Auch den Schreibstil fand ich nicht sehr gut. Man kann das Buch zwar locker lesen, aber dafür, dass abwechselnd aus Oles und Leons Perspektive in der Ich-Form erzählt wird, ist mir der Stil zu steif, zu hölzern. Kein junger Mensch würde sich mit so vielen Gerundiv- und Partizipialkonstruktionen ausdrücken.

Fazit:
„Just two hearts“ ist eine nette Gay Romance-Geschichte, mehr aber auch nicht. Wer vor Klischees nicht zurückschreckt und sich einfach unterhalten lassen möchte, ist hier gut bedient.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 27.09.2018

Rasanter Auftakt einer Cyberpunk-Reihe

Warcross (Band 1) - Das Spiel ist eröffnet
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Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Loewe (17. September 2018)
ISBN-13: 978-3785587720
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Warcross
Übersetzung: Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 415 Seiten
Verlag: Loewe (17. September 2018)
ISBN-13: 978-3785587720
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Warcross
Übersetzung: Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Preis: 18,95 €
auch als E-Book erhältlich

Rasanter Auftakt einer Cyberpunk-Reihe

Inhalt:
Die ganze Welt ist von dem Videospiel „Warcross“ mehr oder weniger besessen. Das Spiel hat sogar Auswirkungen auf das reale Leben. Der Höhepunkt des Jahres sind die Meisterschaften, wenn verschiedene Teams in speziellen Arenen gegeneinander antreten.

Emika Chens großes Idol ist Warcross-Erfinder Hideo Tanaka. Als er sie zu Beginn der diesjährigen Weltmeisterschaft nach Tokio holt und ihr einen besonderen Job anbietet, überlegt sie nicht lange. Sie soll Zero aufstöbern, ein Hacker, der Warcross sabotieren will.

Meine Meinung:
Marie Lu konnte mich schon mit ihrer Legends-Trilogie begeistern. Und auch „Warcross“ hat mich von Anfang an gefesselt. Die Protagonistin Emika war mir gleich sympathisch. Sie musste schon einiges durchmachen in ihrem jungen Leben und schlägt sich mehr schlecht als recht als Kopfgeldjägerin durch. Ich habe sie als eine starke und aufrichtige junge Frau erlebt. Einen besonderen Reiz machen ihre liebevollen Erinnerungen an ihren Vater aus.

Auch die anderen Charaktere fand ich recht interessant, allen voran Hideo Tanaka, hinter dessen glatter Fassade sich so einiges verbirgt. Dann wären da noch verschiedene Warcross-Spieler aus aller Herren Länder, hinter denen manchmal auch mehr steckt, als man auf den ersten Blick sieht. Und natürlich Zero, der große Unbekannte, der auch vor Gewalt nicht zurückschreckt.

Neben dem bunt gemischten Personal hat es mir vor allem die Beschreibung der Spielwelten angetan, die so plastisch ausfallen, dass sie sich unwillkürlich im Kopf des Lesers einnisten. Auch die Spielzüge werden äußerst spannend und anschaulich geschildert. Ich konnte mich richtig gut in dieses Spiel hineinversetzen. Hier geht es sehr rasant zu. Da kommt eine sachte Liebesgeschichte als Erholung zwischendurch gerade recht.

Marie Lus lebendiger Schreibstil macht die Lektüre zu einem großen Vergnügen. Allerdings schien mir die Handlung hin und wieder nicht hundertprozentig durchdacht. Vielleicht werden hier aber auch einige Dinge noch im Folgeband geklärt. Auf diesen bin ich schon sehr gespannt, denn der Auftaktband dieser Reihe endet mit einer überraschenden Wendung, nach der man nun einfach wissen will, wie es weitergeht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 25.09.2018

Spannend, wenn auch etwas unrealistisch

Das Haus der Mädchen
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Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Rowohlt(26. Juni 2018)
ISBN-13: 978-3499275166
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, wenn auch etwas unrealistisch

Inhalt:
Leni kommt für ein Verlagspraktikum ...

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Rowohlt(26. Juni 2018)
ISBN-13: 978-3499275166
Preis: 9,99 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, wenn auch etwas unrealistisch

Inhalt:
Leni kommt für ein Verlagspraktikum nach Hamburg. Hier lernt sie die lebenslustige Vivien kennen, die im selben Haus ein Zimmer gemietet hat. Als Vivien über Nacht spurlos verschwindet, macht Leni sich auf die Suche nach ihr und bringt sich dadurch in große Gefahr.

Der Obdachlose Freddy Förster hat einen Mord beobachtet. Statt sich vom Mörder jagen zu lassen, versucht er, den Mörder zu finden.

Meine Meinung:
Die Story ist im Grunde sehr spannend und wird kurzweilig erzählt. Dabei wechselt der Autor zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her. Diese sind ganz unterschiedlich, die einen eher etwas ruhiger, die anderen spannend oder nervenaufreibend. Das ist eigentlich eine ganz gute Mischung.

Die Identität des Täters blieb für mich lange Zeit im Dunkeln. Leider konnte mich das Motiv nicht hundertprozentig überzeugen, das schien mir etwas weit hergeholt und abstrus. Hier hätte es vielleicht noch einiger klärender Worte bedurft.

Im Großen und Ganzen handelt es sich bei „Das Haus der Mädchen“ um einen soliden Thriller, den man gut lesen kann. Er lässt aber noch etwas Luft nach oben.

★★★★☆