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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2018

Spannend, aber nicht atemberaubend

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (24. August 2018)
ISBN-13: 978-3548289533
Originaltitel: The Gallery of The Dead
Übersetzung: Sybille Uplegger
Preis: 10,90 €
auch als E-Book und als ...

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (24. August 2018)
ISBN-13: 978-3548289533
Originaltitel: The Gallery of The Dead
Übersetzung: Sybille Uplegger
Preis: 10,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend, aber nicht atemberaubend

„Blutrausch“ ist der 9. Band dieser tollen Thriller-Reihe. Der Fall ist aber abgeschlossen, sodass man keine Vorkenntnisse braucht. Trotzdem würde ich auch die ersten acht Bände empfehlen.

Inhalt:
Die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia vom Los Angeles Police Department sind für besonders brutale Mordfälle zuständig. Als sie an einen frischen Tatort gerufen werden, bietet sich ihnen ein grauenhaftes Bild. Hunter erkennt ziemlich schnell, dass dieser Täter nicht zum ersten Mal gemordet hat. Da steht auch schon das FBI auf der Matte und reißt den Fall an sich. Hunter und Garcia dürfen aber mitarbeiten, was jedoch nicht ohne Querelen abgeht.

Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan dieser Reihe und habe von Anfang an alle Bände gelesen. Chris Carter schreibt sehr locker und einfach zu lesen - literarisch Hochwertiges darf man hier nicht erwarten. Dafür bekommt man aber gute Unterhaltung. Kleine Spannungsmomente gibt es durch die Cliffhanger am Ende vieler Kapitel und anschließende Perspektivwechsel. Während manche Bände der Reihe von Anfang bis Ende hochspannend und alptraumhaft sind, war mir hier vieles zu vorhersehbar und fast ein wenig weichgespült für Cartersche Verhältnisse. Die Opfer lernt man nur ganz kurz kennen, bevor sie im nächsten Moment auch schon tot sind. Das nimmt vieles von der sonst gewohnten Brutalität und Grausamkeit. Erst am Schluss gibt es einen dramatischen Show down mit einer überraschenden Wendung, was mir richtig gut gefallen hat.

In einem abschließenden Cliffhanger verweist Carter auf einen Gegner aus einem früheren Fall, der wohl in Band 10 wieder eine Rolle spielen wird. Ich bin schon gespannt darauf.

Die Reihe:
1. Der Kruzifix-Killer
2. Der Vollstrecker
3. Der Knochenbrecher
4. Totenkünstler
5. Der Totschläger
6. Die stille Bestie
7. I am Death. Der Totmacher
8. Death Call. Er bringt den Tod
9. Blutrausch. Er muss töten

★★★★☆

Ich bedanke mich beim Ullstein Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Unterhaltsam und tiefgründig

Liebe ist so scheißkompliziert
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch (22. August 2018)
ISBN-13: 978-3733504069
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 14,00 €
auch als E-Book erhältlich

Unterhaltsam ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch (22. August 2018)
ISBN-13: 978-3733504069
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 14,00 €
auch als E-Book erhältlich

Unterhaltsam und tiefgründig

Inhalt:
Nele (17) und ihre vier Jahre jüngere Schwester Lea sind ganz normale Teenager. Sie kabbeln sich ständig und zeigen so manche Unsicherheit, die die Pubertät mit sich bringt. Kompliziert wird es, als sich beide in denselben Jungen verlieben, den Star der Basketballmannschaft ihrer Schule, den charismatischen Jerome. Leider lässt Neles bester Freund Tom kein gutes Haar an Jerome.

Auf einer Party erwischt Nele dummerweise zu viele Drogen. Am nächsten Tag zeigt ein Video im Internet sie halbnackt auf einem Bett. Sie kann sich nur noch daran erinnern, dass sie zuletzt mit Jerome in diesem Zimmer war …

Meine Meinung:
Ich liebe Sabine Schoders Schreibstil. Er ist so herrlich leicht und locker, immer wieder mit einer Prise Humor gespickt, sodass man beim Lesen ständig ein Grinsen im Gesicht hat.

Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Auch wenn die Jungs und Mädels manchmal Dinge tun, über die man nur den Kopf schütteln kann, erweckt die Autorin doch immer das Verständnis des Lesers für so manche ungute Aktion, indem sie uns tief in das Innerste ihrer Protagonisten hineinblicken lässt.

Die Handlung kommt für meinen Geschmack etwas zu langsam in Fahrt. Die ersten hundert Seiten plätschert sie ein wenig vor sich hin. Wir lernen die verschiedenen Figuren kennen und wie sie zueinander stehen, was später natürlich noch wichtig wird. Trotzdem hätte ich mir auch schon am Anfang etwas mehr Handlung gewünscht. Zudem nervte mich auch Nele ziemlich. Sie ist ein Meter neunzig groß, was für ein Mädchen schon enorm ist, und leidet wahnsinnig darunter. Dies schmiert sie als Ich-Erzählerin dem Leser leider auf gefühlt jeder zweiten Seite gefühlt drei Mal aufs Butterbrot. Das war mir echt zu viel. Später wird es dann zum Glück weniger oft erwähnt.

Ansonsten gibt es aber überhaupt nichts an diesem tollen Roman auszusetzen. Er entwickelt sich erstaunlich tiefgründig und zum Glück auch in eine etwas andere Richtung, als ich anfangs befürchtet habe.

Die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt richtig glaubhaft und ist, wie der Buchtitel schon sagt, alles andere als einfach. Sabine Schoder hat die Gefühle ihrer Figuren gut eingefangen, fast ohne jeglichen Kitsch.

Fazit:
Sabine Schoder hat mal wieder einen herrlich leichten, aber tiefgründigen Roman für junge Leser geschrieben, in dem sich sicher viele zumindest teilweise wiederfinden können. Ein Roman über Freundschaft, Familie, Mobbing, Vertrauen und die erste Liebe.

★★★★☆

Veröffentlicht am 24.08.2018

Eine vielseitige Geschichte

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (22. August 2018)
ISBN-13: 978-3841440105
Originaltitel: Gilded Cage
Übersetzung: Franca Fritz und Heinrich Koop
Preis: 18,99 €
auch als E-Book erhältlich

Eine ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (22. August 2018)
ISBN-13: 978-3841440105
Originaltitel: Gilded Cage
Übersetzung: Franca Fritz und Heinrich Koop
Preis: 18,99 €
auch als E-Book erhältlich

Eine vielseitige Geschichte

Inhalt:
Wir befinden uns in England. Alle Menschen müssen im Lauf ihres Lebens zehn Jahre als Sklaven arbeiten. Alle Menschen außer den „Ebenbürtigen“. Diese Adligen besitzen Geschick, eine Art Magie, und regieren das Land.

Familie Hadley will ihre Sklavenjahre zusammen auf dem Anwesen der Jardines ableisten. Das halten sie für angenehmer als die Arbeit in den Fabriken der großen Sklavenstädte. Aber erstens kann man sich täuschen und zweitens kommt sowieso immer alles anders, als man denkt …

Meine Meinung:
Aufgrund des lebendigen Schreibstils von Vic James und der detaillierten Erzählung kann man schnell in die Handlung eintauchen und sich gut zurechtfinden. Es ist leicht, mit den Hadleys zu sympathisieren - sie sind eine wirklich nette Familie. Umso mehr tat es mir leid, als ihr Plan nicht so gut aufging, wie sie sich das vorgestellt hatten. Vor allem den sechzehnjährigen Luke trifft es hart, während die zehnjährige Daisy scheinbar das große Los gezogen hat. Und Abi verliebt sich sogar in einen Jardine …

Die Autorin hat eine Menge Gesellschaftskritik in diesen dystopischen Roman gepackt und daraus eine spannende Handlung gestrickt. Von Rebellion über Intrigen bis zu Romantik ist alles enthalten. Die Geschichte ist also sehr vielseitig und alles andere als langweilig.

Besonders Luke hat mir gut gefallen. Er macht eine tolle Entwicklung durch und wächst im Lauf der Geschichte über sich selbst hinaus. Sehr spannend fand ich auch einige andere Figuren, bei denen man nicht gleich wusste, wer hinter ihnen steckt und welche Intention sie haben. Besonders der jüngste der Jardine-Brüder, Silyen, bleibt bis zum Schluss undurchsichtig.

Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, meist sind die Wechsel mit kleinen Cliffhangern versehen, was die Spannung hoch hält. Allerdings gibt es oft Zeitsprünge in der Erzählung einer Person, sodass man das in der Zwischenzeit Geschehene erst im Rückblick erfährt oder sich selbst zusammenreimen muss. Das hat meinen Lesefluss ein wenig unterbrochen.

Bei diesem Buch handelt es sich um Band 1 einer geplanten Trilogie. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es in Band 2 weitergeht, denn Band 1 endet mit einem fiesen Cliffhanger und vielen offenen Fragen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.08.2018

Ein ganz besonderes Märchen

Hazel Wood
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Dressler (20. August 2018)
ISBN-13: 978-3791500850
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: The Hazelwood
Übersetzung: Fabienne Pfeiffer
Preis: 19,00 €
auch ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Dressler (20. August 2018)
ISBN-13: 978-3791500850
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: The Hazelwood
Übersetzung: Fabienne Pfeiffer
Preis: 19,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Ein ganz besonderes Märchen

Inhalt:
Die siebzehnjährige Alice war ihr ganzes Leben lang auf der Durchreise. Sie blieb mit ihrer Mutter Ella immer nur so lange an einem Ort, bis sie wieder mal vom Unglück eingeholt wurden - als ob ihnen ein Fluch anhängen würde. Als Alice’ Großmutter Althea Proserpine, die Verfasserin des berühmt-berüchtigten Buches "Märchen aus dem Hinterland“, stirbt, hofft Ella, dass damit der Fluch gebrochen ist. Doch da wird Ella entführt und Alice bleibt nichts anderes übrig, als zusammen mit dem ebenso hilfsbereiten wie undurchsichtigen Ellery Finch auf Hazel Wood, dem mystischen Anwesen ihrer Großmutter, nach Ella zu suchen. Dabei stößt sie auf die Anfänge ihrer eigenen Geschichte …

Meine Meinung:
Am Anfang hat mich das Buch sofort gefesselt. Es beginnt sehr mysteriös und ungewöhnlich. Trotz ihrer Ecken und Kanten gefiel mir die Ich-Erzählerin Alice sehr gut. Ihre plötzlichen unerklärlichen Wutanfälle machten die Figur für mich sehr interessant. Sympathisch fand ich dabei, dass Alice stets versucht, ihre Wut in den Griff zu bekommen und niemandem zu schaden.

Auch ihr Abenteuer-Partner Ellery Finch war ganz nach meinem Geschmack, ein netter Junge, der so ganz anders ist als Alice und offensichtlich auch andere Interessen verfolgt, aber Alice trotzdem bei ihrer Suche nach ihrer Mutter unterstützt.

Die beiden tauchen in eine Märchenwelt ein, die sich stark von den Märchen zum Beispiel der Gebrüder Grimm unterscheiden. Sie sind düster und brutal, nichts mit „ … und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Kein Wunder, dass Ella immer verhindert hat, dass Alice die bösen Märchen ihrer Großmutter zu lesen bekam.

Melissa Alberts Schreibstil war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Ich fand die Beschreibungen äußerst detailliert. Das waren mir stellenweise echt zu viele Details und zu wenig, was die Handlung voranbrachte, sodass ich öfter mal den roten Faden suchen musste.

Trotzdem hat mir dieser märchenhafte Roman sehr gut gefallen, denn die Idee dahinter ist einfach toll und noch nicht verbraucht. Mit einer fulminanten Wendung hat die Autorin mich eiskalt erwischt. Es ist zwar im Rückblick nichts wirklich Überraschendes, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich einfach absolut nicht damit gerechnet, dass sich die Geschichte in diese Richtung entwickeln könnte.

„Hazel Wood. Wo alles beginnt“ kann als Stand alone gelesen werden, denn die Handlung ist erst einmal abgeschlossen. Albert schreibt aber bereits den Fortsetzungsband für alle, die noch nicht genug Märchen hatten.

★★★★☆

Ich bedanke mich beim Dressler Verlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Die ehemalige Sowjetunion von innen betrachtet

Guten Morgen, Genosse Elefant
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Gebundene Ausgabe: 266 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. August 2018)
ISBN-13: 978-3462050769
Originaltitel: The Zoo
Preis: 19,00 €
auch als E-Book erhältlich

Die ehemalige Sowjetunion von innen ...

Gebundene Ausgabe: 266 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (16. August 2018)
ISBN-13: 978-3462050769
Originaltitel: The Zoo
Preis: 19,00 €
auch als E-Book erhältlich

Die ehemalige Sowjetunion von innen betrachtet

Inhalt:
Bei einem schweren Unfall wurde nicht nur Juris Körper, sondern auch sein Gehirn beschädigt. Dies rüttelt aber nicht an seiner Lebensfreude und seinem Optimismus. Juris Vater ist Tierarzt und wird zu einem ganz speziellen Patienten gebracht. Es handelt sich um Genosse Stalin persönlich, der schwer krank ist. Stalin ist schnell angetan von dem jungen Juri und macht ihn zu seinem Vorkoster und Gehilfen. An der Seite dieses Mannes bekommt Juri nach und nach einen Einblick in die Staatspolitik.

Meine Meinung:
Christopher Wilson hat einen herrlich frischen Schreibstil. Gekonnt führt er uns in Stalins Datscha im Jahr 1953, wo der Stählerne langsam vor sich hinsiecht, was natürlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen darf. Juri wird zum Spielball der Mächtigen - jeder will ihn auf seiner Seite wissen. Und es macht richtig Spaß und gute Laune, mit ihm zusammen in die Intrigen und Machtspiele der großen Männer der Sowjetunion einzutauchen.

Manchmal ist Juris kindliche Sicht einfach herrlich naiv und dadurch witzig. Zum Teil fördert sein unbefangener Blick aber auch Erkenntnisse zutage, auf die man sonst nicht gestoßen wäre.

Der Roman ist sehr berührend, aber auch spannend und ein wenig bedrückend. Eine gelungene Mischung für leichte Unterhaltung mit ernstem Hintergrund.

★★★★☆