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Veröffentlicht am 12.06.2018

Ein berührender (nicht nur) Jugendroman

Ketchuprote Wolken
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Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (17. November 2014)
ISBN-13: 978-3442482009
Originaltitel: Ketchup Clouds
Übersetzung: Sibylle Schmidt
Preis: 8.99 €
auch als broschiertes Taschenbuch und ...

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (17. November 2014)
ISBN-13: 978-3442482009
Originaltitel: Ketchup Clouds
Übersetzung: Sibylle Schmidt
Preis: 8.99 €
auch als broschiertes Taschenbuch und als E-Book erhältlich

Ein berührender (nicht nur) Jugendroman

Inhalt:
Zoe, die eigentlich ganz anders heißt, fühlt sich schuldig am Tod eines anderen Menschen. Sie kann mit niemandem darüber reden, aber die Schuld erdrückt sie fast. Da hört sie von Gefangenen in der Todeszelle, die sich Brieffreundschaften wünschen. Sie wählt einen Mr. Stuart Harris aus, der seine Frau getötet hat und hingerichtet werden soll. Bei ihm hofft sie auf Verständnis, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Allerdings ist die Konversation sehr einseitig, denn Zoe gibt einen falschen Namen und eine falsche Adresse an. So kann sie sich alles von der Seele schreiben.

Meine Meinung:
Wieder einmal ist Annabel Pitcher ein sehr berührender Roman gelungen. Man leidet mit der jungen Zoe einfach mit und kann auch gut nachvollziehen, warum sie sich schuldig fühlt. Brief für Brief offenbart sie einen Teil ihrer Geschichte, die ganz harmlos beginnt, aber immer dramatischer wird. Es geht um die erste Liebe, aber auch um andere Teenagersorgen, die nicht ganz alltäglich sind.

Die Briefform fand ich allerdings nicht wirklich authentisch, denn Zoe schreibt nicht, wie man tatsächlich einen Brief schreiben würde, nämlich auf das Wesentliche beschränkt, sondern die Briefe lesen sich wie ein ganz normaler Roman, nur mit Anrede und Gruß. Ansonsten wird ausführlich ausgeschmückt und ausgeschweift.

Die Sprache schien mir manchmal nicht zum Alter der Protagonistin zu passen. Sie war zuweilen viel zu kindlich und entsprach nicht dem Verhalten. Zwar wird Zoes Alter nicht explizit erwähnt, aber den äußeren Umständen nach muss sie zwischen 15 und 17 Jahre alt sein.

Besonders gut haben mir die romantischen Szenen gefallen. Die Schmetterlinge im Bauch, die sich bei Zoe immer wieder einschleichen, sind direkt auch auf mich übergesprungen. So habe ich mit ihr geliebt, gehofft und gebangt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ganz unterhaltsam, aber nicht berauschend

Forderung
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Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (19. März 2018)
ISBN-13: 978-3453270343
Originaltitel: The Rooster Bar
Übersetzung: Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya
Preis: 24,00 ...

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (19. März 2018)
ISBN-13: 978-3453270343
Originaltitel: The Rooster Bar
Übersetzung: Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ganz unterhaltsam, aber nicht berauschend

Inhalt:
Mark, Todd, Zola und Gordy studieren Jura an einer Privatuni. Sie mussten horrende Kredite für die Studiengebühren aufnehmen, um am Ende des Studiums festzustellen, dass die Ausbildung nur mittelmäßig war und sie niemals einen gut bezahlten Job bekommen würden. Also muss ein Plan B her …

Meine Meinung:
Dies war mein erster Roman von John Grisham, und ich muss sagen, mein Leseerlebnis ruft nicht unbedingt nach einer Wiederholung. Zwar kann Grisham sehr geschmeidig und unterhaltsam erzählen, aber die Handlung plätschert über lange Zeit vor sich hin und kommt einfach nicht so recht vom Fleck.

Gerade zu Anfang wird die Situation sehr detailliert beschrieben. Dadurch kann man zwar das Verhalten der Protagonisten gut nachvollziehen, es ist aber nicht wirklich spannend. Auch die ganzen juristischen Gegebenheiten ufern ziemlich aus. Hier fand ich es sehr befremdlich, im Nachwort zu lesen, dass der Autor sich nicht an Fakten gehalten, sondern sich etliche künstlerische Freiheiten genommen hat. Dann hätte das „amerikanische Rechtssystem“ auch nicht so vieler Erläuterungen bedurft.

Über weite Strecken ist der Roman sehr vorhersehbar und wenig spektakulär. Der Hauptcoup, der endlich auch ein bisschen Spannung mit sich bringt, wird dann leider recht schnell abgehandelt.

Zwar werden auch einige gesellschaftskritische Themen angeschnitten, aber viel zu oberflächlich behandelt, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Fazit:
Mittelmäßige Unterhaltung, ziemlich vorhersehbar, wenig spannend.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 08.06.2018

Zwischen Wahn und Sinn

Aminas Briefe
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Gebundene Ausgabe: 239 Seiten
Verlag: Tropen-Verlag (Klett-Cotta) (August 2008)
ISBN-13: 978-3608501001
Originaltitel: Aminas Breve
Übersetzung: Günther Frauenlob
Preis: 22,95 €
auch als Taschenbuch und ...

Gebundene Ausgabe: 239 Seiten
Verlag: Tropen-Verlag (Klett-Cotta) (August 2008)
ISBN-13: 978-3608501001
Originaltitel: Aminas Breve
Übersetzung: Günther Frauenlob
Preis: 22,95 €
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich

Zwischen Wahn und Sinn

Inhalt:
Der 24-jährige Janus wird nach vier Jahren endlich aus der Psychiatrie entlassen. Paranoide Schizophrenie lautet die Diagnose, und die Ärzte meinen, Janus hätte seine Krankheit jetzt einigermaßen im Griff. Doch wie labil sein seelisches Gleichgewicht wirklich ist, ahnen sie nicht. Janus macht sich auf die Suche nach seiner ehemaligen Schulkameradin Amina, deren Briefe ihn während seiner Zeit in der Klinik gestärkt haben. Doch der Briefkontakt ist vor einigen Monaten unvermittelt abgebrochen und keiner scheint zu wissen, was mit Amina ist.

Meine Meinung:
„Aminas Briefe“ ist der Debütroman von Jonas T. Bengtsson, für den er 2005 zu Recht mit dem Dänischen Debütantenpreis ausgezeichnet wurde.

Wie auch in seinen späteren Werken beschäftigt sich Bengtsson hier mit den Außenseitern der Gesellschaft. Janus leidet an Schizophrenie und ist sich dessen sehr stark bewusst. Aber natürlich will er auch ein ganz normales Leben führen. Die Einblicke, die Bengtsson uns Lesern in die Psyche des Ich-Erzählers Janus gewährt, wirken absolut authentisch und beeindrucken dadurch stark. Sie schaffen ein Verständnis für die alltäglichen Probleme der psychiatrischen Patienten.

Auch die Suche nach Amina, die mit einigen Rückschlägen und Umwegen verbunden ist, hat es in sich. Hier stellt sich auch die Frage, ob Amina überhaupt gefunden werden will, oder ob Janus einem Hirngespinst nachjagt.

Der Name Janus wurde übrigens sicher nicht ohne Hintergedanken gewählt. Janus ist in der römischen Mythologie der Gott des Anfangs und des Endes, der mit den zwei Gesichtern …

Jonas T. Bengtssons Schreibstil sorgt für Atmosphäre. Die kurzen prägnanten Sätze lassen einen die Handlung wie durch einen leichten Schleier betrachten, wie wenn man durch die ganzen Medikamente, die Janus verabreicht bekommt, selbst etwas benebelt wäre.

Ich habe lediglich einen Kritikpunkt: Der Roman ist in meinen Augen zu kurz. Ich hätte mir noch mehr und ausführlichere Gedanken gewünscht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 06.06.2018

Nicht so emotional wie von Colleen Hoover gewohnt, trotzdem gut

Never Never
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Broschiert: 409 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (9. März 2018)
ISBN-13: 978-3423740340
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Never Never 01/02/03
Übersetzung: Kattrin Stier
Preis: 14,95 ...

Broschiert: 409 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (9. März 2018)
ISBN-13: 978-3423740340
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Never Never 01/02/03
Übersetzung: Kattrin Stier
Preis: 14,95 €
auch als E-Book erhältlich

Nicht so emotional wie von Colleen Hoover gewohnt, trotzdem gut

Inhalt:
Charlie und Silas kannten sich schon als Babys und sind seit vier Jahren ein Paar. Doch als die Familien sich verfeinden, wird es auch für ihre Liebe schwierig, den Zwist zu überstehen. Dann erwachen die beiden plötzlich ohne Erinnerung. Mühsam müssen sie herausfinden, was passiert ist und wie sie wirklich zueinander stehen.

Meine Meinung:
Das Buch ist in drei Teile geteilt. Warum, darauf möchte ich gar nicht näher eingehen, um nicht zu spoilern. Am besten sollte man auch den Klappentext nicht lesen! Die drei Teile stellen auf jeden Fall verschiedene Episoden der Erinnerungsfindung dar.

Wer Colleen Hoover kennt und liebt wie ich, wird wahrscheinlich auch hier ein gefühlsgeladenes und emotional mitreißendes Buch erwarten. Besser sollte man aber ganz ohne Erwartungen an das Lesen herangehen, denn dieses Buch, das in Zusammenarbeit mit Tarryn Fisher entstanden ist, ist ganz anders als CoHos andere Bücher. Ich fand es trotzdem gut, denn es war zwar weniger emotional, dafür spannender als gewohnt. Und Colleen Hoovers lockerer und lebendiger Schreibstil ist auf jeden Fall zu erkennen.

Die Auflösung des Ganzen fand ich ein wenig lasch, aber okay. Ansonsten kann ich nur den übermäßigen und zudem falschen Gebrauch des Wortes „scheinbar“ bemängeln. Es müsste hier in (fast?) allen Fällen „anscheinend“ heißen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 04.06.2018

Das war mir zu wenig

Olga
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Gebundene Ausgabe: 311 Seiten
Verlag: Diogenes (12. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3257070156
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Das war mir zu wenig

Bernhard Schlink hat seinen neuen ...

Gebundene Ausgabe: 311 Seiten
Verlag: Diogenes (12. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3257070156
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Das war mir zu wenig

Bernhard Schlink hat seinen neuen Roman in drei Teile geteilt. Im ersten Teil wird über Olgas Kindheit und Jugend berichtet und darüber, wie ihre Liebe zu Herbert beginnt. Eine Liebe, die nicht sein darf und die immer wieder getrennt wird. Olga arbeitet schließlich für eine Familie, mit deren Sohn Ferdinand sie eine Art Freundschaft verbindet. Ihm erzählt sie von ihrem Leben, von Herbert und seinen Abenteuern. Und er berichtet uns über Olgas zweite Lebenshälfte. Schließlich gelangt er in den Besitz von Briefen, die Olga an Herbert geschrieben hat. Diese Briefe bilden Teil drei des Romans.

Die Handlung erstreckt sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. An Olgas Seite reisen wir Leser durch die deutsche Geschichte. Kolonialkriege, 1. und 2. Weltkrieg werden kurz gestreift. Auch die Entwicklung der Gesellschaft wird deutlich, Klassengegensätze, Machtlosigkeit der Frau und vieles mehr.

Olga erweist sich als stark und unbeugsam trotz aller Widrigkeiten. Nur leider kam ich ihr nicht nahe. Die Erzählung ist einfach zu distanziert und zu trocken. Erst die Briefe im letzten Teil des Romans bergen Gefühle. Auch der Ich-Erzähler Ferdinand blieb mir fremd. Er wirkt ziemlich blass, mein Bild von ihm ist schemenhaft.

Die Sprache empfand ich als sehr schön und zur Zeit passend. Aber die Erzählweise war mir einfach zu minimalistisch, zu distanziert und zu emotionslos. Fast wirkte das Buch auf mich wie das Grundgerüst eines Romans, der noch ausgeschmückt werden muss. Das war mir einfach zu wenig.

★★★☆☆