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Veröffentlicht am 15.03.2018

Eine humorvolle Jesus-Geschichte

Die Bibel nach Biff
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Taschenbuch: 573 Seiten
Verlag: Goldmann (1. Dezember 2002)
ISBN-13: 978-3442541829
Originaltitel: Lamb: The Gospel According to Biff, Christ’s Childhood Pal
Preis: 12,00€
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Taschenbuch: 573 Seiten
Verlag: Goldmann (1. Dezember 2002)
ISBN-13: 978-3442541829
Originaltitel: Lamb: The Gospel According to Biff, Christ’s Childhood Pal
Preis: 12,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine humorvolle Jesus-Geschichte

Inhalt:
Es soll endlich ans Licht kommen, was Jesus bzw. Josua zwischen seiner Geburt im Stall und seiner Zeit als Prediger so alles getrieben hat. Denn gerade über die Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Deshalb wird Levi, genannt Biff, der beste Freund von Gottes Sohn, wieder zum Leben erweckt und erhält den Auftrag, alles aufzuschreiben. Der Engel Raziel überwacht ihn dabei.

Meine Meinung:
Schon die ersten Seiten geben einen guten Eindruck davon, was einen im Buch erwartet, denn man kommt fast sofort ins Schmunzeln oder sogar laut Auflachen. Zu skurril und teilweise absurd ist die Geschichte, die sich Christopher Moore mit viel Fantasie zusammengereimt hat. Besonders die Dialoge zwischen dem frechen Biff und seinem Freund Josua haben es in sich.

Dabei wird Josua als ein herzensguter Mensch dargestellt, sodass auch gläubige Christen sich in ihrer Religion nicht beleidigt fühlen sollten. Allerdings stellt Moore sämtliche Religionen bzw. Teile davon immer wieder in Frage, und es lohnt sich sicher, sich darüber mal Gedanken zu machen.

Natürlich gibt es viele Anspielungen auf die Bibel. Wer sich hier auskennt, wird sicher mehr Witz erkennen als nicht bibelfeste Leser. Doch unterhaltsam sollte dieses Buch für alle möglichen Menschen sein. Der mittlere Teil ist ein klein wenig langatmig, aber Anfang und Ende sprühen nur so vor witzigen Ideen.

Schön fand ich auch die Perspektivwechsel zwischen der Rahmenhandlung von Biff und Raziel heute in Amerika und der Geschichte von Josua und Biff vor 2000 Jahren.

Christopher Moore schreibt recht flott und lebendig. Das Buch ist einfach zu lesen und hat mir großen Spaß gemacht. Der Ich-Erzähler Biff ist ein frecher, aber trotzdem netter Kerl, der für meinen Geschmack ein bisschen zu viel an Sex denkt, aber auch das ist natürlich recht witzig geschrieben.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.03.2018

Vielseitige Rezepte mit schönen Fotos

Schnell mal was Gutes
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Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Dorling Kindersley Deutschland GmbH (30. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3831034505
Preis: 19,95€

Vielseitige Rezepte mit schönen Fotos

Dieses Kochbuch ist in 5 etwa gleich ...

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Dorling Kindersley Deutschland GmbH (30. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3831034505
Preis: 19,95€

Vielseitige Rezepte mit schönen Fotos

Dieses Kochbuch ist in 5 etwa gleich große Kategorien unterteilt:
Seelenfutter
Schmeckt wie bei Oma
Express ohne Stress
Gesund und gut
- Nach dem Sport
- Brainfood
Entspannungsküche

Im Anhang gibt es ein Register, in dem man die Hauptzutaten findet und unter dem jeweiligen Stichwort dann mit Seitenangabe alle Gerichte, die diese Zutat beinhalten. So gelangt man leicht zum gewünschten Rezept.

Jedes Rezept nimmt eine Doppelseite ein, eine Seite mit Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Zubereitungsanleitung, eine Seite mit ansprechenden Fotos, wobei 2 Fotos im Buch doppelt enthalten sind. Ein Versehen oder mussten hier noch Seiten gefüllt werden?

Die Rezepte sind bunt gemischt, Fleisch- und Fischgerichte, Vegetarisches und Veganes. So sollte für jeden etwas dabei sein. Außerdem sind die Gerichte für unterschiedliche Anlässe geeignet, mal was Rusitkales, mal was Feineres, mal was Warmes, mal was Kaltes, mal was Exotisches, aber immer was Gutes.

Die benötigten Zutaten lassen sich größtenteils im normalen Supermarkt kaufen, teilweise ist aber auch der Gang zum Asialaden notwendig. Selten werden nur geringe Mengen einer Zutat gebraucht, die man nur in größeren Mengen kaufen kann und die sich nicht aufbewahren lässt, bis man wieder dasselbe kochen will.

Alle Rezepte sind für 2 Personen berechnet. Die Arbeitsanleitungen sind gut verständlich und sinnvoll. Der Anspruch, dass alle Rezepte in max. 30 Minuten nachzukochen sind, wird allerdings nicht erreicht. Obwohl ich viel Erfahrung in der Küche habe, habe ich das nicht immer geschafft bei den Gerichten, die ich bisher ausprobiert habe.

Besonders gut gefällt mir, dass unter der Zutatenliste immer auch besondere benötigte Gerätschaften wie Backpapier oder ein Pürierstab aufgeführt werden. So hat man alles gut im Blick und kann sich entsprechend vorbereiten. Außerdem gibt es bei manchen Rezepten noch zusätzliche Tipps, was man mit den Resten machen kann oder wie man ein Gericht noch besser machen oder einfach variieren kann.

Fazit:
Ein ansprechendes Kochbuch mit vielen verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten, die sich ohne allzu großen Aufwand zubereiten lassen und geschmacklich für jeden etwas zu bieten haben. Leider nicht ganz so schnell wie der Titel suggeriert, dafür aber gut.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.03.2018

Eine Erzählung - ein Klassiker

Herz der Finsternis
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Gebundene Ausgabe: 125 Seiten
Verlag: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek (2004)
ISBN-13: 978-3937793184
Originaltitel: Heart of Darkness
Preis: 4,90€
von anderen Verlagen auch als Taschenbuch, als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 125 Seiten
Verlag: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek (2004)
ISBN-13: 978-3937793184
Originaltitel: Heart of Darkness
Preis: 4,90€
von anderen Verlagen auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine Erzählung - ein Klassiker

Ich finde es immer schwer, einen Klassiker zu bewerten. Joseph Conrad selbst hielt seine Erzählung „Herz der Finsternis“ für misslungen, Kritiker empfinden sie als sein bestes Werk. Nun ja, die Geschmäcker sind eben verschieden. Zumal sich seit der Erstveröffentlichung 1899 auch einiges in unserer Gesellschaft verändert hat.

Ich muss sagen, mich hat die Geschichte an sich sehr beeindruckt, diese Reise im Kongo zum Herz der Finsternis, das am Fuß der Stanley-Fälle so ziemlich in der Mitte Afrikas in einem undurchdringlichen Urwald liegt, fast zweitausend Kilometer von der Küste entfernt. Die antikolonialistische Botschaft kommt deutlich heraus, ebenso wie das Grauen, das den Erzähler, Charlie Marlow, auf der Fahrt gepackt hält. Sein Ziel ist die innere Station der Kolonialgesellschaft, wo ein gewisser Herr Kurtz weilt. Je näher man sich ihm nähert, desto größer wird dieser Mann in jeder Hinsicht. Er ist angeblich der beste, genialste, fürsorglichste, aber auch grausamste Mensch, den es gibt.

Ich erinnerte mich an sein mieses Flehen, seine miesen Drohungen, das kolossale Ausmaß seiner trostlosen Gelüste, an die Gemeinheit, die Qual, die Angst seiner Seele. (S. 113)

Conrads Erzählung ist wortstark und sprachgewaltig, aber nicht ganz einfach zu lesen. Charlie Marlows Bericht ist eingebettet in eine kaum vorhandene Rahmenhandlung und wirkt zuweilen ein bisschen öd, wie ein Monolog. Absätze gehen oft über eine ganze Seite - auf Kosten der guten Lesbarkeit. Das muss man mögen. Ich mag es nicht.

Meine Buchausgabe der Süddeutschen Zeitung enthält noch ein Nachwort von Urs Widmer, das ich als sehr bereichernd empfand.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 07.03.2018

Wenn Träume nicht wahr werden

Fliegende Hunde
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Gebundene Ausgabe: 2243Seiten
Verlag: Ullstein fünf (9. März 2018)
ISBN-13: 978-3961010066
Preis: 20,00€
auch als E-Book erhältlich

Wenn Träume nicht wahr werden

Inhalt:
Oksana und Lena sind 16 Jahre ...

Gebundene Ausgabe: 2243Seiten
Verlag: Ullstein fünf (9. März 2018)
ISBN-13: 978-3961010066
Preis: 20,00€
auch als E-Book erhältlich

Wenn Träume nicht wahr werden

Inhalt:
Oksana und Lena sind 16 Jahre alt und beste Freundinnen - sogar mehr als das. Sie leben in Krylatowa, einem tristen (fiktiven) Vorort von St. Petersburg, der ihnen wenig Perspektive bietet. Doch beide träumen von einem besseren Leben, von Liebe und Anerkennung. Als Lena zum Modeln nach Shanghai geht, nimmt Oksana den Kampf gegen ihre überflüssigen Pfunde auf und kniet sich mit Leib und Seele in die sogenannte Leningrad-Diät, die sich an den Gegebenheiten während der Blockade der Stadt im 2. Weltkrieg orientiert.

Meine Meinung:

"Seit der ersten Klasse gingen Oksana und Lena Ranzen an Ranzen in die Schule, teilten eine Schulbank, Schokolade, Sorgen und Grippeviren. (S. 11)2

Oksana und Lena sind zwei ganz normale Mädchen mit ganz normalen Teenagerproblemen. Die eine findet sich zu dick, die andere träumt davon, reich und berühmt zu werden. Und beide sehnen sich nach Liebe und nach Zärtlichkeit. Ihre Freundschaft ist für sie verwirrend, und so ist es vor allem für Lena eine Flucht nicht nur aus Krylatowa, sondern auch aus der engen Beziehung zu Oksana, als sie für einige Monate nach China geht. War es nur „eine Phase“, was sie mit Oksana verband? In Shanghai will Lena dies herausfinden, den Mann fürs Leben kennenlernen und Karriere machen. Die Realität sieht leider anders aus - die jugendlichen Models werden wie Ware behandelt und finden sich am Rand der Prostitution wieder.

In der Zwischenzeit lenkt Oksana sich mit einer abstrusen Diät ab, meldet sich im entsprechenden Online-Forum an und gerät immer tiefer in diesen Sumpf, bis es fast zu spät ist.

Geschickt springt Wlada Kolosowa zwischen Oksana und Lena, zwischen Krylatowa und Shanghai hin und her, zeigt Parallelen und Unterschiede auf und gibt den Lesenden so ein gutes Bild von den zwei Protagonistinnen. Sie sind beide nicht unbedingt sympathisch, aber auch nicht unsympathisch. Sie haben auch ihre Fehler und Marotten. Insofern ist die Erzählperspektive mit der 3. Person gut gewählt, denn man möchte sich weder mit der einen noch mit der anderen identifizieren, sondern bleibt lieber ein bisschen auf Distanz. Mitleiden und mitbangen kann man aber mit beiden, denn man kann sie leicht ins Herz schließen.

Der Schreibstil der Autorin passt sehr gut zur Handlung. Er ist relativ klar und eindringlich und vermittelt die beschriebene Atmosphäre sehr gut. So wirken die Charaktere und auch die ganze Handlung sehr authentisch.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es hat mich gefesselt, berührt, beeindruckt und wird mir sicher noch einige Zeit im Kopf bleiben. Nur blieb mir vieles zu offen - hier hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht. Ein paar Seiten mehr wären schön gewesen.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Ullstein fünf Verlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Aktuelle Ereignisse toll verknüpft

Tod in stiller Nacht
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (2. April 2015)
ISBN-13: 978-3462047356
Originaltitel: I farans riktning
Preis: 14,99€
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Aktuelle ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (2. April 2015)
ISBN-13: 978-3462047356
Originaltitel: I farans riktning
Preis: 14,99€
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Aktuelle Ereignisse toll verknüpft

Inhalt:
An Weihnachten wird die Leiche einer Journalistin auf Sandhamn gefunden. Hat die Frau etwas herausgefunden, was ihrem Mörder nicht passte? Sie hatte über eine rechtsextreme Vereinigung recherchiert. Oder kam sie vielleicht ihrem Ex-Mann in die Quere?

Meine Meinung:
Wie schon die Vorgängerbände dieser Reihe um den Polizisten Thomas Andreasson und seine Jugendfreundin Nora Linde hat mir auch dieser Band wieder sehr gut gefallen. Man kann ihn problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, der Kriminalfall ist abgeschlossen, und die privaten Verstrickungen bekommt man automatisch mit.

Viveca Sten versteht sich hervorragend darauf, die typische schwedische Atmosphäre zu beschreiben. Spielten die bisherigen Fälle eher im Sommer, präsentiert die Autorin uns nun den nordischen Winter. Man kann die Kälte bis in die Knochen spüren. Und auch die beschriebene Dunkelheit trägt das Ihre zum Unbehagen bei. Es entsteht also allein durch diese authentischen Beschreibungen ein Gefühl des Unangenehmen. Aber auch die Handlung sorgt für Spannung und Nervenkitzel.

Geschickt verwebt Viveca Sten verschiedene Handlungsstränge und Perspektiven miteinander und führt die Lesenden immer wieder auf falsche Spuren. Über den Mörder kann man trefflich spekulieren. Mit Gewissheit kann man es nicht vor dem Ende sagen, wer hinter dem Todesfall steckt und warum.

Was mir in diesem Band nicht so gut gefallen hat, ist, dass es fast keine Berührungspunkte zwischen Thomas Andreasson und Nora Linde gibt. Beide arbeiten fast gänzlich unabhängig voneinander vor sich hin. Dabei finde ich gerade auch die Freundschaft zwischen den beiden so schön.

Die Fälle von Thomas Andreasson:
1. Tödlicher Mittsommer
2. Tod im Schärengarten
3. Die Toten von Sandhamn
4 .Mörderische Schärennächte
5. Beim ersten Schärenlicht
6. Tod in stiller Nacht
7. Tödliche Nachbarschaft
8. Mörderisches Ufer

★★★★☆