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Veröffentlicht am 25.08.2017

Rasanter und runder Abschluss der Trilogie

These Broken Stars. Sofia und Gideon (Band 3)
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Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: Carlsen (28. Juli 2017)
ISBN-13: 978-3551583710
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 19,99€
auch als E-Book erhältlich

Rasanter und runder Abschluss der Trilogie

ACHTUNG: ...

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: Carlsen (28. Juli 2017)
ISBN-13: 978-3551583710
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 19,99€
auch als E-Book erhältlich

Rasanter und runder Abschluss der Trilogie

ACHTUNG: Dies ist der 3. Band der Trilogie. Daher kann meine Rezension SPOILER zu den ersten beiden Bänden enthalten. Diese sollte man zuvor gelesen haben, um die Handlung zu verstehen. Obwohl sie an anderen Orten spielen und andere Protagonisten beteiligt sind, baut die Handlung auf den Vorgängern auf.

Inhalt:
Flynns Freundin Sofia von Avon ist schließlich auf Corinth gestrandet. Ihr Ziel ist Rache. Sie plant, Roderick LaRoux zu töten. Auch der Hacker Gideon kämpft gegen LaRoux, wenn auch mit anderen Mitteln. Und auch Tarver und Lilac sowie Jubilee und Flynn haben etwas vor. Bei einer Feier kommt es schließlich zur Katastrophe. Ist die Menschheit noch zu retten?

Meine Meinung:
Um es gleich vorweg zu sagen, dieser 3. Band der Reihe konnte mich am meisten begeistern. Schon der Einstieg war einfach genial. Ähnlich wie in den Vorgängerbänden lernen sich die Protagonisten bei einer geselligen Gelegenheit kennen, aber bei Weitem nicht sofort lieben, obwohl ein gewisses Interesse auf den ersten Blick schon da ist. Doch beiden fällt es schwer, jemandem zu vertrauen, leben und agieren sie doch aus gutem Grund jeweils im Verborgenen bzw. mit gefälschten Identitäten. Und dann steht da auch noch ein großes Hindernis zwischen ihnen, das es der Liebe sehr schwer macht.

Wie schon in den Vorgängerbänden wechselt die Perspektive zwischen den beiden Protagonisten, hier also zwischen Sofia und Gideon, wodurch man sich in diese beiden sehr gut hineinversetzen kann, da man ihre Gedanken, ihre Zweifel und Wünsche aus erster Hand mitbekommt. Dazwischen gibt es kurze Sequenzen aus der Sicht der Stimmen, die sehr aufschlussreich sind. Sofia und Gideon sind mir beide schnell ans Herz gewachsen. Ich freute mich aber auch sehr, als dann Jubilee, Flynn, Lilac und Tarver zu ihnen stießen.

Die Handlung verläuft ziemlich rasant. Weder die Protagonisten noch die Leser kommen groß zum Verschnaufen. Hier wird geflohen, verfolgt und sich versteckt, was das Zeug hält, und unsere Helden befinden sich mehr als ein Mal in höchster Gefahr. Ich war so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit beendet hatte. Natürlich war ich auch neugierig, was es nun genau mit LaRouxs Experimenten auf sich hatte und ob das Ganze für die Menschheit noch glücklich ausgehen konnte.

Immer wieder konnten mich die beiden Autorinnen mit unerwarteten Wendungen überraschen. So war es ein wirklich kurzweiliges Lesevergnügen.

Mit dem Ende bin ich voll und ganz zufrieden. Es bleiben praktisch keine Fragen mehr offen, alles wird zu einem runden Schluss gebracht. Von mir gibt es für die ganze spannende und fesselnde Trilogie eine klare Leseempfehlung.

Die Reihe:
1. These Broken Stars. Lilac und Tarver
2. These Broken Stars. Jubilee und Flynn
3. These Broken Stars. Sofia und Gideon

★★★★★

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Carlsen Verlag, der mir ein Rezensionsexemplar für die Leserunde auf wasliestdu zur Verfügung stellte.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Atmosphärischer Kriminalroman

Das Geistermädchen
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Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (31. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3499270550
Originaltitel: Thin Air
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Atmosphärischer Kriminalroman

Inhalt:
Caroline ...

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 2 (31. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3499270550
Originaltitel: Thin Air
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich

Atmosphärischer Kriminalroman

Inhalt:
Caroline und Lowry feiern Hamefarin auf Unst, einer der Shetlandinseln. Dazu sind auch ihre Freunde aus London eingeladen. Am Tag danach ist eine von ihnen, Eleanor, tot. Hat der Geist der Peerie Lizzy etwas damit zu tun?

Jimmy Perez, Sandy Wilson und Willow Reeves ermitteln gegen eine Mauer des Schweigens und ein Netz von Lügen.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 6. Band der Shetland-Krimis um den Ermittler Jimmy Perez. Der Fall ist aber in sich abgeschlossen, sodass man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings entwickeln sich die Ermittler, die in jedem Band eine Rolle spielen, von Band zu Band natürlich weiter.

Wer Ann Cleeves kennt, weiß, dass man keinen hochspannenden Roman erwarten darf, obwohl es durchaus auch sehr spannende Abschnitte gibt. Ihr Augenmerk liegt viel mehr auf der Beschreibung von Menschen und Gebräuchen. So schafft sie eine authentische Atmosphäre für einen komplizierten Kriminalfall.

Jimmy Perez und seine Kollegen stochern lange Zeit im Dunkeln. Keiner scheint ein Motiv für den Mord an Eleanor zu haben. Und immer wieder taucht ein Geistermädchen auf, das die ein oder andere Person gesehen haben will. Ist an der Legende von Peerie Lizzy doch etwas dran?

Die Reihe der Verdächtigen ist lang, und ich muss zugeben, dass ich im Lauf der 47 Kapitel praktisch jeden einmal im Visier hatte. Gekonnt streut Ann Cleeves immer wieder Verdachtsmomente aus. Mir hat es großen Spaß gemacht, hier mit zu rätseln. Und am Ende hat Cleeves mich vollkommen überrascht. Wobei ich sagen muss, dass die Lösung aber auch ein wenig konstruiert wirkt und zwar möglich, aber nicht besonders wahrscheinlich erscheint.

Die Jimmy Perez-Reihe:
1. Die Nacht der Raben
2. Der längste Tag
3. Im kalten Licht des Frühlings
4. Sturmwarnung
5. Tote Wasser
6. Das Geistermädchen

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.08.2017

Skurril, aber auch recht witzig

Und du kommst auch drin vor
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Skurril, aber auch recht witzig

Inhalt:
Die vierzehnjährige Kim muss mit ihrer Klasse zu einer Autorenlesung gehen. Sie staunt nicht schlecht, als sie sich und ihr eigenes Leben in der Geschichte der ...

Skurril, aber auch recht witzig

Inhalt:
Die vierzehnjährige Kim muss mit ihrer Klasse zu einer Autorenlesung gehen. Sie staunt nicht schlecht, als sie sich und ihr eigenes Leben in der Geschichte der Autorin Leah Eriksson erkennt, Neugierig darauf, wie es weitergeht, kauft sie sich das Buch in der nächsten Buchhandlung. Ab nun bestimmt das Buch zum Teil ihr Leben, vor allem, weil es für ihren Klassenkameraden Jasper böse aus geht. Dies will Kim zusammen mit ihrer besten Freundin Petrowna um jeden Preis verhindern.

Meine Meinung:
Von Alina Bronski habe ich schon „Scherbenpark“ mit Begeisterung gelesen und ein weiteres Buch, das mir auch gut gefallen hat. So war ich natürlich neugierig auf ihr neuestes Werk.

Die Idee ist schon mal klasse. Wer wäre nicht gerne mal eine Romanfigur? Doch für Kim wirkt das alles mehr als gruselig, sind in dem Buch doch ihre eigenen Worte und Gedanken wortwörtlich zu lesen. Ihr Verlangen, mit der Autorin darüber zu sprechen, kann ich gut verstehen. Denn die kennt Kim doch gar nicht. Woher weiß sie so genau, was in deren Leben los ist?

Der Schreibstil ist sehr einfach, was zur Altersempfehlung von 10-13 Jahren auch gut passt. Da Kim in der Ich-Form erzählt, ist die Sprache die einer Vierzehnjährigen, sodass die jungen Leser sich sicher gut in sie hineinversetzen können.

Kim ist ein ganz normales Mädchen. Der Vater hat die Familie vor kurzem verlassen, was Kim noch nicht so ganz verdaut hat. In der Schule ist sie nicht besonders gut, aber dank ihrer besten Freundin Petrowna, die ihr in allem eine große Unterstützung ist und immer eine Lösung weiß, meistert Kim ihr Leben, so gut es eben geht.

Noch besser als Kim gefiel mir die Figur der Petrowna. Sie ist ein herrlich schillernder Charakter. Mit der Autorin Leah Eriksson hatte ich aber meine Probleme. Sie benimmt sich total daneben, ist arrogant und unfreundlich, wofür es anfangs überhaupt keinen Grund gibt.

Kim und Petrowna versuchen nun, das Buch quasi auszutricksen, indem sie bewusst Kims Leben verändern. Damit wollen sie Jasper retten. Wie die beiden das anstellen, ist recht witzig und unterhaltsam. Dabei ist es natürlich auch ein bisschen spannend, ob es ihnen gelingt, denn Jasper ist ein netter Kerl, dem keiner was Böses will.

Fazit:
Eine skurrile Geschichte, die bei den jugendlichen Lesern für ein paar unterhaltsame Stunden sorgt und dabei noch ein wenig Stoff zum Nachdenken gibt.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Fesselndes Familiendrama

Die fremde Tochter
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Fesselndes Familiendrama

Inhalt:
Monsieur Cho, der Inhaber eines Teehauses in Paris, erhält überraschenden Besuch von einer jungen Dame. Zum Abschied nennt sie ihn Vater, und bevor Cho überhaupt realisiert, ...

Fesselndes Familiendrama

Inhalt:
Monsieur Cho, der Inhaber eines Teehauses in Paris, erhält überraschenden Besuch von einer jungen Dame. Zum Abschied nennt sie ihn Vater, und bevor Cho überhaupt realisiert, was da gerade geschehen ist, ist Lin Berwanger verschwunden. Cho macht sich auf die Suche nach einer Tochter, von deren Existenz er keine Ahnung hatte.

Meine Meinung:
Mir fiel der Einstieg in die Geschichte recht leicht. Ich fand es schön, wie die Zubereitung von Tee, eine Teezeremonie, beschrieben wird, obwohl ich nun nicht gerade als Teetrinker oder gar -kenner bekannt bin. Aber die Atmosphäre ist einfach gut getroffen. Der Teemeister Cho erwachte vor meinen Augen zum Leben.

Die Handlung ist in zwei Erzählsträngen ausgearbeitet. In der Gegenwart ist Cho auf der Suche nach seiner unbekannten Tochter Lin, die spurlos verschwunden ist, und vielleicht auch auf der Suche nach seiner Jugendliebe Émilie, Lins Mutter.

Die Ursprünge der Geschichte werden in Rückblenden erzählt, beginnend mit dem Jahr 1978 in Paris und China, als die ganze Tragödie begann.

Mir persönlich hat der Teil, der heute spielt, besser gefallen, unter anderem, weil Émilie hier quasi nicht auftaucht. Sie ist ein recht anstrengender Charakter. Obwohl ich von mir behaupten möchte, dass ich gut über meinen eigenen Tellerrand hinausschauen und mich in die unterschiedlichsten Personen hineinversetzen kann, blieb mir Émilie recht fern. Ihr ewiges Selbstmitleid, ihre Hoffnungslosigkeit und ihre wiederkehrende Depression zehrten an meinen Nerven.

Beschreibt Anja Jonuleit anfangs nur eine unglückliche Liebe und ein problematisches Mutter-Tochter-Verhältnis, entwickelt sich die Geschichte zum Ende hin immer mehr zu einem spannenden Krimi.

Insgesamt hat mich dieser Roman sehr gefesselt. Doch an einigen Dingen habe ich mich gestört. Manches blieb für mich unklar. Vorhaben, die eigentlich hätten klappen sollen, gingen ohne Erklärung schief. Was im echten Leben nicht mal so locker geht, ging in diesem Roman ganz problemlos. Hier hätte ich mir noch ein paar erklärende Worte gewünscht, wie es dazu kommt. An diesen Stellen hatte ich einfach das Gefühl, hier wird die Wirklichkeit zurechtgebogen, damit der Roman seinen Gang gehen kann.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.08.2017

Fragen über Fragen

Was kann einer schon tun?
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Gebundene Ausgabe: 112 Seiten
Verlag: Oetinger (21. August 2017)
ISBN-13: 978-3789108679
empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Preis: 8,99€
auch als E-Book erhältlich


Fragen über Fragen

Inhalt:
In vier ...

Gebundene Ausgabe: 112 Seiten
Verlag: Oetinger (21. August 2017)
ISBN-13: 978-3789108679
empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Preis: 8,99€
auch als E-Book erhältlich


Fragen über Fragen

Inhalt:
In vier fiktiven Gesprächen sucht Peer Martin nach Antworten, nach Lösungen zur Rettung der Welt. Ob er sich nun mit seiner Hündin Lola „unterhält“, mit einem jungen deutschen Au-pair-Mädchen, mit einem illegal nach Kanada eigereisten Flüchtling aus Somalia oder mit seinem zehnjährigen Sohn, spielt dabei gar nicht so die große Rolle. Jeder hat etwas zur Lösung beizutragen.

Meine Meinung:
Das Büchlein ist etwa in DIN A 6-Format, also sehr handlich. Mit seinen nur gut einhundert Seiten wirkt es auch recht übersichtlich, und man sollte meinen, dass man es innerhalb kürzester Zeit gelesen hat und beiseitelegen kann. Das kann man natürlich tun. Besser wäre es aber vielleicht, wenn man immer nur einen kurzen Abschnitt, zum Beispiel eins der Gespräche, lesen und das Gelesene nachwirken lassen würde. Eigene Gedanken dazu sind bestimmt auch nicht verkehrt. Auch wenn der Text nur recht kurz ist, steckt in diesem Buch doch so viel Weisheit. Jeder Satz, jedes Wort ist wichtig und fordert uns heraus. Man kann dieses Buch sicher auch mehrmals lesen und immer wieder Neues darin entdecken.

Schon das Cover und das Vorsatzpapier finde ich klasse. Hier findet man eine enorme Ansammlung von Köpfen, die ganz verschiedene Menschen aus der ganzen Welt darstellen. Es sind einerseits Individuen, zusammen sind sie aber eine schier unüberschaubare Menge von Menschen, die alle in die gleiche Richtung blicken – und dann eben zusammen auch etwas bewirken können.

Obwohl die verschiedenen Gespräche nur relativ kurz sind, sind sie doch sehr intensiv. Es werden verschiedene Fragen besprochen. Zum Beispiel, woher die Angst vor Fremden kommt. Oder wo Toleranz aufhört. Dabei fühlt man sich als Leser direkt in das Gespräch integriert und damit auch aufgefordert, über die Fragen und aktuellen Probleme nachzudenken und sich zu überlegen, wie unsere Welt noch zu retten ist. Was man als Einzelner tun kann, um seinen Teil dazu beizutragen. Denn dass einer allein die Welt nicht retten kann, dürfte klar sein. Aber alle zusammen – oder zumindest viele zusammen – können es schaffen.

Trotz aller Probleme, die die Welt hat und die hier angesprochen werden, schafft es Peer Martin durch seinen einzigartigen Schreistil doch immer wieder, den Leser zum Schmunzeln zu bringen.

Auch wenn dieses Buch als Jugendbuch eingeordnet ist, fände ich es schade, es auf diese Zielgruppe zu beschränken. Jeder sollte es lesen und sich davon inspirieren lassen, sich dazu ermutigen lassen, aktiv zu werden, und wenn es nur im ganz Kleinen ist. Wichtig ist, dass wir uns nicht von Angst und Hass lähmen lassen und jeden Tag von Neuem für eine bessere Welt eintreten.

★★★★★

Herzlichen Dank an den Oetinger Verlag, der mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.