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Veröffentlicht am 28.12.2016

Eine tolle Aschenputtel-Adaptation

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Inhalt:
Cinder lebt mit ihren zwei Stiefschwestern und ihrer Stiefmutter in Neu-Peking. Ganz gemäß dem Märchen ist sie für die Drecksarbeit zuständig, während die Schwestern von der Mutter nach Strich ...

Inhalt:
Cinder lebt mit ihren zwei Stiefschwestern und ihrer Stiefmutter in Neu-Peking. Ganz gemäß dem Märchen ist sie für die Drecksarbeit zuständig, während die Schwestern von der Mutter nach Strich und Faden verwöhnt werden. Cinder verdient als Mechanikerin den Lebensunterhalt für die Familie. An ihrem Marktstand lernt sie eines Tages Prinz Kaito kennen. Und wieder angelehnt an das Märchen steht ein kaiserlicher Ball an, zu dem nur die Schwestern gehen sollen, nicht aber Cinder. Denn Cinder ist kein gewöhnliches Mädchen, sie ist ein Cyborg und damit aus der Gesellschaft ausgegrenzt, was Prinz Kai aber nicht weiß …

Meine Meinung:
Melissa Meyer ist es hervorragend gelungen, das Märchen von Aschenputtel (engl. Cinderella —> Cinder) umzuschreiben und zu erweitern. Cinder ist einem sofort sympathisch. Sie hat das Herz am rechten Fleck und setzt sich auch mal für andere ein. Ihre beste Freundin ist Iko, eine Androidin, also eine Art Roboter. Allerdings haben hier die Androiden zum Teil auch Gefühle, sodass man zu ihnen eine Beziehung aufbauen kann. Mir hat das Miteinander von Mensch und Technik hier sehr gut gefallen. Es wirkte richtig natürlich.

Dramatisch wird die Geschichte dadurch, dass auf der Erde eine Seuche grassiert, die Blaue Pest, auch Letumose genannt. Bald sieht es so aus, als könnte Cinder bei der Bekämpfung als Testperson mitwirken. Doch hat die Autorin immer wieder neue Ideen und Überraschungen auf Lager, wenn auch das große Ganze früh zu erahnen ist. Das tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch.

Fazit:
Das Buch bietet Neues und Altes und verbindet beides auf charmante Weise. Ich kann dieses Buch für Leser ab 12 Jahren wärmstens empfehlen.

Die Reihe:
1. Wie Monde so silbern
2. Wie Blut so rot
3. Wie Sterne so golden
4. Wie Schnee so weiß

Veröffentlicht am 26.12.2016

Eine fesselnde und bewegende Geschichte vor aktuellem Hintergrund

Grenzlandtage
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Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Oetinger Taschenbuch; Auflage: 1 (9. Dezember 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841504692
Empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Preis: 13,99€
auch als E-Book erhältlich

Eine ...

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Oetinger Taschenbuch; Auflage: 1 (9. Dezember 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841504692
Empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Preis: 13,99€
auch als E-Book erhältlich

Eine fesselnde und bewegende Geschichte vor aktuellem Hintergrund

Inhalt:

Auf einer winzigen griechischen Insel will die siebzehnjährige Jule sich aufs Abi vorbereiten und dabei ein bisschen entspannen. Aber es kommt ganz anders. Jule trifft auf den verletzten Asman, der sich illegal auf der Insel aufhält, ein Flüchtling, der nach Schweden weiter will. Anfangs ist Jule neugierig, will helfen, doch schon bald wird sie immer mehr in Asmans Leben hineingezogen, bis die beiden sich schließlich verlieben und alles immer komplizierter wird …

Meine Meinung:
Peer Martin konnte mich schon mit „Sommer unter schwarzen Flügeln“ und „Winter so weit“ von seinen Fähigkeiten überzeugen. Auch dort geht es um syrische Flüchtlinge, und es wird deutlich, dass Martin weiß, wovon er schreibt – alles ist gut recherchiert. Es steckt viel Herzblut in den Werken dieses Autors, was das Lesen zu einem besonders ergreifenden Ereignis macht.

Antonia Michaelis lese ich schon lange sehr gerne. Ich mag es, dass sie immer wieder unbequeme Themen aufgreift und über nicht alltägliche Menschen schreibt. Mit „Die Attentäter“ hat sie sich vor kurzem schon einmal mit dem Themenkomplex Flüchtlinge und Islamischer Staat beschäftigt.

Nun war ich sehr gespannt auf das gemeinsame Werk dieser zwei beeindruckenden Autoren, an das ich mit hohen Erwartungen heranging. Ich wurde nicht enttäuscht! Beide können mit einem wunderschönen Schreibstil punkten, und ihre Zusammenarbeit wirkt sehr harmonisch.

Sehr detaillierte Beschreibungen lassen einen gedanklich schnell mit Jule ans Mittelmeer reisen, das Meer spüren, die Kräuter riechen. Man hat diese malerische Kulisse vor dem inneren Auge und bekommt erst mal Fernweh. Doch genauso tief empfindet man später auch die anderen Szenen, die nicht ganz so friedlich sind, die schockieren. Die fesselnde Erzählweise und die zum Teil recht außergewöhnliche Sprache halten den Leser fest, ziehen ihn tief in die Geschichte hinein.

Der größte Teil der Geschichte ist aus Jules Sicht in der 3. Person geschrieben. Kürzere Abschnitte gibt es aber auch aus Asmans Perspektive, sodass man beiden Protagonisten sehr nahe kommt und in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen kann. So entsteht ein umfassendes Bild des Geschehens und man kann die Handlungen der jeweiligen Personen sehr leicht nachvollziehen und verstehen.

Jules Entwicklung fand ich absolut plausibel und sehr gut dargestellt. Anfangs ist sie ein ganz normaler deutscher Teenager, vom Bürgerkrieg in Syrien hat sie wohl schon gehört, auch dass es viele Flüchtlinge gibt und viele davon auf der Flucht umkommen. Doch das ist alles weit weg von ihr und betrifft sie nicht wirklich. Bis sie auf dieser kleinen Mittelmeerinsel direkt damit konfrontiert wird. Jule hat das Herz am rechten Fleck und will helfen, fühlt sich dabei aber bisweilen auch recht hilflos, weiß nicht, was das Beste für die Flüchtlinge ist, weiß nicht, ob sie ihnen überhaupt vertrauen kann. Sie muss einige Entscheidungen treffen, die ihr nicht leichtfallen. Sie muss Verantwortung übernehmen und wächst dabei über sich selbst hinaus.

Fazit:
„Grenzlandtage“ ist ein sehr bewegender Jugendroman vor dem aktuellen Hintergrund der Flüchtlings“krise“. Er verschafft einen Blick auf die Menschen, die auf der Flucht sind, auf ihre jeweiligen Schicksale, aber auch auf die Menschen, die ihnen helfen wollen. Es ist ein nachhaltiges Buch, das zum Nachdenken anregt und dazu, sich zu informieren. Trotz aller Probleme ist es aber auch eine wunderschöne Liebesgeschichte

★★★★★

Herzlichen Dank an den Oetinger Verlag und Literaturschock für das Testleseexemplar.

Veröffentlicht am 21.12.2016

Diät in der Variante Low Carb High Fat

Easy. Überraschend. Low Carb.
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Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Becker Joest Volk Verlag; Auflage: 1 (2. Dezember 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3954531127
Größe: 24 x 2,5 x 28,7 cm
Gewicht: 1225g
Preis: 29,95€

Diät in der ...

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Becker Joest Volk Verlag; Auflage: 1 (2. Dezember 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3954531127
Größe: 24 x 2,5 x 28,7 cm
Gewicht: 1225g
Preis: 29,95€

Diät in der Variante Low Carb High Fat

Nach einer mehrseitigen Einführung in Low Carb im Allgemeinen und dieses Kochbuch im Speziellen, findet man schon den Rezeptteil, der untergliedert ist in
– Aufstriche und Brote
– Fleisch
– Fisch
– Vegetarisch
– Schnelle Gerichte
– Frühstücksideen und Desserts
Das Buch schließt mit einem Index, wo alle Rezepte alphabetisch mit Seitenzahl aufgeführt sind, und einem Beilagenregister ab. Damit findet man seine Lieblingsrezepte sehr schnell wieder.

Alle Rezepte sind Low Carb High Fat und glutenfrei. Mit dem Mengenrechner des Verlags kann man alle Rezepte für den eigenen Kalorienbedarf anpassen. Auch die Einkaufslisten kann man dort anpassen und sich aufs Smartphone schicken oder ausdrucken.

Die Rezepte sind sehr ansprechend gestaltet, die Speisen jeweils auf einem ganzseitigen Foto abgebildet. Es werden sowohl die Zubereitungszeit als auch die Nährwerte angegeben. Zwar bestehen die Hauptgerichte meist aus Fleisch oder Fisch und Beilage, aber da die Zutaten für die Beilage extra angegeben sind, kann man leicht neue Kombinationen kreieren.

Die Zubereitung ist gut beschrieben, sodass das Nachkochen kein Problem darstellt. Ganz so hübsch wie auf den Fotos sieht es bei mir zwar nicht aus, aber geschmacklich ist an den Rezepten nichts auszusetzen. Alles, was ich bisher probiert habe, hat mir wirklich sehr gut geschmeckt.

Mein Problem ist eher, dass einige „exotische“ Zutaten bei uns im Dorf nicht zu bekommen sind und dass der Preis für etliche Zutaten einfach mein Budget übersteigt. Diät war eben schon immer etwas teurer.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Becker Joest Volk Verlag und vorablesen für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Gefiel mir besser als der erste Band

Das Juwel - Die Weiße Rose
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Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (25. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422439
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: The White Rose
Preis: 16,99€
auch ...

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (25. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422439
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: The White Rose
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich



Gefiel mir besser als der erste Band

Inhalt:

Violet flieht zusammen mit dem Gefährten Ash, in den sie sich verliebt hat, und ihrer Freundin Raven aus dem Juwel. Aber das ist gar nicht so einfach, denn überall lauern die Soldaten. Doch haben die drei unerwartete Unterstützer, mit deren Hilfe sie es schließlich in ein sicheres Haus schaffen. Hier lernt Violet, dass sich ihre Gabe nicht in dem erschöpft, was sie bisher bewirken kontte, sondern dass sie viel mächtiger ist, als sie es sich vorstellen konnte. Damit ist sie eine unverzichtbare Waffe der Rebellion gegen den Adel.

Meine Meinung:
Die Handlung geht nahtlos dort weiter, wo sie im 1. Band endete. Zwar werden hier und da noch mal kleine Erinnerungsfetzen aus dem Vorgängerband eingestreut, aber nicht so viel, dass man die größeren Zusammenhänge daraus herleiten könnte. Man sollte „Das Juwel. Die Gabe“ also unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Leider ist im 2. Band keine Landkarte enthalten, wie es im 1. der Fall war. Dabei hätte man diese gerade jetzt gut gebrauchen können, um die Flucht zu verfolgen. Aber natürlich geht es auch ohne.

Das Erzähltempo ist recht hoch – bedingt auch durch die einfachen, in der Regel kurzen Sätze. Viele spannende Szenen lassen einen Kapitel um Kapitel verschlingen. Mehr als ein Mal kommt Violet oder eine der anderen Personen in Bedrängnis und man muss um sie bangen. Dabei stellt sich immer mehr heraus, dass es bereits eine breite Bewegung gibt mit dem Ziel, den Adel zu stürzen. Doch wer gehört zur Rebellion, wem kann man vertrauen?

Während mich Violet im 1. Band ziemlich nervte, weil sie so stereotyp dargestellt war und ich viele ihrer Handlungen beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte, weil sie einfach zu pubertär waren, merkt man nun, dass sie sich enorm weiterentwickelt hat. Sie wirkt viel erwachsener, obwohl sie erst 16 Jahre alt ist, und verhält sich reifer und verantwortungsbewusster. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Wie schon der 1. Band endet auch der 2. mit einem bösen Cliffhanger, der extrem neugierig auf die Fortsetzung macht, die voraussichtlich im Mai 2017 unter dem Titel „Der schwarze Schlüssel“ erscheinen wird.

Die Juwel-Reihe:
1. Die Gabe
2. Die weiße Rose
3. Der schwarze Schlüssel (ET voraussichtlich 24. Mai 2017)

★★★★★

Veröffentlicht am 18.12.2016

Ein beachtenswerter Familien- und Gesellschaftsroman

Geister
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Gebundene Ausgabe: 864 Seiten
Verlag: Piper (4. Oktober 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492057370
Originaltitel: The Nix
Preis: 25,00€
auch als E-Book erhältlich

Ein beachtenswerter Familien- und ...

Gebundene Ausgabe: 864 Seiten
Verlag: Piper (4. Oktober 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492057370
Originaltitel: The Nix
Preis: 25,00€
auch als E-Book erhältlich

Ein beachtenswerter Familien- und Gesellschaftsroman

Inhalt:

Samuel geht mehr schlecht als recht durchs Leben. Immer wieder trifft er Entscheidungen, die er später bereut. Als er für seine Mutter als Leumundszeuge einspringen soll, wird sein Leben auf den Kopf gestellt. Wie kann er Gutes über die Frau sagen, die ihn als Elfjährigen quasi über Nacht bei seinem Vater zurückgelassen hat und zu der er seit über zwanzig Jahren keinerlei Kontakt hatte?

Es bietet sich ihm hier die Chance, etwas über die Beweggründe seiner Mutter zu erfahren und mit ihr und auch mit sich selbst Frieden zu schließen. Je mehr er recherchiert, desto mehr Geheimnisse der Vergangenheit kommen ans Licht.

Meine Meinung:
„Geister“ ist der Debütroman des 38-jährigen US-Amerikaners Nathan Hill, der in St. Paul, Minnesota, an der University of St Thomas Englische Literatur unterrichtet. Er besticht durch eine gut verständliche, aber sehr schöne Sprache und einen ruhigen Erzählstil. Hill nimmt sich Zeit, um seine Charaktere aufzubauen, gibt allen den Raum, den sie brauchen, um zu einer plastischen, lebensechten Figur zu werden. Die Protagonisten treffen immer wieder schlechte Entscheidungen, doch der Autor schafft es, uns Lesern klarzumachen, wie es zu diesen falschen Entscheidungen kommt. Er zeichnet detaillierte Bilder dieser Personen und auch der amerikanischen Gesellschaft. Die Studentenbewegung von 1968, die Bestechlichkeit der Politiker, die Willkür der Polizei, aber auch norwegische Geistergeschichten sind seine Themen.

Der Roman ist in 10 Teile untergliedert, die 1968, 1988 oder 2011 spielen, aber nicht chronologisch angeordnet sind. So ergibt sich ganz allmählich durch die Ereignisse der Gegenwart und die Rückblicke in die Vergangenheit ein umfassendes Bild von Samuels Leben sowie das seiner Mutter und seines Großvaters. Nathan Hill beginnt viele Handlungsfäden, unterbricht sie wieder, führt sie später fort, führt sie zusammen und verknüpft sie schließlich zu einer großen Geschichte. Hierbei verlangt er dem Leser ein enormes Durchhaltevermögen und einen langen Atem ab. Diesen langen Atem hat er auch selbst bewiesen. Einige Szenen hätte ich mir weniger detailliert und langgezogen gewünscht. Doch auch wenn der Roman einige Längen aufweist, konnte er mich insgesamt wirklich fesseln. Ich habe durchweg alle Charaktere als interessant empfunden und wollte mehr über sie erfahren.

Der Schluss ist nicht unbedingt spektakulär, lässt mich aber doch sehr befriedigt zurück. Alle meine Fragen wurden beantwortet.

Fazit:
Ein lesenswerter Schmöker für Leser, die eine schöne Sprache zu schätzen wissen und das nötige Durchhaltevermögen mitbringen.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Piper Verlag und die buchflüsterer für das Rezensionsexemplar.