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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Protagonisten sind überhaupt nicht mein Fall

Diesmal für immer
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Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (25. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596195510
Originaltitel: Baby be mine
Preis: 9,99 €

Die Protagonisten sind überhaupt nicht ...

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (25. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596195510
Originaltitel: Baby be mine
Preis: 9,99 €

Die Protagonisten sind überhaupt nicht mein Fall

Inhalt:

Meg lebt mit ihrem Freund Christian und ihrem einjährigen Sohn Barney in Frankreich. Sie könnte glücklich sein, doch trägt sie ein Geheimnis mit sich herum, das ihr das Leben schwermacht: Barney ist das Kind des weltberühmten Rockstars Johnny Jefferson. Doch weder Johnny noch Christian wissen das. Meg muss eine Entscheidung treffen.

Meine Meinung:
„Diesmal für immer“ ist die Fortsetzung von „Du bist mein Stern“. Allerdings muss man den 1. Band nicht unbedingt gelesen haben. Ich kenne ihn nicht und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir irgendwelche Vorkenntnisse fehlen würden. Was man für das Verständnis der Beziehungen zwischen den Protagonisten wissen muss, wird hier noch einmal wiederholt.

Paige Toon entführt uns in die Welt der Schönen, Reichen und Berühmten. Diese Welt wird so dargestellt, wie man sie sich als Laie vorstellt, mit Alkohol, Drogen, Geld und Skandalen. Das Buch ist in einer einfachen Sprache flüssig geschrieben, die Handlung in sich logisch aufgebaut.

Und doch konnte mich die Geschichte überhaupt nicht erreichen. Mir waren sowohl Christian als auch Johnny dermaßen unsympathisch und ich konnte nicht mal ansatzweise nachvollziehen, was Meg an den beiden findet. Beide behandeln sie wie den letzten Dreck und führen sich wie die größten Idioten auf. Und Meg lässt sich das einfach gefallen und versinkt in Selbstmitleid und jammert vor sich hin. Ehrlich, mir ging das schon nach ein paar Seiten ziemlich auf die Nerven. Auch wie sie wie eine Glucke über den kleinen Barney wacht, war mir einfach zu extrem.

Mehr als drei Sterne sind da leider nicht drin. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich dieses Genre normalerweise nicht lese. Das ist mir einfach zu oberflächlich. Wer sich aber für Promi-Klatsch und -Tratsch interessiert, ist hier genau richtig und wird das Buch bestimmt mögen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rückblick auf eine besondere Liebe und ein ungewöhnliches Leben

Das Geheimnis der Queenie Hennessy
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Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596030699
Originaltitel: The Love Song of Miss Queenie Hennessy
Preis: 9,99 €

Rückblick ...

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596030699
Originaltitel: The Love Song of Miss Queenie Hennessy
Preis: 9,99 €

Rückblick auf eine besondere Liebe und ein ungewöhnliches Leben

Als Hardcover-Ausgabe erschien das Buch 2014 unter dem Titel „Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry“ mit dem Untertitel „Das Geheimnis der Queenie Hennessy“. Bei der Taschenbuch-Ausgabe wurden nun quasi Haupt- und Untertitel einfach vertauscht, warum auch immer.

Vom Verlag wird dieses Buch als Nachfolgeband zu „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ bezeichnet. In gewisser Weise ist es das auch. Man muss das erste Buch aber nicht kennen, um das zweite zu verstehen.

Ich habe die Pilgerreise vor drei Jahren gelesen und kann mich kaum noch erinnern. Nur so viel: Harold bekommt einen Brief von seiner ehemaligen Kollegin, in dem sie sich von ihm verabschiedet, da sie todkrank ist. Spontan macht Harold Fry sich zu Fuß auf den Weg quer durch ganz England, um Queenie Hennessy noch einmal zu sehen. Dabei erlebt er die wunderbarsten Dinge. Und er schickt Queenie eine Botschaft, in der er sie bittet, auf ihn zu warten. Genau dies wird hier im zweiten Buch auch noch einmal wiederholt.

Während sich die Pilgerreise ganz um Harold Fry drehte, lesen wir nun, was Queenie Hennessy eigentlich mit Harold Fry verbindet, außer dass sie in derselben Firma gearbeitet haben. Queenie war damals in Harold verliebt und liebt ihn bis heute. Sie hat ihm nie etwas davon gesagt, denn Harold ist verheiratet und hat einen Sohn. Obwohl Queenie sich eigentlich damit begnügen wollte, Harold aus der Entfernung zu lieben, machte ihr das Leben einen Strich durch die Rechnung und konfrontierte sie mit Komplikationen.

Während Queenie nun im Hospiz auf Harold wartet, schreibt sie ihm einen langen Brief, in dem sie ihm ihre Gefühle darlegt, in dem sie ein Geständnis macht und ihre Schuld bekennt. Ein Leben lang hat sie sich damit gequält, nun schreibt sie sich alles von der Seele. Nebenbei erzählt sie auch von den anderen Hospiz-Patienten, von den Nonnen und den Betreuern. Mit einer genauen Beobachtungsgabe und viel Einfühlungsvermögen werden die Charaktere zum Leben erweckt. Viele der Patienten begleiten wir, bis der Bestatter sie abholt. So ist die Geschichte einerseits immer wieder sehr traurig, auf der anderen Seite gibt sie aber auch Hoffnung. Besonders schön fand ich die folgende Aussage:

Der Himmel und die Sonne sind immer da. Was kommt und geht, sind die Wolken. (S. 199)

Eigentlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Allerdings war es mir an manchen Stellen zu langatmig. Auch gab es immer wieder Wiederholungen, die nicht nötig gewesen wären.

Der Schluss brachte eine überraschende Wende, was ich toll fand, auch wenn es mir nicht ganz logisch erschien.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine skurrile und surreale Geschichte

Wunderlich fährt nach Norden
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Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (23. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596030378
Preis: 9,99 €

Eine skurrile und surreale Geschichte

Inhalt:
Wunderlich ist 43 ...

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (23. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596030378
Preis: 9,99 €

Eine skurrile und surreale Geschichte

Inhalt:

Wunderlich ist 43 Jahre alt, geschieden, und nun verlässt ihn auch seine neue Liebe, Marie, gleich auf der ersten Seite. Etwas hilflos bleibt Wunderlich zurück. Da meldet sich sein Handy zu Wort. „Guck nach vorn.“, schreibt ihm Anonym. Und das wird nicht die einzige Botschaft eines schier allwissenden Wesens bleiben. So kommt es, dass Wunderlich sich in den Zug setzt und eine Reise in den Norden antritt. Dabei begegnet er einigen Menschen, die er schätzen lernt, obwohl oder weil sie sich in besonderer Weise von der Masse abheben. Wunderlich wird verändert von seiner Reise zurückkehren.

Meine Meinung:
Mir hat der Schreibstil von Marion Brasch sehr gut gefallen. Er wirkt frisch und ehrlich. Er lässt Wunderlich als einen einfachen, aber freundlichen Mann erscheinen. Mir waren der Protagonist und auch die meisten anderen Charaktere recht sympathisch. Viele Menschen, mit denen Wunderlich auf seiner Reise zu tun bekommt, sind etwas ganz Besonderes. Alle tragen ihr Päckchen mit sich herum und jeder hat seine eigene Art, sein Leben zu handhaben. Im Gegensatz zu Wunderlich brüten sie aber weniger über der Zukunft – sie leben im Hier und Jetzt. Das ist etwas, was auch Wunderlich guttun würde und was er von ihnen lernen kann.

Der Roman hat eine humorvolle Note, die sich unter anderem in der Kommunikation zwischen Wunderlich und Anonym äußert, aber auch über manch anderen Dialog kann man schmunzeln. Mit der surrealen Komponente kam ich dagegen nicht so gut zurecht. Mal sind Personen da, dann wieder nicht. Manche kann nur Wunderlich sehen, aber die anderen nicht. Dazu das kommunizierende Handy. Es ist verwirrend, und ich bin mir nicht sicher, was mir die Autorin damit sagen will. Es macht Spaß, das zu lesen, ist etwas Neues, Besonderes. Aber am Ende hat es mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, da es keinen Erklärungsversuch gibt.

Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, runde daher wohlwollend auf 4 auf.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Er läuft und läuft und läuft ...

Am Ende aller Zeiten
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Broschiert: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596037049
Originaltitel: The End of the World Running Club
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Er ...

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596037049
Originaltitel: The End of the World Running Club
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Er läuft und läuft und läuft …

Inhalt:

Edgar ist ein ganz normaler durchschnittlicher Mann. Er lebt mit Frau und zwei kleinen Kindern in Edinburgh, versucht sich vor der Verantwortung zu drücken, wo es nur geht und rettet sich lieber in den Alkohol anstatt mal die Windeln zu wechseln. Kurz: Er hat sein Leben satt.

Als ein Asteroidenschauer auf die Erde niedergeht und die Britischen Inseln mehr oder weniger komplett verwüstet, beginnt Ed ums Überleben und um seine Familie zu kämpfen. Bei der Evakuierung wird er von den anderen getrennt und muss sich zu Fuß 500 Meilen weit quer durchs Land schlagen, wenn er sie wiedersehen will, und das innerhalb von drei Wochen.

Meine Meinung:
Anfangs hatte ich große Probleme mit dieser Geschichte. Ed ist ein total langweiliger und unsympathischer Mensch, den ich im richtigen Leben nicht unbedingt zu meinen Freunden zählen würde. Und deshalb war es mir auch ziemlich egal, wie es ihm ergeht, ob er irgendetwas schafft oder nicht. Auch die häufigen Zeitsprünge halfen mir nicht gerade, leicht in die Geschichte hineinzufinden. Mit der Zeit ging es dann aber.

Nach der Kurzbeschreibung hatte ich eine hochspannende Story erwartet. Die habe ich leider nicht bekommen. Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr zäh und nichtssagend. Die Handlung erschien mir oft sehr unglaubwürdig. Der Niedergang der Zivilisation ging mir definitiv zu schnell, und unsere Helden kamen doch immer wieder ganz gut durch. Hier hätte ein wenig mehr Dramatik nicht geschadet.

Mir scheint aber, Adrian J Walker wollte hier gar keinen Endzeitthriller abliefern, sondern einen Entwicklungsroman. Sein Hauptaugenmerk lag gar nicht auf dem postapokalyptischen Setting, sondern auf dem Laufen. Hierüber wird so viel philosophiert. Für Jogger, Marathonläufer usw. ist das Buch womöglich interessanter als für mich.

Schließlich kam ab ca. der Hälfte des Buches doch noch etwas Schwung in die Geschichte. Es passierten unvorhersehbare Dinge, die dann auch für große Spannung beim Lesen sorgten, sodass ich ab hier das Buch richtig genießen konnte.

Leider konnte mich der Schluss dann wieder nicht überzeugen. Es blieben für mich am Ende einfach zu viele Fragen offen.

★★★☆☆

Vielen Dank an den Fischer Verlag und LovelyBooks für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Geflecht von Lügen und eine dramatische Entwicklung

Bittere Lügen
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Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596197361
Originaltitel: The Boy That Never Was
Preis: 9,99 €

Ein Geflecht von Lügen ...

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596197361
Originaltitel: The Boy That Never Was
Preis: 9,99 €

Ein Geflecht von Lügen und eine dramatische Entwicklung

Inhalt:

Harry und Robin leben mit ihrem dreijährigen Sohn Dillon in Tanger, Marokko. Das kleine Familienglück liegt in Scherben, als ihr Haus bei einem Erdbeben einstürzt. Der schlafende Dillon war allein im Haus, seine Leiche konnte jedoch nie geborgen werden. Die Eltern versuchen in ihrer Heimat Dublin einen Neuanfang. Doch Harry leidet sehr unter dem Verlust seines Kindes und kann sich mit dessen Tod nicht abfinden. Fünf Jahre später meint er, in Dublin Dillon zu sehen. Weder Polizei noch Robin nehmen ihn ernst.

Meine Meinung:
Größtenteils erleben wir die Geschichte aus zwei Perspektiven, nämlich der von Harry und der von Robin, die sich kapitelweise abwechseln. Am Ende kommt auch noch eine dritte Person zu Wort, die eine wichtige Rolle spielt, was dem Leser aber erst dann bewusst wird.

Hinter dem Pseudonym Karen Perry verbirgt sich das Autorenduo Karen Gillece und Paul Perry. Zusammen haben sie es geschafft, sowohl die weibliche als auch die männliche Sicht- und Verhaltensweisen plausibel darzustellen. Denn Harry und Robin gehen mit derselben Situation ganz anders um. Die Autoren wecken beim Leser Verständnis für beide.

Anfangs fand ich den Roman zwar ganz interessant, aber etwas langatmig. Die Einführung der Protagonisten und des Plots war mir einerseits zu ausschweifend, andererseits aber nicht tiefgründig genug. Statt oberflächlicher Beschreibungen hätte ich mir gewünscht, dass die Autoren etwas mehr in die Tiefe gehen. Auch mehr Emotionen hätten angesichts der Thematik nicht geschadet.

In der zweiten Romanhälfte nimmt die Handlung aber definitiv an Fahrt auf. Hier passiert so viel. Es kommen immer mehr Lügen ans Licht, sodass man schon bald das Gefühl bekommt, dass das einfach nicht mehr gutgehen kann, dass man auf eine Katastrophe zusteuert. Das hat mir richtig gut gefallen, wie sich das so nach und nach für den Leser entwickelt. Es wird immer spannender. Man bekommt immer mehr Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche. Und auch wenn man das Verhalten der ein oder anderen Person als falsch empfindet, kann man doch nachvollziehen, warum so gehandelt wird, je mehr sich das Geflecht der Lügen zusammenzieht.

Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich „Bittere Lügen“ schließlich doch stark fesseln und für sich einnehmen. Ein Spannungsroman, der den größten Albtraum aller Eltern beschreibt.

★★★★☆