Gut zu lesen, aber nicht gerade mitreißend
Aller Liebe AnfangTaschenbuch: 224 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596196418
Preis: 9,99
Gut zu lesen, aber nicht gerade mitreißend
Inhalt:
Stella lernt ...
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596196418
Preis: 9,99
Gut zu lesen, aber nicht gerade mitreißend
Inhalt:
Stella lernt Jason im Flugzeug kennen, später heiraten sie, bekommen eine Tochter und ziehen in eine Stadtrandsiedlung. Jason ist beruflich viel unterwegs, Stella mit dem Kind allein. Nur ihre Arbeit als Krankenpflegerin, wo sie drei Patienten stundenweise in deren Zuhause betreut, holen sie ein bisschen aus der Lethargie heraus. Als eines Tages ein Fremder klingelt und einfach mit ihr reden will, beginnt ein Albtraum.
Meine Meinung:
Wirklich begeistern konnte mich Judith Hermann leider nicht. Das Buch ist gut zu lesen, wenn auch der Schreibstil eher an einen Grundschüler erinnert. Einfache Sätze, viele Aufzählungen. Fragesätze ohne Fragezeichen. Dies führt dazu, dass man wie durch eine Wattehülle auf die Protagonisten und ihr Handeln schaut, alles wirkt gedämpft und farblos.
Sicher wird dadurch Stellas Leben gut charakterisiert, denn genau so empfindet sie es wohl: farblos. Selbst als sie es dann mit einem Stalker zu tun bekommt, ändert sich daran nichts. Stella entwickelt Angst vor dem Fremden, doch auch die Angst wirkt farblos und nicht wirklich greifbar. Die Sache eskaliert, doch als Leser beobachtet man alles nur aus weiter Ferne, so wie auch Stella trotz allem sehr distanziert wirkt.
Eigentlich hätte man die Geschichte auf wenigen Seiten erzählen können, es passiert nämlich nicht sehr viel. Wahrscheinlich muss man den Großteil dessen, was Judith Hermann uns sagen will, zwischen den Zeilen suchen. Ich habe mich redlich bemüht, aber trotzdem nicht viel gefunden.
Mehr als der Stalker scheint Stella ihre allgemeine Unzufriedenheit zu schaffen zu machen. Sie hat eigentlich alles, Mann, Kind, Haus, Anerkennung im Beruf – und doch fehlt ihr anscheinend etwas. Schade, dass sie sich im Verlauf des Romans nicht weiterentwickelt und am Ende so unzufrieden wie zuvor ist.
★★★☆☆