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Veröffentlicht am 15.09.2016

Humorvoll und traurig zugleich

Britt-Marie war hier
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (23. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810524119
Originaltitel: Britt-Marie var här
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Humorvoll ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (23. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810524119
Originaltitel: Britt-Marie var här
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Humorvoll und traurig zugleich

Inhalt:

Britt-Marie hat ihren Mann Kent verlassen, da bekannt geworden ist, dass er sie betrügt. Auf der Suche nach Arbeit landet sie mitten in der Pampa in dem kleinen Örtchen Borg. Hier liegt vieles im Argen. Doch Britt-Marie räumt auf die ihr eigene Art und Weise mit den unzumutbaren Zuständen auf …

Meine Meinung:
Dieser Roman, der dritte von Fredrik Backman, ist wie schon die ersten beiden, sehr berührend. Die Protagonistin Britt-Marie, die mancher Leser schon aus „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ kennt, ist hier die Figur, die alles überstrahlt. Doch keine Angst! Man muss das Vorgängerbuch nicht gelesen haben, um „Britt-Marie war hier“ genießen zu können. In „Oma“ hat man sie als Meckerziege kennengelernt. Aber sie hat dort eher eine Nebenrolle gespielt. Hier erfahren wir nun, warum Britt-Marie so geworden ist, wie sie nun mal ist. Und dabei lernen wir einen Menschen kennen, der sehr unsicher ist, der es eigentlich doch gut meint und es jedem recht machen will und dabei eben auf der Einhaltung jedweder Regeln besteht, denn wo käme man denn sonst hin? Dabei entpuppt sich die 63-Jährige im Endeffekt aber als eine Frau mit einem großen Herzen, die es schließlich sogar schafft, über ihren eigenen Schatten zu springen. Sie macht eine wirklich tolle und bemerkenswerte Entwicklung durch – und das ganze Dorf Borg mit ihr.

Inhaltlich hat mir dieses Buch eigentlich hervorragend gefallen. Fredrik Backman konnte mich immer wieder überraschen. Er hat Dinge passieren lassen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte, und er hat mir gezeigt, dass sich ein Blick hinter die Fassade eines Menschen sehr oft lohnen kann.

Mit dem Schluss war ich leider nicht ganz glücklich. Er war mir einfach zu offen. Hier hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht. Aber so kann eben jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen und sich selbst zusammenreimen, wie es weitergehen könnte.

Der Schreibstil ist einerseits klasse, weil flott und lebendig und mit viel Ironie und Humor gespickt. Andererseits gibt es furchtbar viele Wiederholungen, die zum Teil den Witz ausmachen, mir aber insgesamt dann doch ein bisschen zu viel waren.

Messer. Gabeln. Löffel.
Genau in dieser Reihenfolge.
Britt-Marie gehört sicher nicht zu denen, die andere verurteilen, bestimmt nicht, doch welcher zivilisierte Mensch käme auf die Idee, das Besteck in der Küchenschublade in einer anderen Reihenfolge zu sortieren? Britt-Marie verurteilt niemanden, bestimmt nicht, aber wir sind doch schließlich keine Tiere! (S. 9)


Fazit:
Wer „Ove“ und „Oma“ mochte, wird auch „Britt-Marie“ lieben. Wer die ersten beiden noch nicht kennt, aber humorvolle und doch tiefgründige Bücher mag, sollte es gerne einmal mit dem aktuellen Roman versuchen. Trotz kleiner Kritikpunkte hatte ich einige schöne Lesestunden.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Fischer Krüger Verlag, der mir freundlicherweise ein Leseexemplar für die Leserunde auf LovelyBooks zur Verfügung stellte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Anthologie von Que(e)rdenkern

Unicorns don't swim
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Broschiert: 256 Seiten
Verlag: AvivA (16. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3932338823
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 14,90€

Eine Anthologie von Que(e)rdenkern

Antje Wagner ...

Broschiert: 256 Seiten
Verlag: AvivA (16. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3932338823
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 14,90€

Eine Anthologie von Que(e)rdenkern

Antje Wagner hat in diesem Band 20 Erzählungen von 16 Autorinnen zusammengestellt, die sich alle um Mädchen bzw. junge Frauen drehen, die in irgendeiner Weise aus der typischen Mädchenrolle fallen, oder um Mädchen in besonderen Lebenssituationen. Dazu kommen ein Vorwort der Herausgeberin und am Schluss eine Übersicht der verschiedenen Autorinnen samt literarischem Werdegang und O-Ton. Besonders der O-Ton hat mir sehr gut gefallen, schafft er doch eine gewisse Nähe zwischen Leser und Autor.

Die einzelnen Erzählungen sind zwischen 3 und 23 Seiten lang und vom Inhalt her sehr unterschiedlich, wenngleich es immer in irgendeiner Form um die Geschlechterrolle geht. Mal handelt die Erzählung von der Geschlechtsidentität, mal von mädchenuntypischem Verhalten. Mal sind die Geschichten realistisch, mal phantastisch. Aber ich kann sagen, alle 20 Erzählungen haben es geschafft, mich zu fesseln, die eine mehr, die andere weniger. Manche habe ich geradezu verschlungen, bei manchen blieb mir eine zu große Distanz zu den Protagonisten.

Aber lesenswert fand ich jede einzelne dieser Erzählungen. Weil sie den Blick über den eigenen Tellerrand ermöglichen. Weil sie zum Nachdenken anregen. Weil sie zum Teil verblüffen. Weil sie zum Teil spannend erzählt sind. Weil sie von interessanten Menschen handeln.

Dies ist ein wichtiges Buch, da es zeigt, dass es durchaus erlaubt ist, anders zu sein. Dass es vielleicht ein „Normal“ gar nicht gibt und somit auch kein „Anders“. Dass jeder das Recht haben sollte, so zu leben, wie er sich fühlt. Und dass wir alle nicht Mädchen und Jungen, Lesben und Schwule, Transgender und Cisgender sind, sondern einfach Menschen.

★★★★☆

Vielen Dank an den AvivA Verlag und Literaturschock, die mir freundlicherweise ein Leseexemplar zur Verfügung stellten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührende Geschichte - locker zu lesen

Alles, was ich sehe
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Format: E-Book
Dateigröße: 3779 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Königskinder (18. März 2016)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The One Thing
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: ...

Format: E-Book
Dateigröße: 3779 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Königskinder (18. März 2016)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The One Thing
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Preis: 10,99€
auch als gebundenes Buch erhältlich

Berührende Geschichte – locker zu lesen

Inhalt:

Die 17-jährige Maggie ist seit einem halben Jahr blind und tut sich alles andere als leicht mit ihrer neuen Situation. Als sie sich durch ein Missgeschick den Kopf anschlägt, kann sie plötzlich einen Jungen vor sich sehen, den 10-jährigen Ben. Warum sieht sie ausgerechnet ihn? Als sie sich dann noch in Bens großen Bruder Mason verliebt, ist das (Gefühls-) Chaos komplett.

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf dieses Jugendbuch, nachdem die Bewertungen fast durchweg bei 5 Sternen liegen. Vielleicht waren dadurch meine Erwartungen etwas zu hoch, oder meine Ansprüche sind einfach höher als die anderer Leser.

Das Buch ist toll und lässt sich super lesen, keine Frage! Der Schreibstil hat mich mitgerissen. Die Geschichte ist eigentlich ziemlich ernst, aber durchsetzt mit humorvollen Dialogen und Gedanken. Hierfür ist die Protagonistin Maggie mit ihrem Sarkasmus verantwortlich. Als Ich-Erzählerin zieht sie den Leser ganz nah an ihre Seite. Sie war mir sofort sympathisch und ich konnte ihre, gelinde gesagt, Unzufriedenheit mit ihrer Blindheit und ihr leicht rebellisches Wesen absolut gut nachvollziehen.

Aber es geht in diesem Buch noch um viel mehr, um das Verhältnis zu ihren Eltern und zu ihren Freundinnen, das seit der Erblindung doch sehr gelitten hat. Dieser Aspekt wurde zwar immer wieder aufgegriffen, wurde aber doch recht schnell und oberflächlich abgehandelt.

Auch mit der Liebesgeschichte kam ich nicht ganz klar. Das ging mir zu hoppladihopp. Die Entwicklung war mir etwas zu sprunghaft. Vor allem blieb Mason für mich ziemlich unscheinbar. Was bei ihm den großen Reiz ausmachen soll, sodass ihm die Mädchen in Scharen zu Füßen liegen, ist leider nicht zu mir durchgedrungen.

Aber den kleinen Ben mit seiner großen Klappe und seinem noch größeren Herzen muss man einfach mögen. Mal wirkt er ganz kindlich, dann wieder so reif und altklug, dass es einen schier von den Socken haut. Sein Frohsinn ist furchtbar ansteckend und so musste ich während der Lektüre ganz oft vor mich hin schmunzeln.

Trotz kleiner Kritikpunkte empfehle ich das Buch gerne weiter, denn es sorgt ganz sicher für ein paar schöne Lesestunden und auch etwas Stoff zum Nachdenken. Als Zielgruppe werden Jugendliche ab 14 Jahren angegeben. Ich denke aber, dass auch 12-Jährige schon gut damit klarkommen.

★★★★☆

Herzlichen Dank an NetGalley und an Königskinder, ein Imprint des Carlsen Verlags, die mir ein Gratis-E-Book zukommen ließen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Idee, viel Spannung, aber eine Protagonistin zum Abgewöhnen

Rain – Das tödliche Element
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: FISCHER KJB; Auflage: 1 (19. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737351553
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The Rain 1
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: FISCHER KJB; Auflage: 1 (19. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737351553
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The Rain 1
Preis: 16,99 €

Tolle Idee, viel Spannung, aber eine Protagonistin zum Abgewöhnen

Inhalt:

Ruby ist 15 und lebt mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrem kleinen Bruder in Dartbridge, England. Sie ist ein typischer Teenager. Ärger mit den Eltern bzw. dem Stiefvater ist an der Tagesordnung. Ansonsten dreht sich Rubys Leben hauptsächlich um Jungs, um Coolness und gutes Aussehen. Bis es eines Tages zur Katastrophe kommt. Es regnet, und der Regen enthält tödliche Bakterien aus dem Weltall. Wer damit in Berührung kommt, stirbt relativ schnell und qualvoll. Von heute auf morgen gibt es kein Trinkwasser mehr. Die Seuche ist hochgradig ansteckend. Ruby ist plötzlich auf sich allein gestellt, muss ums Überleben kämpfen und versucht, sich zu ihrem Vater nach London durchzuschlagen.

Meine Meinung:
Eigentlich hat mir „Rain. Das tödliche Element“ super gefallen … eigentlich. Wenn da nicht diese nervige Protagonistin Ruby gewesen wäre. Ruby ist eine Person, um die ich im richtigen Leben einen großen Bogen machen würde. Es hat den Anschein, als würde sie sich mit ihrem Stiefvater immer rein aus Prinzip anlegen. Daneben ist für sie am wichtigsten, dass sie gut aussieht oder von anderen für cool gehalten wird. Das mag ja noch angehen, wenn die Zeiten gut und normal sind. Aber wenn ich fast allein auf der Welt bin und vor Durst fast umkomme, habe ich doch andere Probleme, als mir die Haare zu färben und immer wieder das Make-up aufzufrischen, weil es ja sein könnte, dass doch ein Bekannter überlebt hat und mich auf der Straße erkennt. Und wenn der Regen so gefährlich ist und ich noch extra eingetrichtert bekomme, dass ich nachdenken soll, bevor ich etwas tue, dann schaue ich doch auf jeden Fall nach, ob es regnet, bevor ich das Haus verlasse. Ruby dagegen hat nur ihr Aussehen im Sinn. Sorry, aber so viel Oberflächlichkeit ist mir zu blöd.

Zum Glück erzählt Virginia Bergin aber so spannend und atmosphärisch dicht, dass ich Rubys unverständliches Verhalten schließlich weitgehend ausblenden konnte. Ich verfolgte die Geschichte wirklich gebannt und fieberte sogar mit Ruby mit. Sie ist ja zum Glück nicht wirklich unsympathisch, obwohl sie teilweise schon ziemlich arrogant wirkt. Mir hat auch ihre Entwicklung im Verlauf des Buches sehr gut gefallen. Sie wird um einiges reifer und verantwortungsbewusster.

Die Sprache wirkt sehr jugendlich und flapsig. Das passt einerseits natürlich zu einer fünfzehnjährigen Ich-Erzählerin, andererseits ist es etwas mühsam zu lesen, vor allem weil viele Wörter oder Sätze in Blockbuchstaben geschrieben sind, wenn Ruby etwas betonen will oder schreit. Dieses Mittel wird für meinen Geschmack etwas zu häufig eingesetzt. Gut gefallen hat mir dagegen die Idee, Fluch- und Schimpfwörter durch Schmetterlingszeichnungen zu ersetzen. Ich finde, gerade in Jugendbüchern gibt es im Allgemeinen viel zu viele Kraftausdrücke. Man kann sie sich zwar auch hier denken, aber es ist eben doch etwas anderes, wenn sie ausgeschrieben sind.

Das Buch endet mit einem kleinen Cliffhanger, der natürlich neugierig auf den 2. Band macht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Geschichte einer besonderen Freundschaft

Und damit fing es an
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Die Geschichte einer besonderen Freundschaft

Inhalt:
Gustav wächst in den 1940er Jahren bei seiner Mutter im schweizerischen Matzlingen in kargen Verhältnissen auf. Er liebt seine Mutti über alles, auch ...

Die Geschichte einer besonderen Freundschaft

Inhalt:

Gustav wächst in den 1940er Jahren bei seiner Mutter im schweizerischen Matzlingen in kargen Verhältnissen auf. Er liebt seine Mutti über alles, auch wenn es umgekehrt nicht so zu sein scheint. Als ein Neuer in die Vorschule kommt, der jüdische Junge Anton, entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden Kindern. Gustav wird von Antons gut situierter Familie liebevoll aufgenommen, was Mutti allerdings ein Dorn im Auge ist. Gibt sie doch den Juden die Schuld an ihrem gescheiterten Leben.

Meine Meinung:
„Und damit fing es an“ ist ein stiller Roman, ein Buch der leisen Töne. Hier gibt es keine Hochspannung und keine reißerischen Szenen, und trotzdem hat mich die Geschichte von Gustav und Anton enorm gefesselt. Dies liegt sicher an dem wunderbaren Schreibstil von Rose Tremain, die feinsinnig ihre Figuren beschreibt und zum Leben erweckt. Ja, ich hatte wirklich den Eindruck, ich wäre mit Gustav und Anton in der Vorschule oder beim Schlittschuhlaufen, ich sah die beiden im Konzertsaal – den einen nervös auf der Bühne, den anderen im Publikum. Und ich spürte die unbedingte Zuneigung, die Gustav seinem Freund stets entgegenbringt. Ich litt mit den beiden und auch mit ihren Eltern, wenn es nicht so ging, wie sie es sich vorstellten. Rose Tremain hat mich wirklich ganz tief in diese Geschichte hineingezogen, sodass ich mich als Teil davon fühlte und alles um mich herum beim Lesen vergaß.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Teil 1 erzählt die Jahre 1947-1952, die ersten Jahre der Freundschaft zwischen Gustav und Anton. Im 2. Teil erfahren wir, wie Erich und Emilie Perle, Gustavs Eltern, sich kennenlernten und wie es zu dem Unglück in ihrem Leben kam. Hier spielt die Zeit von 1937-1942 eine große Rolle. Der dritte Teil springt schließlich weit nach vorne, nämlich in die Jahre 1992-2002. Gustav und Anton haben nun schon einen Großteil ihres Lebens hinter sich, in der Freundschaft gibt es ein Auf und ein Ab, aber sie bleiben doch immer verbunden.

Es fiel mir leicht, mir die einzelnen Charaktere vorzustellen. Ich hatte sofort ein detailliertes Bild von ihnen im Kopf. Dabei wirken sie alle ganz verschieden. Gustav hat von kleinauf gelernt, sich zu beherrschen und ist ein eher ruhiger, zurückhaltender Typ. Er versucht, es seiner Mutti immer recht zu machen. Obwohl diese ihm wenig mütterliche Gefühle entgegenbringt, schafft Gustav es, andere Menschen zu lieben. Anton ist der Mittelpunkt seiner Familie, der kleine Prinz, für den die Eltern alles tun. Schon früh träumt er davon, Konzertpianist zu werden und wird von seinen Eltern dabei voll unterstützt, aber nicht unter Druck gesetzt. Der Gegensatz zwischen Antons und Gustavs Elternhaus könnte kaum krasser sein, und doch verbindet beide so viel.

Interessant waren für mich auch die Ausführungen zur Schweizer Neutralität und die Thematisierung der Ereignisse während der Nazizeit. Dies alles einmal aus Schweizer Sicht zu lesen – wenn auch von einer Engländerin geschrieben -, war für mich neu.

Fazit:
Rose Tremain hat mich mit ihrem neuesten Werk wirklich begeistert. Die schöne Sprache macht einfach Spaß und der Roman über Freundschaft, Liebe und Verrat gibt viele Anstöße zum Nachdenken und wird mich sicher noch nachhaltig beschäftigen.

★★★★★

Herzlichen Dank an den Insel Verlag und an vorablesen für das Rezensionsexemplar.