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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Netter Jugendroman

Aprikosensommer
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Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3733500665
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 9,99 €

Netter ...

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3733500665
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 9,99 €

Netter Jugendroman

Inhalt (der wenig mit dem Klappentext gemeinsam hat!):
Die 15-jährige Evelyn ist ohne Vater aufgewachsen. Sie kennt ihn nicht einmal. Ihre Mutter hat sich immer geweigert, über ihn zu sprechen, und Eve hat das wenig erfreut hingenommen. Als dann auch noch ihr Freund Matteo mit ihr Schluss macht, ist Eve am Boden zerstört. Sie stürzt sich nun in die Suche nach ihren Wurzeln, die sie schließlich nach Istanbul führt.

Meine Meinung:
„Aprikosensommer“ ist wirklich nett zu lesen und für junge Menschen ab 12 Jahren bestens geeignet. Die Handlung kommt langsam in Gang, man kann die Protagonisten und die Umstände in Ruhe kennenlernen. Die Sprache ist locker und lässt sich leicht lesen. Viele zum Teil humorvolle Dialoge erwecken das Geschehen zum Leben. Und die Protagonistin Eve war mir ebenso wie ihre beste Freundin Henny gleich von Anfang an sehr sympathisch.

Zum Teil ist die Handlung etwas vorhersehbar, doch die Autorin versteht es auch immer wieder, den Leser zu überraschen. Vieles ging mir persönlich zu schnell und zu einfach, auch schien mir das Verhalten von Eve und ihrer Mutter nicht immer konsequent. Doch das sind Kleinigkeiten, von denen man sich nicht abhalten lassen sollte, dieses Buch zu lesen.

Es ist wirklich eine nette Geschichte. Es macht Spaß, sie zu lesen und mit Eve auf die Suche nach ihrem Vater zu gehen. Dass andere Mütter auch schöne Söhne haben, nicht nur die von Matteo, verleiht dem Buch noch mehr Klischee, aber auch Gefühl.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine rasante Fortsetzung

Vollendet – Der Aufstand
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Eine rasante Fortsetzung



Dies ist der zweite Band der „Vollendet“-Trilogie. Den ersten Band sollte man kennen, um der Handlung komplett folgen zu können. In meiner Rezension setze ich dies voraus, ...

Eine rasante Fortsetzung



Dies ist der zweite Band der „Vollendet“-Trilogie. Den ersten Band sollte man kennen, um der Handlung komplett folgen zu können. In meiner Rezension setze ich dies voraus, ansonsten würde sie Spoiler enthalten.



Inhalt:

Connor hat die Führung der Kids auf dem Flugzeugfriedhof vom Admiral übernommen. Doch er hat es nicht leicht. Die Hilfslieferungen der AUF – der Anti-Umwandlungs-Front – kommen nicht mehr so regelmäßig. Bei all den Problemen hat er zu wenig Zeit für seine Freundin Risa, die an den Rollstuhl gefesselt ist. So ist er froh über seinen Inneren Kreis, dem er vertraut und auf den er sich verlässt. Doch einer von ihnen ist nicht so loyal, wie er sich gibt…

Lev, der Klatscher, der nicht klatschte, steht unter Hausarrest – bis er einen erneuten Schicksalsschlag erleidet und sich für die Rettung von Zehntopfern einsetzt.


Meine Meinung:

Sehr gut fand ich, dass anfangs in Frage und Antwort die wichtigsten Begriffe und Namen aus dem ersten Band aufgefrischt werden. So hat man gleich wieder alles parat. Als ich dann weiterlas, kam es mir zunächst vor wie eine Wiederholung des ersten Teils, denn wieder wird ein Junge, Starkey, mitten in der Nacht von den JuPos zur Umwandlung abgeholt, im nächsten Kapitel ist ein Zehntopfer, Miracolina, auf dem Weg zum Ernte-Camp. Im Nachhinein finde ich diese Parallelen aber gut, denn so kommt man sehr schnell wieder in die Geschichte hinein. Und spätestens mit der dritten Person, die neu eingeführt wird, Cam, kommt etwas komplett Neues hinzu. Cam ist wohl die interessanteste Figur in diesem Spiel. Sie macht eine ungeheure Entwicklung durch, lässt sich aber auch am Ende des Buches noch nicht ganz durchschauen. Anhand dieses Charakters ergeben sich viele philosophische Fragen, die den Leser auch nach Beendigung des Buchs noch beschäftigen können.

Wie schon im ersten Band wechseln auch hier die Perspektiven von Kapitel zu Kapitel zwischen den wichtigsten Personen (erzählt wird aber in der 3. Person). Dadurch erfahren sie eine gewisse Tiefe. Öfter wird auch dieselbe Szene aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, also von verschiedenen Protagonisten aus gesehen, was die Handlung noch intensiver erscheinen lässt.

Begeistert hat mich bei diesem Buch zum einen das Thema. Es geht um Transplantation, um nachträgliche Abtreibung, um Organhandel, alles gar nicht so weit von unserer realen Welt entfernt. Aber ich hoffe doch, dass es so krass nie wirklich kommen wird. Auch der Einfluss von Werbung und von den Medien wird sehr deutlich gemacht, und immer ist unterschwellig Kritik an der Gesellschaft zu spüren.

Zum anderen fand ich den Schreibstil wirklich gut und mitreißend. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Neil Shusterman jagt den Leser nur so durch die Seiten. Man möchte einfach wissen, was als Nächstes kommt, denn vorhersehbar ist kaum etwas. Mit immer neuen Wendungen überrascht uns der Autor und sorgt dafür, dass es niemals langweilig wird.

Fazit:

Ein toller 2. Teil einer fantastischen Trilogie. Wer den 1. Teil noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt lesen.

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packend!

Vollendet – Die Flucht
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Inhalt:

Abtreibungsbefürworter und Abtreibungsgegner haben ihren Krieg beendet und sich auf die Charta des Lebens geeinigt:
1. Das menschliche Leben ist vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zum 13. Geburtstag ...

Inhalt:

Abtreibungsbefürworter und Abtreibungsgegner haben ihren Krieg beendet und sich auf die Charta des Lebens geeinigt:
1. Das menschliche Leben ist vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zum 13. Geburtstag unantastbar.
2. Zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr können Jugendliche nachträglich abgetrieben werden.
Dies geschieht, indem jedes ihrer Organe transplantiert wird und somit weiterlebt. Dieser Vorgang wird Umwandlung genannt.
Connor, Risa und Lev sind aus den unterschiedlichsten Gründen zur Umwandlung vorgesehen. Auf dem Weg in das Umwandlungscamp gelingt ihnen die Flucht, doch können sie es schaffen, sich bis ins Erwachsenenalter versteckt zu halten? Dass das nicht einfach ist, wird schnell klar. Ein spannender Kampf ums Überleben beginnt.


Meine Meinung:
Dystopien sprießen ja zur Zeit massig aus dem Büchermarkt und viele ähneln sich stark. Doch Neal Shusterman ist es gelungen, ein neues Szenario zu entwickeln, das erschreckend, aber nicht unglaubwürdig wirkt. Diskussionen über Abtreibung und Organspende bzw. Organhandel sind ja auch bei uns immer aktuell.

Mit den Protagonisten Connor, Risa und Lev hat Shusterman drei ganz unterschiedliche Charaktere entwickelt. Sie wirken einerseits sympathisch, so dass man sich gerne mit ihnen identifiziert und mit ihnen mitfiebert, andererseits sind sie auch gut aufgebaut und wirken authentisch.

Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Connor, Risa und Lev oder auch mal einer anderen Person, so dass die Handlung von verschiedenen Seiten beleuchtet wird und man die Gefühle und Gedanken der drei Jugendlichen hautnah erleben kann, was eine gewisse Tiefe bewirkt. Aber auch in die „Bösewichte“ bekommt man Einblick und kann dadurch ihre Handlungsweisen nachvollziehen.

Dabei ist die Geschichte von Anfang an spannend und die Spannung steigert sich sogar noch immer weiter. Über die wahren Absichten vieler Personen weiß man nicht gleich Bescheid. Kann man ihnen vertrauen oder lieber nicht? Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen.

„Vollendet“ (Originaltitel: „Unwind“) ist der 1. Teil einer Trilogie, kann aber auch für sich allein gelesen werden, da das Ende des Buches erstmal einen gewissen Abschluss bildet. In den USA ist außerdem eine Novelle („Unstrung“) erhältlich, die erzählt, wie es Lev in dem Zeitraum, der in „Vollendet“ ausgespart ist, ergangen ist.

Fazit:
Faszinierender und spannender Auftakt einer Trilogie, auf deren weitere Teile ich mich schon freue.
Empfehlen würde ich das Buch allen Leseratten, und zwar Jungs und Mädchen, ab ca. 14 Jahren. Allerdings sollten sie nicht besonders sensibel sein.

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwickelter neuer Fall für die Kripo auf Sylt

Sünder büßen
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Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596033362
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Verwickelter neuer Fall für die Kripo auf Sylt

Inhalt:
Bei ...

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (27. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596033362
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Verwickelter neuer Fall für die Kripo auf Sylt

Inhalt:

Bei den Aufräumarbeiten nach dem Biikefeuer wird die Leiche der 38-jährigen Larissa Paulmann gefunden, halb entkleidet. Daneben die Hälfte einer Hose, die Hälfte eines Slips, eine Socke und ein Stiefel. Was hat das zu bedeuten? Die Tote war sehr attraktiv, aber hochnäsig, hatte gekränkte Bewunderer und Feinde. Und so gibt es jede Menge Verdächtige mit noch mehr Motiven.

Die Sylter Kriminalbeamten Bastian Kreuzer, Silja Blanck und Sven Winterberg sind voll im Stress, zumal auch noch Svens Frau Anna gerade ihr zweites Kind bekommt und nicht alles glatt läuft.

Meine Meinung:
„Sünder büßen“ ist bereits der 6. Teil der Syltkrimis von Eva Ehley. Man kann diesen Band aber ohne jegliche Vorkenntnisse lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen, und auch das Privatleben der Ermittler spielt nicht so eine große Rolle, dass man hierzu mehr wissen müsste, als in diesem Band gesagt wird.

Eva Ehley nimmt sich Zeit, die Geschichte ganz unaufgeregt aufzubauen. Zwar geht es dadurch am Anfang etwas behäbiger zu, aber dafür entsteht schließlich ein herrlich verwickelter Fall, der es dem Leser ermöglicht, mit zu rätseln, wer von den vielen Verdächtigen wohl der Täter ist. Etwa ab der zweiten Hälfte des Buches steigt die Spannungskurve dann deutlich an. Die Handlung wird schneller, die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag.

Dabei versteht es die Autorin, auch immer wieder zu überraschen. Auch das ein oder andere Schmunzeln konnte ich nicht unterdrücken, da manche Szenen einfach dazu einladen.

Die drei Kommissare fand ich wie gewohnt sehr sympathisch und eigentlich auch recht kompetent. Was hier besonders auffällt, ist, dass sie ganz normal sind und ihren Job machen und nicht wie so viele Romanpolizisten ein Kindheitstrauma oder ein Alkoholproblem haben.

Auch die Staatsanwältin und der Journalist Fred Hübner, mit denen die Ermittler sonst so ihre Differenzen haben, entpuppen sich diesmal als gar nicht so negativ. Mir hat diese Entwicklung sehr gut gefallen.

Der Schluss war allerdings nicht so mein Ding – er schien mir einfach nicht glaubwürdig bzw. lässt die Polizei in einem schlechten Licht dastehen.

Die Reihe:
1. Engel sterben
2. Frauen lügen
3. Männer schweigen
4. Mörder weinen
5. Mädchen töten
6. Sünder büßen

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Authentische Biografie einer fiktiven Rockband

Die wilde Ballade vom lauten Leben
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1 (7. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022967
Originaltitel: The Thrill Of It All
Preis: 22,99 €

Authentische Biografie einer fiktiven ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: S. FISCHER; Auflage: 1 (7. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3100022967
Originaltitel: The Thrill Of It All
Preis: 22,99 €

Authentische Biografie einer fiktiven Rockband

Joseph O’Connors Roman wirkt wie eine Hommage an die 1980er Jahre. Er handelt von der Musik und dem Lebensgefühl der Jugend in dieser Zeit, von der großen Liebe und von tiefer Freundschaft.

Wenn man zwei dieser Schlafsäcke zusammenzippte, um die Körperwärme mit dem Nebenmann zu teilen, und wenn einem der aufs Dach prasselnde Regen und das whiskeyberauschte Gutenachtgebrabbel nichts ausmachte, dann stellte sich ein tröstliches Wirgefühl ein, wie es die Londoner erlebt haben sollen, die während des Blitzkriegs Zuflucht in den U-BAhn-Tunneln suchten. Wenn du jung bist, ist, wie bereits erörtert, gegen deine Dummheit kein Kraut gewachsen. Aber einschlafen kannst du überall. Das ist der Vorteil. (S. 185)

Vier junge Leute gründen eine Rockband in Luton, einer Stadt nahe London. Und einer von ihnen, der Gitarrist Robert Goulding, erzählt uns vom Aufstieg und Fall der „Ships of the Night“. Zwar ist die Geschichte fiktiv, doch hat man den Eindruck, dass sie sich genau so zugetragen haben könnte. Viele Details kennt man von anderen Bands, das Tingeln durch die Kneipen oder Collegebühnen, das verzweifelte Ringen um den perfekten Ton, Streitigkeiten unter den Bandmitgliedern, Drogenexzesse und vieles mehr, bis sie schließlich ganz oben stehen. Rob wendet sich mit seiner Erzählung direkt an den Leser, spricht ihn immer wieder an und schafft so eine gewisse Nähe. Ergänzende Interviewausschnitte der anderen Bandmitglieder oder Zeitungsartikel untermauern das Ganze.

Der Roman ist in zweigeteilt. Der erste, größere Teil erzählt die Jahre von 1981 bis 1987. Der zweite, kürzere Teil spielt 2012. Die Gruppe hatte sich zerstritten und in alle Welt zerstreut. Doch die Violinistin Trez möchte noch einmal ein Konzert geben. Kann das gutgehen?

Ich fürchte, jüngere Menschen könnten sich mit dem Buch etwas schwertun, denn es werden so viele Persönlichkeiten der damaligen Zeit erwähnt und oft mit einer kleinen Anekdote illustriert. Wenn man diese Menschen nicht kennt und diese Zeit nicht selbst miterlebt hat, kann man vielleicht diese ganze Atmosphäre, die O’Connor so genial beschreibt, nicht nachvollziehen. Die Handlung an sich ist nun nicht so besonders spektakulär, mir fehlten ein wenig Spannung und Höhepunkte.

Dass Joseph O’Connor über Musik schreibt und über Kinder mit einer schwierigen Kindheit, kommt sicher nicht von ungefähr. Joseph O’Connor ist der ältere Bruder der bekannten irischen Sängerin Sinead O’Connor, die als Kind von ihrer Mutter misshandelt worden sein soll.

★★★★☆