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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein sehr unterhaltsamer Liebesroman

Wer zweimal träumt
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Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596032754
Originaltitel: A Walk in the Park
Preis: 9,99 €

Ein sehr unterhaltsamer Liebesroman

Inhalt:
Lara ...

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596032754
Originaltitel: A Walk in the Park
Preis: 9,99 €

Ein sehr unterhaltsamer Liebesroman

Inhalt:

Lara hat vor 19 Jahren ihre Heimatstadt verlassen. Weder ihre Familie noch ihre Freundin Evie oder ihr Freund Flynn wussten, wo sie hingegangen ist. Nun ist sie zurück und muss feststellen, dass die Gefühle für ihren damaligen Freund immer noch vorhanden sind. Doch Lara sträubt sich dagegen.


Meine Meinung:
„Wer zweimal träumt“ war mein erster Roman von Jill Mansell, was nicht verwunderlich ist, da ich normalerweise dieses Genre ungern lese. Umso überraschter war ich, dass die Autorin mich zu Anfang restlos begeistern konnte.

Der flotte und lockere Schreibstil lässt sich gut lesen, die Handlung schreitet zügig voran und hält sich nicht mit zu detaillierten Beschreibungen auf. Die Charaktere sind zum Großteil recht sympathisch und zum Teil auch sehr ungewöhnlich. Lara hätte ich von Zeit zu Zeit einen Tritt in den Allerwertesten geben können, weil sie die Augen so vor der Wahrheit verschließt. Aber gut, bei dem, was sie mitgemacht hat, sei ihr das verziehen.

Nicht nur Lara hat Probleme mit der Liebe, sondern auch ihre beste Freundin Evie. So begleitet man zunächst diese beiden Frauen und ihre potentiellen Partner durch die Geschichte. Es gibt Hochs und Tiefs in den Beziehungen und es wird nie langweilig. Meiner Meinung nach hätte Jill Mansell es auch bei diesen beiden Beziehungen belassen sollen. Aber leider hat sie noch was drauf gesetzt und noch zwei weitere Liebesgeschichten eingebaut, die auf mich aber eher wie unnütze Anhängsel und ziemlich unrealistisch wirkten. Sie nehmen auch nicht so viel Platz ein wie die Geschichten von Lara und Evie und bauschen den Roman nur unnötig auf.

Teilweise war die Handlung natürlich vorhersehbar, doch in vielen Dingen konnte die Autorin mich auch überraschen. Ein wenig Kitsch und Klischee darf bei einem solchen Roman wohl nicht fehlen und ist auch hier zur Genüge vorhanden. So ergibt sich ein schönes Wohlfühlbuch für Leser dieses Genres.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herrlich skurril – zum Schmunzeln und Mitfühlen

Das Rosie-Projekt
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Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 9 (19. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596197002
Originaltitel: The Rosie Project
Preis: 9,99 €

Herrlich skurril – zum Schmunzeln ...

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 9 (19. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596197002
Originaltitel: The Rosie Project
Preis: 9,99 €

Herrlich skurril – zum Schmunzeln und Mitfühlen

Eigentlich fasse ich den Inhalt eines Buches gerne selbst zusammen, doch hier ist der Klappentext so hundertprozentig passend, dass ich es nicht besser machen könnte

Klappentext:
Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist. Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.


Meine Meinung:
Mit seinem Debütroman ist dem Australier Graeme Simsion gleich ein Volltreffer gelungen. Meiner Meinung nach zu Recht wurde sein Buch hoch gelobt und in 40 Länder verkauft.

Den Protagonisten Don Tillman muss man einfach mögen. Er ist 39 und zeigt starke Anzeichen des Asperger-Syndroms, einer leichten Form von Autismus, gepaart mit herausragenden Fähigkeiten auf dem Gebiet der Logik. Mit Gefühlen kann er dagegen nur sehr schlecht umgehen – er erkennt sie einfach nicht, weder bei sich noch bei seinem Gegenüber. Ironie und Sarkasmus sind ihm fremd. Man kann sich daher schon vorstellen, wie es im Umgang mit anderen Menschen häufig zu witzigen Missverständnissen kommt. Dabei hat Graeme Simsion es aber geschafft, dies so darzustellen, dass seine Hauptfigur nie lächerlich wirkt. Man lacht als Leser mit ihm, nicht über ihn.

Don ist ein herzensguter Mensch, der von Grund auf ehrlich ist und ohne Umschweife sagt, was er denkt. Manchmal kann er sich noch bremsen und seine Formulierungen den gesellschaftlichen Normen anpassen, doch manchmal geht das auch daneben, wie in dieser Szene bei einem Vortrag, als Fragen gestellt werden:

Eine Frau im hinteren Teil des Raumes hob die Hand. Ich war noch ganz auf meinen Einwand konzentriert und beging einen minderen gesellschaftlichen Fehler, den ich jedoch sofort korrigierte.
„Die dicke Frau … übergewichtige Frau … dort hinten?“ (S. 18)


Don erzählt in der Ich-Form. Dadurch ist man ihm als Leser ganz nah und wird in all seine Gedanken eingeweiht. Es gelingt einem so sehr gut, seine Logik, die der von „normalen“ Menschen ziemlich fremd ist, zu verstehen und nachvollziehen zu können. Und man denkt auch immer wieder darüber nach, was denn „normal“ ist. In gewisser Weise ist dieser Roman nämlich auch ein Plädoyer für Toleranz und für verschiedene Variationen. Wie Don in seinem Vortrag sagt:

„Das Asperger-Syndrom ist kein Defekt! Es ist eine Variante des Möglichen – vielleicht sogar ein erheblicher Vorteil. Das Asperger-Syndrom ist mit hoher Konzentrations- und Organisationsfähigkeit, innovativer Denkweise und rationaler Distanziertheit verbunden.“ (S. 18)

Fazit:
„Das Rosie-Projekt“ ist ein wunderbar warmherziger Roman über einen etwas anderen Menschen, die Liebe und die Freundschaft. Absolute Leseempfehlung!

Die Reihe:
1. Das Rosie-Projekt
2. Der Rosie-Effekt

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Durchschnitt

Ein Ja im Sommer
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Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (18. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596032334
Originaltitel: Save the Date
Preis: 9,99 €

Guter Durchschnitt

Inhalt:
Cara ist ...

Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (18. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596032334
Originaltitel: Save the Date
Preis: 9,99 €

Guter Durchschnitt

Inhalt:

Cara ist 36 und hat einen Blumenladen in Savannah, Georgia. Ihre Haupteinnahmequelle sind Hochzeiten der Reichen, wo sie die Blumendekoration übernimmt. Ihr bester und einziger Freund ist ihr Angestellter Bert, bis sie auf einer Hochzeit Jack kennenlernt …


Meine Meinung:
Das Buch fängt ganz gut an. Eine witzige Szene ist der im Klappentext erwähnte Hundediebstahl. Auch die Auseinandersetzung mit nervigen Kunden wird locker beschrieben. Und die detaillierten Beschreibungen der Blumenarrangements machen Spaß. Sehr schön auch, wie Cara und Jack sich langsam verlieben. Beide waren mir von Anfang an sehr sympathisch, und auch als Paar mochte ich sie sehr gern.

Die zweite Hälfte des Romans hat mich an einigen Stellen aber doch ziemlich genervt. Hier hätte Mary Kay Andrews die detaillierten Beschreibungen der Blumensträuße besser etwas zurückschrauben sollen. So langsam konnte ich keine Blumennamen mehr lesen, zumal sich die einzelnen Blumen immer wieder wiederholten, nur eventuell in anderer Zusammensetzung. Irgendwann sollte es einfach mal gut sein.

Caras Verhalten konnte ich zuweilen auch nicht mehr verstehen. Sie ist in vielen Dingen total tough, aber plötzlich dreht sie durch, nur weil jemand nett zu ihr ist. Und obwohl sie eigentlich sehr friedliebend und harmoniesüchtig ist, lässt sie überhaupt nicht mehr mit sich reden. Dafür ging es mir dann im weiteren Verlauf wieder zu schnell, eine Entwicklung (ich möchte hier nicht spoilern) nimmt sich viel zu wenig Zeit. Sie kommt aus heiterem Himmel.

Dann sind mir noch mindestens drei Logikfehler aufgefallen. Das sollte eigentlich nicht vorkommen. Zum Beispiel sagt Cara auf S. 189: „Mein Schlafzimmer. Wenn das Fenster offen ist, höre ich alles, was auf der Straße passiert.“ Wenige Seiten später (S. 219) sagt sie: „Ich bekomme sie [die Fenster] nicht auf. Das Fenster in meinem Schlafzimmer habe ich mit einem Schraubenzieher und sogar mit einem Steakmesser bearbeitet, aber es hat sich nicht einen Millimeter bewegt. Und so sind alle Fenster in diesem Haus.“ Was denn nun? Auf oder zu?

Ich würde „Ein Ja im Sommer“ als locker-leichten Sommerroman bezeichnen, der viel Wert auf Blumen, Hochzeiten und Kleidungsbeschreibungen legt. Die Handlung ist im Großen und Ganzen recht vorhersehbar und ohne große Höhen und Tiefen. Lediglich mit einigen kleinen Details konnte die Autorin mich überraschen. Trotz allem lässt sich der Roman gut lesen, ist für mich aber allenfalls guter Durchschnitt.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Liebe und Schuld

Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens
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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: FISCHER KJB; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737351966
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: The Apple Tart of ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: FISCHER KJB; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737351966
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: The Apple Tart of Hope
Preis: 14,99 €

Eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Liebe und Schuld

Inhalt:

Oscar und Meg sind Nachbarn. Seit vielen Jahren sind sie beste Freunde. Da sollte man meinen, dass ein halbes Jahr der Trennung daran nichts ändern könnte, oder? Doch meistens kommt es im Leben anders als man denkt, und andere Menschen machen einem einen Strich durch die Rechnung.

Oscar, ein wahnsinnig empathischer 14-Jähriger, der einen fast magisch guten Apfelkuchen backt und für Menschen in Not da ist, muss feststellen, dass keiner für ihn da ist, als er Hilfe braucht. Und so verschwindet er. Alle denken, dass er tot ist. Außer Meg und Oscars kleinem Bruder Stevie. Sie geben die Hoffnung nicht auf und suchen nach Oscar.


Meine Meinung:
Sarah Moore Fitzgerald ist mit dem Apfelkuchenwunder ein ganz wunderbares Jugendbuch gelungen. Anfangs plätschert es locker vor sich hin und ist einfach angenehm zu lesen. Die Charaktere sind sehr besonders und äußerst sympathisch. Schon zu diesem Zeitpunkt hat mir das Buch deshalb gut gefallen.

Mit jeder Seite wird es dann aber ernster und tiefgründiger. Zuweilen dachte ich beim Lesen, dass meine 12-jährige Nichte mit der Thematik eventuell noch überfordert sein könnte. Andere 12-Jährige sind da vielleicht schon weiter und können das Buch daher gut lesen und verstehen. Das kommt wohl ganz auf den Entwicklungsstand des jeweiligen Jugendlichen an.

Serviert wird das Buch in zwanzig mundgerechten Stücken, abwechselnd aus der Sicht von Meg und Oscar. Beide erzählen in der Ich-Form, unterscheiden sich aber im Stil bzw. dem, was sie erzählen, sodass man immer sofort weiß, wer gerade dran ist. Außerdem unterscheiden sich die Schriftarten für beide Perspektiven.

Der Schreibstil ist erfrischend locker und absolut jugendgerecht. Die Sprache ist klar und direkt, es wird nicht groß drumherum geredet. Trotz der negativen Situation blitzt immer wieder ein Fünkchen Humor durch, sodass man nie die Hoffnung verliert, dass am Ende alles gut wird.

Als Leser kommt man den beiden Protagonisten sehr nahe. Man wird in ihre geheimsten Gefühle und Gedanken eingeweiht und kann sich damit gut mit ihnen identifizieren. Es wird auch alles glaubhaft dargestellt, und sämtliche Handlungsweisen sind gut nachvollziehbar.

Fazit:
„Das Apfelkuchenwunder“ ist eine wunderbar warmherzige Geschichte über eine großartige Freundschaft, über Liebe, Schuld und Hoffnung, die man nie aufgeben soll. Ich empfehle diesen Roman für Jugendliche und Erwachsene, die gerne Jugendbücher lesen, gerne weiter.

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine (allzu) komplexe Familiengeschichte

Sommerreigen
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Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810504579
Originaltitel: Kantata
Preis: 18,99 €

Eine (allzu) komplexe Familiengeschichte

Kristín ...

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810504579
Originaltitel: Kantata
Preis: 18,99 €

Eine (allzu) komplexe Familiengeschichte

Kristín Marja Baldursdóttir lässt uns mit ihrem Roman am Leben einer isländischen Familie teilhaben. Ich muss zugeben, dass ich über weite Strecken große Probleme mit der Zuordnung der vielen Personen hatte. Hier ist praktisch jeder mit jedem verwandt, und die Beziehungen sind nicht ganz einfach. Es gibt Halbbrüder, Stiefbrüder, Onkel, Schwager, Adoptivkinder, Cousins usw. Manche davon bleiben im Verlauf des Romans recht blass und unscheinbar, was ihre Einordnung noch erschwert.


Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, die sehr häufig und unvermittelt wechseln. Es wird praktisch jedes Mitglied dieser Großfamilie durch einen personalen Erzähler dargestellt. Daneben kommen auch noch LKW-Fahrer, Klavierlehrerin, Schneiderin und andere in der 1. Person zu Wort.

Während die Haupterzählung im Präsens erzählt wird, gibt es auch kurze Abschnitte im Präteritum. Dies geht alles nahtlos ineinander über und erfordert eine große Portion Konzentration beim Lesen, um die jeweilige Aussage richtig einordnen zu können.

Die Handlung konnte mich leider auch nicht hundertprozentig überzeugen. Denn es geschieht nicht wirklich viel. Stattdessen sind die Kapitel angefüllt mit Gedanken über Ängste, Unzufriedenheit, verschmähte Gefühle oder auch mal Zuversicht. Um die Charaktere zu beschreiben, hat die Autorin sehr viele alltägliche Situationen beschrieben. Allerdings fand ich das nicht besonders aufregend und spannend.

Sie erkundigen sich beim anderen, was es Neues gebe, und Ingdís erzählt, sie sei gerade in der Nähe in einem Laden gewesen und habe auf einmal Riesenlust auf einen Kaffee gehabt, woraufhin Dúi erklärt, er wolle noch einen Kaffee trinken, bevor er zur Arbeit müsse. Er sei auch shoppen gewesen, eine Angelrute und so. (S. 156)

Leider gibt es auch nur sehr wenige Dialoge, die das Ganze etwas lebendiger hätten erscheinen lassen. Und wenn es mal tatsächlich wörtliche Rede gibt, dann ist sie nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Das wird ja immer moderner und scheint für viele Autoren eine Möglichkeit zu sein, sich als fortschrittlich zu präsentieren.

Es gibt zuweilen aber auch ein paar wunderschöne poetische Formulierungen.

Er sieht, wie sich der Fluss hinunter zur Schlucht und durch sie hindurch windet, wie das kristallklare Wasser über die Steine tost, wie es rechts und links leicht gegen die Uferfelsen spritzt, als wolle es sie necken, diese Riesen, die nicht von der Stelle kommen, wie der Fluss reißend und unbeirrt durch die Schlucht rast, nahezu begierig, als erwarte er etwas Aufregendes, wenn sich das Wasser zusammenpressen muss, er sieht den Übermut, mit dem es aus dem Engpass schießt. (S. 241)

Nachdem ich mich von Zeit zu Zeit etwas gelangweilt und durch die Seiten gequält hatte, wurde das Buch 15 Seiten vor Schluss noch richtig spannend und dramatisch – um mich dann mit einem relativ offenen Ende sitzenzulassen.

„Sommerreigen“ ist entgegen dem sommerlich-leichten Cover ein eher düsterer Roman, der mir zum einen beim Personal viel zu komplex war, zum anderen bei den einzelnen Themen und Gedanken, die angeschnitten wurden, zu oberflächlich, um mich wirklich begeistern zu können. Nichtsdestotrotz wird sicher der ein oder andere Leser dem Buch etwas Gutes abgewinnen können.

★★★☆☆