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Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr mühsam zu lesen

Die Lüge
1

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596188420

Sehr mühsam zu lesen

Inhalt:
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, will ich zu ...

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596188420

Sehr mühsam zu lesen

Inhalt:
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, will ich zu diesem Buch einfach mal den Klappentext anführen, denn er trifft den Inhalt des Buches ganz gut, und ich könnte es nicht besser ausdrücken.

„Dies ist die Geschichte einer Verstrickung: Ein Vater, der in den Osten ging, um dem Land seiner Hoffnungen zu dienen. Ein Sohn, der als Komponist die Sounds seiner Generation einfängt und sich mit der Zensur arrangiert. Als der Sohn Karriere macht, steht der Vater vor der Tür. Fortan umkreisen sich die beiden, nur langsam ahnt man, welchen Kampf sie miteinander führen.
Uwe Kolbes Roman vom Verrat am eigenen Leben ist auch eine Absage an die Gleichgültigkeit, ob im Alltag einer Diktatur oder anderswo.“ (© S. Fischer Verlage)

Meine Meinung:
„Die Lüge“ ist ein Roman, der für mich sehr mühsam zu lesen war. Ich quälte mich durch ellenlange Schachtelsätze, die ich dreimal lesen musste, um zu erkennen, wo vorne und wo hinten ist.

„Aber der hiesige Bürger – ich dachte das Wort Bürger, wie es um uns herum, insbesondere von der Polizeibehörde benutzt wurde, zu selten genau, auch wenn ich „Dantons Tod“ in einer tollen Inszenierung erst vor kurzem gesehen hatte an der Schumannbühne, mit dem phantastischen Reetlow mit seiner markanten Stimme in einer Doppelrolle als Danton und Robespierre, mein Gott! – der Bürger konnte nicht so einfach sich an die Straße stellen in Schöneweide an der Tankstelle, an der Trampstelle von hier aus Richtung Süden, oder in den tschechischen Speisewagen sich setzen und Urquell trinken.“ (S. 244f.)

Dann gibt es aber auch etliche Halbsätze, die auf mich einfach hingeworfen wirkten. Dies alles ist verpackt in seitenlange Absätze, sodass man nicht mal zum Luft holen und Nachdenken kommt und der Roman sich beim Lesen anfühlt wie eine heruntergeleierte Rede.

Stilmittel finden sich en masse – ein Deutschlehrer könnte sich mit seiner Klasse stundenlang austoben. Für Otto-Normal-Leser wirkt das Ganze dadurch eher holprig und zu gewollt.

Immer wieder verzettelt der Autor sich in Detailbeschreibungen, die nicht wirklich etwas zur Handlung beitragen und einfach nur ablenken. Den roten Faden musste ich dagegen mehr als ein Mal suchen. Wenig hilfreich sind hierbei auch die häufigen Perspektiv- und Zeitwechsel. Scheinbar willkürlich springt der Autor in seiner Erzählung von der Vergangenheit in die Gegenwart, dann wieder einen Schritt zurück, zwei Schritte vor. Ich hatte Mühe, hier mitzuhalten, immerhin wird so die Spanne zwischen den frühen 1950er Jahren bis nach 2000 abgedeckt.

Bei alldem ist der Frauenverschleiß der beiden Protagonisten Vater und Sohn ganz enorm. Die ersten ca. 200 Seiten drängen sich die Bettgeschichten fürchterlich in den Vordergrund. Die Männer machen dabei keine besonders sympathische Figur. Dagegen kommt mir die im Klappentext erwähnte „Geschichte einer Verstrickung“ viel zu kurz.

Fazit:
Empfehlen würde ich dieses Buch allenfalls solchen Lesern, die Freude an für den Deutschen Buchpreis nominierten Romanen haben. Schon öfter habe ich feststellen müssen, dass ich mit diesen Büchern nicht viel anfangen kann, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt. Auch Leser, die die dargestellte Zeit selbst in der damaligen DDR erlebt haben, können vielleicht mehr aus dem Buch herausholen als ich.

★★☆☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Typischer Mittelband

Young World - Nach dem Ende
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (27. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761376
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Preis: 18,95€
auch als E-Book erhältlich

Typischer ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (27. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761376
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
Preis: 18,95€
auch als E-Book erhältlich

Typischer Mittelband

ACHTUNG: Dies ist der 2. Band einer Trilogie. Meine Rezension kann daher SPOILER zum 1. Band enthalten.


Man sollte den 1. Band unbedingt gelesen haben, denn der 2. baut direkt darauf auf. Ohne Vorkenntnisse dürfte es schwer werden, der Handlung zu folgen. Diese setzt genau da ein, wo der 1. Band endete. Einige wichtige Ereignisse aus dem Vorgängerband werden nebenbei noch einmal ins Gedächtnis gerufen, gerade so viel, dass man wieder auf dem Laufenden ist. Für Neueinsteiger dürfte es aber zu wenig sein.

Inhalt:
Jefferson, Donna und ihre Freunde werden von der Marine gefangen genommen und auf ein Schiff gebracht, wo sie immer wieder verhört werden. Wenigstens haben sie das Heilmittel, mit dem die Überlebenden der Katastrophe gerettet werden können. Nach ihrer Befreiung verschlägt es Jefferson wieder nach New York, wo er einen neuen Staat gründen will. Donna dagegen landet in England in den Fängen des Geheimdienstes.

Meine Meinung:
Wie schon im 1. Band wechselt auch hier wieder die Perspektive kapitelweise zwischen Jefferson und Donna, in der 2. Buchhälfte kommen auch noch andere Personen dazu. Dies ist umso sinnvoller, als die Freunde getrennt sind. So kann man als Leser den Weg beider Protagonisten verfolgen.

Auch der Schreibstil ist wie gewohnt. Die Sprache ist ziemlich einfach und teilweise vulgär, die Beschreibungen sind sehr bildhaft – das Kopfkino springt direkt an beim Lesen. Auch macht sich wieder bemerkbar, dass Chris Weitz beim Film arbeitet, denn es gibt immer wieder kleine Anspielungen auf diese Branche.

Für mich war „Nach dem Ende“ ein typischer Trilogie-Mittelband. Die Handlung bringt nicht so viel Neues wie im Auftaktband, aber auch noch keine Lösung wie der Endband, sondern fungiert großteils als Lückenfüller zwischen diesen beiden. Die Geschichte ist zwar nett zu lesen, plätschert aber ein wenig vor sich hin. Es gibt viele Vernehmungen, die häufig gleich ablaufen. Daneben denken die Protagonisten viel nach, ohne dass dies etwas bewirken würde. So bleibt die Spannung dann leider ein bisschen auf der Strecke. Es gibt zwar einige Szenen, die spannender sind als andere, aber eine richtige Spannungskurve habe ich vermisst.

Da Jefferson und Donna die meiste Zeit getrennt sind, kommt auch die Liebesgeschichte ein bisschen zu kurz.

Positiv empfand ich, dass die Handlung nicht so brutal ist wie im 1. Band. Zwar gibt es auch hier noch den ein oder anderen Toten, aber es wird nicht mehr so leichtfertig mit dem Leben anderer umgegangen.

Ein großes Thema bilden Vertrauen und Verrat. Die Jugendlichen wissen ebenso wenig wie der Leser, wem sie trauen können und für wen sie nur Mittel zum Zweck sind. So gibt es manche Überraschung, weil ein Freund oder Feind falsch eingeschätzt wurde.

Die Idee hinter dieser Dystopie finde ich nach wie vor sehr interessant und spannend, und so hoffe ich nun darauf, dass der 3. Band mich vielleicht doch noch überzeugen kann. Wie es weitergeht, möchte ich auf jeden Fall wissen – meine Neugier ist geweckt.

Die Trilogie:
1. Die Clans von New York
2. Nach dem Ende
3. ???

★★★☆☆

Ich bedanke mich ganz herzlich beim dtv für das Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein rasanter Thriller mit dem genialen Ermittler-Duo Hunter und Garcia

Der Knochenbrecher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 3)
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Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. Mai 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548284217
Originaltitel: The Night Stalker
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein ...

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. Mai 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3548284217
Originaltitel: The Night Stalker
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein rasanter Thriller mit dem genialen Ermittler-Duo Hunter und Garcia

Meine Meinung:
Nach Der Kruzifix-Killer und Der Vollstrecker liegt nun das dritte Buch von Chris Carter vor. Alle drei gehören zu einer Reihe um die Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia, sind jedoch in sich abgeschlossen und können daher auch gut einzeln gelesen werden. Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, die anderen Bände auch noch zu lesen, sollte besser beim ersten anfangen, da sich die Protagonisten und ihre Zusammenarbeit natürlich weiterentwickeln.

Hunter und Garcia arbeiten beim Morddezernat I in L.A., das für besonders grausame Verbrechen und Serienmörder zuständig ist. Die Ermittlungen in ihrem neuen Fall gestalten sich sehr schwierig, da eine in der ersten Leiche platzierte Bombe bei der Obduktion explodiert und keine verwertbaren Spuren übrig lässt. Doch bald darauf wird eine zweite Leiche aufgefunden, und langsam bekommen die Ermittler Hinweise an die Hand, mit denen sie arbeiten können. Was ich toll finde, ist, dass der Leser ganz nah an den Ermittlungen dran ist, es wird quasi von jedem Schritt und jeder Überlegung berichtet. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild und man kann alles prima nachvollziehen.

Das Buch beginnt rasant und geht auch mit flottem Tempo weiter. Carter gönnt dem Leser nur ganz kurze Verschnaufpausen. Sehr kurze Kapitel, die meistens mit einem kleinen Cliffhanger enden, sorgen zusammen mit den wirklich abartigen Morden für einen Pageturner-Effekt. Der Schreibstil ist super zu lesen, ohne allzu einfach zu wirken. Der Täter ist bis zum Schluss gut getarnt, man kann also lange Zeit miträtseln.

Die Protagonisten Hunter und Garcia sind ein absolut tolles, sympathisches Ermittler-Team, von dem ich noch ganz viele Bücher lesen möchte. Lediglich Hunter wurde mir hier manchmal fast etwas zu perfekt dargestellt. Aber um einen intelligenten psychopathischen Mörder zu fassen, braucht man eben auch einen intelligenten Ermittler mit besonderen Gaben?

Cover und Titel passen leider gar nicht zum Inhalt. Ich habe keine Ahnung, was der Verlag sich hierbei gedacht hat. Aber der guten Geschichte tut das ja keinen Abbruch.

Die Reihe:
1. Der Kruzifix-Killer
2. Der Vollstrecker
3. Der Knochenbrecher
4. Totenkünstler
5. Der Totschläger
6. Die stille Bestie
7. I am Death. Der Totmacher

★★★★★

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider ziemlich vorhersehbar

Tiefe Wellen
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Broschiert: 416 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (21. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421708
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Inland

Leider ziemlich vorhersehbar

Inhalt:
Als ...

Broschiert: 416 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (21. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421708
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Inland

Leider ziemlich vorhersehbar

Inhalt:

Als Kind musste Callie Morgan mit ansehen, wie ihre Mutter im Meer ertrank. Seitdem halten sich ihr Vater und sie fern von Wasser, aus Angst, dass auch Callie ertrinken könnte. Doch Callie geht es im Landesinneren gar nicht gut. Sie leidet unter Erstickungsanfällen, Wasser sammelt sich in ihrer Lunge – die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Ausgerechnet als ihr Vater im feuchtwarmen Florida einen Job annimmt, geht es Callie wieder besser. Endlich kann sie eine normale Schule besuchen, Freundinnen haben, ja sich sogar verlieben. Und endlich macht sie auch ihren Frieden mit dem Wasser …

Meine Meinung:
Anfangs hat mich das Buch noch stark gefesselt, doch ließ das immer mehr nach. Ich hatte leider schon sehr früh eine Ahnung, worauf die Geschichte hinauslaufen würde und hatte leider auch recht damit. Insofern konnte es mich nicht überraschen. Trotzdem fand ich die Erzählung zuerst noch ganz gut. Die mystischen Elemente drängten sich noch nicht so sehr in den Vordergrund. Wäre mir klar gewesen, worum es in diesem Buch geht (aus dem Klappentext ist dies leider nicht ersichtlich), hätte ich es wohl nicht gelesen.

Irgendwann ging mir dann aber auch der Erzählstil etwas auf die Nerven. Callie erzählt in der Ich-Form und es dreht sich alles nur um sie. Es gibt kaum einen Satz, in dem nicht „ich“, „mir“, „mich“ oder „mein“ vorkommt. Das war mir einfach zu egozentrisch. Leider war mir Callie auch nicht hundertprozentig sympathisch, zum Ende hin immer weniger, sodass es mir lieber gewesen wäre, wenn auch andere Personen oder Dinge näher betrachtet worden wären.

Den Schluss fand ich dann recht seltsam. Die ganze Spannung, die vorher noch da war, verpufft einfach, geht unter wie ein Stein, der ins Wasser geworfen wird.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Typisch Eberhofer!

Zwetschgendatschikomplott
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Audio CD (6 CDs, Laufzeit: ca. 464 min., ungekürzte Lesung)
Verlag: Der Audio Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3862314171
Sprecher: Christian Tramitz

Typisch Eberhofer!

Inhalt:
In ...

Audio CD (6 CDs, Laufzeit: ca. 464 min., ungekürzte Lesung)
Verlag: Der Audio Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3862314171
Sprecher: Christian Tramitz

Typisch Eberhofer!

Inhalt:

In München werden die Leichen von drei Frauen gefunden. Zusammen mit dem Birkenberger Rudi ermittelt der Eberhofer Franz im Rotlichtlilieu. In Niederkaltenkirchen soll ein Hotel gebaut werden, was dafür sorgt, dass das Dorf in zwei Lager gespaltet wird. Und die Susi ist …

Meine Meinung:
Die ersten fünf Eberhofer-Krimis habe ich selbst gelesen. Diesmal habe ich mir vorlesen lassen, obwohl ich kein wirklicher Fan von Hörbüchern bin. Doch die Eberhofer-HBs werden absolut genial gelesen von Christian Tramitz. Er verleiht jeder Figur eine Persönlichkeit und eine unverwechselbare Stimme. Ihm zuzuhören, ist ein wahrer Genuss. Und so habe ich nach Beendigung des Hörbuchs beschlossen, auch die künftigen Bücher zu hören, weil es einfach noch mehr Spaß macht. Ein bis zwei Sterne in der Bewertung gehen allein auf das Konto des Sprechers.

Der Kriminalfall an sich ist wie üblich nicht wirklich aufregend oder hyperspannend. Er läuft eher nebenher. Viel Raum nehmen auch die Unruhen in NKK ein, die der Franz natürlich auf seine eigene Art und Weise löst. Und natürlich geht nicht immer alles gesetzeskonform zu. Da der Franz eher ein ich-bezogener Mensch ist, um es mal freundlich auszudrücken, bleiben auch Reibereien mit Kollegen und Dorfbewohnern nicht aus.

Alles in allem ist das Buch mal wieder recht kurzweilig und witzig. Einen spannenden Krimi sollte man allerdings nicht erwarten.

Der Kriminalfall ist abgeschlossen, sodass man das Buch unabhängig von den anderen Bänden lesen oder hören kann. Allerdings spielen halt auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der vorkommenden Personen eine große Rolle, weshalb ich eher das Lesen in der richtigen Reihenfolge empfehle.

Die Reihe:
1. Winterkartoffelknödel
2. Dampfnudelblues
3. Schweinskopf al dente
4. Grießnockerlaffäre
5. Sauerkrautkoma
6. Zwetschgendatschikomplott

★★★★★