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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine magische Welt ohne Magie

Das vergessene Reich
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Broschiert: 508 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442480456

Eine magische Welt ohne Magie

Inhalt:
Leána, Kayne, Robaryon und ihre Gefährten reisen durch ein ...

Broschiert: 508 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3442480456

Eine magische Welt ohne Magie

Inhalt:
Leána, Kayne, Robaryon und ihre Gefährten reisen durch ein Weltenportal nach Sharevyon, die Urheimat der Elfen. Hier hoffen sie, Hilfe für die Elfen von Albany zu finden. Doch das alte Elfenreich steht selbst vor dem Aus, die Bewohner sind geschwächt, bis auf ein paar wenige. Die Herrin der Sharevyon-Elfen bittet Leána und ihre Freunde, Drachen in ihre Welt zu bringen, damit sie wieder zu neuem Leben erblühen kann.

Derweil hat in Albany Königin Kaya mit Intrigen zu kämpfen. Das Land ist in Unruhe. Der Bärtige wiegelt alle gegen Kaya auf. Immer mehr Nebelhexen müssen ihr Leben lassen.

Meine Meinung:
Dieser Band beginnt genau dort, wo der erste endete. Anfangs musste ich erst wieder die vielen Namen sortieren, aber ich war dann schnell wieder in der Handlung drin. Für alle Leser, die die Personen nicht mehr auf die Reihe bekommen, gibt es im Anhang ein Personenverzeichnis, was ich sehr sinnvoll finde. Vorne im Buch befindet sich eine Landkarte von Sharevyon – auch ein nettes Detail.

Wie gewohnt gelingt es Aileen P. Roberts auch im 2. Band der Weltenmagie-Trilogie, den Leser zu fesseln. Die Schreibweise ist wunderbar flüssig, aufgepeppt mit lockeren Dialogen, bei denen man von Zeit zu Zeit auch mal schmunzeln kann (wenn auch nicht so oft wie im 1. Band).

Ich konnte tief in die Geschichte eintauchen und mich in dieser trostlosen, sterbenden Welt von Sharevyon verlieren. Dabei habe ich das Lesen sehr genossen, auch wenn die Handlung nicht so spektakulär und actionreich war wie in anderen Büchern von Aileen P. Roberts. Die detaillierten Beschreibungen waren auf jeden Fall lesenswert.

Die Protagonisten Leána und Kayne entwickeln sich gewaltig weiter, auch über den „Halbdrachen“ Rob erfährt man Neues. Und diese neuen Erkenntnisse bewirken, dass man sich seiner Gefühle und Erwartungen nicht mehr ganz so sicher sein kann. Der Autorin ist es in diesem Band extrem gut geglückt, Unsicherheiten zu schüren, den Leser aufs Glatteis zu führen, tausend Fragen aufzuwerfen und nur wenige davon halbwegs zu beantworten. So ist zum Beispiel am Ende die Identität des Bärtigen immer noch nicht gelüftet, obwohl viele Indizien ausgestreut wurden, doch passen sie eben auf mehrere Verdächtige.

Man ist nach dem Lesen des Romans kaum schlauer als vorher und sehnt sich den Erscheinungstermin des letzten Bandes im September 2015 nur umso schneller herbei, zumal das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet.

Die Weltenmagie-Trilogie:
1. Der letzte Drache
2. Das vergessene Reich
3. Das Lied der Elfen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und realistisch

Gift - Der Tod kommt lautlos
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Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (20. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3734101465

Spannend und realistisch

Inhalt:
Deutschland ist in tödlicher Gefahr. Terroristen ...

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (20. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3734101465

Spannend und realistisch

Inhalt:
Deutschland ist in tödlicher Gefahr. Terroristen drohen, Depots mit Biowaffen, die seit dem kalten Krieg auf dem Boden der ehemaligen DDR lagern, zu aktivieren. Patrizia Hardt und Gernot Löw von der Terrorabwehrzentrale stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe.

Meine Meinung:
Dieser Roman ist der zweite Band einer Reihe, kann jedoch auch separat gelesen werden. Ich kenne den ersten Band nicht, hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen würden. Nachdem ich die vielen Namen, die am Anfang auftauchten – nicht zuletzt aufgrund gleich zweier Prologe – sortiert hatte, habe ich mich sehr schnell in die Handlung eingefunden.

Diese Handlung ist spannend, sie ist aktuell, sie ist politisch, sie ist kriminell, sie ist grausam. Es gelang dem Autor mühelos, mich zu fesseln. Es fiel mir äußerst schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Alles wirkte so erschreckend realistisch und gut recherchiert. Wir bekommen es hier mit diversen Geheimdiensten zu tun, mit authentisch wirkenden Politikern und mit skrupellosen Terroristen. Deutschland befindet sich in der Zange zwischen Russland und den USA, auch der Ukraine-Konflikt wird thematisiert.

Die Protagonisten Patrizia Hardt und Gernot Löw waren mir sehr sympathisch und so konnte ich gut mit ihnen mit fiebern. In ihrer Haut wollte ich aber nicht stecken und diese ganzen brisanten Entscheidungen treffen, die sie treffen mussten. Hier schaffte Ivo Pala es, die Hintergründe und Beweggründe für Handlungen glaubhaft darzustellen.

Es blieb auch für den Leser viel Raum für Spekulationen – das liebe ich. Ich war von der Geschichte also total begeistert, jedoch nicht vom Schluss. Hier ging mir dann doch einiges zu einfach und zu schnell und mir fehlten Erklärungen, wie es dazu kam.

Fazit:
Ein hochspannender Thriller – erschreckend realistisch, aktuell und gut konstruiert. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

Die Reihe:
H2O – Das Sterben beginnt
Gift – Der Tod kommt lautlos

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lauer Abklatsch der Vorgängerromane

Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: carl’s books (7. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570585627
Originaltitel: Mördar-Anders och hans vänner (samt en och annan ovän)
Preis: 19,99 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: carl’s books (7. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570585627
Originaltitel: Mördar-Anders och hans vänner (samt en och annan ovän)
Preis: 19,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Lauer Abklatsch der Vorgängerromane

Inhalt:
Johan Andersson hat in seinem Leben mehr Zeit im Gefängnis verbracht als in Freiheit. Er wird von allen nur Mörder-Anders genannt, denn es ist ihm auch schon mal der ein oder andere Mord „passiert“. Nun wurde er mal wieder entlassen und ist fest entschlossen, nicht mehr ins Gefängnis zurück zu gehen. Ob da die Gründung einer „Körperverletzungsagentur“ der richtige Weg ist? Auf jeden Fall wittern der Auftragsschläger Mörder-Anders und seine neuen „Manager“, der Hotel-Rezeptionist Per Persson und die unehrenhaft entlassene Pfarrerin Johanna Kjellander das große Geld. Doch bald haben sie die gesamte Stockholmer Unterwelt an den Fersen …

Meine Meinung:
Der Erzählstil ist genau so, wie man es von Jonas Jonasson gewohnt ist, und hat mir auch hier wieder gut gefallen. Der Roman ist locker zu lesen, ohne großen sprachlichen Anspruch. Dadurch, dass die Protagonisten aber selten beim Namen genannt, sondern als „der Rezeptionist“ oder „die Pfarrerin“ betitelt werden, entsteht automatisch eine Distanz zu ihnen. Das fand ich ein wenig schade, konnte ich mich so doch nur schlecht mit ihnen identifizieren.

Wer gerne skurrile Geschichten mit außergewöhnlichen Protagonisten liest, bei denen man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen darf, ist hier richtig, vor allem, wenn er keinen Wert auf sympathische Protagonisten legt. Denn besonders sympathisch wirken die drei Hauptfiguren in diesem Roman nicht. Jeder ist zunächst nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Besonders helle wirkt auch keiner von den dreien, und die Naivität war mir dann doch zu extrem. Vor allem fehlt ihnen der Charme, den der Hundertjährige oder Nombeko in den beiden Vorgängerromanen versprühen.

Auch ist die Handlung weit weniger originell als in „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ und „Die Analphabetin, die rechnen konnte“. Streckenweise empfand ich sie als ziemlich langweilig und belanglos. Besonders witzig fand ich sie auch nicht – ich konnte zwei oder drei Mal kurz grinsen, das war’s. Vielleicht hat Jonasson dieses Mal einfach nicht meinen Humor getroffen und andere Leser amüsieren sich trotzdem köstlich. Ein Blick in die Leseprobe kann hier bei der Entscheidung helfen.

★★★☆☆

Ich danke dem Verlag Carl’s Books ganz herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wundervoll geschrieben, wenn auch nicht ganz einfach zu lesen

Nachruf auf den Mond
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Gebundene Ausgabe: 315 Seiten
Verlag: Droemer HC (2. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3426281246
Originaltitel: The Shock of the Fall


Wundervoll geschrieben, wenn auch nicht ganz einfach zu lesen

Inhalt:
Mit ...

Gebundene Ausgabe: 315 Seiten
Verlag: Droemer HC (2. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3426281246
Originaltitel: The Shock of the Fall


Wundervoll geschrieben, wenn auch nicht ganz einfach zu lesen

Inhalt:
Mit neun Jahren verliert Matthew seinen drei Jahre älteren Bruder Simon durch einen tragischen Unfall. Er gibt sich selbst die Schuld an dessen Tod. Aufgrund einer psychischen Erkrankung wird er in die Psychiatrie eingewiesen, wo er lernen muss, mit seiner Krankheit zurechtzukommen und Simons Tod zu verarbeiten.

Meine Meinung:
Nathan Filer ist mit seinem Debüt ein großartiger Roman gelungen. Er lässt Matthew seine Geschichte erzählen und man nimmt ihm dabei jedes Wort ab, weil es so authentisch wirkt. Hier macht sich wohl bemerkbar, dass der Autor als Krankenpfleger in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet und intensiv recherchiert hat.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Man wird immer wieder mit unzusammenhängenden Bruchstücken der Handlung konfrontiert, mit zum Teil wirr erscheinenden Gedankenfetzen infolge der Vernebelung durch die Medikamente. Es wird nicht chronologisch erzählt, sondern immer wieder in der Zeit gesprungen, wobei es mir öfter schwerfiel, zu erkennen, wo ich mich nun gerade befinde. Dadurch dass Matthew den Leser immer wieder direkt anspricht, entsteht ein Sog, man wird tief in die Geschichte hineingezogen und kommt dem Ich-Erzähler sehr nahe. Man hat den Eindruck, Matthew will sich dem Leser öffnen, ihm alles zeigen, was ihn bewegt, womit er zu kämpfen hat. Dabei spart er auch die negativen Dinge über sich nicht aus.

Es werden nur kleine Andeutungen eingeflochten über das, was in der Nacht des Unfalls passiert sein könnte, denn anfangs erfahren wir nur, dass Simon tot ist. So wird die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten.

Der Roman lebt von seinen einzigartigen Charakteren. Sie sind so detailliert ausgearbeitet, dass man nie irgendwelche Zweifel an ihren Verhaltensweisen bekommt. Dabei war mir Matthew von Anfang an sehr sympathisch.

„Sie sollten wissen, dass ich kein netter Mensch bin.“ (S. 7) Wenn jemand so etwas sagt, kann er so schlimm schon mal gar nicht sein, oder?

Hervorzuheben ist auch die Aufmachung des Buches. Von Illustrationen bis zu verschiedenen Schriftarten wird auf diverse Hilfsmittel zurückgegriffen, um die Darstellung der Geschichte zu intensivieren. Das ist wirklich sehr gut gelungen.

Fazit:
„Nachruf auf den Mond“ ist ein anspruchsvolles Buch, das den Leser berührt und bewegt und mit vielen netten Details aufwartet, die man vielleicht sogar erst beim zweiten Lesen wahrnimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mühsam zu lesen

Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: cbj (27. April 2015)
ISBN-13: 978-3570159989
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: The Truth Commission

Mühsam zu lesen

Inhalt:
Normandy, ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: cbj (27. April 2015)
ISBN-13: 978-3570159989
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: The Truth Commission

Mühsam zu lesen

Inhalt:
Normandy, Dawn und Neil sind Freunde in der 11. Klasse an einer Kunstschule in Kanada. Eines Tages kommen sie auf die Idee, eine Wahrheitskommission zu gründen. Sie wollen anderen Menschen unbequeme persönliche Fragen stellen, auf deren Antworten alle gespannt sind.

Meine Meinung:
Ein Buch über die Wahrheit erschien mir sehr lesenswert, weshalb ich dieses Buch zur Hand nahm. Doch schon nach wenigen Seiten war ich nur noch genervt. Die Geschichte ist in Form eines Essays verfasst, den die sechzehnjährige Normandy als Schulprojekt schreibt. Entsprechend unausgegoren ist der Schreibstil und die Strukturierung des Ganzen. Besser gesagt, nicht ganz entsprechend, sondern sogar noch schlimmer. Normandy schreibt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, zuweilen sprudelt das Erzählte unreflektiert aus ihr heraus, sie verfällt ins Schwafeln. Für ein Schulprojekt haben sich meine Kinder in diesem Alter mehr Mühe geben.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Essay mit Fußnoten versetzt ist, die zum Teil länger als der Haupttext auf einer Seite sind, und den Lesefluss fürchterlich hemmen. Dabei sind sie zum größten Teil überflüssig. Nur kann man das eben vorher nicht wissen, sonst könnte man sie einfach überspringen. Zum Glück werden die Fußnoten später weniger, das erste Viertel des Buches ist am meisten betroffen.

Der Inhalt des Essays entspricht auch überhaupt nicht dem, was man in einem Schulprojekt schreiben würde. Viel zu intim sind die Gedanken, als dass man sie vor einem Lehrer ausbreiten würde, zum Beispiel, wer in wen verliebt ist und wer Sex mit wem hat.

Man hätte aus diesem Thema „Wahrheit“ so viel machen können, doch hier bleibt es relativ oberflächlich. Teilweise wirkt das Aussprechen der Wahrheit befreiend, teilweise hat es aber auch negative Konsequenzen. Normandy muss vor allem erkennen, dass sie sich auch innerhalb der eigenen Familie der Wahrheit stellen muss, was ernste Konsequenzen hat.

Der Mittelteil des Buches war einigermaßen gut lesbar, der Schluss hat mich dann allerdings wieder enttäuscht. Zwar wartet Susan Juby hier noch mit einer Überraschung auf, nachdem der Rest des Buches relativ vorhersehbar war, doch war der Ausklang für mich ziemlich unbefriedigend.

Die vom Verlag angegebene Altersempfehlung ab 12 Jahren kann ich nicht unterstützen. Ich würde es eher für mindestens 14-Jährige empfehlen, da es teilweise doch etwas verstörend wirkt.