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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Das Geheimnis der Spiegelung
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Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Der Anfang des Buches gefiel mir ganz gut mit Bendels persönlichen Geschichtchen über seinen Hintergrund, seine Familie inklusive Hunden. Doch mit dem Persönlichen ...

Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Der Anfang des Buches gefiel mir ganz gut mit Bendels persönlichen Geschichtchen über seinen Hintergrund, seine Familie inklusive Hunden. Doch mit dem Persönlichen wäre es dann irgendwann auch wieder gut gewesen. Ich wartete eher auf (zumindest für mich) neue Erkenntnisse in Sachen Hund-Mensch-Teamwork. Die kamen jedoch leider nicht. Hunderatgeber gibt es halt schon sehr viele, und einige davon habe ich bereits gelesen.

Teilweise waren die Problem-Fallbeispiele ganz interessant, führen aber natürlich nicht zu einer allgemeingültigen Lösung, mit der man einfach arbeiten kann. Denkanstösse gibt es aber durchaus.

Das Buch hätte man gut um ein Drittel kürzen können. Zig Fotos des Autors und seiner Hunde in fröhlichen Alltagssituationen blähen das Buch nur auf. Ebenso bringt der letzte Teil - eine Charakterisierung einiger ausgewählter Hunderassen und ihrer Halter - kaum Mehrwert, wenngleich sie ganz amüsant zu lesen sind.

Veröffentlicht am 17.07.2022

Spannend und verzwickt

Sturmrot
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Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (19. Juli 2022)
ISBN-13: 978-3499007682
Originaltitel: Rotvälta
Übersetzung: Hanna Ganz
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend ...

Broschiert: 480 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (19. Juli 2022)
ISBN-13: 978-3499007682
Originaltitel: Rotvälta
Übersetzung: Hanna Ganz
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend und verzwickt

Inhalt:
Vor 23 Jahren gestand der damals vierzehnjährige Olof Hagström den Mord an der wenig älteren Lina. Er wurde zwar nicht verurteilt, aber in ein Heim abgeschoben. Seitdem hatte er keinen Kontakt zu seiner Familie. Als er zufällig am Haus seines Vaters vorbeikommt, findet er dessen Leiche und gerät ganz schnell wieder unter Mordverdacht …

Meine Meinung:
Ich frage mich, warum ich von Tove Alsterdal noch nie gehört habe, denn sie kann wirklich gut schreiben. Mich konnte sie von Anfang an fesseln und es gab auch zwischendurch keinen Hänger. Immer wieder führt sie die Leserschaft gekonnt auf eine falsche Fährte - mögliche Verdächtige gibt es ausreichend. Und immer wenn man denkt, jetzt hätte man die gesamte Story durchschaut, taucht irgendwo wieder eine neue Spur auf. So bleibt es bis zum Schluss interessant und spannend.

Auch die Figuren sind gut gezeichnet, allen voran die Ermittlerin Eira Sjödin, die gerade in ihre alte Heimat zurückgekehrt ist, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern. Der Spagat zwischen Kriminalfall und Privatleben ist sehr gut gelungen und in einem für mich perfekten Verhältnis.

Auch die weiteren Charaktere, Kollegen, Nachbarn, Zeugen, wirken authentisch und erwachen dank Tove Alsterdal vor dem inneren Auge zum Leben, ebenso wie die Landschaft Ådalens in Mittelschweden. Ich konnte beim Lesen perfekt in die Handlung eintauchen und alles um mich herum vergessen, so gefesselt war ich.

Fazit:
Ein richtig guter Kriminalroman mit authentischen Figuren, einer verzwickten, unvorhersehbaren Handlung und einem fesselnden Schreibstil. Ich bin schon sehr gespannt auf Band 2 der Trilogie um Eira Sjödin, der schon im kommenden Oktober erscheinen soll.

Die Trilogie:
1. Sturmrot
2. Erdschwarz (ET voraussichtilich Okotber 2022)
3. Nebelblau (ET voraussichtilich Juli 2023)

★★★★★

Veröffentlicht am 12.07.2022

Britischer schwarzer Humor

How to kill your family
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Gebundene Ausgabe: 431 Seiten
Verlag: Heyne (27. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3453273702
Originaltitel: How to kill your family
Übersetzung: Stephan Glietsch
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Britischer ...

Gebundene Ausgabe: 431 Seiten
Verlag: Heyne (27. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3453273702
Originaltitel: How to kill your family
Übersetzung: Stephan Glietsch
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Britischer schwarzer Humor

Inhalt:
Grace hat einen Plan, seit sie denken kann: sich und ihre Mutter zu rächen, und zwar an ihrem superreichen Vater und dessen gesamter Familie, die sie ignorierten und im Stich ließen. Einer nach dem anderen muss dran glauben. Doch schließlich landet Grace im Gefängnis - für einen Mord, den sie gar nicht begangen hat. Hier schreibt sie ihre Geschichte auf …

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung hörte sich einfach vielversprechend an und ich erhoffte mir ein Feuerwerk an tiefschwarzem britischen Humor. Ja, der Roman wirkt sehr britisch, auch schwarzer Humor ist vorhanden, wenn auch nicht ganz in dem Maß, wie ich es erwartete. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam zu lesen. Faszinierend die Akribie, mit der Grace die Morde plant und ausführt. Der eiserne Wille, der schon den Teenager prägt und nie das Ziel aus den Augen verlieren lässt.

Allerdings wirkt die Erzählung sehr distanziert. Da ist erstaunlich wenig Leben drin. Und das, obwohl Grace selbst erzählt, ich hier also wesentlich mehr Leidenschaft und Enthusiasmus erwarten würde. Grace wirkt streckenweise einfach nur verbittert. Das kann einen ziemlich runterziehen. Ansonsten sprüht die Geschichte nur so vor Zynismus und Sarkasmus.

Sehr gelungen fand ich allerdings das Ende, mit dem Bella Mackie mich total überraschen konnte - einfach genial.

★★★★☆

Veröffentlicht am 08.07.2022

Ein herausfordernder Roman

Eine Rose allein
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Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: List Hardcover (27. Mai 2022)
ISBN-13: 978-3471360460
Originaltitel: Une Rose Seule
Übersetzung: Norma Cassau
Preis: 18,88 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich ...

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: List Hardcover (27. Mai 2022)
ISBN-13: 978-3471360460
Originaltitel: Une Rose Seule
Übersetzung: Norma Cassau
Preis: 18,88 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich erhältlich

Ein herausfordernder Roman

Inhalt:
Die vierzigjährige Pariser Botanikerin Rose empfindet vor allem eines: Wut, Wut auf alles und jeden. In ihrem Leben herrscht eine Leere, die für nichts Raum bietet. Ihre Mutter hatte ihr den japanischen Vater Haru stets vorenthalten. Nun ist er tot und Rose wird zur Testamentseröffnung nach Kyoto eingeladen. Hier findet sie an der Seite von Harus Assistenten Paul in verschiedenen Tempeln und Gärten Ruhe und Liebe.

Meine Meinung:
„Eine Rose allein“ ist keine leichte Kost. Dies fängt beim Inhalt an, der aus sehr viel Trauer besteht. Fast jeder der Charaktere hat eine oder mehrere geliebte Person(en) verloren und muss damit fertigwerden - und jeder tut dies auf seine Weise. Und es geht weiter mit Muriel Barberys poetischem Schreibstil. Zuweilen sind die Beschreibungen sehr detailliert, dann wieder ziemlich reduziert, aber immer sehr schön. Sie sorgen dafür, dass der Roman trotz des melancholischen Themas nicht schwermütig stimmt.

Die Autorin konnte mich gedanklich in ein für mich absolut fremdes Land in eine fremde Kultur versetzen und hat mich damit sehr neugierig gemacht auf Japan, das vor meinem inneren Auge vor allem in Form von Ritualen, Tempeln, Zen-Gärten und verschiedenen Speisen in den schillerndsten Farben entstand.

Allerdings empfand ich das Werk als zu kurz. Es reichte mir nicht, um den Protagonisten ausreichend nahe zu kommen. Vieles hätte ich mir ausführlicher erzählt gewünscht. Trotzdem ist es ein sehr schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle für alle, die abseits vom Mainstream lesen wollen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 06.07.2022

Wunderschön zu lesen

Sieben Tage Sommer
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Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Piper (30. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3492070447
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Wunderschön zu lesen

Inhalt:
Vor dreißig Jahren haben fünf junge Menschen ...

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Piper (30. Juni 2022)
ISBN-13: 978-3492070447
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Wunderschön zu lesen

Inhalt:
Vor dreißig Jahren haben fünf junge Menschen dem reichen Max das Leben gerettet. Nun lädt er sie in sein Ferienhaus an der Côte d’Azur ein, wo sie einige Tage mit ihm verbringen sollen. Alle sind da, nur Max nicht. Stattdessen lässt er seine Bekannte Anja sich um die Gäste kümmern und verfolgt das Miteinander aus der Ferne.

Meine Meinung:
Thommie Bayer versteht es immer wieder, mit wenigen Worten viel zu sagen. Und immer wieder wünsche ich mir, etwas mehr von seiner Story und seinen Figuren lesen zu dürfen, um sie noch besser verstehen zu können. Nicht zuletzt liegt es aber auch daran, dass der Autor einfach wunderschöne Worte wählt, die einem auf der Zunge zergehen und sich im Innersten verhaken.

Sein neuer Roman, „Sieben Tage Sommer“, besteht aus E-Mails, die zwischen Anja und Max mehrmals täglich hin- und hergehen. In ihnen hält Anja Max bezüglich seiner Gäste auf dem Laufenden, wobei sie sie sehr zutreffend charakterisiert. Sie erzählt aber auch alles, manchmal, jeden einzelnen Schritt, was sie selbst getan hat. Max dagegen rückt in seinen Antworten nach und nach mit seiner Vergangenheit und seinen Absichten heraus. Diese sind zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht überraschend.

Obwohl es in den E-Mails vordergründig darum geht, wie die fünf Gäste die Tage miteinander verbringen, erfährt man durch die Art, wie sie über die Gäste sprechen, gleichzeitig viel mehr über Anja und Max. Mir wuchsen diese beiden ganz schnell ans Herz, da sie eine unheimliche Wärme ausstrahlen. Diese gepaart mit der sommerlichen Atmosphäre an der Côte d’Azur sorgen dafür, dass man sich beim Lesen sehr wohl fühlt.

★★★★☆