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Veröffentlicht am 06.03.2022

Ein bisschen kitschig, aber auch schööön

Als wir Tanzen lernten
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: cbj (28. Februar 2022)
ISBN-13: 978-3570166314
empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Originaltitel : Instructions for Dancing
Übersetzung: Dagmar Schmitz
Preis: 20,00 ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: cbj (28. Februar 2022)
ISBN-13: 978-3570166314
empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Originaltitel : Instructions for Dancing
Übersetzung: Dagmar Schmitz
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein bisschen kitschig, aber auch schööön

Inhalt:
Als die Eltern der siebzehnjährigen Evie sich scheiden ließen, zerbrach Evies Glaube an die Liebe. Da fliegt ihr plötzlich die Fähigkeit zu, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Liebespaaren zu sehen. Dass alle Beziehungen schlecht enden, bestärkt Evie darin, sich nie verlieben zu wollen. Doch ihre Gefühle schlagen ihr ein Schnippchen, als sie in der Tanzschule den charismatischen X kennenlernt …

Meine Meinung:
Keine Frage, Nicola Yoon kann toll schreiben, was sie ja auch in ihren vorherigen Büchern schon bewiesen hat. Die Geschichte liest sich so locker und leicht und ist einfach sehr unterhaltsam. Dies ist zum Teil dem häufig in kleinen Prisen eingestreuten Humor zu verdanken, der die Leserschaft immer wieder zum Schmunzeln bringt.

Die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Das geschieht für mich alles nachvollziehbar und im richtigen Tempo. Bei anderen Ereignissen, die beschrieben werden, ist das leider anders. Da verlief für meinen Geschmack einiges zu glatt und problemlos. Ein bisschen mehr Dramatik hätte hier nicht geschadet, um ein wenig Spannung in die Handlung zu bringen.

Die Protagonistin Evie mochte ich anfangs sehr, aber zwischendurch musste ich mich tierisch über sie ärgern, weil ich ihr Verhalten einfach doof und kindisch fand. Das passte in meinen Augen nicht mehr zu der Entwicklung, die sie bis dahin schon durchgemacht hatte.

Von diesen kleinen Kritikpunkten abgesehen, ist das Buch aber richtig schön zu lesen, obwohl es teilweise auch ein bisschen kitschig ist. Aber manche mögen das ja gerade. Gute Unterhaltung, aber viel Tiefgang sollte man nicht erwarten.

★★★★☆

Veröffentlicht am 04.03.2022

Spannend und sehr komplex

Null gleich eins
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Broschiert: 464 Seiten
Verlag: Piper (24. Februar 2022)
ISBN-13: 978-3492059299
Originaltitel: Islossning
Übersetzung: Kerstin Schöps
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend ...

Broschiert: 464 Seiten
Verlag: Piper (24. Februar 2022)
ISBN-13: 978-3492059299
Originaltitel: Islossning
Übersetzung: Kerstin Schöps
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Spannend und sehr komplex

Inhalt:
Kriminalkommissarin Desiré Rosenkvist, genannt Deer, scheint die Einzige zu sein, die einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Morden sieht, bei denen die Leichen jeweils am 5. eines Monats an einem Strand gefunden werden. Ihr Chef untersagt ihr, in dieser Richtung zu ermitteln und betraut sie mit anderen Fällen. Doch Deer bittet ihre Freunde, die ehemaligen Polizisten Sam Berger und Molly Blom, sich des Strandmörders anzunehmen …

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 5. Teil der Reihe um das Ermittlerduo Sam Berger und Molly Blom. Es ist sicher besser, wenn man die Vorgängerbände kennt, da die Rahmenhandlung, die von Band zu Band fortgeführt wird, hier eine große Rolle spielt. In diesem Zusammenhang war mir aber die immer wiederkehrende Beschreibung von Deers Handicap und der mangelnden Beziehung zwischen Sam und Molly etwas zu ausufernd.

Die Kriminalfälle erweisen sich als sehr verzwickt und nebulös, und zwar sowohl Deers Axtmörder-Fälle als auch die Strandleichen, zu denen Sam Berger und Molly Blom ermitteln. Die Erzählperspektive wechselt häufig, was die Handlung noch mehr zerreißt. Man muss sich schon sehr konzentrieren, um die einzelnen Fäden richtig zu verfolgen.

Doch Arne Dahl erzählt ohne Zweifel sehr spannend. Man möchte das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen, bis alle Rätsel gelöst sind - und das werden sie am Ende, sogar das allerletzte, das mich dann sogar noch zum Schmunzeln brachte.

Die Reihe:
1. Sieben minus eins
2. Sechs mal zwei
3. Fünf plus drei
4. Vier durch vier
5. Null gleich eins

★★★★☆

Veröffentlicht am 02.03.2022

Ein wunderschönes Buch zum Vorlesen und Anschauen

Minna Melone - Wundersame Geschichten aus dem Wahrlichwald
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Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: cbj (28. Februar 2022)
ISBN-13: 978-3570179598
empfohlenes Alter: ab 6 Jahren
Preis: 14,00 €
auch als Hörbuch erhältlich

Ein wunderschönes Buch zum Vorlesen und Anschauen

Tag ...

Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: cbj (28. Februar 2022)
ISBN-13: 978-3570179598
empfohlenes Alter: ab 6 Jahren
Preis: 14,00 €
auch als Hörbuch erhältlich

Ein wunderschönes Buch zum Vorlesen und Anschauen

Tag für Tag verbringen die Tiere im Wahrlichwald in freundschaftlicher Gemeinschaft und mit immer wiederkehrenden Arbeiten. Da sieht das Eichhörnchen Zara eine fremde Wanderratte, die einen Bollerwagen hinter sich herzieht. Neugierig beobachtet Zara, wie die Ratte Minna eine Bühne aufbaut, auf der es von nun an jeden Abend neue Abenteuer zu sehen und zu hören gibt. Doch außer Zara mag sich zunächst niemand dafür begeistern. Zu tief verwurzelt sind die Vorurteile gegenüber Fremden - und dann auch noch Wanderratten! Man weiß ja, dass das Lügner und Betrüger sind. Doch woher will man das eigentlich wissen?

Zara jedenfalls ist begeistert von den fantastischen Abenteuern, die Minna vom Leben außerhalb des Wahrlichwaldes, ja eigentlich von der ganzen Welt erzählt. Dass das Leben so bunt sein kann, hätte sie nie für möglich gehalten.

Nach und nach erwärmen sich immer mehr für Minnas Geschichten und haben dadurch noch viel mehr Spaß miteinander. Da spielt es gar keine Rolle mehr, ob die Erzählungen wahr oder erfunden sind.

Sven Gerhardt erzählt sehr kindgerecht von Minna Melone und den Tieren im Wahrlichwald. Kinder ab etwa sechs Jahren werden sicher ihre Freude an dieser Geschichte haben, wenn man sie ihnen vorliest. Die Wanderratte Minna ist in der ganzen Welt herumgekommen und man kann vielleicht ihre einzelnen Stationen den Kindern auf einem Globus zeigen. Auch viele sonstige Informationen stecken in dem Buch, über die man mit den Kindern sprechen kann. Dies alles ist mit sehr viel Fantasie ausgeschmückt.

Auch die wunderschönen Illustrationen von Mareike Ammersken, die zum Teil über eine ganze Seite oder sogar eine Doppelseite gehen, sorgen für ein tolles Leseerlebnis.


★★★★★

Veröffentlicht am 02.03.2022

Leben und Sterben in einer Kleinstadt

In die Arme der Flut
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag (4. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3630876511
Originaltitel: The Dead Lit Faintly
Übersetzung: Thomas Gunkel
Preis: 20,00 €
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag (4. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3630876511
Originaltitel: The Dead Lit Faintly
Übersetzung: Thomas Gunkel
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Leben und Sterben in einer Kleinstadt

Inhalt:
Luke Roy, Mitte dreißig, lebt in Ross Point, einer in der Bedeutungslosigkeit versunkenen Kleinstadt in Maine. Seit frühester Kindheit empfindet er eine Todessehnsucht, hat schon mehrfach seinen Suizid geprobt, aber dann doch nicht konsequent durchgezogen.
An einem nebligen Tag steht er auf einer nahegelegenen Brücke, 35 Meter über einem Fluss mit todbringenden spitzen Felsen. Stundenlang sinniert er, ob er springen soll oder nicht.

Doch dann sieht Luke, dass ein Ausflugsboot gekentert ist und ein Junge hilflos im Wasser treibt. Ohne zu zögern, wirft Luke sich ins Wasser und rettet Paul. Die Medien machen einen Helden aus ihm, Politiker missbrauchen ihn für ihren Wahlkampf. Die Menschen lieben ihn - bis sie ihn hassen …

Meine Meinung:
Auf mich übte dieser Roman einen ungemeinen Sog aus. Lukes Überlegungen zu Leben und Tod im ersten Teil der Handlung erschienen mir absolut nachvollziehbar. Wer in dieser Hinsicht psychisch vorbelastet ist, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen!

Mit eindringlichen Worten und leicht poetischen Bildern zeichnet Gerard Donovan seinen Protagonisten Luke. Der Charakter ist tiefgründig und plastisch angelegt, er wirkt authentisch und realitätsnah, dabei auch sehr sympathisch. Ich habe mit ihm gelitten und gebangt, gehofft und mich mit ihm gefreut. Es war eine Achterbahn der Gefühle.

Die Medien und die Politik bekommen in diesem Buch ihr Fett weg. Sie stilisieren einen Mann, der etwas Selbstverständliches tut, zu einem Helden wider Willen hoch. Luke wird von einer üblen Maschinerie vereinnahmt, was sein Leben nicht leichter macht - stets zum Nutzen der Medien oder der Politiker. Und er wird gnadenlos fallengelassen, wenn es den anderen in den Kram passt.

Mich haben die Bilder, die Gerard Donovan in meinem Kopf erzeugte, beeindruckt und bedrückt, aber nicht heruntergezogen. Diese Lektüre wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben und nachhallen.

★★★★★

Veröffentlicht am 25.02.2022

Interessante psychiatrische Fälle für Laien aufbereitet

Das Geheimnis der Cellistin
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Piper (14. April 2011)
ISBN-13: 978-3492050159
Originaltitel: Les contes d’un psychiatre ordinaire
Übersetzung: Ralf Pannowitsch

Interessante psychiatrische Fälle ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Piper (14. April 2011)
ISBN-13: 978-3492050159
Originaltitel: Les contes d’un psychiatre ordinaire
Übersetzung: Ralf Pannowitsch

Interessante psychiatrische Fälle für Laien aufbereitet

„Das Geheimnis der Cellistin“ ist François Lelords erstes Buch. In Frankreich erschien es bereits 1993, in Deutschland erst etwa zwanzig Jahre später. Da man nun annehmen könnte, dass sich in diesen zwanzig Jahren (die nun, da ich das Buch gelesen habe, auch schon wieder zehn Jahre her sind), sehr viel geändert hat in der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen, gibt der Autor und Psychiater Lelord am Ende eines jeden Falles, den er vorstellt, einen Blick darauf, ob und was sich in diesen letzten Jahren tatsächlich getan hat und wie die Behandlung sich heute von der gestrigen unterscheidet. Erstaunlich ist dabei, dass sich doch relativ wenig verändert hat, nachdem in den 1960er bis 1980er Jahren viele Neuerungen Einzug in die Psychiatrie gehalten haben.

Stellvertretend für viele andere Fälle aus seiner Praxis hat Lelord sich neun Patient*innen herausgepickt, deren Leiden und Behandlung er populärwissenschaftlich beschreibt, wobei die einzelnen Fälle nicht einem speziellen Patienten zuzuordnen sind, sondern manchmal auch mehrere mit derselben Diagnose zu einer Person verschmolzen wurden. Da geht es zum Beispiel um Agoraphobie, Depressionen, Autismus, Panikattacken, Bulimie und mehr. Ganz unaufgeregt schildert Lelord den ersten Kontakt zu den Patienten, ihre Symptome und den Verlauf der Behandlung. Dabei zeigt er auch mögliche Alternativbehandlungen auf, begründet aber auch, warum er sich für die jeweilige Behandlung entschied im Hinblick auf diesen speziellen Fall. Dies setzt ein gewisses Interesse der Lesenden voraus, wird aber sehr gut für Laien verständlich dargestellt.

Der vielleicht größte Nutzen dieses Buches ist, dass etwaige Patienten die Scheu verlieren, bei entsprechenden Symptomen einen Psychiater aufzusuchen, und dass sie sehen, dass ihnen geholfen werden kann.

★★★★★