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Veröffentlicht am 06.11.2021

Weniger wäre mehr gewesen

Mädchenmeuterei
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Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Rowohlt Berlin (19. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3737100465
empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Weniger wäre ...

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Rowohlt Berlin (19. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3737100465
empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Weniger wäre mehr gewesen

Inhalt:
Ihre Freundin Bea steckt anscheinend in Marokko in Schwierigkeiten. Deshalb reisen die sechzehnjährigen Charlotte, Antonia, Yvette und Freigunda kurzentschlossen auf einem Containerschiff dorthin. Dass Antonia als blinder Passagier dabei ist, macht die Sache kompliziert. Und die Mitglieder der Mannschaft sind auch nicht alle ganz koscher …

Meine Meinung:
„Mädchenmeuterei“ ist der Folgeband von „Mädchenmeute“. Diese Info hatte ich vor dem Lesen leider nirgends gefunden. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, den Vorgänger zu kennen, aber bestimmt besser. Denn es wird hier immer wieder auf die vergangenen Ereignisse verwiesen, ohne sie konkret zu erzählen. Vieles ist mir bis jetzt noch unklar, vor allem wie fünf so unterschiedliche Mädchen in kurzer Zeit zu so loyalen Freundinnen werden konnten.

Dass die Mädchen so unterschiedlich sind, fand ich dabei eigentlich gut, wenn mich auch viele Eigenschaften genervt haben. Jede hat so ihre guten und ihre schlechten Seiten, die eine mehr, die andere weniger. Was ich ganz blöd fand, ist, dass Bea auf Fragen immer nur mit einem Video antwortet, ohne etwas Konkretes zu sagen.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, teilweise im Telegrammstil. Das ist aber nicht schlecht, weil es einfach in die Situation passt. Aber die Handlung fand ich leider nicht so spannend. Zum Teil zieht sie sich wie Kaugummi, auch wenn einige wichtige Botschaften der Autorin zwischen den Zeilen durchsickern. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie die Erzählung mehr fokussiert hätte, so wirkt es etwas verzettelt und nichts wird richtig ausgearbeitet.

Trotz allem ganz nett zu lesen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 06.11.2021

Herrlich unterhaltsam

Brennerova
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Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (8. Februar 2016)
ISBN-13: 978-3453438392
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Herrlich unterhaltsam

Inhalt:
Simon Brenner, Kriminalpolizist ...

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (8. Februar 2016)
ISBN-13: 978-3453438392
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Herrlich unterhaltsam

Inhalt:
Simon Brenner, Kriminalpolizist i.R., schaut sich im Internet nach einer Frau um, obwohl, das weiß man ja, man da in eine Falle tappen kann. Aber wenn eine so ausschaut wie die Nadeshda und so liebe Briefe schreibt …

Und dann trifft er ganz plötzlich im richtigen Leben die Herta, und plötzlich hat er zwei Freundinnen. Und dann auch noch einen Auftrag, denn eine weitere Frau ist verschwunden.

Meine Meinung:
Wolf Haas schreibt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Da darf man sich nicht an wenig perfekter Grammatik stören. Das gehört zum Lesespaß einfach dazu. Mit viel Witz und schrägem Humor erzählt Haas eine einigermaßen spannende Geschichte. Ich habe mich wirklich gut dabei amüsiert und freue mich schon auf den nächsten Roman des Autors.

★★★★☆

Veröffentlicht am 02.11.2021

Leider nicht mein Fall

Abendländer
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Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch (26. Januar 2008)
ISBN-13: 978-3833305153
Originaltitel: Occidentals
Übersetzung: Fredeke Arnim

Leider nicht mein Fall

Mit dieser Novelle bin ...

Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch (26. Januar 2008)
ISBN-13: 978-3833305153
Originaltitel: Occidentals
Übersetzung: Fredeke Arnim

Leider nicht mein Fall

Mit dieser Novelle bin ich leider nicht ganz glücklich geworden. Zwar gefällt mir der Schreibstil von Richard Ford recht gut und die Figuren haben ausreichend Tiefe. Allerdings fand ich die Story recht langweilig und die Protagonist*innen nicht besonders sympathisch. Der Autor machte mir einfach keine Lust, mich genauer mit ihnen und ihren Befindlichkeiten zu beschäftigen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 31.10.2021

Faszinierende Weiterführung von "Der Circle"

Every (deutsche Ausgabe)
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Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. Oktober 2021)
Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
ISBN-13: 978-3462001129
Originaltitel: The Every
Übersetzung: Klaus Timmermann und Ulrike Wasel
Preis: 25,00 €
auch als E-Book ...

Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. Oktober 2021)
Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
ISBN-13: 978-3462001129
Originaltitel: The Every
Übersetzung: Klaus Timmermann und Ulrike Wasel
Preis: 25,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Faszinierende Weiterführung von "Der Circle“

Inhalt:
Das weltweit beliebteste Unternehmen, der Circle, wurde mit dem größten Onlineshop, dem dschungel, zusammengeführt und nimmt als „Every“ eine überragende Vormachtstellung ein. Every mischt praktisch in allen Belangen des täglichen Lebens mit und überwacht und beeinflusst alles.

Delaney Wells will sich gegen Every wehren und versucht, das Unternehmen von innen heraus zu zerschlagen. Doch je abstrusere Ideen sie vorbringt und Every unterjubelt, umso mehr wird deutlich, dass die Menschen anscheinend ganz zufrieden damit sind, wenn ihr Leben transparent gemacht wird und ihnen alle Freiheiten genommen werden.

Meine Meinung:
Wie schon „Der Circle“ konnte mich auch „Every“ unheimlich fesseln. Das Szenario erscheint so realistisch, dass einem bange wird. Es wirkt zwar alles sehr übertrieben, aber trotz allem nicht unbedingt weit von unserer Wirklichkeit entfernt. Der gläserne Mensch steht vor der Tür; von totaler Überwachung und Entmündigung sind wir nur noch einen Schritt entfernt.

Dabei bietet dieser Roman nur wenig Überraschung. Die Ähnlichkeit zu „Der Circle“ ist unübersehbar, nur eben auf einer anderen Stufe, umfassender, dafür nicht so tiefgründig. Vorkenntnisse braucht man übrigens nicht unbedingt. Man kann dieses Buch auch ohne gut nachvollziehen.

Mit seiner Satire brachte Dave Eggers mich vor allem in der ersten Hälfte des Buches immer wieder zum Schmunzeln, dann wird das Ganze immer ernster und tragischer, kann jedoch aufgrund des einfachen, aber nicht trivialen Schreibstils und der absurd erscheinenden Handlung und witzigen Dialoge bis zum Schluss gut unterhalten.

★★★★☆

Veröffentlicht am 31.10.2021

Kent Haruf eben

Ein Sohn der Stadt
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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (27. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3257071726
Originaltitel: Where You Once Belonged
Übersetzung: pociao
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Kent Haruf ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (27. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3257071726
Originaltitel: Where You Once Belonged
Übersetzung: pociao
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Kent Haruf eben

Inhalt:
In seiner Jugend wurde Jack Burdette von allen bewundert und geliebt. Doch nach seinem unrühmlichen Verschwinden vor acht Jahren denken die Einwohner der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado nur noch an Vergeltung. Kein Wunder, dass nicht alles glatt läuft, als Jack nun plötzlich wieder auftaucht.

Meine Meinung:
„Ein Sohn der Stadt“ ist Kent Harufs erster Roman, der wie die anderen in Holt spielt. Nun wurde er auch auf Deutsch übersetzt - im Original erschien er bereits vor vielen Jahren.

Der Schreibstil ist eher nüchtern und einfach. Dies passt aber sehr gut, denn erzählt wird die Story von Pat Arbuckle, dem Herausgeber der örtlichen Zeitung „Holt Mercury“, der stark in die Geschichte verwickelt ist, denn in seiner Jugend waren er und Jack beste Freunde.

In Rückblicken wird die Jugend von Jack und Pat aufgerollt. So kann man gut mit verfolgen, warum sich Jack so entwickelte und ein Stück weit Verständnis aufbringen. Überhaupt sind die verschiedenen Figuren gut gezeichnet. Sie wirken authentisch und wirklichkeitsnah. Die Atmosphäre in dem Städtchen Holt ist gut greif- und vorstellbar.

Mit dem Schluss, der recht offen gehalten ist, bin ich nicht ganz glücklich, wenngleich gerade dieser Ausgang sehr realistisch wirkt.

Ich mochte diesen Roman von Kent Haruf sehr gerne, auch wenn er nicht so tiefgründig und gefühlvoll wie „Die Seelen der Nacht“ ist.

★★★★☆