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Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein außerirdischer Blick auf die Menschen

Ich und die Menschen
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Broschiert: 352 Seiten
Verlag: dtv (1. April 2014)
ISBN-13: 978-3423260145
Originaltitel: The Humans
Übersetzung: Sophie Zeitz

Ein außerirdischer Blick auf die Menschen

Inhalt:
Professor Andrew Martin ...

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: dtv (1. April 2014)
ISBN-13: 978-3423260145
Originaltitel: The Humans
Übersetzung: Sophie Zeitz

Ein außerirdischer Blick auf die Menschen

Inhalt:
Professor Andrew Martin macht eine große mathematische Entdeckung, die eine Gefahr für das Universum darstellt. Martin muss sterben. An seine Stelle tritt ein Außerirdischer mit dem Auftrag, alle zu töten, die von Martins Entdeckung wissen könnten. Zunächst kein Problem für ihn, weiß man doch im ganzen All, wie unnütz, gewalttätig und dumm die Menschen sind. Doch je länger „der neue Andrew“ auf der Erde ist, desto mehr erkennt er die Schönheit in den Dingen und in den Menschen …

Meine Meinung:
Dies ist ein Buch für all jene, die einen Sinn im Leben suchen. Sie werden ihn bei der Lektüre womöglich auch nicht finden, aber vielleicht erkennen, dass sie mit dem Suchen aufhören sollten und stattdessen ihr Leben so zu leben, dass irgendjemand etwas davon hat.

Matt Haig erzählt hier eine herzerwärmende Geschichte mit schönen Worten. Er zeigt uns einen ganz besonderen Blick auf die Spezies Mensch, auf alles Schöne und alles Absurde, das diese Menschen den lieben langen Tag tun.

Besonders gelungen fand ich dabei die 97 Ratschläge gegen Ende des Romans. An denen ist wirklich was dran

★★★★☆

Veröffentlicht am 24.04.2021

Die Motivation eines Richters

Die Wahrheit der Dinge
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Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Benevento (22. April 2021)
ISBN-13: 978-3710900938
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Die Motivation eines Richters

Inhalt:
Der erfahrene ...

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Benevento (22. April 2021)
ISBN-13: 978-3710900938
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Die Motivation eines Richters

Inhalt:
Der erfahrene Strafrichter Frank Petersen steckt in der Krise. In den letzten Jahren wurden einige seiner Urteile vom Bundesgerichtshof einkassiert. Auch seine Frau und sein Sohn sind mit einem kürzlich ergangenen Urteil alles andere als einverstanden und ziehen erst mal aus dem gemeinsamen Haus aus. Sie werfen Petersen Fremdenfeindlichkeit vor. Dieser beginnt, seine Beweggründe zu hinterfragen.

Meine Meinung:
Ich kann mich noch gut an den Fall Bachmeier und die öffentlichen Diskussionen in diesem Zusammenhang erinnern. 1981 erschoss Marianne Bachmeier im Gerichtssaal den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter. Als ich nun erfuhr, dass Markus Thiele seinen zweiten Roman in Anlehnung an diesen alten Fall schrieb, war meine Neugier geweckt. Um es klar zu sagen: Es geht hier nicht um den Fall Bachmeier. Aber es geht um eine Mutter, die den Mord an ihrem Sohn im Gerichtssaal rächt und es geht um den Mord an einem farbigen Mitbürger durch Rechtsradikale, der ebenfalls an eine wahre Begebenheit angelehnt ist.

Dabei erzählt der Autor sehr fesselnd in zwei Haupthandlungssträngen. Der eine thematisiert die Ereignisse zwischen 1989 und 1992 aus der Perspektive der Corinna Maier. Der andere spielt im Jahr 2015, also quasi in der Gegenwart, und beleuchtet die Sicht von Frank Petersen und seine Versuche, Klarheit in sein Leben zu bekommen. Häppchenweise erfahren wir, was damals passiert ist. Eine unterschwellige Spannung ist dabei stets zu spüren, aber auch die bedrückende Atmosphäre, der sich die Protagonist*innen ausgesetzt sehen.

Als Jurist kennt Markus Thiele sich in diesem Metier natürlich aus. Ich finde, man merkt beim Lesen deutlich, dass er genau weiß, worüber er schreibt. So wirken Petersens Überlegungen sehr glaubwürdig. Die Zwickmühlen, mit denen er zu kämpfen hat, erscheinen realistisch.

Mich hat diese Story von Anfang bis Ende gefesselt, aber auch teilweise schockiert und traurig gemacht. Hoffen wir, dass der Fremdenhass in unserem Land eines Tag der Vergangenheit angehört und wir einfach Menschen sein können.

★★★★★

Veröffentlicht am 22.04.2021

Leicht zu lesender Unterhaltungsroman

Am Horizont das Meer
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Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Goldmann (19. April 2021)
ISBN-13: 978-3442488674
Preis: 10,00 €
auch als E-Book erhältlich

Leicht zu lesender Unterhaltungsroman

Inhalt:
Sofia ist mit Oliver verlobt. ...

Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Goldmann (19. April 2021)
ISBN-13: 978-3442488674
Preis: 10,00 €
auch als E-Book erhältlich

Leicht zu lesender Unterhaltungsroman

Inhalt:
Sofia ist mit Oliver verlobt. Die beiden wollen bald heiraten und ein Haus kaufen. Doch der plötzliche Tod von Sofias Oma wirft sie aus der Bahn. Ihr Leben lang hatte Sofia Sehnsucht nach einem bestimmten Ort am Meer. Doch welcher das war und was es damit auf sich hatte, hatte sie vergessen. Und Oma Emilie hüllte sich in Schweigen. Im Nachlass findet Sofia jedoch Briefe, die eine Verbindung zu ihrer Kindheit darstellen. Und so macht Sofia sich auf die Reise nach Spanien an die Costa Brava.

Meine Meinung:
Von Anika Beer habe ich schon so viele wundervolle Bücher gelesen, die sich alle durch etwas Außergewöhnliches auszeichnen und sich somit von der Masse abheben. Insofern hat mich „Am Horizont das Meer“ ein klein wenig enttäuscht. Es ist zwar super geschrieben, aber es ist einfach ein ganz normaler Frauenroman mit ein bisschen Liebe, ein bisschen Geheimnis und ganz viel Atmosphäre. Alles solide gemacht, aber eben leider nichts Herausragendes, nichts so Bemerkenswertes, wie ich das von Anika Beer gewohnt bin.

Die wichtigen Charaktere kann man schnell liebgewinnen und meistens auch ihre Handlungsweisen verstehen. Ich habe mit Sofia gelitten, die ihre Sehnsucht nach dem Ort am Meer nicht mit Worten ausdrücken kann und die dadurch Oliver, der ihr so gerne helfen möchte, zurückweist. Ihre innere Zerrissenheit kommt dabei gut zum Ausdruck.

Der Hauptteil der Erzählung spielt in der Gegenwart. Es sind aber auch immer wieder Rückblenden in den Sommer 1995 eingeschoben, in dem Sofia von zwei Kindern am Strand gefunden wurde. In diesen Rückblenden wird die Geschichte nach und nach aufgerollt.

Der Roman ist unterhaltsam und leicht zu lesen. Die Atmosphäre ist etwas bedrückt, wozu das freundliche Cover nicht wirklich passt. Insgesamt ist das Buch gut für ein paar schöne Lesestunden, aber einen nachhaltigen Eindruck hat es bei mir nicht hinterlassen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.04.2021

Ein Abenteuer im wilden England

Scarlett & Browne - Die Outlaws
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Herausgeber: cbj (13. April 2021)
ISBN-13: 978-3570165966
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Originaltitel: The Outlaws Scarlett and Browne #1
Übersetzung: Katharina Orgaß und ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Herausgeber: cbj (13. April 2021)
ISBN-13: 978-3570165966
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Originaltitel: The Outlaws Scarlett and Browne #1
Übersetzung: Katharina Orgaß und Gerald Jung
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein Abenteuer im wilden England

Inhalt:
Scarlett McCain ist eine Outlaw. In den verbliebenen Städten eines untergegangenen England raubt sie Banken aus und wird dafür von allen möglichen Leuten gejagt. Doch sie ist eine Überlebenskünstlerin, die sogar in der hoch gefährlichen Wildnis zurechtkommt. Als sie auf den etwas jüngeren Albert Browne trifft, der als Einziger ein Busunglück überlebt hat, nimmt sie den Jungen mit in der Absicht, ihn so bald wie möglich wieder loszuwerden, am besten mit Gewinn. Doch Albert hat ein Geheimnis …

Meine Meinung:
Jonathan Strouds witzig-ironischer Schreibstil ist einfach genial und macht unheimlich viel Spaß. So ist auch dieser Auftaktband von „Scarlett & Browne“ ein reines Lesevergnügen.

Mir gefiel die Figur der Scarlett ausgezeichnet. Sie ist sehr vielschichtig und überraschend aufgebaut. Ihr pragmatisches und direktes Verhalten finde ich klasse. Albert fand ich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, er wirkte wie ein naives kleines Kind trotz seiner 15 Jahre. Doch nach und nach kommt bei ihm so einiges zutage und man erkennt, dass da viel mehr dahintersteckt.

Wie die Welt, in der diese Geschichte spielt, beschrieben wird, gefiel mir gut. Nach und nach werden neue Fakten offenbart, sodass man sie gut verdauen kann. Die Handlung ist actionreich und spannend, die Dialoge frisch und witzig. Es hätte ein perfektes Buch sein können. Doch am Ende musste ich mich fragen, worum es hier eigentlich geht. Klar, die zwei Jugendlichen ziehen durch die Lande, bestehen einige Kämpfe (irgendwann habe ich aufgehört, die Toten zu zählen) und werden gejagt. Aber warum das Ganze so passiert, welche Ursache es hat, wird bis zum Schluss nicht klar. Weder wird erklärt, warum das England, das wir kennen, zerstört wurde. Noch erfährt man, wie Scarlett zur Outlaw wurde. Da fühle ich mich ein wenig hängengelassen. Aber ich hoffe, im nächsten Band werden einige Geheimnisse gelüftet.

★★★★☆

Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein rastloses Leben

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
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Broschiert: 461 Seiten
Verlag: Insel Verlag (18. April 2021)
ISBN-13: 978-3458681427
Originaltitel: Nora. A Love Story of Nora and James Joyce
Übersetzung: Eike Schönfeld
Preis: 12,95 €
auch als E-Book ...

Broschiert: 461 Seiten
Verlag: Insel Verlag (18. April 2021)
ISBN-13: 978-3458681427
Originaltitel: Nora. A Love Story of Nora and James Joyce
Übersetzung: Eike Schönfeld
Preis: 12,95 €
auch als E-Book erhältlich

Ein rastloses Leben

Inhalt:
Im Alter von zwanzig Jahren lernt das Zimmermädchen Nora Barnacle in einem Dubliner Hotel den zwei Jahre älteren James Joyce kennen und lieben. Sie verlässt mit ihm Irland. Von nun an verläuft ihr Leben unstet - nirgendwo bleiben die beiden wirklich lange, auch nicht, als sie Kinder bekommen. Nora steht ganz im Schatten von James, der sich lange weigert, sie zu heiraten.

Meine Meinung:
Die Autorin Nuala O’Connor beschreibt in diesem biografischen Roman das Leben der Nora Barnacle von der Geburt im Jahr 1884 bis zum Tod im Jahr 1951. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber nicht das, was ich zu lesen bekam. Das konnte mich leider nicht wirklich fesseln und schon gar nicht begeistern. Es war mir einfach zu eintönig, eine schier endlose Abfolge von Sex, Besäufnisse seitens James, Sorgen um Mietzahlungen und immer wieder Umzüge an neue Orte in der Hoffnung, dass es dort besser ist. Doch dort wiederholt sich einfach alles nur. Nun, wenn Noras Leben halt so war, kann man es wohl nicht anders beschreiben, aber wie gesagt, fesseln konnte mich das nicht. Ich wurde mit keiner der Figuren warm, was einerseits am Schreibstil lag, aber auch an ihrem Verhalten, das ich oft nicht nachvollziehen konnte. Gerade in der ersten Hälfte waren die Beschreibungen viel zu detailliert. Man liest immer wieder denselben minutiösen Ablauf der Tage. Auch die Darstellungen des Intimlebens hätte nicht dermaßen deutlich sein müssen.

Die Liebe zwischen Nora und James ist ungewöhnlich, fast schon mehr eine gegenseitige Abhängigkeit. Nora ist bemüht, James den Rücken zu stärken, damit er schreiben kann. Er dagegen schleudert das bisschen Geld, das er als Lehrer verdient, mit vollen Händen zum Fenster raus, ohne an das Wohl der Familie zu denken. Was Nora an diesem recht egoistischen Mann fand, ist mir unbegreiflich.

Und die ganze Zeit fragte ich mich beim Lesen, was eigentlich der Zusatz im deutschen Buchtitel „und die Liebe zu den Büchern“ soll. Nora ist keine große Leserin, nicht einmal die Werke ihres Mannes hat sie gelesen. Da passt der englische Titel „Nora. A Love Story of Nora and James Joyce“ doch besser.

★★★☆☆