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Veröffentlicht am 31.12.2020

Fesselnder Thriller mit offenen Fragen

Der Mädchenwald
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Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (15. Dezember 2020)
ISBN-13: 978-3499001130
Originaltitel: The Memory Wood
Übersetzung: Katharina Naumann
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (15. Dezember 2020)
ISBN-13: 978-3499001130
Originaltitel: The Memory Wood
Übersetzung: Katharina Naumann
Preis: 16,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnder Thriller mit offenen Fragen

Inhalt:
Die dreizehnjährige Elissa wird entführt und in einem unterirdischen Raum gefangen gehalten. Heimlich besucht Elijah sie. Elissa versucht ihn als Freund zu gewinnen, damit er ihr bei der Flucht hilft. Doch Elijah hat eigene Pläne …

Meine Meinung:
Bereits nach wenigen Seiten hatte mich dieser Thriller gepackt. Ich konnte seinem Sog nicht widerstehen.

Erzählt wird aus drei verschiedenen Perspektiven, in der 3. Person aus Elissas Sicht und aus der der Ermittlerin Mairéad MacCullagh, in der 1. Person aus Elijahs Sicht, die auch den größten Anteil ausmacht. Diese Aufteilung fand ich gut gelungen, erfährt man so doch umfassend etwas von den Geschehnissen.

Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Thriller auf dem Entführungsopfer Elissa und dem „Besucher“ Elijah, die beide unter der Situation leiden und irgendwie nach einem Ausweg suchen. Elissa erweist sich hier als sehr clever und hoch intelligent. Ihr Weitblick und ihre psychischen Manipulationen sind bewundernswert für ihr jugendliches Alter. Dagegen wirkt Elijah eher verwirrt, hat zuweilen aber auch seine hellen Momente und lässt sich nicht ganz so leicht für Elissas Ziele einspannen, wie die sich das wünscht. Es ist ein emotionales Hin und Her. Mal empfindet man Sympathie mit Elijah, dann wieder Abscheu.

Durch ultrakurze Kapitel entsteht ein hohes Tempo. Ich war voll und ganz in der Geschichte gefangen und ertappte mich zuweilen, wie mein Herz raste, obwohl gerade gar nichts Schlimmes passierte. So flog ich geradezu durch die Seiten, die sich fast schon von selbst umblätterten. Es war durchweg spannend und gespickt mit überraschenden Wendungen und ich war mir sicher, 5 Sterne vergeben zu können. Doch dann war das Buch irgendwann zu Ende und ich hatte noch viele offene Fragen, die zwar für die Story nicht ganz essenziell sind, auf die ich aber doch gerne noch eine Antwort gehabt hätte. So war ich am Schluss dann ein wenig enttäuscht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 29.12.2020

Dahinter steckt mehr als vermutet

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
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Gebundene Ausgabe: 270 Seiten
Verlag: Tropen (1. Mai 2011)
ISBN-13: 978-3608501087
Originaltitel: ist mir zu mühsam auf meiner Tastatur zu suchen
Übersetzung: Kristof Magnusson
Preis: 20,00 €
auch als ...

Gebundene Ausgabe: 270 Seiten
Verlag: Tropen (1. Mai 2011)
ISBN-13: 978-3608501087
Originaltitel: ist mir zu mühsam auf meiner Tastatur zu suchen
Übersetzung: Kristof Magnusson
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Dahinter steckt mehr als vermutet

Inhalt:
Toxic, ein kroatischer Auftragskiller muss dringend aus New York verschwinden. Am Flughafen schlüpft er in die Identität eines Fremden, der sich als Fernsehprediger auf dem Weg nach Island entpuppt. Das kleine Land mitten im Atlantik stellt Toxics Leben gewaltig auf den Kopf …

Meine Meinung:
Bei diesem Titel hatte ich ein urkomisches Buch erwartet, das mir laufend ein Lachen entlocken sollte. Tatsächlich konnte ich kaum einmal müde grinsen. Es war einfach nicht meins. Das heißt aber nicht, dass das Buch schlecht wäre, denn was in dieser oberflächlich anmutenden Geschichte zwischen den Zeilen steckt, ist es wert gelesen zu werden: Hier werden sinnlose Kriege angeklagt, unsere Wohlstandsgesellschaft kritisiert und vieles mehr.

Mir gefiel dabei die ironische (?) frauenverachtende und rassistische Teile der Geschichte nicht, auch wenn sie so überspitzt sind, dass man eigentlich nur darüber lachen kann. Ich konnte es einfach nicht.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 29.12.2020

Etwas überdreht, aber spannend

Blinde Rache
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Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Lübbe (21. Dezember 2018)
ISBN-13: 978-3404178711
Preis: 11,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Etwas überdreht, aber spannend

Inhalt:
Die junge Kriminalkommissarin ...

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Lübbe (21. Dezember 2018)
ISBN-13: 978-3404178711
Preis: 11,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Etwas überdreht, aber spannend

Inhalt:
Die junge Kriminalkommissarin Mara Billinsky kehrt in ihre Heimatstadt Frankfurt zurück. Ihr neuer Chef ist davon gar nicht begeistert, ist Mara doch für ihre nicht gerade einfache Art bekannt. Doch als ein brutaler Mord nach dem anderen geschieht, scheint Mara die einzige zu sein, die wirklich etwas herausfindet.

Meine Meinung:
Keine Frage, die Story ist ohne Zweifel sehr spannend. Zwar war mir nach etwa zwei Dritteln des Buches schon der Täter klar, was so wohl nicht beabsichtigt war, denn es werden immer noch weiter falsche Spuren gelegt, aber der Spannung tut dies keinen Abbruch.

Für zart besaitete Leser ist dies Buch eher nichts. Es werden grausame Folter und Morde mit viel Blut beschrieben.

Der Fall ist ziemlich komplex, denn es haben verschiedene Banden ihre Finger im Spiel, es gibt etliche Nebenschauplätze.

Die Figuren kamen mir allerdings ziemlich unrealistisch vor, ein Chef, der so offen gegen seine Mitarbeiterin agiert, ein Mitarbeiter, der eigentlich den ganzen Tag überhaupt nichts tut. Und dann eben noch Mara Billinsky, die sich allen Anordnungen widersetzt und mit Freuden überall aneckt.

Am Ende dieses 1. Bandes der Reihe könnte man behaupten, alle drei haben sich weiterentwickelt, was Hoffnung für die nächsten Bände gibt.

Die Reihe:
1. Blinde Rache
2. Lautlose Schreie
3. Brennende Narben
4. Blutige Gnade
5. Vergessene Gräber

Kurzgeschichten zur Reihe:
Kalte Schuld

★★★★☆

Veröffentlicht am 27.12.2020

Einerseits cool, andererseits fehlte mir etwas

88 Namen
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Broschiert: 336 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. November 2020)
ISBN-13 : 978-3596700936
Originaltitel: 88 Names
Übersetzung: Alexandra Jordan
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Einerseits ...

Broschiert: 336 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. November 2020)
ISBN-13 : 978-3596700936
Originaltitel: 88 Names
Übersetzung: Alexandra Jordan
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Einerseits cool, andererseits fehlte mir etwas

Inhalt:
John Chu ist in Online-Spielen als Sherpa unterwegs. Er hilft anderen gegen Geld, Abenteuer durchzuspielen.
Als er eines Tages ein Wahnsinnsangebot erhält, fragt er nicht lange, sondern nimmt es an, ohne zu bemerken, in welchen Schlamassel er sich dadurch bringt.

Meine Meinung:
Dies war mein erster Roman von Matt Ruff. Ich hatte schon viel Gutes von ihm gehört und eine entsprechende Erwartungshaltung. Da konnte „88 Namen“ leider nicht mithalten. Der Anfang war noch ganz gut und interessant mit ein wenig subtilem Humor, der im weiteren Verlauf aber immer mehr auf der Strecke blieb.

Fast die gesamte Handlung spielt sich im virtuellen Raum ab, und es werden etliche Gamer-Begriffe verwendet, von denen ich noch nie gehört hatte. Will man dieses Buch lesen, sollte man entweder selbst Online-Games spielen oder absolut bereit sein, sich in die Materie hineinzudenken. Letzteres war bei mir der Fall, und so hatte ich dank der Begriffserklärungen im Anhang (spoilerfrei, daher am besten vor dem Rest des Buchs lesen) und zu Beginn jedes Kapitels sowie der Spielerläuterungen im laufenden Text keine Probleme, der Story folgen zu können.

Matt Ruff hat in diesen Cyberroman jede Menge Gesellschaftskritik eingebaut. Es geht um Rassismus, Sexismus, Genderfragen und mehr. Leider erschien mir dies alles aber ein wenig zu oberflächlich abgehandelt, während die Rollenspiele an sich einen sehr großen Raum einnehmen und hier auch vieles zur Sprache kommt, was auf die Story keinen Einfluss hat, sondern nur „beschönigende“ Beigabe ist.

Was mich aber noch mehr gestört hat, war das Ende. Die Auflösung fand ich etwas unbefriedigend, da vieles noch ungeklärt bleibt.

Matt Ruffs Schreibstil hat mir allerdings sehr gut gefallen. Mein Kopfkino ist direkt zu Beginn des Buches angesprungen und ich war beim Lesen in die Geschichte vertieft. Daher will ich es demnächst noch mal mit einem anderen Roman von ihm probieren.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 24.12.2020

Als Jugendbuch ziemlich daneben

Deathland Dogs
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Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (22. März 2019)
ISBN-13: 978-3423762366
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Dogchild
Übersetzung: Michael Gutzschhahn
Preis: 14,99 ...

Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (22. März 2019)
ISBN-13: 978-3423762366
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Dogchild
Übersetzung: Michael Gutzschhahn
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich

Als Jugendbuch ziemlich daneben

Inhalt:
Die Deathland Dogs leben in einer öden Wüste, an deren Rand es noch Reste von Menschen-Clans gibt, die um die spärlichen Ressourcen wie Wasser und Nahrungsmittel konkurrieren. Der junge Jeet ist bei den Deathland Dogs aufgewachsen, lebt aber seit ein paar Jahren wieder unter den Menschen, doch kann er seine Hundsmutter nicht vergessen und seine hündischen Instinkte nicht leugnen. Als die große Schlacht zwischen seinem Clan und dem der Dau ansteht, gerät Jeet plötzlich mitten in einen Konflikt, den er nie wollte.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist meiner Meinung nach als Jugendbuch denkbar ungeeignet. Es strotzt nur so vor eiskalter Brutalität und Gewalt. Hier wird fast jede Tötungsart erwähnt, die man sich nur vorstellen kann, brutale Vergewaltigungen werden verharmlost. Zum Ausgleich gibt es auch schöne, innige Momente zwischen zwei Hundskindern, die mir sehr gut gefallen haben.

Abgesehen vom Inhalt hat mir auch der Schreibstil nicht zugesagt. Die Geschichte spielt in ferner Zukunft, vieles ist zerstört und nur noch wenige Menschen können lesen und schreiben. Um dies zum Leser zu transportieren, wurde in der deutschen Übersetzung gänzlich auf Kommata und auf Anführungszeichen bei der direkten Rede verzichtet. Da die Sätze einigermaßen kurz und einfach gehalten sind, ist der Text trotzdem gut verständlich, und doch sträubte sich alles in mir beim Lesen. Vieles wird auch ziemlich langatmig erzählt und nur selten kommt Spannung auf. Diese beruht dann oft auf der erwähnten Brutalität.

Wenn ich mich nun frage, was dieses Buch mir beim Lesen gebracht hat, so muss ich leider sagen: Nichts außer ein wenig Lächeln bei manchen Szenen zwischen Jeet und seiner Freundin Chola Se.

★★☆☆☆