Profilbild von Lilli33

Lilli33

Lesejury Star
offline

Lilli33 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lilli33 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2020

Berührend und unterhaltsam

Annika Rose und die Logik der Liebe
0

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Knaur HC (30. Dezember 2019)
ISBN-13: 978-3426227084
Originaltitel: Girl He Used to Know
Übersetzung: Corinna Vierkant-Enßlin
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Knaur HC (30. Dezember 2019)
ISBN-13: 978-3426227084
Originaltitel: Girl He Used to Know
Übersetzung: Corinna Vierkant-Enßlin
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Berührend und unterhaltsam

Inhalt:
Annika Rose ist anders. Aus den Gesichtern ihrer Mitmenschen zu blicken, fällt ihr schwer. Die junge Frau ist selbst immer offen und ehrlich. Dadurch eckt sie oft bei anderen an und wird gehänselt oder gemieden. Nur mit Büchern und beim Schachspielen ist sie glücklich. Als sie im Schachclub Jonathan begegnet, ist es genau das Besondere an Annika, das Jonathan anzieht. Doch ein schlimmes Ereignis wirft die junge Frau aus der Bahn, sodass die Beziehung in die Brüche geht. Zehn Jahre später treffen sie sich zufällig wieder. Sind sie bereit, sich erneut auf die Liebe einzulassen und ihr eine Chance zu geben?

Meine Meinung:
Mir hat das Buch recht gut gefallen. Tracey Garvis Graves schreibt sehr locker und unterhaltsam. Die beiden Protagonisten Annika und Jonathan muss man einfach lieben. Sie sind so sympathisch, zärtlich und ehrlich - ich habe sie auf Anhieb in mein Herz geschlossen und so gehofft, dass sie es schaffen. Denn diese beiden haben das große Glück verdient wie kaum jemand anderes.

Es ist immer eine Gratwanderung, Personen mit Autismus authentisch und nicht lächerlich oder verniedlichend darzustellen. Der Autorin ist das gut gelungen. Zwar gibt es schon die ein oder andere Szene, wo man einfach schmunzeln muss, weil Annika mit ihrer direkten Art mal wieder jemanden vor den Kopf stößt. Viel mehr erhält man aber Einblick in ihr Denken, ihre Logik, nicht nur was die Liebe angeht.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, aber auch tiefgründiger Liebesroman.

★★★★☆

Veröffentlicht am 23.01.2020

Ein verzwickter Fall

Galgenhügel
0

Taschenbuch: 418 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (5. Dezember 2017)
ISBN-13: 978-3741300790
Preis: 14,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein verzwickter Fall

Inhalt:
Die Schauspielerin Ellen ...

Taschenbuch: 418 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (5. Dezember 2017)
ISBN-13: 978-3741300790
Preis: 14,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein verzwickter Fall

Inhalt:
Die Schauspielerin Ellen Gerwing hängt tot am Galgen in ihrem Heimatdorf Ahlbeck, genau dort, wo vor 16 Jahren ihre Zwillingsschwester ums Leben kam. Zwar gibt es keine hundertprozentigen Hinweise auf Fremdeinwirkung, aber Kriminalhauptkommissar Tenbrink will nicht an einen Selbstmord glauben. Gegen alle Widerstände ermittelt er.

Meine Meinung:
Tom Finnek ist das Pseudonym des Autors Mani Beckmann. Sein Schreibstil hat mir gut gefallen. Er wirkt lebendig und dynamisch. Auch die plattdeutschen Einsprengsel fand ich gut, man kann sich so noch viel besser gedanklich ins Münsterland versetzen, das sehr atmosphärisch geschildert wird.

Der Fall ist durchaus spannend und sehr verzwickt. An jeder Ecke lauert eine neue Überraschung, sodass man die wahren Zusammenhänge kaum erahnen kann. Insofern ist dieser Kriminalroman klasse. Allerdings hatte ich Probleme mit dem Protagonisten, Heinrich Tenbrink. Er hat ein Problem: Er vergisst. Vor allem Namen, aber auch vieles andere. Für mich war es kaum vorstellbar, dass er ein Verbrechen aufklären kann. Zudem ging mir die Erwähnung dieser Vergesslichkeit mit der Zeit gehörig auf die Nerven. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt mit „Galgenhügel“ einen spannenden und unterhaltsamen Münsterland-Krimi.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.01.2020

Tiefgründig und vielschichtig

Nachtzug nach Lissabon
0

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: btb (3. April 2006)
ISBN-13: 978-3442734368
Preis: 10,00 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Tiefgründig und vielschichtig

Inhalt:
Raimund Gregorius, ...

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: btb (3. April 2006)
ISBN-13: 978-3442734368
Preis: 10,00 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Tiefgründig und vielschichtig

Inhalt:
Raimund Gregorius, Lehrer für Latein, Griechisch und Hebräisch an einem Berner Gymnasium, bricht aus seiner alltäglichen Routine aus. Mitten in der Stunde steht er auf, nimmt seinen Mantel und geht. In einer antiquarischen Buchhandlung stolpert er über das Buch eines Portugiesen, dessen Worte ihn sehr berühren. Kurzerhand nimmt er den Nachtzug nach Lissabon und folgt den Spuren dieses charismatischen Mannes, Amadeu de Prado.

Meine Meinung:
Ich war sehr angetan von diesem Roman. Mir gefiel die oft poetische und immer schöne Sprache, die Verflechtung von Raimunds Leben mit dem Amadeus. Raimund sucht die Menschen auf, die den vor etwa dreißig Jahren verstorbenen Autor gekannt und geliebt haben. Immer mehr Informationen trägt er so zusammen, dringt in Amadeus Leben ein, bis er schließlich derjenige ist, der ihn vielleicht am umfassendsten kennt, obwohl er ihm nie persönlich begegnet ist.

Immer wieder sind Passagen aus Amadeus Werk eingefügt, über die Raimund nachdenkt. Dies verleiht dem Roman einen philosophischen Touch, geht es doch hauptsächlich um den Sinn des Lebens, um die Art, wie wir leben, wir wir unser Leben beeinflussen können, was wir wollen und wer wir sind. Es geht um Freundschaft und Familie, um Loyalität und Religion und vieles mehr.

Daneben spielt auch die portugiesische Geschichte eine gewisse Rolle. Die Diktatur unter Salazar wird angesprochen, der Widerstand, die Kluft zwischen Arm und Reich.

Mich konnte Mercier wunderbar fesseln und nach Bern bzw. Lissabon und all die anderen Orte entführen. Nur gegen Ende fand ich es etwas langatmig. Aber insgesamt habe ich dieses Buch sehr genossen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.01.2020

Ein neuer Fall für Jean Michael Cardell

1794
0

Broschiert: 560 Seiten
Verlag: Piper Paperback (3. Januar 2020)
ISBN-13: 978-3492061940
Originaltitel: 1794
Übersetzung: Leena Flegler
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein neuer ...

Broschiert: 560 Seiten
Verlag: Piper Paperback (3. Januar 2020)
ISBN-13: 978-3492061940
Originaltitel: 1794
Übersetzung: Leena Flegler
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein neuer Fall für Jean Michael Cardell

Inhalt:
Cardell wird von einer Frau beauftragt, den Mörder ihrer Tochter zu suchen. Für das Verbrechen sitzt der Ehemann in der Irrenanstalt, doch die Frau ist von seiner Unschuld überzeugt.

Meine Meinung:
„1794“ ist die Fortsetzung von „1793“, aber leider nicht ganz so gut gelungen. Wie der Vorgänger ist das Buch in 4 Teile untergliedert, wovon der erste sich ziemlich uninteressant in die Länge zieht. Jean Michael Cardell tritt erst ab dem 2. Teil auf den Plan, und ab da nimmt die Geschichte dann auch Fahrt auf und wird spannend. Der 1. Teil ist zwar notwendig als Vorgeschichte, hätte aber erheblich gekürzt werden können.

Die brutalen und dreckigen Zustände in Stockholm werden wieder deutlich dargestellt. Das Böse lauert überall, wobei sich einer ganz besonders hervortut. Zart besaitet sollte man wahrlich nicht sein. Die Beschreibungen der Gräueltaten sind drastisch und detailliert.

Neben dem Verbrechen und den zugehörigen Ermittlungen werden auch viele private Umstände und Probleme der Protagonisten angesprochen, die in meinen Augen die Handlung noch abrunden.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Die Wechsel erzeugen zusätzliche Spannung und bieten den Lesenden ein umfassendes Bild des Geschehens.

Fazit:
Nach einem eher zähen Beginn nimmt die Handlung schließlich Fahrt auf und entwickelt sich dann interessant und spannend. Etwas schwächer als der Vorgänger-Band.

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.01.2020

Gewaltige Story, aber ...

Der unsichtbare Freund
1

Format: 3 mp3 CDs
Verlag: Random House Audio
Ungekürzte Lesung (4. November 2019)
Länge: ca. 22 Stunden 45 Minuten
Sprecher: David Nathan
ISBN-13: 978-3837149630
Originaltitel: Imaginary Friend
Übersetzung: ...

Format: 3 mp3 CDs
Verlag: Random House Audio
Ungekürzte Lesung (4. November 2019)
Länge: ca. 22 Stunden 45 Minuten
Sprecher: David Nathan
ISBN-13: 978-3837149630
Originaltitel: Imaginary Friend
Übersetzung: Friedrich Mader
auch als Hardcover und als E-Book erhältlich

Gewaltige Story, aber …

Inhalt:
Kate flieht mit ihrem siebenjährigen Sohn vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund. In dem kleinen Städtchen Mill Grove wollen sie neu anfangen. Christopher ist ein lieber Junge, hat aber Probleme in der Schule. Und dann beginnt er Stimmen zu hören und Gestalten zu sehen. Plötzlich verschwindet er spurlos und taucht nach sechs Tagen wieder auf, an die er keine Erinnerung hat. Dafür hat er nun neue Fähigkeiten - und den Auftrag, im Wald ein Baumhaus zu bauen. Bis Weihnachten muss es fertig sein, sonst stirbt der ganze Ort.

Meine Meinung:
Am liebsten möchte ich dieses Hörbuch gar nicht mit Sternen bewerten, denn diese werden ihm nicht gerecht. Daher habe ich mich für relativ „neutrale“ 3 Sterne entschieden. Ich mochte das Hörbuch nicht besonders, musste mich immer wieder zwingen, weiter zu hören. Gleichzeitig spürte ich hinter jedem Satz das Herzblut, mit dem Stephen Chbosky diese gewaltige Geschichte erdacht hat. Und der Sprecher David Nathan konnte natürlich auch überzeugen. Ich glaube, von ihm könnte ich mir auch das Telefonbuch mit Genuss vorlesen lassen.

Der Anfang hat mich noch einigermaßen begeistert. Ich war gespannt, wo das alles hinführen wird. Doch als Christopher nach seinem Verschwinden wieder auftaucht, wird alles immer abstruser. Reale Welt und Fantasiewelt wechseln sich ab, die Übergänge mehr oder weniger fließend. So kam es mir beim Hören zumindest vor. Ich brauchte oft ein wenig, bis ich merkte, dass ich nun wieder in der anderen Welt bin. Beim Print wäre dies vielleicht eindeutiger gewesen. Zwischendurch gibt es dann auch noch Traumsequenzen, um die Verwirrung vollständig zu machen. Es fiel mir sehr schwer, dem roten Faden zu folgen.

Mit knapp 23 Stunden Hörzeit bekommt man eine ganze Menge für sein Geld. Ich wäre froh gewesen, es wäre weniger gewesen. Besonders der Mittelteil wirkt sehr aufgebläht. Es gibt so viele Personen, die nicht unbedingt eine tragende Rolle spielen, so viele Ereignisse, die einfach nur die Seiten füllen, ohne wirklich etwas Essentielles zum Fortgang der Handlung beizutragen.

Stephen Chbosky schreibt bildgewaltig. Das Kopfkino sprang bei mir sofort an, Christopher und Kate fühlte ich mich verbunden. Trotzdem hatte ich gegen Ende kaum mehr ein Interesse daran, wie die Sache für sie ausgeht. Es war einfach zu lang, zu viel. Als Film könnte ich mir diese Story sehr gut vorstellen. Eingedampft auf das Nötigste könnte es spannend und mitreißend sein.

Mich nervten vor allem die religiösen Elemente. Klar, die Religion spielt eine große Rolle im Kampf zwischen Gut und Böse, aber hier wurde es einfach übertrieben. Und dann die vielen sich wiederholenden Wendungen und Sätze. Immer wieder „Wir sterben am Weihnachtstag!“ oder „Hochwasser, Hochwasser!“ Von den allgegenwärtigen Hirschen ganz abgesehen. Noch ein Hirsch mehr und ich hätte einen Schreikrampf bekommen.

Ansonsten habe ich immer noch das Gefühl, dass diese ganze Story einem Horrortrip entsprungen ist. Was auch immer Chosby beim Schreiben eingeworfen hat, werde ich garantiert freiwillig nie nehmen! 🙄

★★★☆☆