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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Ein starker Thriller sehr gut geschrieben und sehr packend.

Die Party
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Klappentext:

Es ist der 31. Oktober - Halloween:
Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren.
Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen,
der sich ...

Klappentext:

Es ist der 31. Oktober - Halloween:
Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren.
Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen,
der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt.
Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen -
was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen.
Doch als die Freunde begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse.
Aus einem vermeintlichen Schockeffekt wird tödlicher Ernst:
Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich.
Ein tragischer Unfall. Oder? In diesem Moment wird der Gesellschaft klar:
Unter ihnen ist ein Killer. Die Party beginnt.

Fazit:

Auch dieser Thriller von Jonas Winner führt uns in die Abgründe der menschlichen Psyche.
Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser in seine Geschichten einzubinden.
Man ist sofort drin und sie entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.
Die Geschichte an sich ist etwas Abstrakt aber mit sehr starken Charakteren.
Die aufgeheizte Atmosphäre ist greifbar und sehr realistisch.
Mit großer Spannung verfolgt man die Reaktionen der Figuren.
Rückblenden in die 80er Jahre bringen zusätzlichen Thrill.
Es bleibt bis zum überraschenden Schluss sehr spannend.
Vielleicht ein bisschen zu konstruiert.
Ein starker Thriller sehr gut geschrieben und sehr packend.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Hasi schafft sie alle

Der Totenversteher
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Klappentext:

Alles könnte so einfach sein! Eine üppige Erbschaft hat
Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen aus seinen
finanziellen Nöten befreit. Doch mit dem guten Leben ist es bald vorbei.
Hasi, ...

Klappentext:

Alles könnte so einfach sein! Eine üppige Erbschaft hat
Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen aus seinen
finanziellen Nöten befreit. Doch mit dem guten Leben ist es bald vorbei.
Hasi, wie der Graf von allen genannt wird,
erweist sich nicht nur als leichtes Opfer für einen Investmentbetrüger,
sondern gerät auch noch einem skrupellosen Auftragskiller in die Quere.
Auf Trab gehalten durch seine verstorbene Tante, die ihm Nachrichten
aus dem Jenseits schickt, von einer Nachbarin als Medium für Séancen eingespannt
und in ständiger Bedrängnis durch einen gerissenen Kunsthändler, bemerkt
Hasi zu spät, dass er in Lebensgefahr schwebt…

Fazit:
Ein Krimi durchzogen mit viel Ironie und schwarzen/britischen Humor.
Trotz der absurden Erlebnisse die die Hauptfigur erlebt, spannend.
Die Schreibweise ist fließend und schön pointiert.
Dieser Krimi erhält sehr viel Lokalkolorit, ist gesellschaftskritisch
und besticht durch schräge Figuren.
Bis zum Schluss bleibt es spannend und sehr unterhaltsam.
Präzise und dennoch mit unglaublichen Witz fängt das Autoren-Duo das Leben ein.
Das Kopfkino wird angeregt und man kann so schön mit den Charakteren mitfiebern.

Für alle die einen Regio-Krimi mit viel schwarzem Humor lieben.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Porträt eines Mörders

Das Geheimnis der Grays
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Buch:

England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend,
eine zerstrittene Familie, ein Mord.
Wer tötete Adrian Gray?
Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie.
Im ...

Buch:

England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend,
eine zerstrittene Familie, ein Mord.
Wer tötete Adrian Gray?
Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie.
Im Original 1933 erschienen und nun erstmals auf Deutsch.

Text:

Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige
Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang
in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein.
Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind,
obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen.
An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt,
nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird.
Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt?
Dieser nostalgische und ungewöhnliche Kriminalroman
erzählt die Geschichte einer dunklen Weihnachtsnacht.

Fazit:

Der Leser wird in eine längst vergangene Zeit versetzt.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar.
Man kann sich das alles so gut vorstellen und so richtig eintauchen
in die Geschichte.
Die Charaktere werden alle sehr detailliert beschrieben. Überhaupt wird
das ganze Umfeld durchleuchtet damit man das Handeln des Mörders und das Warum besser verstehen kann.
Die psychologische Seite spielt eine sehr große Rolle.
Der Vergleich mit Agatha Christie ist allerdings etwas irreführend,
denn so richtige Spannung kommt in diesem nostalgischen Krimi nicht auf.
Ein guter solider Kriminalroman und vor allem eine kriminalistische Zeitreise.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Guter Regionalkrimi aus Berlin

Tod in Schmargendorf
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Klappentext:

Schmargendorf zittert: ein erschossener Bankangestellter –
das ist ja spannender als in den Krimis, die sie verkauft,
findet Buchhändlerin Wanda. Was liegt da näher,
als den Mörder persönlich ...

Klappentext:

Schmargendorf zittert: ein erschossener Bankangestellter –
das ist ja spannender als in den Krimis, die sie verkauft,
findet Buchhändlerin Wanda. Was liegt da näher,
als den Mörder persönlich zu überführen und
damit das schwächelnde Geschäft zu beleben?
Schließlich ist sie so eine Art Fachfrau, zumindest theoretisch.
Dabei kommt Wanda dem attraktiven Kommissar Yunos Kamat in die Quere,
der gar nichts von ihren Alleingängen hält.
Und dann erschüttert ein zweiter Mord den sonst so friedlichen Stadtteil.

Fazit:

Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil.
Pointiert mit viel Berliner Humor schickt
sie eine Miss Marpel der Neuzeit auf Mördersuche.
Es macht großen Spaß die Handlungen zu verfolgen,
vor allem wenn Wanda sich wieder ihren blühenden Fantasien hingibt.
Außerdem erhält dieser Krimi sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Ein Kriminalroman zum Mitraten.
Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 21.09.2018

Großartig erzählt mit wunderbaren Charakteren

Sommerfrauen, Winterfrauen
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Text:
Ein Film über Sex. Rauh und radikal. In New York.
Das ist die Aufgabe, die Jonas gestellt bekommt.
Aber wie soll der überforderte Regiestudent ausgerechnet in der düstersten
Ecke der Lower East Side ...

Text:
Ein Film über Sex. Rauh und radikal. In New York.
Das ist die Aufgabe, die Jonas gestellt bekommt.
Aber wie soll der überforderte Regiestudent ausgerechnet in der düstersten
Ecke der Lower East Side und umgeben von gestrandeten Künstlerexistenzen einen Film drehen?

Als er auf Nele trifft, eine schillernde, eigensinnige Sommerfrau,
öffnet sich sein Blick für das wahre Ziel seiner Reise:
die Begegnung mit der eigenen ungeheuerlichen Familiengeschichte.

Fazit:
Chris Kraus ' Roman - Sommerfrauen, Winterfrauen - ist ein sehr vielschichtiger und sehr kurzweiliger Roman.
Dank seines besonderen Aufbaus, in Tagebuchform, sehr verdichtet.
Wir lesen aus dem Tagebuch des Vaters von Puma.
Der Autor hat einen wunderbaren sarkastischen und auch wieder prägnanten Unterton. Das alles macht diese Geschichte sehr humorvoll und witzig.
Der Roman wird in verschiedenen Strängen erzählt.
Kraus schafft es die Fäden zusammen zuhalten und ganz verschiedene Themen zu vereinen.
Auf der einen Seite die Figur der Tante Paula.
Deren lettisch/deutsch gepaart mit englisch immer wieder unfreiwillig komisch rüberkommt . Die schlimme NS-Zeit fügt sich problemlos in die Geschichte und wirkt überhaupt nicht deplatziert. Passt sich nahtlos an.
Aber auch der Alltag wird sehr impulsiv erzählt.
Beobachtungen sind immer wieder sehr humorig.

Beispiel:
etwas Argloses haftet an den Deutschen, unbedarft, tapsig, treuherzig, weißbrotartig sind sie.
Das fällt ihm ein als Deutsche eine Parade an der Fifth Avenue abhalten.

Oder über Jeremiah :
In der Uni ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft.
Zu Hause ein Typ, der allmählich vergisst, wie sich fester Stuhlgang anfühlt.

Seine Freundin Mah teilt die Frauen in Sommerfrauen/Winterfrauen ein.
Sommerfrauen sind Schönwetterfrauen die anders ticken als sie.
Nach Mahs Meinung ist eine Sommerfrau gar keine richtige Frau.
Die Winterfrau hingegen ist autark, verantwortungsvoll und zuverlässig.
Mah ist natürlich eine Winterfrau.
Kraus hat hier einen fulminanten Roman geschaffen.
Großartig erzählt mit wunderbaren Charakteren.
Ein Leseerlebnis.