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Veröffentlicht am 20.02.2023

Mechanismen der Macht

Männer sterben bei uns nicht
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Auf dem riesigen Anwesen wohnt die gesamte weibliche Familie in vier kleinen Häusern. Drei Generationen Frauen. Nur das fünfte Haus steht leer.
Ihre Männer sind ihnen nach und nach abhandengekommen.
Großmutter ...

Auf dem riesigen Anwesen wohnt die gesamte weibliche Familie in vier kleinen Häusern. Drei Generationen Frauen. Nur das fünfte Haus steht leer.
Ihre Männer sind ihnen nach und nach abhandengekommen.
Großmutter hat das Sagen und bestimmt, wer sich ihrer Gunst würdig erweist.
Sie alleine weiß, wie zahlreich die dunklen Schatten ihrer Geschichte sind.
Traditionen werden hochgehalten und als sich die Enkelin
Leni weigert das zu tun wird sie still und heimlich verstoßen.
Zurück bleibt ihre Schwester, die nun alleine gegen eine verhängnisvolle
Tradition ankämpfen muss.
Das ändert sich schlagartig als die Großmutter stirbt.

Erzählt wird aus der Sicht von Luise und es beginnt am Tag
der Beerdigung.
In Rückblenden wird nach und nach immer klarer, welche Rollen die Frauen spielen.
Was es für die Großmutter bedeutet, immer die Haltung zu wahren.
Vor allem nach außen hin.
Da mussten alle mitspielen, ob sie wollten oder nicht.

Optisch und vom Titel her ist dieses Buch ein Hingucker.
Die Schreibweise ist sehr angenehm und vor allem auch bildhaft.
Alles wird in wunderschönen und einfühlsamen Worten beschrieben.
Das Buch liest sich wirklich gut.
Der Schauplatz ist sehr gut gewählt. Regt die Fantasie des Lesers an.
Kommt sehr authentisch und auch mal beklemmend rüber.
Leider sind die Charaktere alle etwas unnahbar und es fällt schwer, sich mit
ihnen zu identifizieren.
Das Familientrauma, das so belastend und generationsübergreifend ist, bleibt größtenteils ein Geheimnis.
Das ist schade, wo es doch so viele Fragen aufwirft, die es verdient hätten beantwortet zu werden.
Am Ende hat mich die Geschichte verloren und das Gefühl bleibt, nicht alles verstanden zu haben.
Die Rückblenden konnten mir bedauerlicherweise wenig Klarheit verschaffen.
So bleibt es für mich eine gut geschriebene Familiengeschichte.
Mehr enttäuschenderweise nicht.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2023

Netter Schmöker

Die Frauen vom Lindenhof - Ein Neuanfang für uns
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Deutschland, Hohenlohe 1953
Marianne und ihre Familie kommen nach dem Tod des Vaters schlecht
über die Runden. Die alte Schreinerei verfällt langsam. Sie war
früher der Stolz der Familie. Marianne will ...

Deutschland, Hohenlohe 1953
Marianne und ihre Familie kommen nach dem Tod des Vaters schlecht
über die Runden. Die alte Schreinerei verfällt langsam. Sie war
früher der Stolz der Familie. Marianne will den Familienbetrieb
wieder aufleben lassen. Die Wärme des Holzes spüren, den unverkennbaren
Duft einatmen. Das ist aber nicht einfach, denn einer Frau wird das
nicht zugetraut. Marianne lässt sich aber nicht beirren und geht das
Wagnis ein. Sie ist bereit, um ihren Traum zu kämpfen.

Die Schreibweise ist angenehm und unterhaltsam.
Man spürt förmlich die Kraft, die Marianne ausstrahlt.
Ihre Leidenschaft, ihren Willen, sich gegen eine Männerwelt zu behaupten.
Wie sie sich gegen die gesellschaftlichen Regeln auflehnt und sich
selbst immer dabei treu bleibt.
Das Lebensgefühl und der Zeitgeist der 1950er Jahre wird gut wiedergegeben
und in die Geschichte eingebunden.
Es geht um die Liebe, um Träume, Machtkämpfe und um ein selbstbestimmtes Leben.
Zwei Schwestern, jede ist auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück.
Das ist nicht einfach, denn die Gleichberechtigung ist noch nicht so im Alltag angekommen.

Leider bleibt alles für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich.
Auch die Nebencharaktere können mich nicht überzeugen.
Ich kann mich schwer mit ihnen identifizieren.
Der Roman ist schnell gelesen, ist mir aber an vielen Stellen zu schwarz/weiß.
Seichter Start der Lindenhof-Saga, der mich bedauerlicherweise nicht überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Die Geschichte einer starken Frau

Caroline Märklin - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück
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Die Autorin erzählt den Lebensweg der Caroline Märklin, geb. Hettich über einen Zeitraum von 34 Jahren, von 1858 bis 1892.
Ein Leben, das in dieser Zeit alles andere als einfach war.
Denn damals hatte ...

Die Autorin erzählt den Lebensweg der Caroline Märklin, geb. Hettich über einen Zeitraum von 34 Jahren, von 1858 bis 1892.
Ein Leben, das in dieser Zeit alles andere als einfach war.
Denn damals hatte die Frau immer hinter ihrem Mann zu stehen, ihn und seine Karriere zu fördern.
Sie selbst war anfangs auch „nur“ Gattin und Mutter.
Caroline war bereits 33 Jahre alt, als sie ihren den Flaschner Wilhelm Märklin heiratete. Sie war allerdings nicht bereit, nur als Gattin zu fungieren.
Caroline wollte arbeiten und sie hatte große Pläne.
So reiste sie u. a. als Handelsvertreterin durch Deutschland und macht Geschäftsabschlüsse.
Das war zu dieser Zeit mehr als ungewöhnlich.
Sehnsüchte und Sorgen einer früheren Epoche leben noch einmal auf.
Lassen eine längst vergangene Zeit wieder auferstehen und laden in eine Reise in die Vergangenheit ein. Sehr gut recherchiert und umgesetzt.
Ein Buch über eine eigenwillige und starke Frau, die ihren Weg gegangen ist.
Aufgrund des Untertextes - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten - dachte ich, dass es hauptsächlich um die Entwicklung der Märklin Eisenbahn geht.
Aber die wurde von ihren Söhnen Carl und Eugen konstruiert.
Die beiden erfanden das variable Schienen- und Weichensystem, das heute noch hergestellt wird.
Ein wunderbarer Roman über eine starke Frau, die sich in einer sehr dominierenden
Männerwelt behauptet hat.

Noch zu erwähnen:
Hinten im Buch gibt es sehr informative Anmerkungen.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Wunderbar und sehr berührend

Wodka mit Grasgeschmack
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Diese Geschichte um eine Familie und ihr Schicksal ist sehr einfühlsam und auch sehr spannend erzählt. Das Leben in Schlesien
und die spätere Vertreibung. Überhaupt, was es bedeutet, aus seinem Leben gerissen ...

Diese Geschichte um eine Familie und ihr Schicksal ist sehr einfühlsam und auch sehr spannend erzählt. Das Leben in Schlesien
und die spätere Vertreibung. Überhaupt, was es bedeutet, aus seinem Leben gerissen zu werden.
Das, was diese Flucht mit der Familie auslöst und die dadurch ausgelösten Gefühle
und Anforderungen werden in diesem Roman wunderbar erzählt.
Wie sich die Fluchterfahrungen und das Fremdheitsgefühl der Eltern auf die Nachkommen
auswirkt.
Die aus der Erfahrung der Entwurzelung heraus entwickelten Verhaltensweisen
und Ängste haben sich teilweise bis in die Enkelgeneration hinein vererbt.
Es stellt sich die Frage, was bedeutet Heimat und wie tief ist man darin verwurzelt?
Dieser Roman liest sich so wunderbar, weil es viele humorvolle Momente gibt.
Gespickt mit wunderbaren Zitaten.
Vor allem aber auch durch die starke Ausdrucksweise, die das alles erträglicher macht und auf den Punkt bringt.
Die vielen kleinen Alltäglichkeiten und großen Emotionen.
Jeder Satz sitzt und wiegt schwer.

Für mich ist das Buch eine absolutes Lesehighlight,
weil es zeigt, was eine Vertreibung aus der Heimat wirklich bedeutet.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Sehr modernes Tarot

Modern Witch Tarot Journal
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Ein sehr liebevoll gestaltetes Deck.

Die Verpackung ist sehr stabil, mit einem eleganten Magnetverschluss und hat das Kartenmaß. Dadurch sind die Karten praktisch verpackt und immer griffbereit.

Die ...

Ein sehr liebevoll gestaltetes Deck.

Die Verpackung ist sehr stabil, mit einem eleganten Magnetverschluss und hat das Kartenmaß. Dadurch sind die Karten praktisch verpackt und immer griffbereit.

Die Künstlerin hat die Karten wunderbar gestaltet. Junge und moderne Frauen ganz unterschiedlicher Herkunft zieren die Karten. Alle Motive sind sehr modern gehalten.

Man kann sich in den Karten verlieren, spürt die Kraft, die von ihnen ausgeht.

Die Tarot Anleitung ist wunderschön. Mit ihren Zeichnungen ein richtiger Hingucker. Text und Ratschläge sind kurz gehalten und sehr modern in der Auslegung.

Da das Booklet so klein ist, steht nicht sehr viel Text unter den jeweiligen Karten. Die Erklärungen unter den Karten sind darum auch viel zu kurz.

Außerdem muss man das Büchlein beim Lesen richtig aufdrücken und wenn man es aus der Hand legt, klappt es von alleine zusammen.

Das ist unpraktisch.

Mir persönlich ist das Tarot etwas zu oberflächlich und zu sehr Mainstream.

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