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LindaRabbit

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Brummps – die etwas andere Ameise

Brummps
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„Tatütata. Stärke am falschen Ort. Der Geschmack der Kugel. Oh, dieser Geschmack. Problem. Sprungbrett. Glück.“

Jonny, der gutmütig ist, wird von den Bossis und Cheffe gerne missbraucht und gelackmeiert. ...

„Tatütata. Stärke am falschen Ort. Der Geschmack der Kugel. Oh, dieser Geschmack. Problem. Sprungbrett. Glück.“

Jonny, der gutmütig ist, wird von den Bossis und Cheffe gerne missbraucht und gelackmeiert. Aber er hat eine gute Freundin, die zu ihm steht... und was braucht man mehr im Leben? Super-tolles, super-witziges, super-realistisches Kinderbuch zum Leben einer Ameise, die halt irgendwie ein bisschen anders ist...so wie im wahren Leben eben auch. Und das Witzigste ist - Jonny ist gar keine Ameise... aber wenn Queen Mama das behauptet, dann stimmt das halt mal so.

Das Buch ist in erdfarbenen Tönen gehalten, was großartig zum Thema Kleinstlebewesen, die bodennah leben, passt. Es ist haptisch schön gestaltet, papierner Bucheinband, mit einer auffallenden Titelzeichnung, ein dicker Jonny und kleine, schleppende Ameisen

Es ist einfach ein schönes Buch, dass selbst den ganz Kleinen, die noch nicht lesen können, gefällt, weil sie die bunten Zeichnungen anschauen und Vorlesende dazu erzählen können…

Witzig gemacht… ideenreich, ein Kuckuckseikäfer.
Die Illustrierung dazu ist ebenfalls großartig... und weil ich in Freiburg wohne, finde ich es gut, dass die Autorin das Radau - Stipendium des hiesigen Literaturhauses erhielt. Glückwunsch!

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Schmetterlingselfen und Schrumpferbsen

Die magische Welt von Leonie Looping - Doppelband - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren
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„Fliegen ist wie Ohrenwackeln,“ sagt Mücke. Leo ist es langweilig, weil die Oma weggangen ist. Obwohl ausdrücklich verboten, geht Leo auf den Balkon. Aus Wut alleine zu sein, zerstört sie in einem Blumentopf ...

„Fliegen ist wie Ohrenwackeln,“ sagt Mücke. Leo ist es langweilig, weil die Oma weggangen ist. Obwohl ausdrücklich verboten, geht Leo auf den Balkon. Aus Wut alleine zu sein, zerstört sie in einem Blumentopf ein kleines Häuschen. Doch da bekommt sie es mit Mücke zu tun, die ihr klarmacht, es gibt auch kleinere Lebewesen als sie. Leonie darf sich auf die Größe einer Elfe schrumpfen lassen mit Hilfe von Schrumpferbsen. Nun erlebt sie Abenteuer und Gefahren am eigenen (kleinen) Leib. Im zweiten Band geht es auf Mülljagd. Mit mehr Erfahrung wird Leo eine richtige Schmetterlingselfe; sie sind jedoch nicht alleine und gemeinsam gehen sie den Müllferkeln an den Kragen...

Das ist ein herzallerliebstes Büchlein für kleine Leser:innen. Die Gestaltung ist so liebevoll gemacht. Bereits das Umschlagsbild zeigt mit schönen und ergreifenden Zeichnungen, dass die Liebe zum Detail vorherrschend ist. Weitere folgen - z.B. die erste Begegnung mit Florian, der wild durch den Hausflur rennt und gegen Leo stößt. Eine Maus ist am Kehren vor ihrer Stufenwohnung, ordentlich zwei Paar Schuhe vor der Tür aufgereiht. Beim Umschlaginnenbild sitzt ein Marienkäfer Mandoline spielend auf einer Blüte, während weiter oben eine Ameise mit einem Blatt Regen abschirmt, eine kleine Spitzmaus ihre rotweiße Hängematte zwischen zwei Blütenstengel ausgebreitet hat, eine Spinne mit Omadutt, einen roten Wollknäuel in der Hand hält und am Stricken äh Spinnen ist, während eine dicke Hummel mit Eimerchen auf Pollensuche ist, es wuselt nur so. Die drei Raupen (beim ersten Auftauchen von Luna) haben auf ihrem Fressgang sich natürlich Lätzchen umgebunden. Hier gilt es auf die Kleinigkeiten zu achten, denn es geht ja um kleine Wesen...

Beim zweiten Band ist das Thema: Vermüllung der Natur, und natürlich geht es auch wieder um den Lebensraum kleiner Tiere, wie z.B. der Schmetterlingselfen. Schrumpferbsen - auf die Idee muss man zuerst einmal kommen.

Die Berliner Autorin Stronk schreibt seit seit 10 Jahren Kinderbücher, erhielt 2019 für ihr Erstlesebuch ‚Theo und der Mann im Ohr‘ den Preuschhof Preis für Kinderliteratur. Auch von Kitzing wurden ihre gezeichneten Kinderbücher prämiert und in 14 Ländern bisher veröffentlicht.

Die magische Welt von Leonie Looping, Cally Stronk und Constanze von Kitzing, Ravensburger Verlag, 2022, ab 7 Jahren; es gibt bereits weitere Bände mit Leonie Looping und ihren Freund:innen

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Spielkarten

Mätsch
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Das sehr bunte, grelle Umschlagbild, das auch noch haptisch greifbar ist, zeigt die ganze Rasselbande der MÄTSCH Spieler. Die Zeichnungen wiederholen sich im Buch. So merkt man sich die Mitspieler:innen ...

Das sehr bunte, grelle Umschlagbild, das auch noch haptisch greifbar ist, zeigt die ganze Rasselbande der MÄTSCH Spieler. Die Zeichnungen wiederholen sich im Buch. So merkt man sich die Mitspieler:innen nicht nur anhand der Namen, sondern auch an ihren Zeichnungen (Comics).
Denn Mätsch ist ein Kartenspiel mit strengen Regeln, welches die Schüler selber herstellen. Dabei lässt jeder sein Interessensgebiet auf den Karten erscheinen: Dinosaurier, Käfer, Teufel und Höllengetier, Tiere, Kätzchen. Und Phil mit Strichmännchen, eine ganz neue Idee, seine Idee, und da ist Phil sehr stolz darauf. Denn: Nick ist einer der legendären Spieler der Schule, und Nick ist der große Bruder von Phil. Phil eifert Nick nach. Er will auch ein legendärer Spieler werden...
Einmal im Jahr werden die besten Spieler ausgezeichnet und es lässt sich dabei viel Geld verdienen. Phil will gewinnen, weil er die Schule kaufen will (für 2 – 3000 müsste das doch möglich sein). Denn keiner mag den Direx und der soll mit dem Schulkauf weg vom Fenster. Doch wie immer im Leben, gibt es die Guten und die Bösen (und die Bösen wollen gewinnen, die liebevoll selbst hergestellten Spielkarten zerstören und das Geld an sich reißen). Da müssen die Guten eben gewinnen!

Das Ganze ist mehr eine Anleitung zum Spielen als ein Lese-Buch. Natürlich sind witzige Dialoge dabei und lustige Schwarzweißzeichnungen. Das Büchlein ist von der Umschlagseite bis zum Ende vollgepackt, rundum mit Zeichnungen. Text und Comic, schön abwechselnd, ein eher außergewöhnliches Buch in neuer Aufmachung. Zum Vorlesen weniger geeignet, eher zum Knobeln für die schon Selbständigen. Autor Max Parkos hat zeitgleich auch eine website erstellt mit Anleitungen zum Zeichnen und zum Kauf seiner Kartendecks. Ein Spielbuch, eher für Jungs (es sind auch recht wenig Mädchen bei dem Kartenspiel dabei).
„MÄTSCH! Wie man steinreich und superbeliebt wird“ - ich überlege mir schon eine Weile, wie ich das Buch einsetzen kann? Die jüngeren Mädchen der Familie haben bestimmt kein Interesse daran, für die Vorlesungsrunden, die geplant sind, passt es auch nicht.

Weitere Infos unter: www.maetsch.at,
https://matsch-karten.myshopify.com/blogs/anleitungen/spielanleitung

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Insel Ventotene

Ohne Halt ins Blaue
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Die Filmfrau und Autorin Anna Pavignano schreibt einen Roman, der zwar „ihrer Fantasie entspringt“, doch der Realität entspricht. Denn es gibt sie, diese jungen Leute (junge Männer), „die ein Leben führen, ...

Die Filmfrau und Autorin Anna Pavignano schreibt einen Roman, der zwar „ihrer Fantasie entspringt“, doch der Realität entspricht. Denn es gibt sie, diese jungen Leute (junge Männer), „die ein Leben führen, das eine Sommer- und eine Winterseite hat, wie eine Matratze.“ Einerseits leben sie am Meer (auf ihrer kleinen Insel), andererseits auf Baustellen auf dem Festland, wo sie unter ausbeuterischen Umständen arbeiten. „Das Meer ist blau, der Ziegelstein ist rot. Die Wellen machen Schaum, der Kalk Blasen. Im Sommer scheint die Sonne, und es ist heiß. Im Winter scheint auch die Sonne, aber es ist kälter. Meine Insel ist ein hingespucktes Stück schwarze Erde mitten im Meer (vulkanisch), und zum Glück sind die Häuser rosa und gelb, denn wenn ich zurückkomme – vor allem wenn ich lange weg war zum Arbeiten -, machen sie mich schon von weitem froh. Mein Boot ist weiß und blau, und ich hab es selber angestrichen...“ Genau, die Inselchen haben ein farbenprächtiges Erscheinungsbild, wenn man vom Meer her kommt. Als ob die Bewohner gegen die Kargheit der Insel ein farbenprächtiges Fanal setzen wollten...

Schon der Anfang zeigt wortgewaltig – mit einfachen Worten - eine Realität, von der man meinen könnte, sie existiere so nicht mehr. Zumindest in Europa. Es erinnert an ‚Christus kam nur bis Eboli‘, von Louis Levi. Vom kargen Leben auf Inseln, in ärmeren Landstrichen Italiens, abseits der großen Metropolen, wo die Menschen eine Existenz führen, die zuerst einmal malerisch auf Touristen wirkt. Sie müssen nicht Tag für Tag dort leben. Für sie ist es Abenteuer, Erholung, Auszeit. Doch diejenigen, die da leben, wollen es vielleicht nicht anders, oder wenn, dann können sie nicht so einfach weg... für sie ist es Heimat. Ihre Heimat. Sie leben mit der rauen Natur, dem wilden Meer, das ihnen ihren Lebensunterhalt sichert, aber auch leicht das Leben nimmt. Und doch gehen viele weg, weil sie keine Lebensgrundlage auf der Insel finden. Die Anzahl der Inselbewohner nimmt ab. (Diese ‚andere Realität‘ existiert auch in der Schweiz auf den Almen, selbst in den Schwarzwaldbergen, wo Naturgewalten einen anderen – realistischen – Blick auf das Leben bieten; ist nicht die ‚Realität in den Metropolen‘ die Unwirkliche?) Der Tourismus bringt Geld in diese ‚verlassene Einöde‘.

Salvatore erzählt von seinem Leben auf der Insel und wie er Bootsführer wurde: Kaum war ich sechzehn, hab ich den Bootsführer-schein gemacht und ein schönes Schild an mein Boot gehängt, auf dem stand: ‚Willst du aufs Meer? Zu jeder Zeit steht Salvatore für dich bereit. Tag- und Nachtfahrten.‘ Denn auf den kleinen Inseln passiert nicht viel. Das Leben ist abhängig vom Meer. Und den Touristen, vor allem den weiblichen. Und so ergeben sich auch die kleinen Fluchten aus dem Alltag. Doch Salvatore verliebt sich (nicht standesgemäß… erinnert an den Roman ‚Salz auf unserer Haut‘, der bretonische Fischer und die Pariserin).
Freundschaft, Liebe, Lebensfreude - Lebensleid, das Leben mit der Natur und ihren Risiken. Das ist das realistische Italien und nicht das Bild, was sich viele Tourist:innen von dem Land machen.
Wer leise Zwischentöne mag, ist mit dem Buch gut aufgehoben! Die ‚Poesie der Armut‘ wird hier noch drastischer ausgedrückt.

Autorin Anna Pavignano stammt aus der Provinz Novara im Norden, wurde als eine der Drehbuchautor:innen des Films ‚Il Postino‘ (Der Postmann, Regie Michael Radford) durch seine Oscar-Nominierung weltbekannt; Massimo Troisi spielte in ‚Il Postino‘ die Hauptrolle, er verfilmte Drehbücher von Pavignano als Regisseur und Hauptdarsteller. Pavignano und Troisi verband eine intensive Liebesbeziehung bis zu Troisis frühen Tod, seinen Tod verarbeitet sie in dem Buch: ‚da domani mi alzo tardi‘. Seit 2007 ist Pavignano auch als Schriftstellerin tätig. ‚Ohne Halt ins Blaue‘ (il bilico sul mare) ist ihr zweiter Roman und erschien 2009 bei edizioni e/o.
https://www.youtube.com/watch?v=eCHvc9tdYrQ Verfilmt als ‚Sul Mare‘, 2010.
https://nonsoloverlag.de/

‚Ohne Halt ins Blaue‘, in deutscher Übersetzung beim Verlag Nonsolo, Freiburg, Mai 2021 erschienen, 152 Seiten, übersetzt von
Ruth Mader-Koltay

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Die drei Säulen einer gesunden Geldanlage

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
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Thomas Kehl & Mona Linke, Das einzige Buch das du über Finanzen lesen solltest, der entspannte Weg zum Vermögen, Ullstein Verlag 2022

Autor Kehl sagt, sein Buch sei das einzige, welches ich zum Finanzmarkt ...

Thomas Kehl & Mona Linke, Das einzige Buch das du über Finanzen lesen solltest, der entspannte Weg zum Vermögen, Ullstein Verlag 2022

Autor Kehl sagt, sein Buch sei das einzige, welches ich zum Finanzmarkt und zur Vermögensbildung lesen sollte. Er ist auf youtube unterwegs, um dort sich mit der Finanzfluss 'community' auseinander zu setzen. Im Inhaltsverzeichnis ist eigentlich alles drin, was ein Mensch zur Vermögensbildung wissen sollte...

Die drei Säulen einer gesunden Geldanlage; das wurde mir als junger Mensch beigebracht, dass ich nach Möglichkeit drei unterschiedliche Vermögensaufbauwege gehen soll. Niemals das Geld in eine einzige Anlageform stecken. Möglichst streuen in sicheren Anlagen (für kurzfristige, mittel- und langfristige Abrufe). Einen festen Sockelbetrag für Altersversorgung investieren, einen monatlichen Sparplan, um zu wissen, wie viel Geld ich ausgeben kann… Hat alles bislang geklappt und selbst jetzt in der heftigen Corona – Zeit hat mich der mangelnde Verdienst nicht umgehauen.

12,40 Euro kostet der 285 Seiten umfassende Geldratgeber. Wenn ich es ernst nehme mit der Altersvorsorge und Geldsparen & Co., dann wäre das die erste Sparanlage das Buch nicht zu kaufen. Denn als durchschnittlich interessierte Bürgerin an meinem eigenen Wohlwollen habe ich natürlich gespart, kenne mich etwas aus mit Aktien(fonds) und bewohne meine eigene Immobilie.

Fazit: Das Büchlein ist etwas für sehr junge Leute, die sich noch nie Gedanken zu Geld, Geldanlage & Co gemacht haben. Jede:r andere Mensch im mittleren bis oberen Alterssegment kann bereits mit Geld umgehen. Und wer es bis dahin nicht gelernt hat ...(was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr). Mir hat es keine neue Idee gebracht wie ich mein Geld noch sinnvoller anlegen kann. Anscheinend bin ich schon ganz gut damit…

Also, social media Nutzer:innen im zarten Alter, das ist ein Buch für euch! Aber Ihr könnt durchaus auch Ältere in der Familie fragen wie sie es gemacht haben – von ihnen kann man auch lernen...

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