Platzhalter für Profilbild

LindaRabbit

Lesejury Star
offline

LindaRabbit ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LindaRabbit über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2023

FREUND:INNEN HALTEN ZUSAMMEN

Feuerblut - Die Reise zum Frostpalast
0

Ein spannender Jugend – Fantasy Roman:

Etwas Unbekanntes hat Eisgard erreicht, die Hexen schicken eine der ihren (Nara mit ihrem Eisvogel) zum Cliff, holen die Jäger:innen zur Hilfe. Kaum angekommen im ...

Ein spannender Jugend – Fantasy Roman:

Etwas Unbekanntes hat Eisgard erreicht, die Hexen schicken eine der ihren (Nara mit ihrem Eisvogel) zum Cliff, holen die Jäger:innen zur Hilfe. Kaum angekommen im Eispalast müssen die die Jäger:innen auch kämpfen und lernen dadurch Neues. Sieben liest viel in der Bibliothek im Eispalast. Sie sollte eigentlich Gefahr voraussehen, sie besitzt die Fähigkeit dazu, sie ist aber völlig in ihren Büchern versunken Alle Jäger:innen trainieren, Phönix muss lernen ihr Element zu beherrschen, währenddessen verhindert Hund einen Krieg zwischen den Wasser - und Waldclans. Sieg versucht die Clans gegeneinander aufzuhetzen... Im Eispalast wird die Situation immer schlimmer.

Lässt sich alles wunderbar auf die Weltsituation übertragen, eine tolle Botschaft für Jugendliche. Sehr schön geschrieben, flüssig, einleuchtend im Laufe der Geschichte und ziemlich spannend!

Die inneren Ängste der Freunde treten deutlich hervor, aber auch ihre Liebe füreinander (auch zu Hund, der ja keine Jägerin ist). Es treten viele gruselige Wesen auf, angefangen beim Kantenwurm bis zum Meister. Auf in das neue Abenteuer. Phönix, lass' deine Kräfte walten.
Phönix erinnert sich an ihre Schwester Mondblüte, vermisst sie und gleichzeitig ist sie Ansporn.

Doppelte Bedrohung für Embra (erinnert an das Abschmelzen des Polareises...auch mit großer Gefahr für den Rest der Welt), schön in Fantasy verpackt. Die Quintessenz ist - das Böse, das immer nach der Macht giert und alle anderen zerstören will - die Friedfertigen, die auf Freundschaft Wert legen und auf eine gesunde Gesellschaft (soll uns das jetzt etwas sagen zur jetzigen Weltpolitik?).

Das Umschlagsbild passt natürlich im Stil sehr gut zum ersten Band und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert. Vom Layout gefällt mir das Bild auch sehr und weil es um 'Frost' geht - passend dazu eine frostige Oberseite... sehr gut! Hilfreich ist, dass auf der Umschlagseite sich eine Karte von Embra befindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2023

Im Land Andor

Andor Junior, 3, Das Flüstern im Wald
0

Nach 'Andor Junior - Der Sturm auf die Rietburg' und 'Die Legenden von Andor – Varkurs Erwachen' nun 'Das Flüstern im Wald':

Band 1 - schöne Zeichnungen, vor allem die Wolfswelpen gut getroffen... sehr ...

Nach 'Andor Junior - Der Sturm auf die Rietburg' und 'Die Legenden von Andor – Varkurs Erwachen' nun 'Das Flüstern im Wald':

Band 1 - schöne Zeichnungen, vor allem die Wolfswelpen gut getroffen... sehr kindhaft geschrieben...
Band 2 – Einfach schwarz weiß Bleistiftzeichnungen... Varkur schleicht sich in ein Boot. Sturm tobt und die Meereswesen reimen über ihn und verschmähen ihn. Ranja findet ihn am Wasser...
Jetzt Band 3 (auch Andor Junior) - das Spiel dazu kennen wir nicht...

Eine Gruppe junger Menschen, einer von ihnen ein Zwerg, zwei Mädels, üben mit Waffen und scherzen auch herum. Erinnern sich an ihre gemeinsamen früheren Abenteuer und dass ihnen diese fehlen... Doch dann kommt die Nachricht aus dem Grenzland, dort geschieht Seltsames. Der Wald flüstert und seltsame Schatten huschen umher ... König Baldur schickt die Jugendlichen los, denen die Wolfswelpen folgen, doch leider ist ihr Führer des Königs Sohn, der Prinz, der keine angenehme Persönlichkeit besitzt. Doch letztendlich... die Freund:innen stehen sich bei, jede:r bringt sein / ihr Wissen ein und auch der Prinz muss einsehen, die können ja was...

Nett lesbar, reiht sich ein in die Folge von sehr guten Kinder - und Jugendbücher zu 'guten Helden und bösen Wesen'

Zeichnungen – die erste, ein Tier, Drache?, auf dem ein braunes Tier sitzt (Affe?) - etwas ungelenk gezeichnet. Seite 6 ganzseitige Zeichnung, Hintergrund Burg nett, Vordergrund ein paar Typen (Kinder?) auch ungelenkt gezeichent. Seite 13 – das Bild sieht fast schon aus wie ein klassisches Gemälde, Sonnenuntergang, Reiter... Ich finde die Zeichner hätten sich mehr Mühen geben können...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2023

Sebastian Becker aka Mark Benecke

Kannibal. Jagdrausch
0

Inhalt: In einem alten Koffer an einem öffentlichen Platz in Berlin werden von zwei Müllwerker Knochen gefunden. Bald ist klar, das sind menschliche Knochen. Ein Ermittler, Sebastian Becker, wird hinzugerufen. ...

Inhalt: In einem alten Koffer an einem öffentlichen Platz in Berlin werden von zwei Müllwerker Knochen gefunden. Bald ist klar, das sind menschliche Knochen. Ein Ermittler, Sebastian Becker, wird hinzugerufen. Dieser stellt fest, dass die Knochen fein sorgfältig abgeschabt wurden. Für Becker ist klar, er hat es mit einem Kannibalen zu tun. Nach dem ersten Schock macht sich Becker darüber Gedanken. Wo treibt sich ein Kannibale wohl herum – natürlich im Internet (im Darknet), um Leute zu finden, die sich abschlachten lassen wollen. Um auf die Spur des Berliner Kannibalen zu kommen, treibt sich Becker unter einem Forumsnamen im Darknet herum... und er glaubt auch bald eine Spur gefunden zu haben...

In Berlin und um Berlin herum geht es nun die Suche nach diesem Kannibalen. Dabei geht es heiß her...

Da ich bereits vor dem Hören des Hörbuchs viel zu Mark Benecke gelesen habe, hatte ich ständig das Gefühl beim Hören Benecke vor mir zu sehen. Sebastian Becker ist für mich identisch mit Mark Benecke. So stelle ich ihn mir vor – völlig eingetaucht in einem Fall, der ihn gefangenhält und nicht mehr loslässt bevor er die Lösung (Mörder, Mörderin) gefunden hat und den Fall aufgelöst...

Vorhersehbar – ich habe gleich am Anfang, als ich in den Krimi eindrang, geahnt, dass es so kommen musste wie es gekommen war. Eins und eins zusammengezählt. Dagegen hatte ich Null Ahnung vom Thema Kannibalismus und bei den Erzählungen hat es mich öfters ganz schön geschüttelt und ich musste das Hörbuch unterbrechen. Es war interessant, wenn auch nicht unbedingt mein 'Gusto'.

Der Sprecher hat eine angenehme Stimme. Er intoniert an den richtigen Stellen und man kann sich die unterschiedlichen Personen, die er spricht, richtig vorstellen. Besonders gefallen hat mir, dass er die beiden Müllwerker, die den Koffer fanden, berlinern ließ... kam gut...

An manchen Stellen muss ich das Abspielen des Hörbuchs unterbrechen; da wird es mir zuviel, die Vorstellung Menschenfleisch zu essen... Der schmächtige Mann spricht von Issei Sagawa, Japaner, (der in Paris eine junge Niederländerin erschoss, Gewebe von ihr aß und sie vergewaltigte, der dann nach Japan abgeschoben wurde und kaum eine Strafe dafür erhielt und dann auch noch im Öffentlichen Raum auftrat)... Da kommen Gefühle hoch, die ich hier lieber nicht beschreiben möchte... Zudem ahne ich bereits jetzt schon, wer der schmächtige Mann sein könnte (vermutlich ein Spoiler bei einer Begegnung, die sonst keinen Sinn macht).

Titelbild – irre gutes Titelbild, obwohl es eher an Mystery Bücher erinnert...

Sprecher: Jan Katzenberger

Stil – echt gut, nachvollziehbar, wie solche Falldiskussionen ablaufen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2023

Vater, Mutter, zwei Töchter

Irgendwann in Marrakesch
0

Tja, wenn das so einfach wäre - Vater, Mutter, zwei Töchter... Vater in Marokko, Mutter im Norden von Deutschland verstorben, die eine Tochter lebt noch in Deutschland, die andere in London...

In diesem ...

Tja, wenn das so einfach wäre - Vater, Mutter, zwei Töchter... Vater in Marokko, Mutter im Norden von Deutschland verstorben, die eine Tochter lebt noch in Deutschland, die andere in London...

In diesem Roman auf knapp 400 Seiten ist alles drin was so ein Drama braucht... Vater, Großspuhr, Diplomat, charmant, auf großem Fuß lebend; Mutter, eher verzagt, Selbstmord... Töchter, die eine kommt nach dem Vater, die andere schreibt ein Buch über die Familie (und katapultiert sich damit aus den verbliebenen Familienbanden). Doch dann - der Vater liegt im Sterben.

Und durch dieses familiäre Zusammentreffen wird viel aufgedeckt, denn so manches blieb ungesagt... Dazu kommt eine neue Liebe, Ehen zerbrechen, die Tochter der einen Tochter wird flügge und geht ihren eigenen Weg.

Es ist alles drin, was so in einem Leben drin stecken könnte... Homosexualität, verratene Liebe, verbotene Liebe, viel Tod, Politik, Putschversuche... gescheiterte Lebensentwürfe... Betrug, Veruntreuung... Reiche und weniger Reiche. Freundschaften, wahre und weniger wahre... Überfälle, versuchte Mordanschläge, durchgeführte Mordanschläge...

Wie gesagt, alles ist drin... Dazwischen viel zu dem Land Marokko, da sitzt man gemütlich bei einer Tachine und bei viel gesüßtem Minze - Tee, da ruft der Muezzin zum Abendgebet, da weht der Saharawind... Das heißt, viel Lokalkolorit.

Wer ein nettes Büchlein dazwischen lesen möchte, einfach mal ausspannen und nicht an viel Ernsthaftes denken, sondern vom Strom der Worte mitreißen lassen - der liegt bei dem Roman richtig... sich in ein anderes Leben (bzw. in ein paar andere Leben) hineindenken und sich vom eigenen, eventuellen schweren, Leben ablenken lassen...

Danach taucht man wieder auf und denkt, na so schlimm ist ja mein eigenes Leben gar nicht, nach dem was die alles mitmachen mussten, und trotzdem haben sie neue Wege gefunden... also so eine Art Vorbildfunktion, von wegen gib' nicht auf, oder wenn das Leben dir nur Zitronen gibt, mach' halt Limonade daraus!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2023

Thea, Otto, Nella & Cornelia - ein Haus mit Geheimnissen

Das Haus an der Herengracht
0

Amsterdam, Beginn des18.Jhdts: Thea Brandt hat eine weiße Mutter und einen schwarzen Vater namens Otto. Etwas Unerhörtes zu dieser Zeit, dann waren auch noch Vater und Mutter unverheiratet. Nella (Petronella ...

Amsterdam, Beginn des18.Jhdts: Thea Brandt hat eine weiße Mutter und einen schwarzen Vater namens Otto. Etwas Unerhörtes zu dieser Zeit, dann waren auch noch Vater und Mutter unverheiratet. Nella (Petronella Oortmann) ist die Tante, die den Bruder ihrer Mutter heiratete. Onkel Johannes Brandt wurde hingerichtet, ertränkt. Die Mutter starb bei Theas Geburt.
Der Roman beginnt mit Theas 18. Geburtstag. Ihr einziges Glück sei sich gut zu verheirateten. Doch Thea ist verliebt, sie liebt das Theater. Rebecca - die Hauptdarstellerin vieler Stücke - ist mit ihr befreundet. Und da ist Walter... Bei einem Ball soll sie Interessenten um ihre Hand bekannt gemacht werden...

Thea tritt anfänglich als verwöhntes, aber gleichzeitig intelligentes und mutiges, Gör auf. Die Erwachsenen um sie haben immer alles für sie getan, auch wenn deren Mittel und Möglichkeiten (eine verarmte und in Ungnade gefallene Kaufmannsfamilie) Grenzen aufwiesen. Am Anfang möchte man die junge Frau öfters mal schütteln, von ihrem Tun abhalten. Aber das gehört zur Dramaturgie des Romans, ebenso wie der Reifeprozess der Heranwachsenden. Tante Nella widmet ihr Leben dem Haushalt und hat eben nur eines im Sinn – eine reiche Heirat für Thea. Sie versperrt sich allem Anderen. Otto, der Vater, ist nicht gerade glücklich in der Lebensführung, doch er liebt seine Tochter über alles. Und Cornelia ist die Perle im Haus, die hart arbeitet, sie verköstigt mit Leckereien und seelischen Pein lindert.

Es ist keine einfache Lektüre, aber wohl ein Sittenbild der damaligen Zeit. Was für Möglichkeiten gab es zu jener Zeit für Frauen? Die Gesellschaft ist heuchlerisch, missgünstig und orientiert sich nur an Statussymbolen. Gewählte Worte! Reichhaltiger Text, auch mit philosophischem Anspruch. Das Buch erfordert Durchhaltevermögen, doch das wird belohnt! Der englische Titel lautet: The House of Fortune. Das bedeutet schon etwas und birgt auch Hinweise - ist das Haus in der Herengracht damit gemeint oder ein anderes? Es ist keine leicht verdauliche Kost, sondern hat literarischen Anspruch.

Das Umschlagsbild sieht aus wie ein Puppenhaus und soll wohl den etwas komplizierten Haushalt zeigen. Es gibt ein Vorläuferbuch, welches Nellas Ankommen in der Herengracht beinhaltet. Das Buch ist ein historischer Roman. Auf Logik darf der Roman nicht untersucht werden. Denn da würde man auf einiges stoßen, was so nicht sein kann. Es passieren mysteriöse Dinge, Unbekannte treten auf und die Akteure entwickeln verwirrende Gefühle …

Jessie Burton (Schauspielerin und Autorin) hat ein Vorgängerbuch geschrieben (was aber nicht unbedingt zum Verstehen dieses Romans notwendig ist) – 'Die Magie der Kleinen Dinge'. In Realität hat die Autorin im niederländischen Rijksmuseum in Amsterdam ein Puppenhaus mit Miniaturen gesehen (ein außergewöhnliches Stück Kunst). Das Puppenhaus gehörte Petronella Oortman, verheiratet mit dem Amsterdamer Kaufmann Johannes Brandt. Das Modell entsprach einem tatsächlichen Hauspalast eines reichen Patrizier in Amsterdam und kostete in der Anfertigung genauso viel wie ein solches Haus. Burton wurde durch dieses Puppenhaus zu den beiden Romanen inspiriert. Jessie Burton hat für den ersten Roman viele Preise erhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere