Giftfanatikerin Flavia….sofort schließt man sie ins Herz!
Flavia de Luce 1 - Mord im GurkenbeetFlavia ist 11 Jahre alt und für ihr Alter eine sehr bewanderte Chemikerin. In einem Labor, das schon einer ihrer Vorfahren benutzt hat, führt sie allerlei Versuche durch. Ihr Vater hat wenig Zeit für die ...
Flavia ist 11 Jahre alt und für ihr Alter eine sehr bewanderte Chemikerin. In einem Labor, das schon einer ihrer Vorfahren benutzt hat, führt sie allerlei Versuche durch. Ihr Vater hat wenig Zeit für die drei Kinder. Er scheint schwer traumatisiert vom Tod seiner Frau. Die beiden älteren Geschwister leben in einer anderen Welt als Flavia. Daphne ist belesen und steckt ihre Nase ständig in Bücher während Ophelia im Klavierspiel bewandert ist. Flavias Leidenschaft ist die Chemie, die sie sehr zielstrebig und interessiert verfolgt.
Als auf Buckshaw, dem Anwesen der de Luces, ein Mord geschieht, gerät das sehr eintönige Leben der Familie aus den Fugen. Flavias Vater wird schnell verhaftet und als Verdächtiger ins Gefängnis gebracht. Trotz zwischenzeitlich durchscheinender Angst, nimmt Flavia scheinbar als einzige die Verfolgung des Wahren Täters auf.
Da Flavia sich vergleichsweise emotionslos verhält, gelingt es ihr sachlich zu recherchieren. Sie befragt mit List und Tücke die für den Mord in Frage kommenden Personen. Dabei findet sie heraus, dass ihr Vater tiefer in die Sache verstrickt ist, als sie angenommen hatte. Der Fall geht bis in dessen Kindheit zurück und Flavia erfährt einiges über die Schule des Vaters, ein angesehenes Internat. Dort nahm der Fall, der nun die Familie de Luce einholt, ihren Anfang. Flavias Vater war mit dem Opfer zu Schulzeiten gut befreundet. Jedoch haben sich ihre Wege schnell wieder getrennt. Horace Bonepenny, der Tote, hat sich schnell von Flavias Vater abgewandt und danach einige verbrecherische Dinge getan. Mittelpunkt des Falls ist eine sehr seltene Briefmarke, die einem Lehrer gestohlen wurde. Von diesen Marken gibt es nur zwei Stück, die Flavia mehr oder weniger durch Zufall in die Hände fallen.
Flavia findet heraus, dass es einen ungeklärten, als Selbstmord deklarierten Todesfall gab; und das genau zu der Zeit, in der sich ihr Vater und Horace die Freundschaft gekündigt hatten. Schnell stellt sie fest, dass es zwischen den Todesfällen einen Zusammenhang gibt und recherchiert im Internat. Flavia vermutet, dass der Todesfall damals kein Selbstmord war und findet dafür tatsächlich Beweise.
Als Flavia plötzlich weiß, wer den Mord an Horace begangen hat, gerät sie schnell in Lebensgefahr. Sie wird gefangen genommen und soll die gefundenen Briefmarken herausgeben. Eine hat sie jedoch schon dem Besitzer zurückgegeben. Horace hatte diese gestohlen und ist auf unerklärlichem Weg auch an die zweite Marke gelangt. Flavia schützt diese mit ein wenig Glück vor dem Mörder von Horace.
Der treue Diener ihres Vaters rettet Flavia letztendlich und beide Morde können aufgeklärt werden. Flavia hat es geschafft, der Polizei die entscheidenden Hinweise und Beweise zu präsentieren.
Fazit: Flavia ist eine überaus liebenswerde Figur, die aus psychologischer Sicht eine angehende Psychopathin sein könnte. Sie handelt beinahe emotionslos und sachlich. Empathie scheint für sie ein Fremdwort zu sein. Jedoch hat sie ehrenwerte Gefühle und verteidigt ihre Familie und besonders ihren Vater gegen Verdächtigungen. Sie begibt sich mehr als einmal in große Gefahr, um ihren Vater zu entlasten.
Das Buch ist mit viel Herz geschrieben und man muss mehr als einmal schmunzeln, wenn Flavia ihre chemischen Versuche an den Schwestern testet oder Versuche durchführt, die nicht gerade ungefährlich sind.
Sehr empfehlenswert! Ich werde es mit meiner Tochter nochmal lesen!