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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2023

Saisonkalender in Kochbuchform + Tipps für den eigenen Gemüseanbau

Homefarming: Das Kochbuch
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„Homefarming: Das Kochbuch.“ ist bereits das zweite Gartenbuch der Autorin Judith Rakers, wobei diesmal der Fokus auf die Rezepte gelegt wurde. Eine gelernte Köchin ist die Autorin nicht, gerade deswegen ...

„Homefarming: Das Kochbuch.“ ist bereits das zweite Gartenbuch der Autorin Judith Rakers, wobei diesmal der Fokus auf die Rezepte gelegt wurde. Eine gelernte Köchin ist die Autorin nicht, gerade deswegen sind ihre Gerichte aber richtig authentisch und auch für Kochanfänger gut nachkochbar. Allerdings gab es noch eine Zusammenarbeit mit einigen Profis, deren Rezepte sind wie ich finde schon etwas aufwendiger zuzubereiten. Das Buch ist wirklich perfekt für die saisonale Küche geeignet und zudem eine tolle Orientierungshilfe was alles bei uns wächst und wann es Saison hat. Wer sich also noch nie mit heimischem Obst und Gemüse beschäftigt hat, findet hier einen gelungenen Überblick. Jeder Monat wird in einem eigenen Kapitel vorgestellt, mit jeweils einer übersichtlichen Tabelle was für diesen Monat, gesät, geerntet und haltbar gemacht werden kann. Passend dazu gibt es viele einfache Rezepte, diese sind allerdings oft „nur“ etwas für Zwischendurch und weniger vollwertige Hauptmahlzeiten. Alle Rezepte sind dabei für zwei Personen ausgelegt. Leider gibt es nicht zu jedem Rezept ein Foto, dafür finden sich im Buch aber meiner Meinung nach unnötige Bilder vom Making of des Werkes. Prinzipiell ist es eine nette Idee, die Leser:innen an der Entstehungsgeschichte teilhaben zu lassen, hier nahm mir das Ganze aber zu viel Raum ein. Denn auch zu allen Gastköchen und den anderen Profis, gibt es ausführliche Informationen und deutlich zu lange Interviews zu lesen.

Die Rezepte sind an sich gut beschrieben und machen durch den lockeren Schreibstil und die anschaulich beschriebenen Schritte die Umsetzung leicht. Judith Rakers kommt durchweg sympathisch rüber und überzeugte auch durch ihren angenehmen Schreibstil. Für die vegetarische oder gar vegane Ernährung eignet sich ihr Buch allerdings nicht, da in den Rezepten sehr oft auf tierische Produkte zurückgegriffen wird. Allgemein war ich erstaunt wie oft Fleisch eine Rolle in den Gerichten spielt, da hatte ich mir doch eine sehr viel gemüsehaltigere Küche erwartet. Trotzdem macht das Kochbuch Lust auf das frische und saisonale Kost und bietet zudem auch noch Ideen zum Haltbarmachen für die eigene Vorratskammer. Gerade wenig Geübte können hier einen erstklassigen Einstieg in die Materie erhalten. Aufgrund meiner Kritikpunkte ziehe ich schlussendlich einen Stern ab und vergebe immer noch gute 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Eindrücklicher Roman, über ein literarisch wenig beachtetes Kapitel deutscher Geschichte

Meine fremde Mutter
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„Meine fremde Mutter“ der Autorin Christiane Dieckerhoff ist ein historischer Roman in welchem es vordergründig um die Suche einer Tochter nach ihrer leiblichen Mutter geht. Im eigentlichen Mittelpunkt ...

„Meine fremde Mutter“ der Autorin Christiane Dieckerhoff ist ein historischer Roman in welchem es vordergründig um die Suche einer Tochter nach ihrer leiblichen Mutter geht. Im eigentlichen Mittelpunkt der Handlung steht aber der Zeitgeist der 70er und 80er Jahre, insbesondere die politischen Geschehnisse rund um die RAF, linken Widerstand und weitere Proteste. Es zeigt den Weg einer Radikalisierung und eröffnet Einblicke in die Gedankenwelt von stark politisierten Menschen. Allein deshalb handelt es sich um keine leichte Kost, historisch interessant und lesenswert ist der Roman trotzdem. Allerdings muss ich feststellen, dass vor allem die Sichtweise von Terrorist:innen, und Mitgliedern der Widerstandbewegung dargestellt werden. Ich persönlich hätte mich auch noch über eine weitere Perspektive gefreut, da so die Polizei und auch der Staat nicht gut wegkommen. Allgemein mangelt es dem Roman etwas an sympathischen Figuren, bis auf Rabea waren mir nur wenige Charaktere so richtig angenehm.
Gegliedert wird die Handlung durch die Erzählstränge der zwei Hauptprotagonistinnen Rabea und Nika. Die meisten Kapitel berichten aus Rabeas Sicht, welche nach dem Tod des Vaters von ihrer leiblichen Mutter erfährt und sich auf Spurensuche begibt. Diese Suche wird ergänzt durch einige wenige Rückblicke in die Vergangenheit von Nika. Diese hätten gerne noch ausführlicher sein dürfen, denn durch die gewählte Akzentuierung blieb Nika für mich bis zuletzt nicht richtig greifbar. Allerdings war deren Gedankenwelt aber auch nicht einfach auszuhalten. Alles in allem ist „Meine fremde Mutter“ durchaus ein Roman der seine Leser:innen fordert. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, inhaltlich ist die Handlung aber nicht leicht zu verdauen. Für historisch Interessierte, welche den damaligen Zeitgeist erfassen wollen, ist der Roman dennoch zu empfehlen. Ich persönlich wurde durchgehend gefesselt und auch stellenweise schockiert von den Geschehnissen. Aufgrund von kleinen Schwächen in der Charakterdarstellung gibt es von mir einen Stern Abzug, weshalb ich im Gesamten 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Umfassender Ansatz, für ein Umdenken in allen Lebensbereichen

Permakultur leben
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„Permakultur leben: Denken wir die Welt neu – mit permakulturellen Prinzipien“ der Autorin Sabrina Wagner ist ein sehr gelungenes und hochwertiges Sachbuch aus dem Löwenzahnverlag, welches ich einfach ...

„Permakultur leben: Denken wir die Welt neu – mit permakulturellen Prinzipien“ der Autorin Sabrina Wagner ist ein sehr gelungenes und hochwertiges Sachbuch aus dem Löwenzahnverlag, welches ich einfach Allen ans Herz legen kann. Vielleicht geht es euch ja wie mir, ich für meinen Teil kannte Permakultur bisher nur als Schlagwort für eine naturnahe Gartengestaltung. Sabrina Wagner zeigt in ihrem Buch allerdings sehr anschaulich, dass sich permakulturelle Prinzipien ohne Probleme auf andere Lebensbereiche übertragen lassen und sich perfekt für einen nötigen Wandel im Kampf gegen die Klimakrise eignen. Zu Beginn werden diese Prinzipien und die zugrundeliegende Denkweise der Permakultur erklärt, dann wendet sich die Autorin unterschiedlichen Lebensbereichen zu. Hier kann wirklich Jede:r etwas für sich herausziehen, denn auch ohne eigenen Garten oder Balkon, gibt es die Möglichkeit den persönlichen Alltag umzugestalten. Es geht vor allem darum die Idee von einer umfassenden Kreislaufwirtschaft konsequent zu denken und auf das eigene individuelle Leben anzuwenden. Sehr sympathisch erzählt die Autorin dabei von ihrem eigenen Weg, lässt ihre Leser:innen an Erfolgen und Fehlschlägen teilhaben und wirbt dabei für eine langsame, aber dafür dauerhafte Veränderung des eigenen Alltags. Trotz des komplexen Themas liest sich der Schreibstil durchgehend flüssig und angenehm. Das Beschriebene wirkt greifbar und wird außerdem durch passende Bilder wunderbar ergänzt. Ich konnte aus diesem großartig durchdachten Sachbuch schon jetzt Einiges mitnehmen. Und auch als Nachschlagewerk wird mir dieses Buch in Zukunft noch eine wertvolle Hilfe sein. Deshalb vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Mein Fazit: Permakultur konsequent weiter gedacht und anschaulich erklärt. Ein Buch das inhaltlich überzeugt und Lust auf Veränderung macht!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Fesselnder Auftakt einer Thriller-Trilogie die es in sich hat

Der Strand: Vermisst
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„Der Strand: Vermisst“ der Autorin Karen Sander ist der erste Band einer Trilogie und bietet deshalb keinen in sich abgeschlossenen Fall. Für mich war das zunächst einmal Neuland, denn eine Thriller-Reihe ...

„Der Strand: Vermisst“ der Autorin Karen Sander ist der erste Band einer Trilogie und bietet deshalb keinen in sich abgeschlossenen Fall. Für mich war das zunächst einmal Neuland, denn eine Thriller-Reihe welche sich mit nur einem Fall beschäftigt, habe ich bisher noch nicht gelesen. So ganz im Klaren bin ich mir aber auch nach Abschluss des Buchs nicht, ob mich dieses Vorgehen nun begeistert oder stört. Denn ob ich bis zum nächsten Band all die wichtigen Details und Hinweise behalten kann, bleibt abzuwarten. Dennoch gefiel mir der Auftakt richtig gut. Von Beginn an legt die Geschichte ein hohes Tempo vor und fesselte mich durch lebendige Figuren und ein anschauliches Setting. Der fiktive Ort an der Ostsee war dabei sehr plastisch dargestellt und gibt der Handlung einen stimmigen Rahmen. Die Kapitel sind kurz, was für ein schnelles Lesetempo sorgt, erzählt wird chronologisch aus verschiedenen Perspektiven. Diese ergänzen sich finde ich sehr geschickt, besonders sympathisch waren mir dabei die Ermittelnden Tom und Mascha. Beide sind authentische Persönlichkeiten und bringen ihre eigene Lebensgeschichte mit, welche aber nicht zu sehr im Mittelpunkt steht. Die bisherigen aufgedeckten Zusammenhänge wirkten soweit stimmig, wobei am Ende des Buchs ehrlich gesagt ziemlich viele Fragen offen sind, alles in allem mehr als beantwortet wurden. Auch deshalb kann ich es kaum erwarten weiterzulesen und freue mich schon jetzt total auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Breit gestreuter Ratgeber mit einer anschaulichen Methode, aber mit weniger wissenschaftlichen Nachweisen als gedacht

Einfach gut sortiert
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Der deutsche Titel des Ratgebers „Einfach gut sortiert: In wenigen Schritten den Alltag meistern und Zeit für sich gewinnen“ der Autorin Erin Zammett Ruddy ist meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählt. ...

Der deutsche Titel des Ratgebers „Einfach gut sortiert: In wenigen Schritten den Alltag meistern und Zeit für sich gewinnen“ der Autorin Erin Zammett Ruddy ist meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählt. Ich persönlich hätte nämlich einen viel größeren Fokus aufs Aufräumen und einen organisierten Alltag erwartet. Die Autorin nimmt aber wirklich alle möglichen Alltags- und Lebensbereiche in den Blick und konzentriert sich unter anderem mehr auf Schönheits- und Persönlichkeitsenwicklungsfragen, als ich ursprünglich vermutet hätte. Dies führt natürlich dazu, dass jeder Punkt nur sehr knapp ausgeführt wird, wobei ich ihre prinzipielle Methode super finde. Zunächst wird das Problem/das Thema benannt und dann folgen sehr präzise aufgeführte Schritte, wie man damit umgehen soll. Anschließend wird noch vorgestellt von welchen Expert:innen sie dieses Wissen hat und einige Absätze beschäftigen sich dann noch mit dem Warum.
Die Expert:innen kommen aber leider nicht von unabhängigen Stellen oder aus der Wissenschaft, sondern sind meist Unternehmer:innen. Und so wird öfter neben der allgemeinen Vorstellung auch noch ein Produkt mit angeführt. Solch ein Vorgehen empfand ich für einen Ratgeber ehrlich gesagt etwas befremdlich. Allgemein hätte es mir aber denke ich gar nicht so viel ausgemacht, wenn ich sonst begeistert gewesen wäre. Aber dies trifft leider nun mal nicht zu. Es gibt zum Glück auch einige sehr interessante Kapitel, so dass ich den ein oder anderen Tipp durchaus mitnehmen werde. Insgesamt überwiegt aber die Enttäuschung. Viele der angeführten Themen sind schon reichlich banal (z.B. Nudeln kochen, tanken, Essensreste aufbewahren) und wer bisher schon eine Weile einen eigenen Haushalt führt kann getrost auf diese Ratschläge verzichten. Anderes erschien mir wiederum sehr amerikanisch und nicht auf den deutschen Markt zugeschnitten. Pluspunkt war dafür aber der Schreibstil, denn dieser las sich humorvoll und flüssig und so konnte ich mir schnell einen Überblick über das Buch verschaffen. Als gelegentliches Nachschlagewerk oder als Geschenk zum Einzug in die erste eigene Wohnung ist „Einfach gut sortiert“ eine hübsche Idee. Ich persönlich konnte aber keinen großen Mehrwert aus der Lektüre schöpfen. Deshalb gibt es von mir auch „nur“ 3 Sterne, da ich mir einfach mehr erwartet hatte.

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