Cover-Bild Meine fremde Mutter
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 01.12.2022
  • ISBN: 9783492506243
Christiane Dieckerhoff

Meine fremde Mutter

Roman | Frauenroman um ein dunkles Geheimnis aus den 70er Jahren

Eine Mutter, die ihre Tochter zurücklässt – und eine Tochter auf der Suche nach ihrer Mutter. Eine Geschichte aus dem deutschen Herbst. Für alle Leser:innen von Susanne Abel und Carmen Korn

»Meiner Mutter?«, fragte Rabea fassungslos und sah hinüber zu Gabi, die sie mit besorgten Blicken musterte. »Aber …« »Ich rede nicht von Gabi Tenwinkel.« Schon wieder beendete Stolte ihren Satz. Das war schon schlimm genug, aber schlimmer noch war das Mitleid in seinem Blick. »Aber Sie haben doch …« Rabea starrte ihn an und ihr Magen verwandelte sich in einen Eisklotz.«

Bei der Beerdigung ihres Vaters erfährt Rabea von einem Journalisten, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist. Zunächst glaubt sie ihm nicht, doch ein Gespräch mit ihrer Mutter nährt ihre Zweifel und sie bringt ihre Ziehmutter schließlich dazu, ihr die Wahrheit zu sagen. Ihre Mutter ist Veronika Maibohm, eine international gesuchte Terroristin der RAF. Schritt für Schritt folgt Rabea der Spur ihrer Mutter. Sie trifft Weggefährten ihrer Mutter, erfährt mehr über ihren Vater und identifiziert sich zunehmend mit ihren Eltern. Wie konnte aus der engagierten Gymnasiastin Veronika eine international gesuchte Terroristin werden und warum ließ sie ihre Tochter zurück?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2023

Wenn die eigene Existenz plötzlich eine Lüge ist...!

0

"Meine fremde Mutter" von Christiane Dieckerhoff ist als Taschenbuch mit 360 Seiten bei Piper erschienen.

Zum Inhalt: Rabea erfährt am Tag der Beerdigung ihres Vaters auf unschöne Weise, dass die Frau, ...

"Meine fremde Mutter" von Christiane Dieckerhoff ist als Taschenbuch mit 360 Seiten bei Piper erschienen.

Zum Inhalt: Rabea erfährt am Tag der Beerdigung ihres Vaters auf unschöne Weise, dass die Frau, die sie für ihre Mutter gehalten hat, gar nicht ihre Mutter ist. Rabeas leibliche Mutter ist Veronika Maibohm, eine gesuchte RAF-Terroristin. Nach dem ersten Schock versucht Rabea, die Wahrheit über ihre eigene Existenz herauszufinden und ihre Mutter zu finden. Dass Peter, ihr Vater, versorben ist, macht das Ganze natürlich nicht gerade einfacher. Und ihre Ziehmutter Gabi gibt vor, nichts weiter über Veronika, genannt Nika, zu wissen...


Meine Meinung: Christiane Dieckerhoff hat ein äußerst interessantes Thema aufgegriffen, das mich berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Zwischendurch musste ich das Gelesene erst reflektieren, darum hat sich die Lektüre auch etwas hingezogen.

Der Schreibstil ist eingängig und empathisch, so dass man sich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen kann. Das Geschehen spielt auf zwei Zeitebenen - aus Rabeas Sicht (Gegenwart) und aus dem Blickwinkel Nikas (damals in den 80er Jahren), was bestens gekennzeichnet ist und mir gut gefallen hat, denn so war der Plot besionders authentisch.

Rabeas innere Zerissenheit, ihre Suche nach der Mutter und ihrer Herkunft, Gabis schlechtes Gewissen und vor allem Nikas persönliche Entwicklung, ihr Abdriften in die Radikalität und den Terrorismus fand ich absolut interessant.

Der Journalist und Überbringer der so bedeutsamen Nachricht war ein echtes Ars...och, nicht gerade ein glänzender Vertreter seines Berufsstandes...Und Marvin, Rabeas Lebensgefährte, ist ein äußerst suspekter Typ. Er ist Polizist und meint es eigentlich nur gut, aber er bevormundet Rabea und will sie ständig kontrollieren.

Sehr glaubhaft fand ich auch, dass Rabea durch ihre Nachforschungen und ihr Eintauchen in die Vergangenheit ihrer Eltern ins Visier der Polizei gerät. Denn diese interessiert sich nach wie vor für Nika und es könnte ja sein, dass Rabea fündig wird...

Insgesamt sehr empfehlenswert, eine interessante Ära und ein brisantes Thema.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2023

Wenn das Leben aus den Fugen gerät

0

Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde ...

Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde Mutter“ schildert die Autorin wie das Leben von Rabea aus den Fugen gerät als sie bei der Beerdigung ihres Vaters erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist.

Im weiteren Verlauf macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter Nika. In vielen Rückblicken bekommen wir Einblicke in ihr Leben und erfahren wie sie immer weiter in den Terrorismus abgleitet.

Die Autorin ist es gut gelungen uns anhand von der fiktiven Geschichte um Rabea und ihre Mutter in die 1980er Jahre zurück zu katapultieren. Bei mir wurden hier die Erinnerungen an die RAF, den Deutschen Herbst und Demos gegen Atomkraft und Startbahn geweckt.

Auch wenn es sich hier nicht um einen Krimi handelt, so ist die Handlung doch fesselnd. Christiane Dieckerhoff konnte den Spannungsbogen während der ganzen Zeit gut halten.

Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich fand das gewählte Thema interessant, denn Bücher über den „Deutschen Herbst“ habe ich bisher nicht gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2023

Suche nach Wahrheit und der eigenen Identität mit Bezug zum deutschen Widerstand der 1980er-Jahre

0

Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Rabea von einem Journalisten, dass die Frau, die sie großgezogen hat, nicht ihre leibliche Mutter ist. Darauf angesprochen berichtet ihr Gabi, dass Veronika Maibohm, eine ...

Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Rabea von einem Journalisten, dass die Frau, die sie großgezogen hat, nicht ihre leibliche Mutter ist. Darauf angesprochen berichtet ihr Gabi, dass Veronika Maibohm, eine von der Polizei seit Jahrzehnten gesuchte Terroristin, ihre Mutter ist. Rabea ist völlig perplex und sieht sich in ihren Grundfesten erschüttert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer Identität versucht sie in Gesprächen mit Menschen, die ihren Vater und ihre Mutter in den 1980er-Jahren begleiteten, mehr herauszufinden. Dabei gerät sie selbst ins Visier der Polizei, denn diese hofft offensichtlich, dass sie über Rabea an Veronika Maibohm gelangen, denn Mord verjährt nie.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und schildert in der Gegenwart Rabeas Suche nach ihrer fremden Mutter. In der Vergangenheit wird der Weg der 19-jährigen Gymnasiastin Nika von 1981 bis zum Attentat auf den Chef der Deutschen Bank im November 1989 beschrieben.
Während der Gegenwartsstrang sehr ausführlich Rabeas Identitätsverlust und die schwierige Recherche, die sie nicht nur von ihrem Freund sondern auch von sich selbst entfremdet, erzählt wird, sind die Kapitel der Vergangenheit deutlich kürzer und schildern nur Ausschnitte aus Nikas bewegtem Leben, das sie in den Untergrund führte. Der Aspekt der Gewalt wird dabei gelungen neutral dargelegt. Sowohl das harte Vorgehen der Polizei als auch die unbarmherzig brutale Art der Demonstranten und späteren Terroristen erscheint neutral, ohne sich auf eine Seite zu schlagen. Nika und ihre Motivation für den bewaffneten Kampf gegen den Staat erschließt sich ganz und verbleibt bei Andeutungen.

Die Suche nach Veronika Maibaum ist spannend und führt Rabea auf verschiedene Wege, die auch den Leser tiefer in den "Deutschen Herbst" eintauchen lassen. Rabea wirkt dabei phasenweise kopflos, was angesichts des Geständnisses ihrer Ziehmutter jedoch nicht verwunderlich ist. Auch der Journalist hat seine ganz eigene Motivation, Rabea einerseits zu manipulieren, andererseits zu führen. Rabeas Freund Marvin und die Ermittlungen der Polizei sind dagegen fragwürdig und verunsichern Rabea zusehends. Auf mich wirkten die polizeilichen Maßnahmen stümperhaft und nur schwer nachvollziehbar.
Das Ende ist einerseits versöhnlich und zufriedenstellend, auf der anderen Seite nicht wirklich logisch und passte nicht zu Nikas Biografie.

"Meine fremde Mutter" schildert eine dramatische und spannende Geschichte über Widerstandsgruppen und ihr Abdriften ins Extreme sowie eine Suche nach Wahrheit und der eigenen Identität. Beide Handlungsstränge fügen sich schlüssig zusammen, hätten aber an der ein oder anderen Stelle, insbesondere in Bezug auf die Vergangenheit ausführlicher sein können, um die politischen Zusammenhänge und die Mischung aus Historie und Fiktion besser einordnen zu können. Das Ende hätte ich mir etwas glaubwürdiger gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2023

Eindrücklicher Roman, über ein literarisch wenig beachtetes Kapitel deutscher Geschichte

0

„Meine fremde Mutter“ der Autorin Christiane Dieckerhoff ist ein historischer Roman in welchem es vordergründig um die Suche einer Tochter nach ihrer leiblichen Mutter geht. Im eigentlichen Mittelpunkt ...

„Meine fremde Mutter“ der Autorin Christiane Dieckerhoff ist ein historischer Roman in welchem es vordergründig um die Suche einer Tochter nach ihrer leiblichen Mutter geht. Im eigentlichen Mittelpunkt der Handlung steht aber der Zeitgeist der 70er und 80er Jahre, insbesondere die politischen Geschehnisse rund um die RAF, linken Widerstand und weitere Proteste. Es zeigt den Weg einer Radikalisierung und eröffnet Einblicke in die Gedankenwelt von stark politisierten Menschen. Allein deshalb handelt es sich um keine leichte Kost, historisch interessant und lesenswert ist der Roman trotzdem. Allerdings muss ich feststellen, dass vor allem die Sichtweise von Terrorist:innen, und Mitgliedern der Widerstandbewegung dargestellt werden. Ich persönlich hätte mich auch noch über eine weitere Perspektive gefreut, da so die Polizei und auch der Staat nicht gut wegkommen. Allgemein mangelt es dem Roman etwas an sympathischen Figuren, bis auf Rabea waren mir nur wenige Charaktere so richtig angenehm.
Gegliedert wird die Handlung durch die Erzählstränge der zwei Hauptprotagonistinnen Rabea und Nika. Die meisten Kapitel berichten aus Rabeas Sicht, welche nach dem Tod des Vaters von ihrer leiblichen Mutter erfährt und sich auf Spurensuche begibt. Diese Suche wird ergänzt durch einige wenige Rückblicke in die Vergangenheit von Nika. Diese hätten gerne noch ausführlicher sein dürfen, denn durch die gewählte Akzentuierung blieb Nika für mich bis zuletzt nicht richtig greifbar. Allerdings war deren Gedankenwelt aber auch nicht einfach auszuhalten. Alles in allem ist „Meine fremde Mutter“ durchaus ein Roman der seine Leser:innen fordert. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, inhaltlich ist die Handlung aber nicht leicht zu verdauen. Für historisch Interessierte, welche den damaligen Zeitgeist erfassen wollen, ist der Roman dennoch zu empfehlen. Ich persönlich wurde durchgehend gefesselt und auch stellenweise schockiert von den Geschehnissen. Aufgrund von kleinen Schwächen in der Charakterdarstellung gibt es von mir einen Stern Abzug, weshalb ich im Gesamten 4 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2023

Wer ist meine Mutter

0

Als Rabea auf der Beerdigung ihres Vaters,von einem anwesenden Journalisten erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist, bricht für sie ein Stück weit die Welt zusammen. Obwohl sie noch tief ...

Als Rabea auf der Beerdigung ihres Vaters,von einem anwesenden Journalisten erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist, bricht für sie ein Stück weit die Welt zusammen. Obwohl sie noch tief in ihrer Trauer gefangen ist, macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie erfährt, schockiert sie aufs Neue, denn ihre Mutter soll eine gesuchte Terroristin sein.Gabi, die Frau, bei der sie aufgewachsen ist, erweist sich als keine große Hilfe für sie.Ihr Freund Marvin, der bei der Polizei arbeitet, bemüht sich sie zu unterstützen, was von ihr aber als zu einengend empfunden wird. In Rückblicken wird man immer wieder in die Vergangenheit geführt und erfährt viel über das Leben der damaligen Zeit,die RAF und die Verstrickungen ihrer Eltern in das Geschehen.

Obwohl mir das Buch überwiegend gut gefallen hat,gab es zwischendurch einige Längen.Die Geschichte über das Wirken der RAF dagegen hätte für mein Empfinden noch ausführlicher thematisiert werden können.Mit dem Ende war ich dagegen sehr zufrieden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe vier Sterne.